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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

325 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Messer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 10:24
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du aber, sie war auf dem Rückweg, nachdem sie den Tag in Lindenthal verbracht hatte ? Aus dieser Perspektive habe ich das noch gar nicht betrachtet...
Gegessen am Sonntag auf dem Hinweg, tödlich verletzt Montag auf Dienstag auf dem Rückweg. Sie war arbeitslos wenn ich richtig informiert bin. Was tut man sonst als den Tag mit Freunden zu verbringen, besonders am Sonntag? Sie hatte viel Zeit, aber wenig Geld.

Wie der telefonierende Mann in ihrer Wohnung da reinpasst ist mir nicht klar.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 10:32
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Sie war arbeitslos wenn ich richtig informiert bin.
Nicht ganz, sie holte das Fachabitur nach, um danach Psycholgie zu studieren.

Beitrag von sallomaeander (Seite 1)


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 11:24
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Ein ehemals besetztes Haus in der Nähe ist das LC36, es wurde 1992 legalisiert.
Das mußte "LC36" ich jetzt erstmal suchen.
Das Haus ist nicht so weit weg, stimmt, aber vom Wohnort des Opfers zu diesem Haus oder zurück ergibt sich für mich kein Grund um über die Aachener Straße zu kommen. Das wäre ein Umweg sondergleichen.
Die Venloer Straße runter sind es 15 Minuten zu ihrer Wohnung.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 11:37
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:ist der Gedanke mit der Orientierungslosigkeit und der Bahn richtig gut.

Es bleibt allerdings die Frage, was sie dort um diese Uhrzeit in einer Nacht auf Dienstag dort gewollt hat ?
Wie gesagt, die Aachener Straße muss ja nicht das Ziel gewesen sein.
Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.

Selbst das Umsteigen, was am Gürtel möglich gewesen wäre um nach Ehrenfeld zu kommen, ist dort etwas unübersichtlich. Ich gehe dabei natürlich davon aus, dass sie nach Hause wollte.
Dass sie dort aber weder umgestiegen, noch den Gürtel entlang gelaufen ist, sondern stattdessen die Aachener Straße "zurück", spricht ein wenig für mangelnde Ortskentnisse oder "Verwirrtheit".


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 11:42
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Wie der telefonierende Mann in ihrer Wohnung da reinpasst ist mir nicht klar.
Noch ein anderes Szenario:

Da hat sich wer, am Sonntag?, bei ihr "eingenistet", sie will zu "ihren Leuten" im besetzten Haus, weil sie vielleicht die Nähe mit diesem Mann nicht so mag, also eher kein Partnerkandidat.
Es geht aber alles schief, oder zumindest viel... ihre Münzen reichen gerade noch, um zu Hause anzurufen, und den Typ darum zu bitten, sie abzuholen....
Das will der auch tun... Oder auch nicht.
Ab da wieder offen...
Aber auch so könnte man das Telefonieren erklären.
Imho.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 11:52
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:JestersTear schrieb:
ist der Gedanke mit der Orientierungslosigkeit und der Bahn richtig gut.

Es bleibt allerdings die Frage, was sie dort um diese Uhrzeit in einer Nacht auf Dienstag dort gewollt hat ?
Wie gesagt, die Aachener Straße muss ja nicht das Ziel gewesen sein.
Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.
Auch das ist ein ziemlich stimmiger Gedanke .

Dann blieben zwei Optionen: Entweder hat sie wegen der Orientierungslosigkeit jemanden mit der Bitte um Abholung angerufen und diese Person hat direkt mal ein kleines Küchenmesser mitgebracht, was ich eher unwahrscheinlich finde.

Oder sie ist eben zufällig auf den Täter getroffen. Vielleicht hat sie ihn sogar selbst mit der Bitte um Orientierung angequatscht, was irgendwie falsch verstanden wurde.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Noch ein anderes Szenario:

Da hat sich wer, am Sonntag?, bei ihr "eingenistet", sie will zu "ihren Leuten" im besetzten Haus, weil sie vielleicht die Nähe mit diesem Mann nicht so mag, also eher kein Partnerkandidat.
Es geht aber alles schief, oder zumindest viel... ihre Münzen reichen gerade noch, um zu Hause anzurufen, und den Typ darum zu bitten, sie abzuholen....
Das will der auch tun... Oder auch nicht.
Ab da wieder offen...
Aber auch so könnte man das Telefonieren erklären.
Imho.
Hört sich auch plausibel an und würde zu "Option Eins" passen.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 12:33
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.
Dagegen spricht aber meiner Meinung nach, dass sie zweimal in dieser Gegend war. Das erste Mal in der Kneipe wo sie gegessen hat, und dann in der Tatnacht.
Ich würde eher annehmen, dass sie gezielt dorthin gegangen ist, warum auch immer.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie hat man sich das vorzustellen? Da kommt dann jemand zu Treffen Gleichgesinnter, findet es toll, in einem besetzten Haus zu leben, kehrt dann aber abends in sein schnuckeliges Appartement zurück, wo Strom und Wasser funktionieren, und man mit keinem Kollektiv Küche, Klo und Kühlschrank teilen muss.
Nicht alle besetzen Häuser waren auch Wohnhäuser. Es gab auch besetzte Häuser, die als Szene Teffpunkte fungierten. Mit Kneipe, Veranstaltungsraum für Live Musik, Räume für Diskussionsrunden, Werkstätten etc.
Da wohnten dann, wenn überhaupt, nur sehr wenige Leute, der Großteil lebte irgendwo anders und traf sich allabendlich dort.
Ich kenne Köln nicht, aber in Hamburg gab es z.B die Rote Flora, die besetzt war und wo nie gewohnt wurde, sondern die lediglich als Veranstaltungsort und Treffpunkt diente. In den bekannten Hafenstraße Häusern gab es sowohl Wohnraum als auch offene Treffpunkte.
Etwas ähnliches wird es sicherlich auch in Köln gegeben haben.

Ich finde es schon sehr überraschend, dass selbst bei einem Tötungsdelikt niemand aus der linken Szene mit der Polizei gesprochen hat.
Für mich sind zwei Gründe denkbar.
Entweder sie war gar nicht so verwurzelt in der linken Szene wie ihre Eltern angenommen haben und es gab einfach niemanden mit näherem Kontakt zu ihr. Oder aber es gab vielleicht in der Szene irgendeinen Verdacht wer in das Tötungsdelikt verwickelt gewesen sein könnte und man scheute sich dies bei der Polizei zu äußern.

Den Psychologen Klaus, sofern es ihn gab, kann sie auf irgendwelchen linken Veranstaltungen oder Demos kennengelernt haben.
Es scheint völlig unklar zu sein wie tief sie in der radikal linken Szene verwurzelt war.
Möglicherweise hatte sie auch Kontakt zu illegalen Strukturen, zu Menschen die "abgetaucht" waren und die Person "Klaus" war nur eine Erklärung, um wiederholte Zeiten von Abwesenheit glaubhaft zu erklären.
In diesem Fall gehe ich davon aus, dass die Tat überhaupt nichts mit dem sogenannten Klaus zu tun hat, sondern sie einem Zufallstäter über den Weg lief.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 13:41
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Dagegen spricht aber meiner Meinung nach, dass sie zweimal in dieser Gegend war. Das erste Mal in der Kneipe wo sie gegessen hat, und dann in der Tatnacht.
Ich sehe hier absolut nichts, was irgendwie den Rückschluß nahelegt, dass sich das Opfer in der Gegend oft aufgehalten hat. Und nur weil sie bekanntermaßen einmal in dieser Kneipe war, kann man nicht davon ausgehen, dass sie die weitere Umgebung kannte bzw. volle Ortskenntnis hatte.

Man muß sich bewusst machen, dass der Melaten Friedhof auch zum Spazieren und Sightseeing genutzt wird und dieses Lokal vis-à-vis eines Eingangs lag.
Wir haben hier also eine Sehenswürdigkeit und dann liegt diese auch noch direkt an einer Hauptverkehrsachse. Das heißt, hier kommen viele Menschen vorbei, die aber eigentlich keinen persönlichen Bezug zu den Örtlichkeiten haben.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:07
In dem Aktenzeichen XY Beitrag wird ja gezeigt , dass sie erst geschlagen wurde und dann mit dem Messer angegriffen.
wer hat abends um diese Uhrzeit - nachts - ein kleines Küchenmesser dabei ?

das ergibt ja überhaupt keinen Sinn. Egal wohin ich gehe - auch nachts - nehme ich doch nicht ein Obstmesser mit. Wer hat ein Obstmesser dabei ?
wollte jemand auf dem Friedhof Pflanzen abschneiden ?
- klingt jetzt verrückt - aber möglich ist alles. Arbeitete jemand in einem Obst-/Gemüsegeschäft ? , oder Blumengeschäft ?
die müssen morgens schon ganz früh raus um auf einem Markt die frische Ware zu kaufen...


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:20
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Und nur weil sie bekanntermaßen einmal in dieser Kneipe war, kann man nicht davon ausgehen, dass sie die weitere Umgebung kannte bzw. volle Ortskenntnis hatte.
Nein, natürlich nicht.
Das wollte ich damit auch gar nicht sagen, sondern lediglich dass ich nicht annehme, dass sie sich zweimal in derselben Gegend "verlaufen" hat oder in der Bahn eingeschlafen ist.
Ich gehe wie ich oben schon schrieb davon aus, dass sie die Gegend gezielt aufgesucht hat. Die Frage warum sie das getan hat lässt sich nach jetzigen Kenntnisstand nicht beantworten.
Naheliegend wäre, dass sie jemanden treffen wollte oder jemanden oder etwas beobachten wollte.
Interessant wird sein, ob die Personen die sich jetzt nach der Sendung gemeldet haben etwas Licht ins Dunkel bringen können, sowohl was ihr damaliges Netzwerk, als auch ihre Interessen, Leidenschaften etc angeht


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:25
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich finde es schon sehr überraschend, dass selbst bei einem Tötungsdelikt niemand aus der linken Szene mit der Polizei gesprochen hat.

Für mich sind zwei Gründe denkbar.
Entweder sie war gar nicht so verwurzelt in der linken Szene wie ihre Eltern angenommen haben und es gab einfach niemanden mit näherem Kontakt zu ihr. Oder aber es gab vielleicht in der Szene irgendeinen Verdacht wer in das Tötungsdelikt verwickelt gewesen sein könnte und man scheute sich dies bei der Polizei zu äußern.

Den Psychologen Klaus, sofern es ihn gab, kann sie auf irgendwelchen linken Veranstaltungen oder Demos kennengelernt haben.
Es scheint völlig unklar zu sein wie tief sie in der radikal linken Szene verwurzelt war.
Möglicherweise hatte sie auch Kontakt zu illegalen Strukturen, zu Menschen die "abgetaucht" waren und die Person "Klaus" war nur eine Erklärung, um wiederholte Zeiten von Abwesenheit glaubhaft zu erklären.
In diesem Fall gehe ich davon aus, dass die Tat überhaupt nichts mit dem sogenannten Klaus zu tun hat, sondern sie einem Zufallstäter über den Weg lief.
Ich fand, die gesamte Darstellung der Person Andrea Weltzer im Film sehr seltsam.
Frage ist halt wie authentisch das war.
Die "linke" Attitüde wirkte jedenfalls sehr plakativ, sehr pubertär.
Wie toll sich die beiden Männer verstanden haben sollen und wie progressiv, wenig spießerhaft ihre Einstellung in Beziehungen doch ist. Gleichzeitig hat die selbe Person aber Angst, dass in ihre Wohnung eingebrochen und ihr Besitz gestolen wird.
Wenn ich das richtig verstanden habe, scheint es, als wurde diese Klaus-Figur mit einem falschen Bild gesucht. Das klingt fast so als ob irgendein Bild genommen wurde und der "Klaus" erfunden war.
Auch die Vorstellung, dass Licht anlassen vor Einbruch schützt und ein Teppichmesser ein gute Waffe zur Selbstverteidigung wäre, ist eher phantasievoll naiv.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:31
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das wollte ich damit auch gar nicht sagen, sondern lediglich dass ich nicht annehme, dass sie sich zweimal in derselben Gegend "verlaufen" hat oder in der Bahn eingeschlafen ist.
Das habe ich ja auch nicht geschrieben.
Sie kann aber z.B. vor ihrem Besuch in der Kneipe über Melaten gelaufen sein und ein paar Tage später z.B. in der Bahn einpennen.
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Wer hat ein Obstmesser dabei ?
wollte jemand auf dem Friedhof Pflanzen abschneiden ?
- klingt jetzt verrückt - aber möglich ist alles. Arbeitete jemand in einem Obst-/Gemüsegeschäft ? , oder Blumengeschäft ?
die müssen morgens schon ganz früh raus um auf einem Markt die frische Ware zu kaufen...
1. Der Friedhof ist geschlossen gewesen.
2. Es war um 03.00 Uhr. (PS: der Großmarkt wäre vielleicht doch offen gewesen)


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:50
Die Rheinische Post stellt den Fall Andrea Weltzer in einem heute veröffentlichten Bericht vor und geht dabei nochmal auf die Besonderheit der letzten Ausgabe von Aktenzeichen XY ein. Die Zahl der eingegangenen Hinweise fiel aufgrund des Abbruchs der Aktenzeichen XY-Sendung gering aus.
Durch den Abbruch der Sendung konnte weder der Zeugenaufruf noch eine Telefonnummer für Hinweise eingeblendet werden. Die Sendung wurde zwar zu Ende aufgezeichnet und ist inzwischen in der ZDF-Mediathek abrufbar, seit vergangener Woche sind aber nur wenige Hinweise bei der Kölner Polizei eingegangen, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilt. „Es kamen zehn Anrufe rein. Leider ist keine heiße Spur dabei“, sagt er. „Wenn die Sendung nicht abgebrochen worden wäre, hätte die Chance bestanden, noch mehr Hinweise zu erhalten.“
Wer tötete die Kölnerin Andrea Weltzer? (Rheinische Post)


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 14:51
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Ich fand, die gesamte Darstellung der Person Andrea Weltzer im Film sehr seltsam.
Frage ist halt wie authentisch das war.
Ja, das fand ich auch.
Die Frage ist natürlich, wieviel Einblick haben die Redaktionsmitarbeiter:innen, die diese Videos entwickeln in die linke Szene der frühern 1990er Jahre.
Insgesamt wirkt die Darstellung ein bisschen arg flach und eindimensional. Allein die Langhaarfrisuren mit den Stirnbändern sehen eher nach Hippiestyle der 60er aus. Es gibt genügend Dokumentationen aus der betreffenden Zeit, gerade z.B aus der Hafenstraße oder allgemein aus der Zeit kurz nach der Wende, in der man sich anschauen kann wie jüngere Frauen derzeit gekleidet waren und welche Frisuren sie trugen. Und auch die Art wie man sich in der Szene damals artikulierte lässt sich in Dokumentationen nachschauen.
Das aber nur nebenbei, mich hat vor allem irritiert, dass die junge Frau so "sonderbar" dargestellt wurde. Sie wirkte in dem Film nicht wie eine junge lebenslustige selbstbewusste und ein bisschen rebellische Frau, die sich von den Eltern abwendet und einer radikalen Szene zuwendet. Für mich etwas unklar ob das so intendiert war, weil sie tatsächlich so war, oder ob das einfach sehr unglücklich dargestellt ist.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Das klingt fast so als ob irgendein Bild genommen wurde und der "Klaus" erfunden war.
Ja. Und die Frage ist natürlich was hat sie tatsächlich in der Zeit gemacht, in der sie behauptet hat bei oder mit "Klaus" zu sein.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Sie kann aber z.B. vor ihrem Besuch in der Kneipe über Melaten gelaufen sein und ein paar Tage später z.B. in der Bahn einpennen.
Ich habe das schon verstanden, ich glaube es aber eben nicht.
Ich denke wir haben in dieser Frage einfach unterschiedliche Annahmen oder Phantasien.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 15:26
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:1. Der Friedhof ist geschlossen gewesen.
@MelodyLee
Man sollte noch erwähnen, das man wenn die Eingänge schließen noch über zwei Drehkreuze nach aussen gelangt, aber halt nicht mehr hinein. Zumindest nicht über die offiziellen Eingänge. Einer dieser beiden Ausgänge für die Zeit nach der Schließung befindet sich ungefähr in der Höhe der Kreuzung von Aachenerstrassde und Gürtel Beleuchtet ist der Friedhof bzw die darauf stehenden Gebäude nachts nicht.
Einer der Wärter, mit dem ich mich mal unterhalten hatte berrichtete aber von Personen, die sich ab und an in der Nacht da aufhalten. Allerdings ist das nicht verboten, weswegen er da dann auch nicht unbedingt diese Leute anspricht. Solange da niemand klaut oder Randaliert kann er also auch nachts da "normal" rumlaufen. Gibt da auch einiges an nachtaktiven Tieren zu beobachten. Vom Kautz bis zum Fuchs ist da allerhand verttreten.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 15:39
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich habe das schon verstanden, ich glaube es aber eben nicht.
Gut. Klang nach einem Missverständnis.


Ergänzend fehlt eigentlich nur eine Person die das Opfer auf dem Weg "zwischen den Haltestellen" (wenn man den Gedanken nehmen möchte) auf der Aachener Straße abpasst oder mitnimmt.
In einem Auto könnte dieses unpraktische Küchenmesser auch eher gelegen haben als, dass es ein Fußgänger mitgeführt hat.
Zitat von Dr.EdelfroschDr.Edelfrosch schrieb:Man sollte noch erwähnen, das man wenn die Eingänge schließen noch über zwei Drehkreuze nach aussen gelangt, aber halt nicht mehr hinein. Zumindest nicht über die offiziellen Eingänge. Einer dieser beiden Ausgänge für die Zeit nach der Schließung befindet sich ungefähr in der Höhe der Kreuzung von Aachenerstrassde und Gürtel Beleuchtet ist der Friedhof bzw die darauf stehenden Gebäude nachts nicht.
Einer der Wärter, mit dem ich mich mal unterhalten hatte berrichtete aber von Personen, die sich ab und an in der Nacht da aufhalten. Allerdings ist das nicht verboten, weswegen er da dann auch nicht unbedingt diese Leute anspricht. Solange da niemand klaut oder Randaliert kann er also auch nachts da "normal" rumlaufen. Gibt da auch einiges an nachtaktiven Tieren zu beobachten. Vom Kautz bis zum Fuchs ist da allerhand verttreten.
Diese Tierbeobachtungen sind meines Wissens nach sogar Fohrschungsprojekte und/oder in Zusammanhang zum Naturschutz. PS: Januar ist da allerdings eher Sauregurkenzeit


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 16:10
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:musikengel schrieb:
Wer hat ein Obstmesser dabei ?
wollte jemand auf dem Friedhof Pflanzen abschneiden ?
- klingt jetzt verrückt - aber möglich ist alles. Arbeitete jemand in einem Obst-/Gemüsegeschäft ? , oder Blumengeschäft ?
die müssen morgens schon ganz früh raus um auf einem Markt die frische Ware zu kaufen...
1. Der Friedhof ist geschlossen gewesen.
2. Es war um 03.00 Uhr. (PS: der Großmarkt wäre vielleicht doch offen gewesen)
Bei uns sind keine Friedhöfe geschlossen, da kann man zu jeder Tag- und Nachtzeit hin -
es gibt aber Tore - die sind aber immer offen - um evtl. Hunde usw. abzuhalten...

oder noch nicht ?
ich glaube die Großmärkte machen erst um ca. 5.00 Uhr morgens auf ?

wenn jetzt Fisch, Fleisch, o.ä. verkauft wird, wird ja aber auch nicht sofort mit einem Obstmesser die Qualität überprüft ...
da kommen schon stärkere Messer zum Einsatz, das Messer ergibt keinen Sinn


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 16:30
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Wer hat ein Obstmesser dabei ?
Vielleicht jemand, der dort direkt in einem der Häuser gewohnt hat, wo sie gefunden wurde? Vielleicht wollte sie jemanden aufsuchen, mit dem sie vorher Streit hatte. Sie läutet an, derjenige schaut aus dem Fenster, sieht sie und wird wütend, schnappt sich das erstbeste Messer, das rumliegt und rennt raus. Eine von vielen Möglichkeiten, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass ein zufälliger Passant oder Krimineller so ein kleines Messer eingesteckt hätte.


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 16:59
Als ich vom Tatort als "markantem Punkt" sprach, dachte ich eigentlich weniger an linke , junge Frauen, die in einer kalten Januar-Nacht dort die nächtliche Fauna beobachten wollen, sondern eher an sowas wie "Ich komm dir entgegen und wir treffen uns auf der Aachener etwa in Höhe Eingang Melaten" oder so ähnlich.

Bin ich aber mittlerweile wieder von weg, das Szenario mit dem verpassten Ausstieg aus der Bahn ist mMn schon sehr stimmig.

Das mickrige Küchenmesser ist m. E. eine spontan eingepackte Abschreckungswaffe, ".... ich muß leider um diese Zeit noch mal raus und wenn du mich überfallen oder anpöbeln willst, kann ich dir im Ernstfall auch weh tun". Glaube nicht, daß das Teil sonst wegen eines bestimmten Zwecks wie Obst oder Pflanzen schneiden mitgeschleppt wurde.
Zitat von MelodyLeeMelodyLee schrieb:Gleichzeitig hat die selbe Person aber Angst, dass in ihre Wohnung eingebrochen und ihr Besitz gestolen wird.
Köln lag in der bundesweiten Einbruchsstatistik schon immer weit vorne (so aus dem Stehgreif....) und K-Ehrenfeld war damals keine ansprechende Gegend. Das Risiko, dort durch einen Wohnungseinbruch geschädigt zu werden , dürfte zu dieser Zeit ziemlich hoch gewesen sein.
Von den 1970er Jahren bis in die heutige Zeit veränderte sich Ehrenfelds Wirtschafts- und Sozialstruktur. Immer mehr Unternehmen schlossen ihre Pforten – teils nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten, teils, weil Veränderungen und Vergrößerungen am inzwischen dichtbevölkerten und -bebauten Standort nicht mehr möglich waren. Infolge des damit verbundenen Abbaus von Arbeitsplätzen stieg die Arbeitslosigkeit in Ehrenfeld – gleichzeitig sank die Kaufkraft vieler Bewohner stetig. Infolgedessen verließen auch eine Reihe von Händlern, Gastronomen und Dienstleistern das Viertel. Deren Geschäfte wurden von Ramschläden, mehr oder weniger zwielichtigen Kneipen oder Spielhallen, später auch einfachen Internetcafés und Callshops übernommen. Mit der Arbeitslosigkeit stieg auch die Kriminalität im Viertel: Dem Arbeiterstadtteil drohte an vielen Stellen auch optische Verwahrlosung, denn gerade die zahlreichen Altbauten waren nicht selten vom Verfall bedroht, weil überfällige Sanierungen ausblieben. Niedrige Mieten für Wohnraum und Gewerbe zogen jedoch spätestens in den 1990er Jahren auch Studenten und Kulturschaffende an
....

Zunehmend investierten auch Hausbesitzer in die Sanierung maroder Altbauten, so dass inzwischen ganze Straßenzüge wieder bunte Gründerzeitfassaden zeigen. Heute gibt es bei Bewohnern, Architektur, Geschäften und Gewerbe eine Koexistenz zwischen billigem Wohnraum und Ramschgeschäften auf der einen sowie aufstrebenden, innovativen Betrieben, schickem Wohnen im sanierten Altbau und kulturellen Anziehungspunkten auf der anderen Seite. Die Sozialhilfedichte und die Arbeitslosenquote lagen Anfang 2005 nur noch knapp über dem Kölner Durchschnitt.
Quelle:
Quelle: Wikipedia: Ehrenfeld (Köln)#Strukturwandel


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Mord an Andrea Weltzer in Köln-Lindenthal (1992)

12.11.2024 um 17:25
Zitat von FritzPhantomFritzPhantom schrieb:Vielleicht jemand, der dort direkt in einem der Häuser gewohnt hat, wo sie gefunden wurde?
Eigentlich muss man davon ausgehen, dass die Bewohner der Häuser dort alle zeitnah von der Polizei befragt wurden und dabei niemand aufgefallen ist.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:K-Ehrenfeld war damals keine ansprechende Gegend. Das Risiko, dort durch einen Wohnungseinbruch geschädigt zu werden , dürfte zu dieser Zeit ziemlich hoch gewesen sein.
Ja, ich "kenne" dieses beschriebene Ehrenfeld auch.
Ich kann ihre Ängste sogar verstehen - mir ging es eher um den Widerspruch zwischen "alles für die Allgemeinheit" und "das ist aber meins".


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