sallomaeander schrieb am 07.10.2022: Schließanlagen an öffentlichen Gebäuden sind immens teuer; der Verlust eines Schlüssels kann einen Gesamtaustausch der Anlage erfordern und zieht enorme Kosten nach sich, weshalb es in Deutschland sogar "Schlüssel-Versicherungen" für Bedienstete gibt. Etwa im Rahmen einer Dienst-Haftpflichtversicherung.
Die meisten Schulen, die ich kenne, gehen aus dem Grund zu solchen Chipschlössern für den Außen- und z.T. auch Innenbereich über. Ich habe einen Schlüssel, der auf mich programmiert ist - damit komme ich z.B. nicht in die Sporthalle, weil ich das Fach nicht unterrichte und dort früher ab und an auch Unfug getrieben wurde (das gleiche in der Küche, etc.).
Verliere ich den Schlüssel, wird einfach mein Chip gesperrt. Du kannst sogar die Tür auslesen, wer die letzten 100 Male rein und rausging (manchmal auch wichtig).
Menedemos schrieb am 07.10.2022:Der Täter brauchte auch nicht notwendigerweise einen Schlüssel. Schulgebäude haben abends oft länger geöffnet, wegen Volkshochschulkursen, Abendschulen und dergleichen. Das Putzkammerl war vielleicht gar nicht abgeschlossen, weil es jemand vergessen hatte, dies zu tun. Vielleicht war es überhaupt niemals abgeschlossen, weil es darin ja nichts Wertvolle
Ich weiß nicht, ob das in Österreich auch so ist - aus Sicherheitsgründen kann man in D die Türen zwar von außen abschließen, du kannst aber von innen immer raus - sogenannte Fluchttüren. Bei uns an der Schule (und den Nachbarschulen), schließt du von außen ab, wenn du gehst - ist aber jemand drin, öffnet er einfach die Tür, lässt jemanden rein und kann innen durch Drehen des Türknaufs wieder absperren - praktisch abschließen ohne Schlüssel.
sallomaeander schrieb am 10.10.2022:Dann wäre ja in der Tat nicht auszuschließen, dass der Täter sich durch irgendeinen Baumangel Zutritt verschafft hat.
Du würdest gar nicht glauben, wie oft bei uns an der Schule irgendeine Türe offen steht - bei uns ist es so, dass die Schule so verwinkelt ist, dass der Hausmeister zwar um 17 freitags abschließt, wenn er geht und alle danach noch abschließen sollen, aber - wenn sich Schüler irgendwo verstecken und das geschickt machen (Klo, offen stehendes Klassenzimmer, etc.), dann merkt man nicht, dass sie noch da sind - wenn sie gehen, können sie von außen nicht mehr abschließen. Ergo: Türe auf. Oder Kollegen, die vergessen, hinter sich abzuschließen.
Schneewi77chen schrieb am 10.10.2022:Aus meiner Tätigkeit in der Jugendarbeit kenne ich es aus unzähligen Fällen, dass Schulgebäude eine ziemliche Anziehung ausüben. Da werden gern mal strategisch Fenster z.B. auf den Toiletten offen gelassen, um dort am Wochenende zu feiern. Auch Diebstähle sind dann häufig dabei - und natürlich auch ganz ganz viel grober Unfug.
Das ist bei uns auch so. Manchmal weiß man gar nicht genau, was die Leute wollen, da merkt man nur, dass jemand da war. Man kann auch gar nicht so wirklich nachvollziehen, wer das ist (und ehrlich machen sich viele Kollegen nicht die Mühe).