Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

62 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Köln, Cold Case ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 18:35
@JosephConrad
Ich gehe auch von einem persönlichen Motiv aus. Der Kreis der Verdächtigen überschaubar. Der Fall scheint mir lösbar (oder wäre es damals gewesen). Ich verorte einen Verdächtigen auf jeden Fall innerhalb der Kaserne. Ob man wohl damals die Listen der aktuellen Besatzung gesichert hat? Nur die Kompanie oder die ganze Kaserne? Ob man das noch nachvollziehen kann? Käme auch ein Zulieferer in Frage? Gab es da allenfalls frühmorgens eine Brotlieferung?
Dein Szenario finde ich interessant und absolut schlüssig. Du meinst es wäre niemandem aufgefallen, dass dieser Täter länger auf dem Gelände verblieben ist?


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 18:44
Zitat von ManateeManatee schrieb:Ich verorte einen Verdächtigen auf jeden Fall innerhalb der Kaserne. Ob man wohl damals die Listen der aktuellen Besatzung gesichert hat? Nur die Kompanie oder die ganze Kaserne? Ob man das noch nachvollziehen kann? Käme auch ein Zulieferer in Frage? Gab es da allenfalls frühmorgens eine Brotlieferung?
Die Frage scheint mir zu sein, wer wissen konnte, dass das Opfer sich zu der und der Zeit dort und dort aufhält und wie man dorthin kommt.

Da frage ich mich, ob z. B. (Achtung, rein fiktives Beispiel!) jemand, der vielleicht ein Jahr oder zwei vorher dort seinen Wehrdienst abgeleistet haben könnte und vielleicht auch soweit zum Umfeld von Norbert Stolz gehörte, dass er die nötigen Informationen zufällig bekommen hat.

Also etwa aus einem Gespräch nach dem Motto: "Ach, Du bist jetzt auch in der Einheit? Wie lustig, da war ich damals auch! Ist die Wachstube immer noch im Gebäude sowieso, unten links?" usw.

Also jemand, der nicht aktuell zur gleichen Zeit dort war, der aber aus eigener Erfahrung wusste, wie es dort aussieht/zugeht und vielleicht in einem oberflächlichen Gespräch bestimmte ergänzende Informationen bekommen konnte.

Man sollte vielleicht bedenken, dass das mit der Wehrpflicht damals ja noch recht ernst genommen wurde und ein großer Teil eines Jahrgangs der jungen Männer bei der Bundeswehr Dienst tun musste. Es also mehr Leute gab, die ungefähr wussten, wie es dort zugeht.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 19:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also jemand, der nicht aktuell zur gleichen Zeit dort war, der aber aus eigener Erfahrung wusste, wie es dort aussieht/zugeht und vielleicht in einem oberflächlichen Gespräch bestimmte ergänzende Informationen bekommen konnte.
Das schon, aber da sind wir wieder beim Punkt, warum sollte jemand von Ausserhalb das unnötig hohe Risiko gehen und Norbert auf einem gesicherten Gelände angreifen.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 20:35
Zitat von ManateeManatee schrieb:warum sollte jemand von Ausserhalb das unnötig hohe Risiko gehen und Norbert auf einem gesicherten Gelände angreifen.
Natürlich, aber warum sollte das jemand von innerhalb tun, außer es war eine spontane Eskalation? Außerhalb der Kaserne wäre für jeden einfacher....

Und: Wie erklärt man dann die Einbruchsspuren? Haben die nichts damit zu tun, war das ein Ablenkungsmanöver?


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 20:41
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und: Wie erklärt man dann die Einbruchsspuren? Haben die nichts damit zu tun, war das ein Ablenkungsmanöver?
Schwer zu sagen, da wir zuwenig darüber wissen. War dieses Loch im Zaun wirklich neu oder evtl. schon bestehend? Es muss nicht mit der Tat in Zusammenhang stehen, kann auch harmlose Hintergründe haben. Und falls doch, ist vieles denkbar. Ablenkung, evtl. auch Ausbruch statt Einbruch (zur Flucht). Man müsste halt mehr wissen.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 21:45
Zitat von ManateeManatee schrieb:War dieses Loch im Zaun wirklich neu oder evtl. schon bestehend?
Das glaube ich eher weniger, dass da ein Loch im Zaun und eine aufgebrochene Tür lange unbemerkt bleiben.

Ich würde eher auf ein Ablenkungsmanöver tippen. Wobei das dann wieder für einen irgendwie internen Täter spricht, der gerade den Verdacht auf jemanden von außerhalb lenken wollte.

Nur würde das dann wieder ein geplantes Handeln voraussetzen - und geplant finde ich wieder unpassend, weil dann eine Tat außerhalb der Kaserne viel risikoloser gewesen wäre.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 23:05
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern nur, wenn man an Waffen oder Munition herankommt. Aber wäre das denn überhaupt möglich?
So weit ich mich erinnern kann, waren die UvDs und GvDs in den Mannschaftblöcken nicht bewaffnet. Dies traf nur auf den "Hauptwachtrupp" und den OvWA zu.

Aber normalerweise (so wie ich es kenne) gibt es in jedem Mannschaftsblock auch eine Waffenkammer. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob der im UvD Zimmer verwahrt wurde oder beim OvWA. Wenn der Schlüssel im UvD Zimmer verwahrt wurde, stellt sich die Frage, warum er nicht genutzt und Waffen gestohlen worden sind.

Was aus meiner Sicht auch dagegen spricht ist der Umstand, dass Norbert mit 11 Messerstichen getötet wurde. Das würde ich eher Richtung Beziehungstat verorten. Ein Profi, der es auf die Waffenkammer abgesehen hat, hätte dem Jungen wahrscheinlich einfach die Kehle durchgeschnitten, aber sicherlich nicht mehr als 2-3 Stiche/Schnitte zur Tötung gebraucht.

Eigentlich hat die Wachmannschaft bei ihren regelmäßigen Streifengängen auch die Aufgabe, die Unversehrtheit des Zaunes sowie Türen und Tore auf Verschluss zu prüfen. Sicherlich gibt es unterschiedliche Routen, die bei den Streifen abgelaufen werden. Diese Routen sind vorab festgelegt und werden dann nach Zufallsprinzip abgelaufen. Das könnte erklären, warum in der Nacht das Loch nicht entdeckt wurde.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

14.11.2024 um 23:25
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich würde eher auf ein Ablenkungsmanöver tippen. Wobei das dann wieder für einen irgendwie internen Täter spricht, der gerade den Verdacht auf jemanden von außerhalb lenken wollte.

Nur würde das dann wieder ein geplantes Handeln voraussetzen - und geplant finde ich wieder unpassend, weil dann eine Tat außerhalb der Kaserne viel risikoloser gewesen wäre.
Vielleicht war es eine spontane Tat, und der Täter hat das Loch nachträglich in den Zaun geschnitten, um den Verdacht auf jemanden von außen zu lenken? Das Opfer wurde ja erst morgens gefunden. Ein interner Täter hätte nach der Tat also evtl. noch die Möglichkeit gehabt, falsche Spuren zu legen.

Im Eingangspost heißt es:
Zitat von OliverCromwellOliverCromwell schrieb:Die Polizei fand bei der Spurensuche ein Loch im Zaun, der das Gelände umgab, außerdem stand eine Kellertür offen, die ins Gebäude führte. Allerdings: In der Kaserne fehlte nichts, ein Diebstahl oder Raub erscheint unwahrscheinlich.
Es könnte m.E. schon gut sein, dass jemand, der ungeplant zum Täter wurde, in der Panik nach der Tat auf die Idee kam, einen Einbruch vorzutäuschen. Ein Loch in den Zaun schneiden und eine Kellertür öffnen konnte er vielleicht noch unbemerkt, aber er kam in der Kaserne evtl. nicht an Dinge heran, die für einen Einbrecher interessant gewesen wären (Waffen, Munition), um sie verschwinden zu lassen, bzw. seine Angst vor Entdeckung war wohl zu groß. So wurde zwar vermeintlich eingebrochen, aber nichts entwendet.

Ein solches Szenario (nachträglich fingierter Einbruch) spräche m.E. sehr für einen internen Täter.


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

15.11.2024 um 00:10
Noch als Ergänzung zu meinem Beitrag oben:

Ich weiß nicht, ob der (mutmaßlich) interne Täter so weit gedacht hat, aber wenn in der Kaserne nichts gestohlen wurde, wohl aber der wachhabende Norbert Stolz getötet wurde, könnte es auch so aussehen, als hätte Norbert Stolz einen Einbrecher ertappt, der dann auf ihn einstach und sofort die Flucht ergriff, so dass es zu keinem Diebstahl mehr kam.

Dann würde die Tat als Überraschungsangriff eines ertappten Einbrechers erscheinen, der mit Norbert Stolz persönlich höchstwahrscheinlich gar nichts zu tun gehabt hätte – obwohl es in Wirklichkeit möglicherweise ein interner Täter war, der mit dem Opfer vielleicht irgendeine „Rechnung“ offen hatte.

Aber ob ein (vermutlich junger) Täter in Panik so kühl hätte überlegen können?


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

15.11.2024 um 07:11
Die Tür war nicht aufgebrochen, wer sagt daass? Im Bericht stand: eine Kellertür stand offen. Das muß nichts mit der Tat zu tun gehabt haben. Die Frage ist: war die Eingangstür zum Gebäude nach der Tat absgeschllossen oder offen? War ein Fenster im EG danach offen, wo der Täter hätte raus können? Wenn es ein Kamerad aus dem Gebäude war, der einfach nach Diestschluss im Gebäude geblieben ist, dann hätte der nachts nicht rein- sondern nach der Tat nur raus müssen. Vielleicht ist er auch durch die Kellettür raus.

Ich denke nicht, dass ein Schlüssel zur Waffenkammer im UvD Zimmer war. Eher in einem Tresor im Chefzimmer.


2x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

15.11.2024 um 09:38
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Die Tür war nicht aufgebrochen, wer sagt daass?
Das hat doch niemand behauptet? Ich habe nur von „offener“ Kellertür gesprochen, wie es in dem zitierten Zeitungsbericht von damals steht. Die Tür könnte vom Täter von innen geöffnet worden sein, aber vielleicht hätte sie sich auch von außen mit einem Dietrich oder Nachschlüssel öffnen lassen, also ggf. auch durch einen Einbrecher? Ich weiß nicht, wie gut in der Kaserne damals die Kellertüren gesichert waren.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Vielleicht ist er auch durch die Kellettür raus.
Das wäre sicher eine Möglichkeit. Wenn es ein interner Täter war, wusste er vermutlich, dass er durch diese Kellertür hinauskommen konnte.


melden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

15.11.2024 um 12:27
Zitat von rattichrattich schrieb:in Loch in den Zaun schneiden und eine Kellertür öffnen konnte er vielleicht noch unbemerkt,
Das braucht aber trotzdem ja Zeit und kann auch wieder auffallen. Wenn ich jemanden umgebracht habe und den Tatort im weitesten Sinne nicht verlassen kann (weil ich in dem Szenario dort auch als Soldat bin und keinen Urlaub habe), dann ist es doch allemal besser, mich irgendwo hin zu begeben und mich dort ganz unauffällig zu verhalten, weil ich ja nicht wissen kann, ob der Tote nicht schon fünf Minuten später gefunden wird und dann der große Trubel losgeht als dass ich noch irgendwelche auffälligen Aktionen starte.

Mal von der Frage abgesehen, ob der Draht von innen oder außen aufgeschnitten wurde, was man doch eigentlich an den Schnittstellen erkennen müsste. Denn wenn er von innen aufgeschnitten wurde (wovon ich ausgehe, weil alles andere so ungewöhnlich wäre, dass man es gemeldet hätte), dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Ablenkungsmanövers ja doch größer (klar, auch ein völlig unbeteiligter Einbrecher könnte auf anderem Weg auf das Gelände gekommen sein und dann durch den Draht wieder raus...aber da wären wir dann wieder bei der Frage der Wahrscheinlichkeit die immer kleiner wird, wenn man jedesmal die unwahrscheinlichste Variante annehme).
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Die Tür war nicht aufgebrochen, wer sagt daass?
Der Fehler kommt von mir, sorry. Natürlich war nur die Rede davon, dass die Tür offen stand, nicht aber, dass sie aufgebrochen war.
Zitat von OliverCromwellOliverCromwell schrieb:So weit ich mich erinnern kann, waren die UvDs und GvDs in den Mannschaftblöcken nicht bewaffnet. Dies traf nur auf den "Hauptwachtrupp" und den OvWA zu.
Ich meinte auch nicht seine persönliche Waffe - für eine Pistole alleine breche ich ja eher nicht in eine Kaserne ein, da wäre das Risiko zu groß. Die kann ich mir auch anders besorgen...
Zitat von OliverCromwellOliverCromwell schrieb:Wenn der Schlüssel im UvD Zimmer verwahrt wurde, stellt sich die Frage, warum er nicht genutzt und Waffen gestohlen worden sind.
Sowas meinte ich auch eher. Aber da kommt dann wieder ein anderes Problem: Eine lohnende Menge an Waffen und/oder Munition kann ein Täter alleine ja gar nicht abtransportieren. Von mehreren Tätern war aber nirgendwo die Rede.....


melden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

15.11.2024 um 12:31
Zwölf Messerstiche klingt nicht nach Einbrecher. Natürlich kann es immer ein psychisch Kranker gewesen sein, aber wie wahrscheinlich ist das? Ich denke es war eine Tat im Zorn.


melden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

18.11.2024 um 16:30
Hallo zusammen!

Als Ergänzung zu den Beiträgen von @OliverCromwell und @JosephConrad möchte ich ausführen, dass eine Kaserne in dieser Größenordnung am Wochenende beileibe nicht so menschenleer ist wie es durch den Zeitungsartikel den Anschein hat.
1. Zunächst ist da die Wachmannschaft in der Hauptwoche an der Kasernenzufahrt, dazu zählen der Wachhabende, dessen Stellvertreter und 6-8 Wachsoldaten, die paarweise in Zwei-Stundenschichten Streife gehen, i.d.R. am Kasernenzaun entlang. Die Wachhabenden kontrollieren den Personen- und Fahrzeugverkehr (Truppenausweis, ggf. Parkberechtigung) beim Betreten/Befahren der Kaserne.
2. Es gibt auch eine zusätzliche Bereitschaftsgruppe, bestehend aus einem Unteroffizier und ca. 8-10 Soldaten zur Abwehr eines möglichen Angriffes auf die Kaserne.
3. Für jedes Unterkunftsgebäude ist ein UvD/GvD eingeteilt. Deren Dienstzimmer ist immer der dem Eingang nächstgelegene Raum, so dass niemand unbemerkt das Gebäude betreten/verlassen kann. Nach 22.00Uhr ist die Eingangstür abzuschließen und nur noch berechtigten Personen darf geöffnet werden (heimkehrenden Kompanieangehörigen sowie dem OvWa). Alles andere wäre ein Wachvergehen. Kontrollgänge im Gebäude sind vorgeschrieben (Waffenkammer!). UvD und GvD können nachts nach Absprache abwechselnd schlafen, oftmals findet sich sogar eine Liege dafür im Dienstzimmer. Falls nicht, kann im eigenen Zimmer geruht werden, dies ist aber immer innerhalb des Gebäudes, da zu diesen Diensten immer nur Kompanieangehörige eingeteilt werden.

Daneben gibt es immer auch Soldaten, die aus verschiedenen Gründen das Wochenende am Standort verbringen, und sei es nur, weil sie z.B. zur nächsten Wache eingeteilt sind und eine Heimfahrt nicht lohnt. Abgesehen davon wollen die Wachen auch verpflegt sein.

Welche Möglichkeiten hätte der Täter vor diesem Hintergrund gehabt, unbemerkt auf sein Opfer zu treffen?
1. Er hat sich nach Dienstschluss bis zur Tat bereits im Gebäude aufgehalten, ob kompanieangehörig oder nicht.
2. Er hat sich gewaltsam Zutritt zum Gebäude verschafft.
3. Das Opfer hat ihn selbst eingelassen.

Am wahrscheinlichsten ist für mich 3., da das Entdeckungsrisiko am geringsten ist wenn man annimmt, dass der Täter über die Ruhezeit des UvD Bescheid wusste. Sprich, es gab ein geplantes Treffen zu einer festgelegten Uhrzeit.


2x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

18.11.2024 um 18:19
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:3. Für jedes Unterkunftsgebäude ist ein UvD/GvD eingeteilt. Deren Dienstzimmer ist immer der dem Eingang nächstgelegene Raum, so dass niemand unbemerkt das Gebäude betreten/verlassen kann. Nach 22.00Uhr ist die Eingangstür abzuschließen und nur noch berechtigten Personen darf geöffnet werden (heimkehrenden Kompanieangehörigen sowie dem OvWa). Alles andere wäre ein Wachvergehen. Kontrollgänge im Gebäude sind vorgeschrieben (Waffenkammer!). UvD und GvD können nachts nach Absprache abwechselnd schlafen, oftmals findet sich sogar eine Liege dafür im Dienstzimmer. Falls nicht, kann im eigenen Zimmer geruht werden, dies ist aber immer innerhalb des Gebäudes, da zu diesen Diensten immer nur Kompanieangehörige eingeteilt werden.
Komisch ist, das behauptet wird er war mit dem anderen Kameraden allein im Gebäude, was ist mit dem UvD? Wenn er spät abends im UvD Zimmer war und Nachts umgebracht wurde, dann stellt sich mir die Frage: warum hat der UvD ihn nicht gefunden, als er ihn ablösen wollte, wo war der überhaupt?


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

18.11.2024 um 23:13
@Ludwig01
Ja, so kenne ich es auch. Daher hat mich die Darstellung in dem Artikel etwas verwirrt.
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:Am wahrscheinlichsten ist für mich 3., da das Entdeckungsrisiko am geringsten ist wenn man annimmt, dass der Täter über die Ruhezeit des UvD Bescheid wusste. Sprich, es gab ein geplantes Treffen zu einer festgelegten Uhrzeit.
Ich hadere ein wenig damit, aber natürlich ist es möglich. Ich bin da eher bei Variante 1 (hatte ich vorher nicht so auf dem Schirm)
Zitat von Ludwig01Ludwig01 schrieb:1. Er hat sich nach Dienstschluss bis zur Tat bereits im Gebäude aufgehalten, ob kompanieangehörig oder nicht.
Somit hätte er sich lediglich über seine Flucht Gedanken machen müssen, aber nicht, wie er rein kommt. Die Stuben waren, zumindest bei uns, am Wochenende nicht abgeschlossen und wurden auch nicht kontrolliert. Es wäre somit ein Leichtes gewesen, sich irgendwo auf ein Bett zu legen und auf die Nacht zu warten.

Nach der Tat wurde dann die Tür manipuliert, so dass es nach einem Einbruch aussah, sowie das Loch in den Zaun geschnitten. Irgendwo draußen parkte sein Auto, er stieg ein und verschwand unbemerkt.


2x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

18.11.2024 um 23:43
Zitat von OliverCromwellOliverCromwell schrieb:sowie das Loch in den Zaun geschnitten. Irgendwo draußen parkte sein Auto, er stieg ein und verschwand unbemerkt.
Da kommt dann aber wieder das Problem, ob der Zaun nun von innen oder außen aufgeschnitten wurde. Das hat man garantiert festgestellt, einfach weil sowas Standard ist bei Ermittlungen.

Leider weiß ich nicht so recht, wie ich es interpretieren soll, dass man nichts dazu gemeldet hat: Wurde der Zaun von innen aufgeschnitten, was natürlich für einen EINbruch nicht passt, aber für die Flucht des Mörders - und man hält das als Täterwissen zurück? Oder wurde es von außen aufgeschnitten und man geht davon aus, dass es wirklich ein "normaler" Einbruch war, der nichts mit dem Mord zu tun hat?

Denn dass jemand von außerhalb ausgerechnet für einen Mord an einer bestimmten Person in eine Kaserne (!!!) einbricht, ist doch ein viel zu hohes Risiko. Da wartet man doch besser ab, bis das Opfer mal Urlaub hat und schlägt an einer nicht so gefährlichen Stelle zu.


melden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

19.11.2024 um 15:25
Hallo zusammen!

1. Stichwort "Loch im Zaun": Ein solches hätte relativ zeitnah durch eine der patrouillierenden Streifen bemerkt werden müssen, insofern müsste sich dessen Entstehen zeitlich recht gut einordnen können.

2. Stichwort "offene Kellertür": Diese hätte - wie alle anderen auch - abgeschlossen sein müssen. Entweder wurde sie aufgebrochen, der Täter hatte einen Schlüssel oder es wurde ganz einfach vergessen, sie zuzusperren.

3.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Komisch ist, das behauptet wird er war mit dem anderen Kameraden allein im Gebäude, was ist mit dem UvD? Wenn er spät abends im UvD Zimmer war und Nachts umgebracht wurde, dann stellt sich mir die Frage: warum hat der UvD ihn nicht gefunden, als er ihn ablösen wollte, wo war der überhaupt?
Entweder ist die Darstellung in der Presse ungenau, oder aber der UvD hat von der Tat schlicht und einfach nichts mitbekommen. Alle Funktionsräume befinden sich im Erdgeschoss, und alle Stuben für die Soldaten in den oberen Geschossen. Da ist es sogar wahrscheinlich, dass Geschehnisse im Erdgeschoss unbemerkt bleiben. Wäre er aber tatsächlich nicht im Haus gewesen, so hätte dies ein veritables Wachvergehen dargestellt.

4. Für die zeitliche Eingrenzung der Tat wäre es hilfreich zu wissen, inwieweit vorgesehene Kontrollen dokumentiert wurden. Als OvWa hatte ich pro Nacht vier Kontrollgänge/-fahrten zu absolvieren. Die (ständig wechselnden) Zeiten hierfür wurden mir bei Wachantritt übermittelt. Zu den Aufgaben zählten: die Fahrt ins Munitionslager und die Kontrolle der dortigen Wache und der Bunker, die Kontrolle der Streifen in der Kaserne und der Munitionskisten sowie die Kontrolle der jeweiligen UvD´s/GvD's. Diese bekamen oftmals von der Hauptwache einen telefonischen Tipp, dass der OvWa demnächst zur Kontrolle aufschlägt. Die Kontrollzeiten wurden in den jeweiligen Wachbüchern vermerkt.
Zitat von OliverCromwellOliverCromwell schrieb:Die Stuben waren, zumindest bei uns, am Wochenende nicht abgeschlossen und wurden auch nicht kontrolliert. Es wäre somit ein Leichtes gewesen, sich irgendwo auf ein Bett zu legen und auf die Nacht zu warten.
Genauso war es!

Insgesamt gesehen beschleicht mich der Verdacht, als sei die Tat durch einen gewissen Schlendrian begünstigt worden!


melden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

19.11.2024 um 16:05
@Ludwig01
Wenn ser UvD nichts mitbekommen hat, dann hätte es ja den GvD die ganze Nacht alleine gelassen, da dieser ja um 22:00 noch alleine beim Fernsehen gesehen wurde. Normalerweise wird der Dienst doch geteilt?


1x zitiertmelden

Rätselhafter Mord an Norbert Stolz, 23. Juni 1989

19.11.2024 um 20:35
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Wenn ser UvD nichts mitbekommen hat, dann hätte es ja den GvD die ganze Nacht alleine gelassen, da dieser ja um 22:00 noch alleine beim Fernsehen gesehen wurde. Normalerweise wird der Dienst doch geteilt?
Das ist einer der Aspekte, die mir Rätsel aufgeben. Wenn man sich den Nachtdienst wirklich geteilt hätte, dann hätte der UvD unmittelbar nach 22.00Uhr übernehmen müssen. Tat er dies nicht, so stellt sich die Frage, was er die Nacht über getan und wo er sich aufgehalten hat. Oder hat er Norbert Stolz tatsächlich die ganze Zeit nicht abgelöst?

Damit im Zusammenhang steht der nächste merkwürdige Aspekt: Das Opfer wird um 22.00Uhr noch beim Fernsehen gesehen und erst dann wieder um 06:20Uhr. Das würde bedeuten, dass zwischenzeitlich keine Kontrollen stattgefunden haben können, denn sonst wäre der GvD entweder später nochmals gesehen oder zu einem früheren Zeitpunkt aufgefunden worden. Sollten die nächtlichen Kontrollen derart vernachlässigt worden sein, so hätte sich der Täter risikolos mit seinem Opfer verabreden können ohne Angst haben zu müssen, gesehen zu werden.
Persönlich vermute ich den Täter im Kreis der in der Kaserne stationierten Soldaten, und das Opfer scheint sich der Gefahr durch dieses Zusammentreffen nicht bewusst gewesen zu sein.


melden