Köln: Fälle Dustin Hausmann und Daniel Schreiner

x-aequitas schrieb:Wie hat er den Hinweg bestritten?

Per Zug. Siehe https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-6-november-2019-100.html

osttimor schrieb:aber warum sollte ihn ein taxifahrer so zurichten und ihn dann dort ablegen?

Bei "hallo Deutschland" wird gesagt, dass er nur 15,- € dabei hatte. Das reicht natürlich hinten und vorne nicht für eine Taxifahrt.

x-aequitas schrieb:Bei "hallo Deutschland" wird gesagt, dass er nur 15,- € dabei hatte. Das reicht natürlich hinten und vorne nicht für eine Taxifahrt.

das ist klar! aber dennoch ein grund? ich weiß es gab schon sinnlosere morde aber da gab es wenigstens ein motiv (zb um drogensucht zu finanzieren, etc.).

hier hab ich eine seite zu region-köln taxipreise gefunden (ich weiß nicht wie genau und generell man das nehmen kann).
59,30€ müsste es ausgemacht haben bis zur fundstelle (laut meiner rechnung)
3,90
14,00
41,40
= 59,30€

https://www.taxiruf.de/bestellung/tarifuebersicht/

osttimor schrieb:danke für deine ausführlichen infos!
aber irgendwie kann ich mir das nicht so recht vorstellen, wie sich das ganze abgespielt haben soll und vor allem wer der fahrer gewesen sein soll?!

Das sowieso, aber ich konnte mir auch nicht erklären, wie Daniel Schreiner binnen so kurzer Zeit aus Köln genau an den vom Express - wie nun m.E. zweifelsfrei belegt ist - fehlerhaft identifizierten Ort im Kreuz Bonn-Nord kam.

GrinningMouth schrieb:Man fährt von der 555 ab auf die 565 um direkt wieder auf die 555 abzufahren - kommt aus Richtung Köln und fährt dann wieder in Richtung Köln. Soweit so gut.

Das man aus Köln kommend unter der querenden 565 durch kann, dann hoch auf die 565 und direkt wieder auf die 555 nach Köln, also dieses in normalen Kleeblatt-Autobahnkreuzen mögliche wenden, war mir bewusst. Aber so kommt man, wie ich beschrieb, eben auf dem Express-Foto sozusagen nur zum rechten Bildrand und nicht nach links, wo die vom Express gesetzte Markierung ist. Zusammen mit den sichtbaren Spuren im Straßenbegleitgrün ging ich davon aus, dass Daniel Schreiner diesen Auffindeort über die Fahrbank links im Bild erreichte.
Interessant dafür, dass bei Street View noch die Markierungen wie beim Bild aus dem Express zu sehen sind, die heute ausweislich meiner Erinnerung und der Google Maps Luftbilder eben nicht mehr vorhanden sind.

x-aequitas schrieb:Die Straßenbahn ist runtergekommen und hält fast 20mal zwischen Köln und Bonn - sehr nervig.

Was meinst mit mit runtergekommen und wie kommst Du zu dem Urteil?
Streng nach Definition ist das aber keine Straßenbahn, sondern eine Stadtbahn, die mal unterirdisch (bspw. an den Ringen, wo auch die Diskothek ist) und mal überirdisch (ab Zülpicher Platz bis Bonn West) überirdisch fährt.

x-aequitas schrieb:keintäter schrieb:
Mich würde interessieren auf welcher Seite er gefunden wurde. Kam er von rhein oder in Richtung Rhein.

https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-6-november-2019-100.html (Archiv-Version vom 12.08.2020) (ab 12:54min)

Uih! Damit ist m.E. eindeutig bewiesen, dass Daniel Schreiner nicht wie vom Express suggeriert relativ zentral im Autobahnkreuz Bonn-Nord, sondern an dessem östlichen Ende gefunden wurde. Dort geht der Einfädelstreifen vom Autobahnkreuz auf die 565 Rtg. Rhein nahtlos in den Ausfädelstreifen zur Ausfahrt Auerberg über.
Bei Street View hier zu sehen (Schild Bonn Auerberg 600m zur Orientierung): hier zu sehen (Schild "Bonn-Auerberg 650m" zur Orientierung nehmen).
Warum der Express ein falsches Bild gewählt hat, weis ich nicht. Es überrascht aber aus zwei Gründen: einmal ist durch den Monate vor dem Express-Artikel erschienenen Beitrag des ZDF der korrekte Ort öffentlich bekannt. Zudem vernahm ich aus Blaulichtkreisen öfters, der Express habe zur Bonner Polizei eigentlich einen sehr guten Draht.

x-aequitas schrieb:Hier ist ein Foto der Stelle, an der der schwerverletzte Daniel gefunden worden ist. Nicht unwahrscheinlich, dass es Zeugen gibt, die wichtige Beobachtungen gemacht haben.

https://www.express.de/bonn/bonner-kriminalfall-bei--aktenzeichen-xy--daniel-schreiner-lag-halbtot-an-der-a565--33422266

Dann aber wohl eher nicht zum Fall Daniel Schreiner, denn dessen Auffindeort liegt lt. Messfunktion bei Google Maps rd. 515m näher am Rhein.

TatsachenTreue schrieb:Aber so kommt man, wie ich beschrieb, eben auf dem Express-Foto sozusagen nur zum rechten Bildrand und nicht nach links, wo die vom Express gesetzte Markierung ist. Zusammen mit den sichtbaren Spuren im Straßenbegleitgrün ging ich davon aus, dass Daniel Schreiner diesen Auffindeort über die Fahrbank links im Bild erreichte.

Kommt man schon hin - hatte ich auch beschrieben wie - ist aber "unlogisch".
Deswegen hatte ich auch Zweifel, dass das Foto den richtigen Auffindeort zeigt. Der ZDF-Bericht bestätigt jetzt die Vermutung, dass das Foto den falschen Ort zeigt.

Was ich nur nicht verstehe - gefunden wurde er dann eigentlich auf der 565, gesagt wird aber ständig 555.
Die Anfahrt erfolgte zwar wahrscheinlich über die 555, aber es macht trotzdem einen erheblichen Unterschied.
Theoretisch könnten sie auch aus der anderen Richtung gekommen sein und am Kreuz Bonn-Nord die 180° Wende zur "Rückfahrt" gemacht haben und wären am Auffindeort gelandet.

osttimor schrieb:das ist klar! aber dennoch ein grund? ich weiß es gab schon sinnlosere morde aber da gab es wenigstens ein motiv (zb um drogensucht zu finanzieren, etc.).

Falls es Vorsatz war, handelt es sich um schwere Körperverletzung. Das ereignet sich tagtäglich in Deutschland. Auslöser sind oftmals Kleinig-/Nichtigkeiten.

Zu den Verletzugen von Daniel heisst es in dem Bericht: Hautabschürfung rechte Gesichtsseite von einem Sturz, Platzwunde linke Seite. Hautabschürfungen und Hämatome im Schienbeinbereich und Handbereich.

osttimor schrieb:hier hab ich eine seite zu region-köln taxipreise gefunden (ich weiß nicht wie genau und generell man das nehmen kann).
59,30€ müsste es ausgemacht haben bis zur fundstelle (laut meiner rechnung)
3,90
14,00
41,40
= 59,30€

Herr Schremmer sagt bei "hallo Deutschland", dass es ca. 50,- € gekostet hätte.

TatsachenTreue schrieb:Was meinst mit mit runtergekommen und wie kommst Du zu dem Urteil?
Streng nach Definition ist das aber keine Straßenbahn, sondern eine Stadtbahn, die mal unterirdisch (bspw. an den Ringen, wo auch die Diskothek ist) und mal überirdisch (ab Zülpicher Platz bis Bonn West) überirdisch fährt.

Straßenbahn Linie 16 meine ich.

Auf taxiforum.de wurde der Fall damals auch kurz diskutiert. https://www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?t=6599

Ein Beitrag vermutete, dass Daniel während der Fahrt ausgestiegen sein könnte. Beispiel: https://www.abendblatt.de/region/article108028886/Kein-Geld-dabei-Fahrgast-steigt-bei-80-km-h-aus.html

In diesem Fall hätte sich der Taxifahrer allerdings straffrei melden könnnen.

TatsachenTreue schrieb:Dann aber wohl eher nicht zum Fall Daniel Schreiner, denn dessen Auffindeort liegt lt. Messfunktion bei Google Maps rd. 515m näher am Rhein.

Das wurde hier doch zwischenzeitlich geklärt.

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Habe mal Screenshots von den Polizeifotos gemacht. Wirklich nicht einfach zu beurteilen.

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Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-6-november-2019-100.html (Archiv-Version vom 12.08.2020)

x-aequitas schrieb:In diesem Fall hätte sich der Taxifahrer allerdings straffrei melden könnnen.

Das Aussteigen während der Fahrt, ohne, dass sich der Taxifahrer meldet, halte ich für eine absurde Idee.
Der Taxifahrer verliert Geld, begeht stattdessen Unfallflucht, macht sich unterlassener Hilfeleistung schuldig und gefährdet nicht zuletzt damit seinem Job.
Warum sollte das ein Taxifahrer tun?

Anders sieht's aus, wenn der Fahrgast auf der Autobahn ausgesetzt wurde und es zum Unfall kommt. Dann gäbe es gute Gründe sich nicht zu melden.
Oder wenn der Fahrgast angegriffen, verletzt und auf der Autobahn entsorgt wurde - vielleicht sogar damit er vom Nächsten überfahren wird - und der Tod des Opfers billigend in Kauf genommen wird.

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Eigentlich sollte man meinen, dass Taxifahrten beim Fahrtantritt mit Angabe des Zielorts an eine Taxizentrale gemeldet werden und beim beenden der Fahrt sich das Taxi wieder "frei" meldet. Auch aus Selbstschutz.
Eine Fahrt Köln-Innenstadt nach Bonn oder Hennef (ist der Zielort überhaupt bekannt?) müßte sich in diesem sehr engen Zeitfenster nachvollziehen lassen. Es ist ja keine Fahrt zum HBF die jeden Tag 100e Male gefahren wird.

Man könnte auch gucken welches Handy sich parallel zu Daniels in die jeweiligen Funkzellen eingewählt hat.

GrinningMouth schrieb:Eigentlich sollte man meinen, dass Taxifahrten beim Fahrtantritt mit Angabe des Zielorts an eine Taxizentrale gemeldet werden und beim beenden der Fahrt sich das Taxi wieder "frei" meldet. Auch aus Selbstschutz.
Eine Fahrt Köln-Innenstadt nach Bonn oder Hennef (ist der Zielort überhaupt bekannt?) müßte sich in diesem sehr engen Zeitfenster nachvollziehen lassen. Es ist ja keine Fahrt zum HBF die jeden Tag 100e Male gefahren wird.

Die über 1.000 gemeldeten Taxis wurden überprüft. Daraufhin meldete sich eine Taxifahrerin/Zeugin. Diese gab den Hinweis auf eine Mercedes B-Klasse.

Die Zeugin will die identische Strecke zur gleichen Zeit gefahren haben. Der weibl. Fahrgast war jedoch nicht zu ermitteln.

Finde die Aussagen des Kommissars dazu relativ unverblümt. Der Kommissar spricht in diesem Zusammenhang von "sehr merkwürdig". Der Kommentar nennt es "verdächtig".

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/hallo-deutschland-vom-6-november-2019-100.html (Archiv-Version vom 12.08.2020)

@x-aequitas
Ja dieser Bauchgefühl Satz blieb bei mir auch hängen. Also hat er wohl "innerlich" einen Verdacht. Daraus könnte man schließen das bei dem wenig bekannten etwas ist was ihm vlt. Zu denken gibt. Er wird wohl einen Verdacht haben, so scheint es mir.

KT schrieb:Ja dieser Bauchgefühl Satz blieb bei mir auch hängen. Also hat er wohl "innerlich" einen Verdacht. Daraus könnte man schließen das bei dem wenig bekannten etwas ist was ihm vlt. Zu denken gibt. Er wird wohl einen Verdacht haben, so scheint es mir.

Es heißt O-Ton: "Er hat bis auf sein Bauchgefühl nichts gegen die Zeugin in der Hand."

Neue Hinweise werden dringend benötigt:

-Der (angebliche) weibliche Fahrgast der Zeugin soll sich bitte melden.
-Hat jemand eine Mercedes B-Klasse gesehen?
-Hat jemand das Taxi der Zeugin gesehen?
Original anzeigen (0,6 MB)

x-aequitas schrieb am 20.03.2020:Auf taxiforum.de wurde der Fall damals auch kurz diskutiert. https://www.taxiforum.de/forum/viewtopic.php?t=6599

Der Beitrag existiert wohl nicht mehr.
Gibt es dennoch Neuigkeiten zu dem Fall?

Leben mit der Unsicherheit | SWR Nachtcafé

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Im Nachtcafé spricht Frau Schreiner und ein pensionierter Polizist

Blue_Eyes_ schrieb am 14.03.2015:Wer hat Dustin Hausmann in der Nacht zum 18. Februar 2012 (Karnevalsamstag) zwischen 2 Uhr und 3.30 Uhr im Bereich Köln gesehen - eventuell auf der Fahrt zum Flughafen, beim Aussteigen an einer der Haltestellen dahinter oder beim Einsteigen in ein Auto?
[...]
Die Polizei sucht nun den Taxifahrer und hat ein Ermittlungsverfahren wegen „Aussetzung mit Todesfolge“ eingeleitet - eine Straftat, für die das Gesetz eine mehrjährige Haftstrafe vorsieht.

Strafandrohung für StGB § 221 Aussetzung ist bis zu zehn Jahre, damit wäre einer Verjährung gegeben nach zehn Jahren gemäß StGB § 78 Verjährungsfrist. Tat war am 18. Februar 2012, damit wäre wohl schon am 19. Februar 2022 Verjährung eingetreten. Der Fall „Dustin Hausmann“ wäre also bei Betrachtung als „Aussetzung mit Todesfolge“ inzwischen verjährt und der Täter müsste keine Strafe mehr fürchten, aber IANAL.

Es gibt einen neuen Podcast von Akte Rheinland dazu. Hierbei wird von einer Zeugin gesprochen, die sich wohl gemeldet hat und erklärt hat, dass ein ferner Bekannter (Taxifahrer) mit kurzer Zündschnur erzählt hat, dass er einen Jungen aufgenommen hat, der während der Fahrt meinte, nicht genug Geld zu haben. Dann habe er ihn rausgeworfen und „es ihm gezeigt“ (oder so ähnlich). Jedenfalls hat sie es interpretiert, als wenn er ihn zusammen geschlagen hat.
Das sei wohl nach Aktenzeichen xy 2019 gewesen. Ich hatte davon nichts gehört, nur die bekannte Zeugin die selber Taxifahrerin war.
Jedenfalls konnte man diesen Mann nichts nachweisen. Er wurde wohl auch durch Herrn Schremmer verhört und dieser denkt wohl auch, dass er es war bzw sein Bauchgefühl sagt es. Mittlerweile wird aber nicht mehr ermittelt und es sei wohl verjährt.
Die mutter berichtet auch. Daniel geht’s wohl leider wieder schlechter, da er auch keine Therapien mehr bezahlt bekommt.


https://www.podcast.de/podcast/2565206/akte-rheinland
Die Folge heißt „Eine Nacht die alles veränderte“
Staffel 5 Folge 8 (in Folge 1 wird die Sache auch schon mal behandelt)