MelodyLee schrieb:Wenn das Opfer z.B. aus dem rechtsrheinischen oder der Altstadt kam und dort in eine der Straßenbahnen stieg und aus welchen Gründen auch immer das Umsteigen am Neumarkt oder Rudolfplatz verpasst hat, dann kommt sie an die Stellen wo sie war. Dafür muß sie nur eingeschlafen sein, oder sich eben nicht entsprechend ausgekannt haben.
Dagegen spricht aber meiner Meinung nach, dass sie zweimal in dieser Gegend war. Das erste Mal in der Kneipe wo sie gegessen hat, und dann in der Tatnacht.
Ich würde eher annehmen, dass sie gezielt dorthin gegangen ist, warum auch immer.
sallomaeander schrieb:Wie hat man sich das vorzustellen? Da kommt dann jemand zu Treffen Gleichgesinnter, findet es toll, in einem besetzten Haus zu leben, kehrt dann aber abends in sein schnuckeliges Appartement zurück, wo Strom und Wasser funktionieren, und man mit keinem Kollektiv Küche, Klo und Kühlschrank teilen muss.
Nicht alle besetzen Häuser waren auch Wohnhäuser. Es gab auch besetzte Häuser, die als Szene Teffpunkte fungierten. Mit Kneipe, Veranstaltungsraum für Live Musik, Räume für Diskussionsrunden, Werkstätten etc.
Da wohnten dann, wenn überhaupt, nur sehr wenige Leute, der Großteil lebte irgendwo anders und traf sich allabendlich dort.
Ich kenne Köln nicht, aber in Hamburg gab es z.B die Rote Flora, die besetzt war und wo nie gewohnt wurde, sondern die lediglich als Veranstaltungsort und Treffpunkt diente. In den bekannten Hafenstraße Häusern gab es sowohl Wohnraum als auch offene Treffpunkte.
Etwas ähnliches wird es sicherlich auch in Köln gegeben haben.
Ich finde es schon sehr überraschend, dass selbst bei einem Tötungsdelikt niemand aus der linken Szene mit der Polizei gesprochen hat.
Für mich sind zwei Gründe denkbar.
Entweder sie war gar nicht so verwurzelt in der linken Szene wie ihre Eltern angenommen haben und es gab einfach niemanden mit näherem Kontakt zu ihr. Oder aber es gab vielleicht in der Szene irgendeinen Verdacht wer in das Tötungsdelikt verwickelt gewesen sein könnte und man scheute sich dies bei der Polizei zu äußern.
Den Psychologen Klaus, sofern es ihn gab, kann sie auf irgendwelchen linken Veranstaltungen oder Demos kennengelernt haben.
Es scheint völlig unklar zu sein wie tief sie in der radikal linken Szene verwurzelt war.
Möglicherweise hatte sie auch Kontakt zu illegalen Strukturen, zu Menschen die "abgetaucht" waren und die Person "Klaus" war nur eine Erklärung, um wiederholte Zeiten von Abwesenheit glaubhaft zu erklären.
In diesem Fall gehe ich davon aus, dass die Tat überhaupt nichts mit dem sogenannten Klaus zu tun hat, sondern sie einem Zufallstäter über den Weg lief.