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Der 4-fach Mord von Moscow, Idaho, USA
21.11.2022 um 10:41Ich möchte mit Euch einen 4-fachen Mord diskutieren, der sich am Sonntag, den 13. November 2022, in der Kleinstadt Moscow in Idaho, USA, zugetragen hat. Nach den ersten Berichten hatte ich eine Art Amoklauf eines möglicherweise psychisch gestörten Täters vermutet, von dem ich annahm, dass man ihn alsbald ermitteln würde. Aber offenbar ist der Fall doch komplizierter. Folgendes ist bisher bekannt:
Am 13. November 2022 um 11:58 Uhr wurde die Polizei zu einem Einzelhaus nahe des Geländes der Universität von Idaho gerufen. In dem Gebäude lebten fünf junge Frauen in einer Wohngemeinschaft - alle Studentinnen.
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Bild: Der Tatort
Quelle: https://www.foxnews.com/us/university-idaho-murders-timeline-what-know-slaughter-four-students
Der Anrufer, der den Notruf tätigte, sprach davon, dass sich eine bewusstlose Person in dem Haus befinden würde. Tatsächlich fand die Polizei vor Ort vier Leichen: Madison Mogen (21), Kaylee Goncalves (21) und Xana Kernodle (20), die zu der Wohngemeinschaft gehörten, und Ethan Chapin (20), den Freund von Xana, der zu Besuch dort war.
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Bild: Die vier Opfer
Quelle: https://www.foxnews.com/us/university-idaho-murders-timeline-what-know-slaughter-four-students
Alle vier Opfer waren in ihren Betten liegend durch Messerstiche in die Brust getötet worden, woraus geschlossen wird, dass sie im Schlaf überrascht wurden. Einige, aber nicht alle, wiesen Abwehrverletzungen auf. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden; nach Angabe der Leichenbeschauerin sollen jedoch alle mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Messer getötet worden sein, was möglicherweise auf einen Einzeltäter hindeutet. Die Tatzeit war vermutlich der frühe Sonntag-Morgen, zwischen 3 und 5 Uhr. Bei keinem der Opfer gibt es Hinweise auf eine Sexualstraftat.
Die Eingangstür des Gebäudes ist mit einem Zahlenschloss gesichert; auf der Gebäuderückseite gibt es eine Terrassentür. Einbruchsspuren wurden nicht gefunden. Die Zimmer wurden nicht durchwühlt. Gestohlen wurde nichts.
Während sich die Tat ereignete, schliefen zwei weitere junge Frauen, die zu der Wohngemeinschaft gehören, in ihren Zimmern. Sie blieben unbehelligt und bemerkten nichts von der Tat. Erst als am Vormittag die Mitbewohnerinnen nicht aus ihren Zimmern kamen, riefen sie Freunde, die dann wiederum die Polizei riefen.
Inzwischen hat die Polizei die letzten Stunden der Opfer ganz gut rekonstruieren können:
Die beiden Überlebenden haben den Abend getrennt voneinander in der Stadt verbracht und kamen beide etwa zeitgleich gegen 1 Uhr zurück und gingen dann alsbald zu Bett.
Xana besuchte zusammen mit ihrem Freund Ethan eine Veranstaltung einer Studentenverbindung. Sie trafen um 1:45 Uhr wieder ein.
Madison und Kaylee waren gemeinsam bis etwa 1:30 Uhr in einer Bar. Kurze Zeit später sind sie auf Bildern einer Web-Cam zu sehen, wie sie etwas zum Essen bei einem Imbisswagen kaufen. Die beiden sind offenbar bei bester Laune. Von dort soll sie dann jemand mit einem Auto nachhause gebracht haben, wo sie gegen 1:56 Uhr - eintrafen.
Das vermutlich letzte Lebenszeichen der Opfer - theoretisch könnte es auch vom Täter stammen - ist eine Serie von Anrufversuchen - insgesamt sechs zwischen 2:26 Uhr und 2:52 Uhr - von zunächst Kaylees Handy, dann vom Handy von Madison und schließlich nochmal von Kaylee, zu Kaylees Ex-Freund. Nach Angabe von Kaylees Schwester solle es jedoch nichts ungewöhnlich gewesen sein, dass Kaylee Anrufe mitten in der Nacht tätigte und ggf. auch hartnäckig mehrfach hintereinander anrief, wenn der Angerufene nicht erreichbar war.
Auf einer Pressekonferenz gestern sagte die Polizei, dass es weiterhin keinen Tatverdächtigen geben würde, man habe aber einige Personen als Verdächtige ausschließen können:
Nicht Tatverdächtig sind die beiden überlebenden jungen Frauen und die Freunde, die sie im Laufe des Morgens herbeiriefen.
Ebenfalls nicht verdächtig ist die Person, die Kaylee und Madison in der Nacht vom Imbisswagen aus nachhause gefahren hat.
Auf dem Video vom Imbisswagen ist eine Person in einem Kapuzenpullover zu sehen, die sich minutenlang im Abstand von einigen Metern um die beiden jungen Frauen herumdrückt und dann auch später in die gleiche Richtung wie die Opfer weggeht. Diese Person sei identifiziert, man habe mit ihr gesprochen und könne sie ebenfalls als Täter ausschließen, hieß es.
Hier ein TV-Bericht mit dem Videomaterial vom Imbisswagen:
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Bezgl. eines etwaigen Tatverdachts gegen den Ex-Freund von Kaylee drückte sich der Beamte in der Pressekonferenz etwas unklar aus: Man glaube nicht, dass die Anrufversuche mit der Tat in Verbindung stehen würden, sagte er.
Eine ausführliche Zusammenfassung dessen, was bisher bekannt ist findet sich in der New York Times: https://www.nytimes.com/article/university-idaho-students-killed-moscow.html
Die gestrige Pressekonferenz der Polizei kann man hier sehen:
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Regelmäßig und aktuell berichtet auch der Idaho Statesman:
https://www.idahostatesman.com/news/local/crime/article268898017.html
Was mir völlig unklar ist, ist das Motiv. Ausgeschlossen wurde inzwischen ein Mitnahmeselbstmord durch eines der Opfer. Die Polizei spricht von einem vermutlich gezielten Angriff, will aber genaueres dazu nicht sagen. Gezielter Angriff auf alle vier? Oder nur auf einen der vier? Und warum mussten dann die anderen sterben? Warum ließ der Täter die zwei weiteren Bewohnerinnen unbehelligt?
Am 13. November 2022 um 11:58 Uhr wurde die Polizei zu einem Einzelhaus nahe des Geländes der Universität von Idaho gerufen. In dem Gebäude lebten fünf junge Frauen in einer Wohngemeinschaft - alle Studentinnen.
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Bild: Der Tatort
Quelle: https://www.foxnews.com/us/university-idaho-murders-timeline-what-know-slaughter-four-students
Der Anrufer, der den Notruf tätigte, sprach davon, dass sich eine bewusstlose Person in dem Haus befinden würde. Tatsächlich fand die Polizei vor Ort vier Leichen: Madison Mogen (21), Kaylee Goncalves (21) und Xana Kernodle (20), die zu der Wohngemeinschaft gehörten, und Ethan Chapin (20), den Freund von Xana, der zu Besuch dort war.
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Bild: Die vier Opfer
Quelle: https://www.foxnews.com/us/university-idaho-murders-timeline-what-know-slaughter-four-students
Alle vier Opfer waren in ihren Betten liegend durch Messerstiche in die Brust getötet worden, woraus geschlossen wird, dass sie im Schlaf überrascht wurden. Einige, aber nicht alle, wiesen Abwehrverletzungen auf. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden; nach Angabe der Leichenbeschauerin sollen jedoch alle mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Messer getötet worden sein, was möglicherweise auf einen Einzeltäter hindeutet. Die Tatzeit war vermutlich der frühe Sonntag-Morgen, zwischen 3 und 5 Uhr. Bei keinem der Opfer gibt es Hinweise auf eine Sexualstraftat.
Die Eingangstür des Gebäudes ist mit einem Zahlenschloss gesichert; auf der Gebäuderückseite gibt es eine Terrassentür. Einbruchsspuren wurden nicht gefunden. Die Zimmer wurden nicht durchwühlt. Gestohlen wurde nichts.
Während sich die Tat ereignete, schliefen zwei weitere junge Frauen, die zu der Wohngemeinschaft gehören, in ihren Zimmern. Sie blieben unbehelligt und bemerkten nichts von der Tat. Erst als am Vormittag die Mitbewohnerinnen nicht aus ihren Zimmern kamen, riefen sie Freunde, die dann wiederum die Polizei riefen.
Inzwischen hat die Polizei die letzten Stunden der Opfer ganz gut rekonstruieren können:
Die beiden Überlebenden haben den Abend getrennt voneinander in der Stadt verbracht und kamen beide etwa zeitgleich gegen 1 Uhr zurück und gingen dann alsbald zu Bett.
Xana besuchte zusammen mit ihrem Freund Ethan eine Veranstaltung einer Studentenverbindung. Sie trafen um 1:45 Uhr wieder ein.
Madison und Kaylee waren gemeinsam bis etwa 1:30 Uhr in einer Bar. Kurze Zeit später sind sie auf Bildern einer Web-Cam zu sehen, wie sie etwas zum Essen bei einem Imbisswagen kaufen. Die beiden sind offenbar bei bester Laune. Von dort soll sie dann jemand mit einem Auto nachhause gebracht haben, wo sie gegen 1:56 Uhr - eintrafen.
Das vermutlich letzte Lebenszeichen der Opfer - theoretisch könnte es auch vom Täter stammen - ist eine Serie von Anrufversuchen - insgesamt sechs zwischen 2:26 Uhr und 2:52 Uhr - von zunächst Kaylees Handy, dann vom Handy von Madison und schließlich nochmal von Kaylee, zu Kaylees Ex-Freund. Nach Angabe von Kaylees Schwester solle es jedoch nichts ungewöhnlich gewesen sein, dass Kaylee Anrufe mitten in der Nacht tätigte und ggf. auch hartnäckig mehrfach hintereinander anrief, wenn der Angerufene nicht erreichbar war.
Auf einer Pressekonferenz gestern sagte die Polizei, dass es weiterhin keinen Tatverdächtigen geben würde, man habe aber einige Personen als Verdächtige ausschließen können:
Nicht Tatverdächtig sind die beiden überlebenden jungen Frauen und die Freunde, die sie im Laufe des Morgens herbeiriefen.
Ebenfalls nicht verdächtig ist die Person, die Kaylee und Madison in der Nacht vom Imbisswagen aus nachhause gefahren hat.
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Hier ein TV-Bericht mit dem Videomaterial vom Imbisswagen:
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New Video Shows 2 Idaho Students Just Hours Before Murder
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Bezgl. eines etwaigen Tatverdachts gegen den Ex-Freund von Kaylee drückte sich der Beamte in der Pressekonferenz etwas unklar aus: Man glaube nicht, dass die Anrufversuche mit der Tat in Verbindung stehen würden, sagte er.
Eine ausführliche Zusammenfassung dessen, was bisher bekannt ist findet sich in der New York Times: https://www.nytimes.com/article/university-idaho-students-killed-moscow.html
Die gestrige Pressekonferenz der Polizei kann man hier sehen:
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Moscow Police Department - 11/20/22 Homicide Investigation Update
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Regelmäßig und aktuell berichtet auch der Idaho Statesman:
Was mir völlig unklar ist, ist das Motiv. Ausgeschlossen wurde inzwischen ein Mitnahmeselbstmord durch eines der Opfer. Die Polizei spricht von einem vermutlich gezielten Angriff, will aber genaueres dazu nicht sagen. Gezielter Angriff auf alle vier? Oder nur auf einen der vier? Und warum mussten dann die anderen sterben? Warum ließ der Täter die zwei weiteren Bewohnerinnen unbehelligt?