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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

1.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Leiche ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

02.01.2025 um 16:28
Zitat von 96594TT96594TT schrieb:So kann ich weiterhin nur schwer glauben, dass die Täterin so ganz rein zufällig im Internet auf das hunderte km entfernt lebende Opfer gestoßen ist, das in einer Beziehung mit Furkan, einem Bekannten (oder mehr) auch der Täterin stand. So viele gleichzeitige Zufälle halte ich für unwahrscheinlich.
Ich fand das am Anfang auch absolut überzufällig und hätte mir daher vorstellen können, dass die Täterin Khadidja bewusst ausgesucht hat.

Nachdem aber mittlerweile auch recht deutlich wurde, dass die "Beziehung" zwischen Furkan und Khadidja nicht gerade eng war (sie haben sich lediglich zweimal in Echt gesehen; einmal Anfang Juni 2022, und dann nochmal zwei Wochen späte ) und die "gemeinsame Nacht im Hotel" (was auch immer da gelaufen ist oder auch nicht) mit Shahraban auch erst im Juli stattfand, nachdem er nach eigener (nachträglicher) Aussage mit Khadidja zusammen / in sie verliebt / whatever war, sehe ich da kein rechtes Motiv mehr dahinter.

Shahraban hat im August erstmal einige andere Frauen angeschrieben. Als aus diesen Kontaktaufnahmen nichts geworden ist, hat sie am 9. August Khadidja kontaktiert. Wenn also genau sie Opfer hätte werden sollen, hätte sie sich doch als allerstes an sie gewendet und nicht erst Tage später, als die anderen Versuche schief gegangen waren.

Ich glaube, dass der Instagram-Algorithmus Khadidja zum Verhängnis geworden ist. Wahrscheinlich haben beide ein paar Mal den gleichen Content geliked (z.B. von Furkan, Murathan oder Tunahan) und dann wurde Khadidjas Profil Shahraban vorgeschlagen und die hat eine ausreichende Ähnlichkeit gesehen, um auch sie anzuschreiben.
Zitat von 96594TT96594TT schrieb:Das Opfer wollte sich offenbar gerade von Furkan trennen
Das ist soweit ich weiß nicht wirklich gesagt, da ja gar nicht sicher ist, ob eine "Trennung" nach zwei Treffen überhaupt nötig gewesen wäre. Seitdem haben sie sich ja dann auch nicht mehr gesehen (dazwischen sind dann mal locker 6 Wochen vergangen).

Ich glaube, bei Furkan haben sich nach der Tat die Gefühle zu Khadidja potenziert.
Wäre Khadidja nicht gestorben, wäre der Kontakt vielleicht einfach ausgelaufen (wenn ich mich recht erinnere, wurde auch vor Gericht erwähnt, dass sie sich mit der Zeit nicht mehr so häufig gegenseitig kontaktiert hätten) und er hätte sich neu verliebt. Und sie hat halt auch jemand anderen kennengelernt. In einer solchen Konstellation muss man nicht unbedingt gleich das Trennungsfass aufmachen. Und Furkan hat ja anscheinend gar nichts von Yasin gewusst.
Zitat von 96594TT96594TT schrieb:Seine von ihm angegebenen Vorahnungen, dass Khadidja in Gefahr sei, könnten Anzeichen von Vorwissen sein.
Prinzipiell waren das keine Vorahnungen. Er hat am 17. August - also am Tag nach Auffinden der Toten - versucht Khadidja zu erreichen und diese ist nicht rangegangen. Daraufhin äußerte er den Verdacht, die Tote im Auto könne Khadidja sein. Das ist aber an sich nicht weiter verwunderlich, den die erweiterte Clique um Sheqir wusste ja ziemlich schnell, was passiert war. Sheqir hat sich Marcello als erstes anvertraut. Marcello ist Furkans Cousin, über den Shaharaban erst in die "St.Monika" - Clique gerutscht ist. Auch das Gericht geht davon aus, dass Furkan bereits in den frühen Morgenstunden informiert war. Und wenn dabei auch die Information gefallen ist, dass sie das Mädchen aus Heilbronn abgeholt haben - und vielleicht sogar noch der Name...dann bleibt von der "Vorahnung" nicht mehr viel.
Dann, es ist der 17. August 2022, macht sich Furkan Sorgen, weil Khadidja nicht auf seine Anrufe und Nachrichten reagiert. „Sie hat immer sofort geantwortet“, sagt Tunahan, dessen Versuche, sie zu kontaktieren, ebenfalls scheitern. Die beiden melden ihre Freundin am Abend bei der Polizei als vermisst. Furkan habe Panik gehabt und „Filme geschoben“, habe sofort eine Verbindung hergestellt zwischen Khadidja und der Toten, die man in der Nacht zuvor in Ingolstadt gefunden hatte, so der Zeuge Tunahan. Er fand das übertrieben: „Das hat für mich keinen Sinn gemacht, denn Khadidja wohnte ja woanders.“ Der Richter glaubt ihm aber nicht, denn jemand soll ihn bereits in den frühen Morgenstunden informiert haben. „Das ganze Piusviertel wusste es“, so Kliegl. Eher noch als die Polizei.
Quelle: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/prozess-um-den-doppelgaengerinnen-mord-wusste-das-ganze-piusviertel-vor-der-polizei-bescheid-15509014
Zitat von 96594TT96594TT schrieb:Man muss wohl damit leben, dass einige Fragen auch nach dem Urteil ungeklärt bleiben. Juristen sind offenbar gut darin, einen Hauptstrang schlüssig zu verfolgen und manches zu marginalisieren, was bei psychologischer Betrachtung bedeutsam sein könnte, um zu versuchen, gewisse Zusammenhänge zu verstehen.
Ich hatte jetzt eigentlich schon den Eindruck, dass man alle Eventualitäten so gut es geht durchleuchtet hat. Und für eine Beteiligung von Furkan gibt es halt keinerlei Anhaltspunkte. Da nützt es auch nichts, dass er das Opfer kannte und angab, in sie verliebt zu sein. Auch Tunhahan kannte das Opfer, das war letztlich aber auch nicht von Belang. Weil es bei beiden keine Indizien für eine Tatbeteiligung gab.

Bei der Urteilsbegründung wurde auch nochmal ganz klar formuliert, dass die Kammer einen anderen Täter ausschließt und zwar mit folgender Begründung:

- Sheqir und Shahraban haben die Fahrt nach Heilbronn geplant (Chatnachrichten in der Nacht zuvor, Suchanfragen)
- beide sind zusammen nach Heilbronn gefahren (u.a. Filmmaterial der Überwachungskamera)
- von beiden wurden DNA-Spuren am Opfer gefunden
Zitat von 96594TT96594TT schrieb:So steht jetzt am Ende des Prozesses nicht umfassendes Verstehen des komplexen Falles, sondern Täter und e i n Motiv.
Damit ist die Staatsanwaltschaft im Übrigen auch nicht zufrieden. Neben den beiden Verteidigerteams hat auch sie einen Antrag auf Revision eingereicht - allerdings nur, was Sheqirs Urteil angeht.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

02.01.2025 um 22:21
Grundsätzlich kann ich das von @96594TT geäußerte Unbehagen verstehen. Das Gericht hat zwar klar auf Mord erkannt und die beiden Angeklagten mit Lebenslänglich bestraft, doch dass mit Blick auf Sheqir das Motiv im Dunkeln blieb, ist unbefriedigend.

Letztendlich ist dies ja wohl auch mitverantwortlich dafür, dass bei ihm -im Gegensatz zu Shahraban- nicht auf eine besondere Schwere der Schuld erkannt wurde.

Zum Mordmerkmal der Heimtücke kamen bei Shahraban noch niedere Beweggründe hinzu, weil sie mit dem Mord ihren eigenen Tod vortäuschen und in ein neues Leben eintauchen wollte.

Eine solche Motivlage konnte bei Sheqir nicht nachgewiesen werden - auch nicht Habgier oder ein anderes Mordmerkmal.

Ich frage mich allerdings, ob nicht eventuell auf Grausamkeit hätte erkannt werden können. Dieses Mordmerkmal wäre ja dann in Betracht zu ziehen, wenn der Täter dem Opfer besondere Qualen zufügt und er eine gefühllose, unbarmherzige Gesinnung an den Tag legt.

In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, dass Sheqir sein Opfer zunächst mit 47 Messerstichen metzelte. Als er dann merkte, dass Khadidja auf der Rückbank des Wagens noch lebte, versetzte er ihr neun weitere Stiche, um ihren Tod herbeizuführen.

Geht es noch grausamer, gefühlloser, unbarmherziger?

Im Übrigen: Kann es nicht auch als niederer Beweggrund ausgelegt werden, einen Menschen nur deswegen bestialisch umzubringen, weil seine Komplizin/Freundin so ihren eigenen Tod vortäuschen und ein neues Leben beginnen will?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

02.01.2025 um 23:26
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, dass Sheqir sein Opfer zunächst mit 47 Messerstichen metzelte. Als er dann merkte, dass Khadidja auf der Rückbank des Wagens noch lebte, versetzte er ihr neun weitere Stiche, um ihren Tod herbeizuführen.

Geht es noch grausamer, gefühlloser, unbarmherziger?
Ja. Er hätte die 47 Stiche extra so setzen können, dass das Opfer auf keinen Fall verstirbt und dann erst Stunden später den Todesstich setzten können. Hier gibt es aber ja keinen Hinweis drauf, dass man das Opfer möglichst lange leiden lassen wollte.
Das äußere Tatbild allein genügt zur Beurteilung des Mordmerkmals nicht (BGH, a.a.O.).
Quelle: https://www.etl-rechtsanwaelte.de/stichworte/strafrecht-strafprozessrecht/grausam
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Im Übrigen: Kann es nicht auch als niederer Beweggrund ausgelegt werden, einen Menschen nur deswegen bestialisch umzubringen, weil seine Komplizin/Freundin so ihren eigenen Tod vortäuschen und ein neues Leben beginnen will?
Dazu müsste es aber ja schon erstmal als sein Handlungsleitendes Motiv angenommen werden.

Und wenn man das annehmen würde, müsste nicht zwingend bei ihm ein niedriger Beweggrund vorliegen, nur weil er bei ihr vorliegt. Wenn der Komplize zum Beispiel die Lebensverhältnisse viel dramatischer darstellt und er sich von seinen gefühlsmäßigen Regungen diesbezüglich nicht so freimachen kann, dass er erkennt, wie sehr es auf sittlich niedrigster Stufe steht, kann es schon bei ihm wieder wegfallen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 10:37
Der Antwort von @fassbinder1925 entnehme ich, dass er die Mordmerkmale Grausamkeit und niedrige Beweggründe im Fall von Sheqir nicht erfüllt sieht oder zumindest stark anzweifelt.

Zum Aspekt Grausamkeit führt er aus:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Er hätte die 47 Stiche extra so setzen können, dass das Opfer auf keinen Fall verstirbt und dann erst Stunden später den Todesstich setzten können. Hier gibt es aber ja keinen Hinweis drauf, dass man das Opfer möglichst lange leiden lassen wollte.
Und zur Frage, ob Sheqir aus niedrigen Beweggründen gehandelt haben könnte, indem er jemanden ermordete, weil seine Komplizin/Freundin ihren eigenen Tod vortäuschen wollte, wird betont:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Dazu müsste es aber ja schon erstmal als sein Handlungsleitendes Motiv angenommen werden.

Und wenn man das annehmen würde, müsste nicht zwingend bei ihm ein niedriger Beweggrund vorliegen, nur weil er bei ihr vorliegt. Wenn der Komplize zum Beispiel die Lebensverhältnisse viel dramatischer darstellt und er sich von seinen gefühlsmäßigen Regungen diesbezüglich nicht so freimachen kann, dass er erkennt, wie sehr es auf sittlich niedrigster Stufe steht, kann es schon bei ihm wieder wegfallen.
Okay, das mag ja durchaus so zutreffen. Ich frage mich dann aber, worauf die Staatsanwaltschaft ihre Revision in Bezug auf das Urteil gegen Sheqir stützen will.

Ihr erscheint doch der Richterspruch zu milde. Offenkundig hält die Anklagebehörde es für notwendig, auch bei Sheqir die besondere Schwere der Schuld festzustellen und so eine Freilassung nach der üblichen Dauer von „Lebenslänglich“ zu verhüten.

Bei Shahraban hat man darauf erkannt, weil man sie als treibende Kraft bei dem Verbrechen einstufte und ihr neben Heimtücke auch niedrige Beweggründe als weiteres Mordmerkmal unterstellte.

Worin also sieht die Staatsanwaltschaft es -im Gegensatz zum Gericht- als erfüllt an, dass auch bei Sheqir eine besondere Schwere der Schuld vorliegt?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 10:46
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Okay, das mag ja durchaus so zutreffen. Ich frage mich dann aber, worauf die Staatsanwaltschaft ihre Revision in Bezug auf das Urteil gegen Sheqir stützen will.
Ich vermute mal dass sie die Revision ggf wegen dem Komplex "Anstiftung zum Mord" wegen der Liste einlegt, wegen der ja keine Verurteilung erfolgte?

Die Staatsanwaltschaft hatte darüber hinaus wohl Mordlust als Merkmal angesprochen (Shekir sei ein "Waffen are" etc) . Was aber schon ziemlich dünn war (mehr si: Wenn man nicht nachvollziehen kann warum er das gemacht hat, müsse es wohl aus reiner Neugier /Spaß? geschehen sein???)
Bei beiden Punkten wundert es mich mich schon ein bisschen, dass sie in Revision gehen, aber wahrscheinlich nur im Abschluss an die Revision der Verurteilten,so zur Sicherheit, falls sich Shekir noch einlassen sollte und man dann mehr wüsste.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 12:57
Wenn ich das richtig sehe, ist über das Plädoyer der Staatsanwaltschaft in diesem Thread sehr spärlich berichtet worden.

Weiß hier jemand, ob die Anklagebehörde auch bei Sheqir für eine besondere Schwere der Schuld plädiert hat? Und wenn ja, mit welcher Begründung?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 13:36
@Tiergarten
Anscheinend hat die StA für beide besondere Schwere der Schuld beantragt. In der Presse liest man dazu die Begründung
Die Angeklagten seien „ohne Gnade buchstäblich über Leichen“ gegangen. Die Gesellschaft müsse „vor Menschen wie diesen“ geschützt werden.
Quelle: https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/staatsanwaltschaft-fordert-fuer-beide-abgeklagte-lebenslang-mit-besonderer-schwere-der-schuld-17417483

Das ist natürlich etwas dünn, weil nunmal meistens bei Mord so... Anscheinend meint die Staatsanwaltschaft Shekir auch niedrige Beweggründe nachgewiesen zu haben (welche genau?), obwohl doch anscheinend recht unklar blieb, was ihn zu der schrecklichen Tat veranlasst hat.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 13:39
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wenn ich das richtig sehe, ist über das Plädoyer der Staatsanwaltschaft in diesem Thread sehr spärlich berichtet worden.

Weiß hier jemand, ob die Anklagebehörde auch bei Sheqir für eine besondere Schwere der Schuld plädiert hat? Und wenn ja, mit welcher Begründung?
Evtl. ist es etwas unübersichtlich im Thread, da das Plädoyer der Staatsanwaltschaft auf zwei Tage aufgeteilt war und zudem noch mehrere Anträge der Verteidigung dazwischen standen.

Im Wiki habe ich dazu alle frei verfügbaren Artikel verlinkt (Prozesstage 5.11., 12.11., 14.11). Dort findet man unter anderem die recht ausführliche Berichterstattung der Augsburger Allgemeinen:
Sheqir K. konnte die Staatsanwaltschaft bis zuletzt kein Motiv nachweisen. Doch gerade dies sei besonders verwerflich. Wer ohne konkreten Anlass willkürlich töte, sei gemeingefährlich, betonte die Staatsanwältin. Weil der Mord im Vergleich zu „gewöhnlichen Morden“ hervorsteche, sei neben einer lebenslangen Freiheitsstrafe außerdem die besondere Schwere der Schuld festzustellen, forderte sie. Und da zudem beide Angeklagten einen Hang zu weiteren schweren Straftaten aufwiesen, solle die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vorbehalten werden.
Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/ingolstadt-doppelgaengerinnen-mord-staatsanwaltschaft-fordert-nicht-nur-lebenslaenglich-103618192


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 13:46
@Schneewi77chen
Danke.

Scheint mir irgendwie nen recht weit hergeholter Schluss der Staatsanwältein, dass, weil man kein Motiv feststellen konnte, es "willkürlich" gewesen sein muss. Logischer Fehlschluss unter unzureichender Beachtung der Tatsache, dass der Angeklagte sein Schweigerecht nicht aufgeben muss, um sich von der (bloßen) Vermutung der Willkür zu entlasten. Er wird schon irgendein Motiv gehabt haben, wahrscheinlich ein schwer nachvollziehbares, aber ob es nur sittlich auf niedrigster Stufe stand, kann man ohne Kenntnis seines Motivs eben nicht beurteilen. Das Urteil ist in diesem Punkt mE einzig richtig.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 20:09
@Schneewi77chen
@abgelenkt

Vielen Dank für die Aufklärung!
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Evtl. ist es etwas unübersichtlich im Thread, da das Plädoyer der Staatsanwaltschaft auf zwei Tage aufgeteilt war und zudem noch mehrere Anträge der Verteidigung dazwischen standen.

Im Wiki habe ich dazu alle frei verfügbaren Artikel verlinkt (Prozesstage 5.11., 12.11., 14.11).
Im Thread war es in der Tat unübersichtlich und verwirrend. Im Wiki hingegen fühlt man sich wie in einer „Fundgrube“ - ein großes Lob für diese Zusammenstellungen, die ich bisher leider so nicht beachtet habe.

Darin werde ich mich jetzt noch einmal etwas mehr vertiefen und dann hoffentlich nicht mehr so plumpe Fragen stellen wie zuletzt.

Aber inhaltlich möchte ich doch noch kurz die von @Schneewi77chen zitierte Staatsanwaltschaft erwähnen, die den von Sheqir verübten Mord ohne erkennbares Motiv als „besonders verwerflich“ einstufte.

„Wer ohne konkreten Anlass willkürlich töte, sei gemeingefährlich“, wird über das Schlussplädoyer der Staatsanwältin berichtet. Insofern steche die Tötung von Khadidja im Vergleich zu gewöhnlichen Morden hervor und müsse entsprechend auch mit einer besonderen Schwere der Schuld geahndet werden.

Diese Einschätzung halte ich für bemerkenswert, auch wenn sie nicht direkt einem der gängigen Mordmerkmale entsprechen dürfte. Wer einen Menschen aus reiner Willkür umbringt (mal eben so, weil eine Freundin/Komplizin das möchte), der handelt lebensverachtend. Und niedriger kann ein Beweggrund meiner Meinung nach eigentlich nicht sein.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 20:57
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Diese Einschätzung halte ich für bemerkenswert, auch wenn sie nicht direkt einem der gängigen Mordmerkmale entsprechen dürfte. Wer einen Menschen aus reiner Willkür umbringt (mal eben so, weil eine Freundin/Komplizin das möchte), der handelt lebensverachtend. Und niedriger kann ein Beweggrund meiner Meinung nach eigentlich nicht sein.
Ich kann das genauso nachvollziehen. Auch die Bewertung, dass ein Mensch, der ohne konkretes und individuelles Motiv eine andere Person tötet als gemeingefährlich einzustufen ist.
Ich will hier kein Victim-Blaming betreiben, aber wenn ich den Hass einer Person auf mich ziehe oder ein reiches Erbe zu vergeben habe, kann das ein Motiv sein, dass ich umgebracht werde. Meinen freundlichen und/oder mausearmen Nachbarn würde dieser Täter in Ruhe lassen, für die allermeisten menschen in diesem Land ginge von dieser Person also keine Gefahr aus. Und eine Gefahr bestände nur für diejenigen, die mit ihm in einer ganz speziellen Konstellation in Verbindung stehen.
Aber wenn jemand willkürlich eine ihm wildfremde Person auswählt, diese gezielt in einen Hinterhalt lockt und so brutal umbringt, dann kann auch jede andere Person durch eine Kleinigkeit, die sie nicht mal ahnt, in dessen Visir geraten und zu seinem Opfer werden. Insofern kann ich nachvollziehen, dass man sagt, dass diese Person gemeingefährlich ist und eine potentielle Gefahr für beliebige Mitmenschen darstellt.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 22:18
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber wenn jemand willkürlich eine ihm wildfremde Person auswählt, diese gezielt in einen Hinterhalt lockt und so brutal umbringt, dann kann auch jede andere Person durch eine Kleinigkeit, die sie nicht mal ahnt, in dessen Visir geraten und zu seinem Opfer werden. Insofern kann ich nachvollziehen, dass man sagt, dass diese Person gemeingefährlich ist und eine potentielle Gefahr für beliebige Mitmenschen darstellt.
Ich kann dem Beitrag von @Grillage
nur voll und ganz zustimmen.

Vermutlich ist es ja so, dass Shahraban eine hochmanipulative Frau ist, die bestimmte Männer um den Finger wickeln und sie für Dinge gewinnen kann, die eigentlich unvorstellbar sind.

Zumindest in einem Fall hat sie es geschafft, jemanden zu überzeugen, eine ihm völlig unbekannte Frau bestialisch umzubringen. In einem anderen Fall hatte sie ebenfalls einen Mord eingefädelt; der auserkorene Täter scheute jedoch zurück.

Shahraban war also in der Lage, die Tötung von Menschen zu organisieren. Aber einen Mord aus eigener Kraft zu vollstrecken, das wagte sie nicht - oder traute es sich nicht zu. Wahrscheinlich würde Khadidja heute noch leben, wenn sich Sheqir nicht als Killer zur Verfügung gestellt hätte.

Kein Zweifel: Shahraban ist zu Recht wegen Mordes aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen zu lebenslanger Haft plus Zuschlag aufgrund besonderer Schwere der Schuld verurteilt worden.

Aber im Grunde ist Sheqir für die Allgemeinheit gefährlicher als sie. Er war bereit, willkürlich einen völlig fremden Menschen abzustechen - ohne jedwede Hemmschwelle. Ihm wäre mithin zuzutrauen, erneut jemanden grundlos ins Jenseits zu befördern.

Ebenso erschreckend wie aufschlussreich finde ich in diesem Zusammenhang seine Aussage, die Ermordung von Khadidja habe sich für ihn angefühlt, als würde er auf einen Boxsack einstechen. 47 mal - und dann weitere neun mal, weil das Opfer noch lebte und nicht regungslos war wie ein Boxsack.

Ich kann verstehen, dass die Staatsanwaltschaft per Revision darauf drängt, diesen gefühlskalten Killer so lange wie eben möglich hinter Gitter zu bringen.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 22:41
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wahrscheinlich würde Khadidja heute noch leben, wenn sich Sheqir nicht als Killer zur Verfügung gestellt hätte.
Das finde ich eine schwierige Schlussfolgerung.

Genauso wahrscheinlich (oder unwahrscheinlich, je nach Sichtweise) wäre es doch, dass Sheqir nicht zum Mörder geworden wäre, hätte er Shahraban nicht kennengelernt.

Tatsächlich wahrscheinlich erscheint mir eigentlich nur, dass Shahraban - wäre Sheqir wie die zig anderen Jungs vor ihm ebenfalls nicht auf Shahraban eingegangen - weiter nach potentiellen Tätern gesucht hätte.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 22:43
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Shahraban war also in der Lage, die Tötung von Menschen zu organisieren. Aber einen Mord aus eigener Kraft zu vollstrecken, das wagte sie nicht - oder traute es sich nicht zu.
Ich denke, dazu war sie zu schlau, also schlau in einem egoistischen Sinn, das fällt nicht unbedingt unter Intelligenz. Es gibt Leute, die sind eigentlich nicht besonders intelligent, dazu vielleicht noch skrupellos und aggressiv, unempathisch sowieso, die entwickeln aber in Sekundenschnelle eine unglaubliche Schlauheit, wenn es in Konfliktsituationen um ihre eigene Sicherheit geht. So schnell können andere gar nicht denken, wie diese Menschen ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Ich fand es schon bemerkenswert, dass keine DNA von Shahraban beim Opfer gefunden wurde. Bedeutet, die konnte sich da fein raushalten.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wahrscheinlich würde Khadidja heute noch leben, wenn sich Sheqir nicht als Killer zur Verfügung gestellt hätte.
Davon bin ich überzeugt.
Oder Sha. hätte eine anderen Dummen gefunden. Sie selbst hätte sich jedenfalls niemals die Hände schmutzig gemacht.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

03.01.2025 um 22:47
Zitat von TritonusTritonus schrieb:So schnell können andere gar nicht denken, wie diese Menschen ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Ich fand es schon bemerkenswert, dass keine DNA von Shahraban beim Opfer gefunden wurde. Bedeutet, die konnte sich da fein raushalten.
Das sehe ich ähnlich.

Dazu fällt mir der Satz ein, den sie in der Tatnacht gegenüber den Jungs aus der St.Monika-Clique geäußert haben soll. Darauf angesprochen, was sie da für einen Mist gemacht haben, antwortete sie wohl: "Aber ich hab doch gar nichts gemacht."

Es wurden zwei DNA-Spuren von ihr am Opfer gefunden. Das ist vergleichsweise wenig, wurde aber vom Gericht in der Urteilsbegründung dahingehend gewertet, dass auch sie aktiv an der Tötungshandlung beteiligt gewesen sein soll.


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gestern um 10:10
Zitat von Schneewi77chenSchneewi77chen schrieb:Das finde ich eine schwierige Schlussfolgerung.

Genauso wahrscheinlich (oder unwahrscheinlich, je nach Sichtweise) wäre es doch, dass Sheqir nicht zum Mörder geworden wäre, hätte er Shahraban nicht kennengelernt.

Tatsächlich wahrscheinlich erscheint mir eigentlich nur, dass Shahraban - wäre Sheqir wie die zig anderen Jungs vor ihm ebenfalls nicht auf Shahraban eingegangen - weiter nach potentiellen Tätern gesucht hätte.
Mit der Bemerkung, dass Khadidja wohl heute noch leben würde, wenn sich Sheqir nicht als Killer zur Verfügung gestellt hätte, meinte ich in erster Linie, dass Shahraban den Mord wohl selbst nicht ausgeführt hätte.

Womöglich hat sie es sich nicht zugetraut; vielleicht war sie auch zu gerissen und zu schlau, um keinen Verdacht auf sich zu lenken.

Recht hat @Schneewi77chen natürlich insofern, als sie bei einer Absage von Sheqir versucht haben könnte, jemand Anderen als Mörder zu gewinnen. Ich bezweifle aber stark, dass ihr das gelungen wäre - trotz ihrer offenbar großen manipulativen Talente.

Sicherlich hat es schon viele Auftragsmorde gegeben. Aber einer mit einer so irrsinnigen Konstellation ist wohl einmalig.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 12:44
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Womöglich hat sie es sich nicht zugetraut; vielleicht war sie auch zu gerissen und zu schlau, um keinen Verdacht auf sich zu lenken.
Ja, das denke ich auch in etwa so. Einerseits ist in ihren Augen so ein Mord vielleicht Männersache. Und andererseite DACHTE sie, dass das ein gerissener und schlauer Plan sei, damit kein Verdacht auf sie fällt und sie auch nicht dafür zur Verantwortung gezochen werden kann, weil es ihr nicht nachweisbar ist, wenn sie am eigentlichen Tatort keine Spuren hinterlässt.
Meiner Meinung nach ist die Frau einfach dumm und hält sich gleichzeitig für besonders schlau.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Recht hat @Schneewi77chen natürlich insofern, als sie bei einer Absage von Sheqir versucht haben könnte, jemand Anderen als Mörder zu gewinnen. Ich bezweifle aber stark, dass ihr das gelungen wäre - trotz ihrer offenbar großen manipulativen Talente.
Darüber habe ich auch schon nachgedacht...
Ich hätte nie im Leben gedacht, dass man tage- und wochenlang rumlaufen und zig Leute anhauen kann, ob sie nicht bereit sind, für einen einen Mord zu begehen und so rein gar nichts passiert. Diese Leute sagen mehrheitlich "Nö" und das wars.
Noch weniger hätte ich gedacht, dass man auf diese Weise tatsächlich jemanden findet, der "Ja klar" sagt.
Insofern weiß ich nicht, ob sie mit der Zeit dann nicht doch jemand anderen gefunden hätte.

Andererseits kommt es mir fast auch ein bisschen so vor, als sei das jeweils eine fixe Idee von ihr gewesen, auf die sie sich temporär eingeschossen hat, die dann, als es nicht so leicht umzusetzen war, wie sie gedacht hat, aber dann wieder in Vergessenheit geraten ist. Jedenfalls beim Schwager kam mir das so vor. Der musste erst ganz dringend weg, dann hat der eine Typ sie um ihr Geld abgezockt und dann war es irgendwie auch doch nicht mehr so wichtig, dass derSchwager ermordet wird. Jedenfalls scheint sie sich dann ja nicht mehr sehr intensiv weiter nach einen neuen Auftragnehmer umgesehen zu haben.


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 13:00
@Grillage

Genau die gleichen Irritationen habe ich bei dem Fall: eigentlich ist sie ja auf der Suche nach einem Mörder für ihren Schwager. Wann und warum das dann umschwenkt auf eine völlig "unbeteiligte, fremde" Frau ist mir ein Rätsel. Klar, die Story mit der Doppelgängerin passt dann irgendwie, aber wie kam sie darauf?

Und dass das Umfeld durch ihr Fragen in keinster Weise alarmiert oder irritiert wurde, wirkt auch irgendwie seltsam und für mich nicht einordenbar!


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 15:38
Zitat von ringelnatzringelnatz schrieb:Und dass das Umfeld durch ihr Fragen in keinster Weise alarmiert oder irritiert wurde, wirkt auch irgendwie seltsam und für mich nicht einordenbar!
Vermutlich wurde sie einfach nicht ernst genommen, und das verstehe ich sogar. Wenn mich jemand fragte, hey, kannst du für mich meinen Schwager umbringen, nähme ich das auch nicht ernst, schon gar nicht bei einer Anfang Zwanzigjährigen. Wahrscheinlich hätte ich das unter Wichtigtuerei verbucht, und irgendwie wars das teilweise auch, kann sogar sein, sie war selbst überrascht, dass tatsächlich das jemand für sie macht. Und grade dieses sich dicke tun passt wiederum gar nicht zu einem Untertauchen, bei dem es sich ja rät, nicht aufzufallen. Aber diese ganzen Kausalketten hat sie vermutlich nicht gecheckt bzw. sich maßlos überschätzt.
Dennnoch ist für mich das größere Rätsel Sheqir. Welchen Nutzen hatte er? So eng war er mit Shahraban ja nicht. Und besonders abgebrüht war er ja auch nicht, wenn er gleich nach der Tat alles herumerzählte.
Wie war das überhaupt, waren die beiden auf Drogen an dem Tag?


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Mord an Khadidja O. (23) - der "Doppelgängerinnen-Mord" von Ingolstadt

gestern um 17:40
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Wie war das überhaupt, waren die beiden auf Drogen an dem Tag?
Sheqir war laut Aussage einer Schulfreundin am Nachmittag des 16.8. bei ihr und rauchte einen Joint.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 14.03.2024:Der Angeklagte war das Letzte Mal am 16.8.2022 Mittags bei der Zeugin und blieb eine Dreiviertelstunde. Sheqir war gut gelaunt und rauchte einen Joint. Er sagte, dass er später noch abgeholt wird. Als sie fragte, wie der Kumpel heißt, antwortete er, dass es eine sie ist. Er wirkte kurz danach schockiert, wie als wäre es ihm rausgerutscht. Er ist dann tatsächlich abgeholt worden, die Zeugin weiß aber nicht von wem.
Gerüchten zufolge habe sie auch gehört, er sei bei der Tat auf Koks gewesen. Im Blut von Sheqir wurde nur THC gefunden. Bei Shahraban war soweit ich weiß nichts im Blut.

Anbei der dankenswerterweise von @fassbinder1925 damals erstellte Bericht über die Aussage des Toxikologen:
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 05.09.2024:Es betritt der
Bekannte Toxikologe Prof. Frank Mußhof den Saal.

Er führt aus, dass im Blut von Sheqir 4,9 nanogramm THC gefunden wurde, so mag es noch im Wirkungsbereich. So geht man davon aus, dass am 17.8 noch konsumiert wurde.

Um besseren Aufschluss zu bekommen, wurde noch eine Haarprobe genommen, die in mehreren Segmenten untersucht wurde. Dort konnte noch 1,4-1,9 nanogramm/ml Kokain festgestellt werden. Das spricht für gelegentlichen Partykonsum. Auch eine geringe Menge Tillidin konnte gefunden werden.

Mußhoff fand jedoch interessant, dass auch positiv auf ein Epilepsie-Medikament getestet wurde. Intern wurde das aber vermehrt bei Proben aus Ingolstadt festgestellt, da es eine Zeit lang als Streckmittel verwendet wurde.

In den Haaren wurden wieder erhöhte THC-Werte gefunden. Man kann von regelmäßigem Konsum ausgehen, aber man kann nicht unterscheiden ob täglich in humanen Mengen konsumiert wurde oder eine Woche extrem viel und die Andere wenig.


Bei Schahraban konnte in einem Segment THC festgestellt werden, aber sehr gering. So steht es Schahrabans Aussage bisher fast noch nie Drogen konsumiert zu haben, nicht entgegen. Das könne durch passiv Rauchen kommen. Besonders im Hinblick auf die Werte des Mitangeklagten ist es denkbar.



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