Mord an 16-jähriger Kölnerin Caglar Seckin im Oktober 1991
09.03.2023 um 22:16Weiß jemand wann die Männer zum freiwilligen Speicheltest geladen wurden?
In den Fokus der Kriminalbeamten rücken nun als erstes 355 Männer, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 - 75 Jahre alt waren und zum damaligen Tatzeitpunkt Bezug zum Stadtteil Poll hatten. Mit einem persönlich adressierten Einladungsschreiben wird dieser Personenkreis in den kommenden Tagen aufgefordert, an zwei Terminen (18./26.03) in der Janusz-Korczak-Schule eine Speichelprobe abzugeben und damit die Suche nach dem Täter zu unterstützen.Quelle: Pressemeldung Polizei Köln - MK Caglar - 03.03.2023
phosphor schrieb:, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14 - 75 Jahre alt warenSo, noch mal. Warum mein Post gelöscht wurde, weiß nur der Admin. Wie will man Männer einladen, die zum Tatzeitpunkt 75 Jahre und etwas darunter alt waren? Die leben doch mit Sicherheit gar nicht mehr. Der Mord ist fast 32 Jahre her. Wie kann man nur so ne Mitteilung veröffentlichen?
Mit Hilfe neuer wissenschaftlicher Methoden wird die DNA heutzutage so gut analysiert, dass neben dem Spurenverursacher auch mit ihm verwandte Personen erkannt werden können.
Grundlage für den Massengentest ist ein vom Amtsgericht Köln erlassener Beschluss.Quelle: Pressemeldung Polizei Köln - MK Caglar - 03.03.2023
phosphor schrieb:potentielle Tatverdächtige über eine Testung von Verwandten zu überführen oder auch auszuschließen, selbst wenn sie bereits verstorben sind.Mir stellt sich die Frage, wieso denn nicht auch Frauen eingeladen werden? Die Verwandtschaft könnte auch bei Ihnen eruiert werden.
phosphor schrieb:"In den Fokus der Kriminalbeamten rücken nun als erstes 355 Männer, ..."Fett von mir. Wenn da kein Treffer dabei ist, wird vielleicht ausgeweitet?
phosphor schrieb:Mutet erst mal schon etwas kurios an. Ich kann auch nur eine Vermutung anstellen, weshalb die Altersgrenzen so gesetzt wurden. Dazu noch mal zwei Zitate aus der polizeilichen Pressemitteilung...Ja, das ist dieser, ich sage mal salopp "Rückwärts-DNA-Abgleich". Aber die wollen ja die damals 75jährigen einladen. :D
Poldie schrieb:Genau wie Garza bin ich auch verwundert, warum nur Männer eingeladen werden. Der Täter selber wird wohl kaum zum freiwilligen Speicheltest gehen oder gab es so etwas schon mal?Oh ja, das gab es schon: Ronny Rieken ist z.B. einer Einladung gefolgt und dann auch aufgeflogen. Ich meine mich zu erinnern, dass er da nicht der einzige in der Kriminalgeschichte war. Ich glaub, man darf den Druck auch nicht unterschätzen, wenn bei einem Täter auf einmal eine Einladung ins Haus flattert und parallel dazu die Zeitungen wieder berichten, Plakate aushängen, diese Karten in den Bahnen baumeln usw usf. Erst recht nicht, falls er inzwischen eventuell mit Familie lebt, die Frau den Brief aus dem Kasten gefischt hat und ganz erstaunt guckt, wenn man da lieber nicht hingehen will...
Poldie schrieb:Mich interessiert das Datum vom Beschluss des Amtsgerichts. Kennt das jemand?Das hätte mich tatsächlich auch sehr interessiert! Hab vorhin schon gesucht, aber leider nichts gefunden. Bin mir auch nicht sicher, ob solche Beschlüsse zwischen Behörden veröffentlicht werden...
SomertonMan schrieb:Aber die wollen ja die damals 75jährigen einladen. :DDie aktuelle Pressemeldung erweckt zwar schon etwas den Eindruck, da "diese Personengruppe" mit den 355 kongruent zu sein scheint - und das mag ja auch zunächst mal so sein, vielleicht haben sie sich nun eh erst mal die damals Jüngeren rausgepickt. Aber dass es dabei nicht unbedingt bleiben muss, lässt sich doch recht deutlich herauslesen, würde ich meinen...
Poldie schrieb:Man müsste natürlich hier dann Geschwister und Abkömmlinge der Männer, die 1991 einen Bezug zu Poll hatten, einladen, unabhängig davon, ob diese Verwandten in Poll wohnen oder wohnten.Okay, früher oder später alle Poller Familien abgrasen und mal schauen, was man dabei so trifft, geht dann offenbar doch nicht...
Wer wird alles zur DNA-Reihenuntersuchung eingeladen?Quelle: koeln.polizei.nrw
Mit Beschluss des zuständigen Amtsgerichtes Köln werden alle Personen um eine Speichelprobe gebeten, die dem Täterprofil entsprechen.
Das heißt, dass nur männliche Personen eingeladen werden, die einen Bezug nach Köln-Poll haben bzw. hatten und zum Tatzeitpunkt 14-75 Jahre alt waren. Frauen und Männer anderer Altersgruppen werden aus rechtlichen Gründen nicht eingeladen.
Bremer erklärte, dass die Technik in der heutigen Zeit die DNA-Reihenuntersuchung ermögliche. Die Speichelproben seien freiwillig, doch er betonte, dass Leute die sich weigern, eine DNA-Untersuchung durchführen zu lassen, zwar nicht gleich Verdächtige seien, doch diese Personen genauer ins Visier der Ermittler geraten könnten. Zu dem genauen Täterprofil konnte Weber nicht viel sagen. Es sei auf Daten aus der damaligen zeit zurückgegriffen worden. Menschen, die damals im engeren Umkreis des Tatorts gewohnt haben, Bauarbeiter, die zu der zeit dort gearbeitet haben und auch Verstorbene werden genauer unter die Lupe genommen. Die Ermittler gehen von einem Mann aus, der zur damaligen Tatzeit jünger gewesen sein könne. Eine genaue Altersspanne könnten die Ermittler noch nicht einschätzen.Quelle: report-k.de
phosphor schrieb:Allerdings in fast jedem Interview der stete Hinweis der Ermittler, dass auch die Verwandten-DNA der Schlüssel sein kann. Selbst wenn sie Einladungen nun wohl nicht mit der Gießkanne verteilen können, bei dem unscharfen Täterprofil bleibt das Männerfeld schon recht breit. Da fallen in einem Stammbaum dann doch noch einige Verzweigungen in höhere Altersgruppen auf (Vater, Großvater, Onkel, Großonkel etc). Dass alteingesessene Kölner gerne in ihren Veedeln verbleiben, könnte hier vielleicht sogar auch noch ein Faktor werden...Hier könnte wirklich eine große Chance bestehen, wenn der Täter nicht selbst eine Einladung bekommen hat. Und es ist schon ziemlich