brigittsche schrieb:Das stimmt, aber wir wissen ja nicht, wie es hier gewesen ist.
Da gebe ich dir recht.
Allerdings:
brigittsche schrieb:Möglicherweise gab es ja auch Eingangstüren, die nur mit einem "normalen" Schließzylinder ausgestattet waren, weil sie nur vom Schulwart benutzt wurden und daher normalerweise auch nicht in andere Hände kamen, so dass nicht zu befürchten war, dass jemand hier unerlaubt einen Schlüssel nachmachen lässt.
Auch dann hätte der Schlüssel ja eine Weile weg sein müssen und das wäre doch wahrscheinlich aufgefallen.
brigittsche schrieb:Allerdings würde ich da auch nicht denken, dass ein Obdachloser einfach an einen Schlüssel herankam.
Eben, und ihn schon gar nicht nachlassen machen würde. So oder so hätte der Schlüssel dann (zumindest zeitweise) fehlen müssen.
brigittsche schrieb:Das sehe ich genauso. Für einen Obdachlosen ist so eine Schule doch ein gar nicht einmal so bequemer Schlafplatz: Sicher, es ist warm, einigermaßen sauber (je nachdem in welchem Raum...) und man ist besser vor Angriffen geschützt.
Er hätte dann zumindest in Kauf genommen, irgendwann doch entdeckt zu werden.
Eine Sporthalle stelle ich mir dann schon ein wenig günstiger vor, je nachdem wie häufig sie genutzt wird oder eben nicht.
Und wenn das Putzkammerl häufig vom Schulwart genutzt wurde.
Ich halte folgende Szenarien für wahrscheinlicher:
1. Hatte sicher Täter abends zuvor jemand einschließen lassen?
Gibt es eventuell Angehörige, die jemandem diese Tat zutrauen und die denjenigen nachts "vermisst" haben? War es vielleicht ein Jugendlicher, der vorgab bei einem Kumpel oder der Freundin zu nächtigen? Was aber wäre das Motiv gewesen?
2. Schlich er sich hinter dem Schulwart ins Gebäude?
3. Könnte ein ehemaliger Mitarbeiter oder ein Angehöriger einer dort Beschäftigten Person einen Nachschlüssel anfertigen haben lassen?
4. Betrat er möglicherweise gemeinsam mit dem Schulwart unter einem Vorwand das Gebäude?
Hatte der Täter es auf den Schulwart selbst abgesehen oder wollte er etwas, wofür er einen Mord in Kauf nahm?
MissMary schrieb:Jain - viele dieser Sicherheitssysteme sind sehr teuer, man braucht viele Schlüssel, bei uns an der Schule wird eine Mischform gefahren (und das machen viele Schulen so): Also: Außenschlösser sind Chipschlösser, diese Schlüssel sind programmierbar und einzeln sperrbar. Innen: Normale Zylinder.
Aber kann man diese Schlüssel für außen nachmachen lassen? Und würde dies ein Obdachloser tun? Wäre das nicht sehr teuer, wenn überhaupt möglich? Und auch dazu hätte er ja einen Schlüssel/Chip (damit kenne ich mich nicht aus) entwenden müssen. Der hätte doch dann gefehlt. Wie geht das mit dem Programmieren? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen.
MissMary schrieb:Bei uns gibt es Räume, in die ich als normaler Lehrer nicht hineinkomme, dazu gehören: Putzräume und Werkstätten des Hausmeisters - da ist wohl immer wieder was verschwunden oder wurde "geliehen" - ohne Absprache. Nun ist es so, dass die Putzkolone und der Hausmeister ihr eigenes Reich haben, mit eigenem Schlüsselsystem, für das sie auch selbst verantwortlich sind. Gerade in Jobs mit hoher Flukation (das ist bei unserer Putzkolonne so), hat sich das ziemlich bewährt.
Das ist bei uns auch so. Hinzukommen Schulleitungsbüros und diverse Archive.
MissMary schrieb:Er hat sich wohl 1x in der Schule einschließen lassen und aktiv einen Schlüsselbund einer Reinigungskraft gestohlen. Daran waren besagter Chipschlüssel + Putzschlüssel - neben anderen Schlüssel - er hat den Schlüsselbund zerlegt und die einzelnen Schlüssel auf dem Schulhof verteilt, so, dass es aussah, als sei es eine Mutprobe von Schülern gewesen (er wusste, dass der Chipschlüssel ohnehin gesperrt worden wäre).
Aber dies hat man ja anscheinend bemerkt. Das scheint hier nicht der Fall gewesen zu sein.
Und wie kommt man dann noch rein, wenn der Chip gesperrt wurde?
MissMary schrieb:Das stimmt. Bei uns ging es auch völlig gewaltfrei aus: Irgendwann merkte jemand, dass etwas nicht stimmte, beobachtete heimlich und stellten den Mann dann zur Rede.
So denke ich mir das. Jemand, der es einfach nur warm und Ruhe haben möchte, ist doch vermutlich eher nicht auf Gewalt aus...
MissMary schrieb:Das kommt darauf an, was du möchtest: Es ist warm, sauber und sicher. Es gibt keine anderen Obdachlosen. Es kann dich nachts niemand überfallen ...
Der Schulwart hätte ihn ja eher nicht überfallen, sondern wie in deinem Beispiel zur Rede stellen wollen.
Das alles würde eher zu jemandem passen, der auf der Flucht ist und sich verstecken möchte. Nur wäre dann eine Schule wirklich geeignet? Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen.