Einen weiteren Gedanken möchte ich noch teilen: neben dem für mich sehr wahrscheinlichen persönlichen Motiv bleibt natürlich auch die hypothetische Möglichkeit eines Mordes aus reiner Mordlust, d.h. eine grundlose Tat. Und ja, das ist unglaublich selten, aber es gibt solche Taten leider manchmal. Erst kürzlich zwei Taten in Wien:
Obdachloser festgenommen: Junge Mutter und Apotheker als Opfer: Zwei Mordfälle in Wien geklärtHier scheint es sich laut Ermittlern um willkürliche Taten ohne jegliches Motiv gehandelt zu haben
Aber solche Fälle sind absolut nicht die Regel: Die Polizei spricht von "ungewöhnlichen" Fällen
Meine Gedanken: ein psychisch kranker, stark alkoholisierter, drogenabhängiger oder anders nicht zurechnungsfähiger Täter ist natürlich (wie bei fast allen ungeklärten Taten) nie gänzlich auszuschließen. Eine solche Person könnte theoretisch einfach die Situation (aus)genutzt und spontan/im Affekt gehandelt haben. Meiner Meinung nach spricht aber tendenziell einfach zu viel dagegen wie die durchaus professionelle Ausführung, dass die DNA offensichtlich nicht gespeichert ist (d.h. davor und danach polizeilich nicht in Erscheinung getreten), die sehr speziellen Gesamtumstände bzgl. Spurenlage, Auffindesituation, Schulsetting, Uhrzeit,...
Daher bleibe ich definitiv bei meiner Vermutung von vorne hinsichtlich Emotion/Beziehung/Tat mit persönlichem Motiv. ABER: man muss den Aspekt Zufall wohl doch zumindest in Betracht ziehen, da sich im persönlichen Bereich/Umfeld seit über einem Jahr scheinbar kein brauchbares Motiv ergeben hat. Gäbe es irgendeine Form von vorangegangenen Streitigkeiten, Feindschaften oder Auseinandersetzungen hätte man diese in der langen Zeit wohl bereits ermittelt.
Die weibliche DNA einerseits und diese Perle andererseits sind darüber hinaus Aspekte die mir keine Ruhe lassen und die ich überhaupt nicht einordnen kann. Würde es sich dabei um einen "normalen Schulgegenstand" handeln, würde man als Polizei sich wohl nicht seit der Tat bei der Öffentlichkeitsfahndung primär darauf fokussieren.