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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

350 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Ermittlungen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

29.01.2018 um 17:48
Da ich in den letzten vermehrt beobachten konnte, daß "alte" ungeklärte Morde neu aufgerollt werden, über die man teilweise keine früheren Infos findet und es deshalb nicht für einen neuen Thread reicht, habe ich mir überlegt, daß man hier einmal sammeln könnte, welche neuen Erkenntnisse es gibt und ob sie zum Erfolg führen
Anfangen würde ich gerne mit einem heute erschienenen Polizeibericht zum Mord an der damals 24 jährigen Elke Sandker aus dem Jahr 1995 in Sögel
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/104234/3852917 (Archiv-Version vom 11.05.2021)
Dem Landeskriminalamt Niedersachsen ist es nun mit neuesten Untersuchungsmethoden gelungen, DNA-Spuren an der Opferbekleidung zu finden und entsprechend zu sichern. Die Ermittler hoffen nun auf den entscheidenden Durchbruch, um den Mord nach mehr als 22 Jahren nun doch noch aufklären zu können. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Mordkommission zunächst sämtliche Personen aufsuchen, die auch damals schon in den Fokus der Ermittlungen geraten waren. Darüber hinaus existieren weitere Ermittlungsansätze, zu denen aktuell aus kriminaltaktischen Gründen keine weiteren Auskünfte erteilt werden können.



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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

29.01.2018 um 18:10
Mord an Ute Werner im August 1988 in Osnabrück

https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1011726/osnabruecker-ermittler-rollen-mordfall-werner-wieder-auf
„Wir wenden uns explizit an Mitwisser, Komplizen, stille Zeugen, und das funktioniert erstaunlich gut, denn es melden sich sehr oft Menschen, die etwas wissen oder gesehen haben und die sich jetzt trauen, darüber zu sprechen, weil zum Beispiel keine Angehörigen mehr leben.“



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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

29.01.2018 um 19:49
Gibt es da Seitens der Ermittlungsbehörden eigentlich irgendwo eine Statistik darüber wie oft die Arbeit an solchen Fällen wirklich noch zu was führt?

Nicht missverstehen, ich finde es sehr gut, dass auch solche Opfer nicht vergessen werden.

Auch gibt es ja durchaus viele gute Gründe, dafür, dass man nach vielen Jahren nochmal an die Öffentlichkeit geht, sei es weil die Tat für eventuelle Mitwisser- / Mittäter jetzt verjährt ist, keine lebenden Verwandten mehr da sind mit denen man die Begegnung vor Gericht scheut, der Täter selbst verstorben ist und Mitwisser deswegen Klarheit schaffen wollen oder es gar ein Geständnis an Angehörige auf dem Totenbett gab oder das Täter, Mittäter oder Mitwisser gewissermaßen erwachsen geworden sind und die Last mit der die meisten Menschen solch ein Geheimnis tragen zu schwer wird..


Aber wie oft kommt es da noch zu Prozessen die tatsächlich etwas nutzen, außer die Angehörigen der Opfer nochmal durch die Hölle zu schicken?

Mir fallen da einfach ein paar Fälle ein in denen nur klar wurde, dass "Mord verjährt nicht" eine schöne Theorie ist, die sicher auch zutrifft wenn das Opfer ein Kind war. War das Opfer erwachsen dürfte doch öfter als man es gerne hätte klar werden, dass Mord nur in der Theorie nicht verjährt in der Praxis aber durchaus.


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29.01.2018 um 20:09
@Fraukie
Die meisten Angehörigen werden sicher froh sein, wenn der Fall irgendwann aufgeklärt wird, auch wenn der Fall schon 20 oder 50 Jahre her ist. Und auch der Ermordete selbst hat ein Recht darauf. Soll auf die Möglichkeit, einen Mord nach vielen Jahren aufzuklären, aus angeblicher Rücksichtnahme auf die Angehörigen verzichtet werden?


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29.01.2018 um 20:26
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Aber wie oft kommt es da noch zu Prozessen die tatsächlich etwas nutzen, außer die Angehörigen der Opfer nochmal durch die Hölle zu schicken?
Ich sehe es wie @AlteTante
den Angehörigen geht es nach der langen Zeit der Ungwissheit weniger darum, einen Täter bestraft zu sehen, sondern eher darum, daß sie wissen, der Täter kann benannt werden und evtl. gibt es auch eine Antwort auf die sicher am gräßten Frage : WARUM ?


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29.01.2018 um 20:37
@AlteTante
@seli

Ich muss euch da zustimmen. Ich denke Angehörige können erst wirklich Ruhe finden ( so gut es geht), wenn der Fall geklärt wurde. Ungewissheit ist mit das schlimmste was es gibt.


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29.01.2018 um 21:09
@Fraukie

Eine aktuelle Gesamtstatistik für die BRD ist mir nicht bekannt, die dürfte es allerdings auf Länderebene geben und seitens der jeweiligen Behörden geführt werden.

Ein allgemeiner Einblick zum Umgang mit Cold Cases:

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/cold-cases--wie-die-polizei-versucht--jahrzehntealte-verbrechen-zu-loesen-7352296.html


Ein hilfreicher Einblick zum Thema Angehörige von Opfern ungeklärter Todesfälle:

https://weisser-ring.de/media-news/meldungen/08-12-2017


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

30.01.2018 um 11:30
Fälle aus MV sind hier aufgeführt:

https://www.svz.de/incoming/ihre-peiniger-sind-bis-heute-unerkannt-id3937061.html (Archiv-Version vom 23.04.2017)


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30.01.2018 um 12:05
Auch der Mord an Regina Mehling, die 1994 in einer Schweinemastanlage tot aufgefunden wurde, wird morgen bei Aktenzeichen vorgestellt:
Der Mordfall aus dem Jahr 1994 ist bis heute ungelöst. Die Ermittler suchen nach neuen Hinweisen. Deswegen wird am Mittwoch bei „Aktenzeichen XY...ungelöst“ über den Tod der damals 22-jährigen Regina Mehling berichtet. Was ist bekannt? Was nicht?
Greifswald. Am 3. Mai 1994 wurde die damals 22-jährige Regina Mehling aus Greifswald als vermisst gemeldet. Sie verschwand im Bereich des Strandbades Greifswald-Eldena. Am 31. Mai 1994 entdeckten Ermittler ihre Leiche in einer Schweinemastanlage in Eldena.

Regina Mehling war damals mit einem Hund der Rasse „Husky“ unterwegs. Das Tier wurde bereits am Tag ihres Verschwindens von Passanten im Bereich des Eingangs des Strandbades aufgegriffen. Zwei Tage später, am 5. Mai 1994, konnte das von ihr genutzte Fahrzeug, ein Trabant, in der Greifswalder Innenstadt festgestellt werden.

Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen der Eltern, von Freunden und der Polizei konnte Regina zunächst nicht aufgefunden werden. Bei einer nochmaligen Absuche am 31. Mai entdeckten Polizisten schließlich ihre Leiche, die in einer heute nicht mehr existenten Stallanlage unter Bauschutt und leeren Futtermitteltüten versteckt worden ist. Auf dem Areal befindet sich heute ein Wohngebiet. Die Polizei musste von einem Tötungsdelikt ausgehen. Auch ein Sexualverbrechen konnte nicht ausgeschlossen werden.
http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Greifswald/Mordfall-neu-aufgerollt-22-Jaehrige-tot-in-Stall-gefunden


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01.02.2018 um 08:34
Hier noch einige Infos zu Regina Mehling : http://www.e110.de/mord-am-ostsee-ufer/ (Archiv-Version vom 01.02.2018)


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01.02.2018 um 17:29
Ich bin eigentlich nur stille Mitleserin, denn um mich in die Themen richtig einzubringen fehlt mir die Zeit... Aber das Thema Elke Sandker ist hier gerade großes Thema und beschäftigt mich sehr.

Ich wohne im Nachbarort und kannte Elke. Das war damals ein großer Schock als es passierte, hier auf dem "idyllischen Land". Grausam.
Und noch grausamer ist, dass der Mörder vielleicht noch unter uns ist. Schreckliche Vorstellung ihn vielleicht zu kennen...

Alle hoffen nun natürlich sehr, dass die neuen Ansätze zum Erfolg führen.

Es ist unvorstellbar, dass der Mörder trotz intensiver Fahndung nicht gefunden werden konnte. Aber wahrscheinlich gab es damals noch nicht die Möglichkeiten, die es heute gibt.

Da aber nach neuesten Methoden jetzt doch Täter-DNA sichergestellt werden konnte, sollen alle Personen, die damals im Fokus standen, erneut aufgesucht werden.
Vielleicht ist der Täter ja doch unter den Personen von damals.


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04.02.2018 um 22:32
@seli
Zitat von seliseli schrieb am 29.01.2018:Mord an Ute Werner im August 1988 in Osnabrück
http://www.zeit.de/2018/01/kurt-werner-wichmann-serienmoerder-25-jahre-untersuchungshaft/seite-2

Ich las, dass es zu der Zeit ein 2. Sexualdelikt in der Gegend gab, dass ähnlich ablief. Dieses Opfer überlebte.
Der Täter war groß, blond, kräftig...und hatte auffallende Geheimratsecken.

Mich würde nicht verwundern, wenn Kurt Werner Wichmann auch hierfür verantwortlich wäre.


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04.02.2018 um 22:34
... leider gibt es zu Ute Werner keinen Thread...


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04.02.2018 um 22:41
https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/1011726/osnabruecker-ermittler-rollen-mordfall-werner-wieder-auf

... wenn ich diesen Beitrag richtig interpretiere, kommt Wichmann offenbar doch nicht in Frage. Ein DNA-Abgleich wird bestimmt bereits stattgefunden haben... :(


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06.02.2018 um 10:20
So schnell kann es auch nach Jahren gehen ( es geht nicht um vollendeten Mord )
Diese Pressemeldung gab es am 4. Februar, die Taten sind aus dem Jahr 1980
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/3858247
POL-HH: 180204-5. Zeugenaufruf der EG163 - Cold Cases zu einem versuchten Tötungsdelikt und einer versuchten Vergewaltigung aus dem Jahr 1980 in Hamburg-Steilshoop
und heute nun das :
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/3859775
Aufgrund einer Presseveröffentlichung am 04.02.2018, bei der unter anderem die damalige Tatwaffe gezeigt wurde, ging am gestrigen Tag ein Hinweis bei den Ermittlern der Soko Cold Cases ein. Nachdem dieser der Staatsanwaltschaft Hamburg vorgetragen wurde, wurde von der zuständigen Staatsanwältin ein dringender Tatverdacht gesehen und die vorläufige Festnahme des Tatverdächtigen angeordnet.



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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

06.02.2018 um 11:06
@seli

Das habe ich auch gerade hierzu gefunden:
Die „umfassenden Angaben“ der Zeuginnen führten die „Cold Cases“-Ermittler schließlich „zur Identifizierung des Tatverdächtigen“, erklärte Polizeisprecher Ulf Wundrack am Montagmittag. Er soll erst die versuchte Vergewaltigung und dann den versuchten Mord begangen haben.

Allerdings: „Im Rahmen seiner verantwortlichen Vernehmung im Januar bestritt der Mann, diese beiden Taten begangen zu haben“, so Wundrack. Dennoch soll er eingeräumt haben, das Jagdmesser zu kennen und „auch einmal in seinen Händen gehalten zu haben, jedoch nicht zu wissen, wem dieses Messer gehört“, sagte der Sprecher.

Um den Tatverdacht gegen den Mann erhärten zu können, suchten die Ermittler daher nach Zeugen, die das Jagdmesser kennen und die aufklären können, wem es zur Tatzeit im Jahre 1980 gehörte. Diese Suche scheint nun erfolgreich gewesen zu sein.
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article173238599/Versuchter-Mord-Hamburger-Polizei-fasst-Verdaechtigen-nach-37-Jahren.html

Er ist wohl so gut wie überführt. Nach so langer Zeit, Respekt!
Das gibt wiederum Hoffnung im Fall Hilal Ercan, der im Artikel auch noch kurz erwähnt wird.


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Lange zurückliegende Morde - neu aufgerollt

19.02.2018 um 09:41
Eigentlich müsste dies europaweit erfolgen , für mich unerklärlich, warum dies nicht schon seit langem getan wurde ?
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/ungeloeste-mordfaelle-nrw-baut-datenbank-fuer-cold-cases-auf-aid-1.7404548?utm_campaign=Echobox&utm_medium=Social&utm_source=Facebook
Das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA) baut eine Datenbank zur Klärung ungelöster Mordfälle auf. 900 dieser "Cold Cases" sollen aufgenommen werden, die bis in die 1970er Jahre zurückreichen.



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20.02.2018 um 12:47
Mord an Anna Gwerder 1980
Dieser Fall wird zwar nicht neu aufgerollt, ist leider auch schon verjährt, aber da es ein neuer Bericht mit Video der Aktenzeichen xy Sendung von damals , möchte ich ihn doch gerne hier posten
https://www.zsz.ch/meilen/Wie-kam-die-Leiche-der-Studentin-in-den-Zumiker-Wald/story/27815356
Am Tag darauf ist klar: Bei der Leiche handelt es sich um die 20-jährige Anna Gwerder aus Zürich-Schwamendingen. Wie die Studentin in den Zumiker Wald kam und was mit ihr passiert ist, ist bis heute unklar. Der einzige Hinweis auf den Täter: Ein grosses schwarzes Baumwolltuch, das gefaltet neben der Leiche lag.



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