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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 20:00
Cold Case: Tötung der 15-jährigen Ulrike Lilienthal bei Hannover im Jahr 1985

Im Januar 1985 wurde im Raum die Hannover die 15-jährige Berufsschülerin Ulrike 'Ulla' Lilienthal von einem bislang unbekannten Täter erdrosselt. Das Tötungsdelikt ist bis heute ungeklärt. Fast 39 Jahre nach der Tat im Jahr 2023 rollt die Kriminalpolizei Hannover die Ermittlungen zu dem Verbrechen neu auf.

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Opfer: Ulrike 'Ulla' Lilienthal wohnt im Januar 1985 mit ihrer Familie im Isernhagener Stadtteil Hohenhorster Bauernschaft nördlich von Hannover. Sie ist 15 Jahre alt und geht zur Berufsschule. Zu Hause kümmert sich das Mädchen um ihre sieben Geschwister und unterstützt ihre Eltern im Haushalt. Ulla hat außerdem viele ältere Freunde, mit denen sie sich in ihrer Freizeit im nahegelegenen Großburgwedel oder in Burgdorf aufhält, wie sich ihre fünf Jahre ältere Schwester Bärbel im Dezember 2023 erinnert. Generell ist das Mädchen viel in größeren Gruppen unterwegs – einen festen Freund hat sie vermutlich noch nicht. Die Namen der Freunde sind der Familie aber nicht bekannt, denn die kommt manchmal "auch nur ganz schwer an sie ran". Ulla ist generell sehr umtriebig und hat einen "dicken Kopf". Die Schule ist ihr "nicht so wichtig". Ulla ändert ihre Frisur sehr häufig und legt sich kurz vor ihrem Verschwinden eine Irokesenfrisur zu.

Tathergang: Am verschneiten 23. Januar 1985 möchte Ulla zu einer Freundin nach Großburgwedel fahren. Für die etwa fünf Kilometer nimmt Ulla üblicherweise den Bus. Mit ihr verlassen ihre Mutter und zwei Geschwister das Haus, die zu der Geburtstagsfeier eines Neffen von Ulla fahren. An der Bushaltestelle trennen sich dann aber die Wege, da der Bus für ihre Mutter und ihre Geschwister früher kommt. Ulla kündigt ihre Rückkehr für den gleichen Abend um 21 Uhr an. Aufgrund des zeitlichen Ablaufs ist nicht erwiesen, dass die 15-Jährige tatsächlich den Bus genommen hat, sie könnte auch gelaufen oder mit dem Auto mitgenommen worden sein. Noch am frühen Abend wird sie in der Fußgängerzone von Großburgwedel gesehen. Was danach passiert, ist ein Rätsel. Rechtsmediziner stellen fest, dass Ulla zwischen 19 Uhr und 22.30 Uhr fast komplett entkleidet, vergewaltigt und mit einem roten Netzstrumpf erdrosselt wird.

Ermittlungen: Suchmaßnahmen in Burgwedel und Isernhagen führen zunächst nicht zum Auffinden der Ulla. Erst am 2. Februar gegen 17.30 Uhr werden Kleidungsstücke in der Nähe des Parkplatzes "Sprillgehege" im gleichnamigen Naturschutzgebiet in der Nähe des Würmsee zwischen Großburgwedel und Fuhrberg gefunden, die nachträglich Ulla Lilienthal zugeordnet werden. Acht Tage später am 10. Februar gegen 16.45 Uhr wird auch ihre Leiche von Spaziergängerinnen ganz in der Nähe des Parkplatzes entdeckt. Die Polizei geht einigen Spuren nach, hat mehrere Jugendliche im Visier. Ein 17-jähriger Lehrling trägt nach dem Verschwinden von Ulla das später im Wald gefundene rote Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College" (siehe Schwarz-Weiß-Aufnahme oben). Ihm kann die Tat aber nicht nachgewiesen werden. Gleiches gilt für einen 16-Jährigen aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Netzstrumpf findet. Bei der Wiederaufnahme der Ermittlungen im Jahr 2023 wird an Asservaten aus dem Fall eine DNA-Spur isoliert. Worum es sich bei diesen Asservaten handelt, ist aber unklar. Cold-Case-Ermittlungsleiter Kai Hoffmann drückt es wie folgt aus: "Es sind Gegenstände gefunden worden in Tatortnähe, die untersucht worden sind und Hinweise darauf geben, dass da jemand etwas liegen gelassen hat, was zu einem DNA-Muster führt." Unklar ist ebenso, ob die DNA von einem Mann oder einer Frau stammt. Einen Treffer in der Datenbank gibt es jedenfalls nicht. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag hat die Polizei dann 11.000 Flyer in Läden und an die Einwohner von Isernhagen und Burgwedel verteilt und einen Zeugenaufruf gestartet. Es hängen auch große Banner aus (siehe Bild).

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Quellen: https://archive.ph/x2Z6p | BILD | POL-H | NDR | Neue Presse Podcast

Was sind eure Gedanken zu diesem Fall?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 20:56
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Gleiches gilt für einen 16-Jährigen aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Netzstrumpf findet.
???? An dem Tatwerkzeug müssen doch aber Täterspuren zu finden gewesen sein...
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Rechtsmediziner stellen fest, dass Ulla zwischen 19 Uhr und 22.30 Uhr fast komplett entkleidet, vergewaltigt und mit einem roten Netzstrumpf erdrosselt wird.
Eine Vergewaltigung hinterlässt doch DNA ohne Ende. Sind von den beiden anfangs Verdächtigten keine Spuren an Ulla gefunden worden, oder wie soll man das verstehen? Dann müsste ja auch der Strumpf dem Jungen "untergeschmuggelt" worden sein.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 21:03
@Tritonus
1985 wird man noch keine DNA Abgleiche gemacht haben.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 21:08
@Manatee
Aber ein paar Jahre später schon. 38 Jahre hätte man da nicht warten müssen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 21:32
Danke an das Cold-Case-Team und der Polizei Hannover. Finde es klasse, daß Ihr das Unrecht das diesem jungen Mädchen widerfahren ist nicht vergessen habt.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 22:36
Grundsätzlich stellt sich mir als Laie die Frage, ob ein etwa gleichaltriger Jugendlicher dieses Mädchen unter freiem Himmel hätte erwürgen können ohne das es jemand mitbekommt. Müssten das nicht min. 2 sein. Kommt natürlich auf die Statur der beiden Jugendlichen an.

Hätte der Täter nicht verletzungen aufweisen müssen z.B. im Gesicht oder an den Armen? Oder wurde das Opfer vorher gefesselt.
Hatten die Jugendlichen Verletzungen?

Hat man den Tatort gefunden? Das Kleidungstücke woanders liegen als die Leiche ist auch merkwürdig. Ist sie evtl. weggerannt und verlor dabei die Kleidungstücke. Waren die Kleidungsstücke gerissen oder gedehnt?

Gab es eine Beziehung zwischen den beiden Verdächtigen Jugendlichen, evtl. befreundet?

Sollte der Parkplatz oder die Umgebung der Tatort sein, zeugt dies von einer beschränkten Mobilität. Jugendliche würden gut passen.

Jedoch ist es tiefster Winter also eine gewisse Mobilität muss vorhanden gewesen sein. Oder hatten sie Zugriff auf ein Fahrzeug, vielleicht das Heimfahrzeug, weil mehrere Mitarbeiter aber nur ein Auto deshalb Schlüssel immer an selber Stelle. Hat man das Heimauto auf Fasern überprüft? Könnten die gefunden Gegenstände aus diesem Fahrzeug stammen und die DNA den Heim-Mitarbeitern gehören?

Das gleiche gilt für den anderen der sich in der Lehre befand. Welche Lehre absolvierte er, evtl. Automechaniker......hatte er zugriff auf Fahrzeuge seines Lehrbetriebes?

Weshalb besaß der Jugendliche aus dem Heim einen roten Netzstrumpf.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

25.12.2023 um 23:00
Sie Schreiben....an einem verschneiten 23. Januar. Werden Vergewaltigungen auch auf kalten Schnee vollzogen? Oder fand sie in einem Fahrzeug statt und man hatt die Kleidung bei erst bester Gelegenheit aus dem Auto geworfen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

26.12.2023 um 01:26
Ich finde diese Aktion, Flyer zu verteilen, Poster aufzuhängen und Tafeln aufzustellen, so kurz vor Weihnachten, sehr gelungen. Da haben alle unter der Tanne gleich ordentlich Gesprächsstoff und es können Erinnerungen ausgetauscht werden. Ehemalige Ortsbewohner kommen in die alte Heimat zu Besuch und bekommen so Info über den Fall und die Aktion. Hoffentlich werden somit Zeugen gegenseitig motiviert, sich zu melden.
Zitat von observer2023observer2023 schrieb:Weshalb besaß der Jugendliche aus dem Heim einen roten Netzstrumpf.
Das muss Mitte der 80er nicht unbedingt ungewöhnlich gewesen sein. Damals waren solche Strümpfe sehr modern. Sie wurden oft auch zu Chucks oder Stiefeln getragen. Auch Männer/männliche Jugendliche trugen durchaus welche, insbesondere als Punk oder Waver. oder Gruftie usw Ihr Iro würde dazu passen. Aber selbst zur NDW passten Netzstrümpfe.

Mich würden ja weitere Infos zu Ullas bekanntem Bewegungsprofil interessieren. Insbesondere auch zur abendlichen Sichtung. Bei der Freundin, zu der sie ja wohl eigentlich wollte, kam sie ja nicht an.

Da ihre Freude ja offenbar keine Führerscheine hatten, kommt ein Anhaltermord gut in Frage. Der Anhalter dürfte sich dann da gut ausgekannt haben und Ulla selbst evtl auch.

Mir scheint, dass die Jugendlichen nicht ganz aus dem Fokus sind, aber die DNA sie nicht als Tatverdächtige erscheinen lässt. Zu den untersuchten Asservaten würden mich weitere Infos auch interessieren.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

26.12.2023 um 02:19
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Ein 17-jähriger Lehrling trägt nach dem Verschwinden von Ulla das später im Wald gefundene rote Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College
Wie ist das zu verstehen? War das Ullas Sweatshirt?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

26.12.2023 um 11:01
Ich verstehe das so: Ulla hatte am Tattag 23.01.1985 ein Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College"an.
Am Abend wird sie in Großburgwedel gesehen, danach nicht mehr.

Am 2. Febr. also 10 Tage später werden Ulla`s Kleidungsstücke darunter auch das besagte Sweatshirt in der Nähe des Parkplatzes Sprillgehege gefunden.
Im Nachhinein erinnern sich Personen, dass der Lehrling das Sweatshirt nach dem 23. Januar an hatte. Nach dem 2.Februar anscheinend nicht mehr, sonst wäre es ja klar, dass es sich nicht um das selbe Sweatshirt handeln kann.

Der Jugendliche tischt einige Versionen auf wie er an das Sweatshirt gekommen ist. Welche Version wahr ist, kann die Polizei nicht sagen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

26.12.2023 um 12:31
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Wie ist das zu verstehen? War das Ullas Sweatshirt?
Leider geht aus den Artikeln/Podcasts zu den beiden Verdächtigen nicht so viel hervor. Es muss in jedem Fall stichhaltige Anhaltspunkte geben, dass dieser Lehrling tatsächlich Ullas Pullover getragen hat, vermutlich so wie @observer2023 schreibt. Wie und ob endgültig festgestellt wurde, dass der beim anderen gefundene Strumpf wirklich das Tatwerkzeug ist, dazu gibt es gar keine Informationen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

26.12.2023 um 13:09
Die gefundene DNA scheint ja hinreichend tatrelevant zu sein. Diese scheint aber wiederum nicht mit denen der (beiden) Jugendlichen übereinzustimmen. Oder sie lässt sich anders genauso gut erklären, so dass es nicht zu einer Anklage reichen würde. Ich verstehe es aber eher so, dass die gefundene DNA nicht zu diesen beiden damals tatverdächtigen jungen Männern gehört. Aber das steht da nicht ausdrücklich.

Welche DNA an welche Asservaten gefunden wurde, wäre sehr interessant zu wissen.

Die Pressemitteilung geht ja gar nicht auf DNA ein, sondern ausschließlich auf den Pullover. Zur weiteren Be- oder Entlastung des/der damals tatverdächtigen Jugendlichen?

Ich finde es sehr interessant, welche Informationen in welcher Weise hier an die Öffentlichkeit gegeben werden und vermute, dass da sehr viele Informationen eben gezielt nicht weitergegeben werden. Auf welche Hinweise ist die Polizei also ganz besonders aus?

Schade ist es auch, dass offenbar kein Foto von Ulla existiert, wie sie am Tattag aussah. Denn die Frisur auf den bekannten Bildern hatte sie ja nicht mehr. Fremde Zeugen könnten sich ganz anders erinnern, wenn sie solch ein Bild hätten. Andererseits werden ja offenbar auch Zeugen aus dem nahen sozialen Umfeld gesucht, die kannten Ulla sowieso.


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26.12.2023 um 15:38
So wie ich es verstehe, hatte Ulla am Tag ihres Verschwindens das rote Sweatshirt "Boston College" getragen und dieses Sweatshirt wurde nach ihrem Verschwinden von einem der damaligen Tatverdächtigen, einem 17-jährigen Lehrling, getragen. Dann wurde dieses Sweatshirt zusammen mit anderen Bekleidungsstücken von Ulla in einem angrenzenden Waldstück westlich des Parkplatzes "Sprillgehege" gefunden, also in unmittelbarer Nähe des Leichenfundorts. Da stellt sich doch die Frage, wie kam der damals Tatverdächtige in den Besitz von Ullas Sweatshirt? Und selbst wenn es dafür eine harmlose Erklärung geben sollte, wie gelangte dieses Sweatshirt dann ausgerechnet in die Nähe des Leichenfundorts? Das kann doch kein Zufall sein.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

27.12.2023 um 22:58
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Ein 17-jähriger Lehrling trägt nach dem Verschwinden von Ulla das später im Wald gefundene rote Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College" (siehe Schwarz-Weiß-Aufnahme oben). Ihm kann die Tat aber nicht nachgewiesen werden. Gleiches gilt für einen 16-Jährigen aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Netzstrumpf findet
Habe ich das richtig verstanden?

Da benutzt jemand öffentlich das Sweat- Shirt, das das getötete Mädchen am Tattag getragen hat. Und dann wird dieses Sweatshirt-Shirt kurz darauf in unmittelbarer Nähe des Tatorts gefunden.

Bei einem weiteren Jugendlichen wird ein roter Strumpf entdeckt, den das Opfer am Tattag getragen hat. Mit dem zweiten Strumpf wurde das Opfer erdrosselt.

Wenn dem so ist: Welche Erklärung haben diese jungen Leute der Polizei aufgetischt, warum sie im Besitz persönlicher Gegenstände des Opfers waren?

Kann es überhaupt einen solchen Zufall geben?

Um ehrlich zu sein: Ich halte das für ausgeschlossen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 00:30
Aber was war zuerst da, Henne oder Ei? Also ich meine: Wurde schon gesagt er hätte dieses Sweatshirt getragen bevor es gefunden wurde? Oder wurde es erst gefunden und dann hat irgendjemand gesagt „in dem hab ich den doch neulich gesehen“?
Ich finde das alles ziemlich undurchsichtig.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 01:50
Im Eingangspost steht:
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Ein 17-jähriger Lehrling trägt nach dem Verschwinden von Ulla das später im Wald gefundene rote Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College" (siehe Schwarz-Weiß-Aufnahme oben). Ihm kann die Tat aber nicht nachgewiesen werden.
Diesem Text zufolge habe der 17-jährige nach dem Verschwinden von Ulla offenbar ihr Sweatshirt getragen, welches später im Wald gefunden worden sei. Das ist natürlich eine schräge Geschichte. Ein DNA-Spuren-Abgleich war damals noch nicht möglich. Deswegen wird es Zeugen gegeben haben, dass der Jugendliche das Sweatshirt zwischenzeitlich trug bzw. hat er es vllt sogar selbst herumerzählt?! Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden Jugendlichen die Bekleidung von Ulla (Sweatshirt & Netzstrumpf) im Wald gefunden und mitgenommen haben. Als dann bekannt wurde, dass dort ein Mädchen getötet wurde dessen Sachen fehlen, hat der eine Junge das Sweatshirt zurückgebracht. Während der andere den Netzstrumpf behalten hat, wo er dann auch von der Polizei gefunden wurde. Die Kripo hatte damals die beiden Jugendlichen auf dem Schirm, konnte ihnen aber nichts nachweisen. Was auch die aktuell gefundene DNA-Spur in den Asservaten bestätigt, die nicht zu ihnen gehört.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 02:11
Wenn die Sichtungen von ihr in Großburgwedel zuverlässig sind, könnte man ja schon mal davon ausgehen, dass sie am Verschwindetag wirklich dort war. Sie könnte dort dann dort jemandem begegnet sein, der sie getötet hat.

Oder sie ist schon, bevor sie sich von Mutter und Geschwistern in Isernhagen an der Bushaltestelle getrennt hat, jemandem begegnet, der sie mitgenommen hat. Die Trennung an der Bushaltestelle von Mutter und Geschwistern aber schon als „Tathergang“ zu bezeichnen, finde ich bei allem Respekt für den EP doch etwas großzügig. Sollte Ulrike L. an der Bushaltestelle in Isernhagen tatsächlich nicht nach Großburgwedel eingestiegen sein, wären die Sichtungen von ihr in Großburgwedel unzuverlässig. Außer irgendwer hätte sie per Auto nach Großburgwedel mitgenommen.

Wenn die Sichtungen in Großburgwedel aber zuverlässig sind, war sie dort. Und dort muss dann etwas passiert sein, mit wem und durch wen auch immer.

Wie ist sie, und da wäre wir dann wirklich brim Tathergang, überhaupt zu Tode gekommen? Was war Todesursache? Wurde sie nachweislich Opfer eines Sexualmordes? Spermasputen sichern war schließlich schon damals möglich, wenngleich nicht deren Zuordnung zu irgendwem in einer damals noch nicht existenten DNA-Datei. Was sagt der Obduktionsbericht? Welche erhaltenen Spuren, besonders Reifenspuren, gibt es am Fundort? Fuhr einer der (warum?) Verdächtigen zur Verschwindezeit ein Fahrzeug mit solchen Reifen oder hatte Zugriff auf so ein Fahrzeug?
Zitat von SchrulliSchrulli schrieb:Ich finde das alles ziemlich undurchsichtig.
Geht mir auch so.
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Ein 17-jähriger Lehrling trägt nach dem Verschwinden von Ulla das später im Wald gefundene rote Sweatshirt mit der Aufschrift "Boston College" (siehe Schwarz-Weiß-Aufnahme oben). Ihm kann die Tat aber nicht nachgewiesen werden.
Na, dasselbe, also identische, Sweatshirt wird er kaum getragen haben, Oder er müsste es nach dem Tragen wieder im Wald abgelegt haben. Trug er vielleicht (nur) einSweatshirt derselben Marke und Farbe, wie es später am oder in der Nähe des Tatorts gefunden wurde? Wir oft wurden damals diese Sweatshirts hergestellt, handelte es sich um Einzelstücke oder Massenware?
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Gleiches gilt für einen 16-Jährigen aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Netzstrumpf findet.
Also fand man bei der Leiche einen roten Netzstrumpf? Und „denselben“ soll ein anderer Verdächtiger getragen haben? Tut mit leid, für mich bleibt das bisher undurchsichtig.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 08:36
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wenn die Sichtungen von ihr in Großburgwedel zuverlässig sind, könnte man ja schon mal davon ausgehen, dass sie am Verschwindetag wirklich dort war.
Im verlinkten Podcast sagt die Ermittlerin bei Min. 21, dass Ulla bei der Freundin, zu der sie fahren wollte, noch ankam und dort wieder "wegfuhr". Sie wurde auch danach noch gesehen, wobei diese Sichtung wiederum nicht ganz eindeutig sei ("alles recht schwammig", so die Ermittlerin). Definitiv sei sie aber bei der Freundin angekommen.
Das wird in den Medien seltsamerweise anders berichtet:
Es ist der 23. Januar 1985: Ulla Lilienthal ist zu Hause. Sie verabschiedet sich am Nachmittag, will noch zu einer Freundin nach Großburgwedel. Dort wird sie noch lebend in der Innenstadt gesehen, bei der Freundin kommt das Mädchen aber nicht an.
Quelle:

https://archive.ph/2023.12.17-233615/https://www.haz.de/lokales/hannover/cold-case-fall-von-1985-polizei-hannover-rollt-fall-ulla-lilienthal-auf-3GIXIRXWWJAHHDJB4JCCHARZDM.html

Der Ermittlerin, die aktuell an dem Fall arbeitet, kann man wohl vertrauen. Warum berichtet dann die Zeitung über diesen Umstand des Zusammentreffens mit der Freundin etwas Falsches? Oder ist es nur lückenhaft? Man müsste dazu die Aussage der Freundin kennen.

Mir ist aufgefallen, dass die Ermittlerin "wegfuhr" und nicht "wegging" sagt. Gibt es vielleicht Hinweise, dass Ulla nach dem Auftauchen bei der Freundin in ein Auto stieg? Die Schwester sagte im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, dass Ulla vielleicht schon an der Bushaltestelle in das Auto ihres Mörders einstieg, die Bild spricht von einem möglichen Bekannten des Opfers.
Das alles zusammen könnte auf die Vermutung hinweisen, dass Ulla mit jemandem im Auto unterwegs war, den sie bereits vorher kannte.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 10:08
Zitat von PalioPalio schrieb:Mir ist aufgefallen, dass die Ermittlerin "wegfuhr" und nicht "wegging" sagt. Gibt es vielleicht Hinweise, dass Ulla nach dem Auftauchen bei der Freundin in ein Auto stieg? Die Schwester sagte im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, dass Ulla vielleicht schon an der Bushaltestelle in das Auto ihres Mörders einstieg, die Bild spricht von einem möglichen Bekannten des Opfers.
Das alles zusammen könnte auf die Vermutung hinweisen, dass Ulla mit jemandem im Auto unterwegs war, den sie bereits vorher kannte.
Genau, man erhält so Bruchstücke an Informationen, die scheinbar nicht zusammen passen. Diese Kommunikation ist doch interessant. Was wird damit bezweckt? Es werden gewisse Informationen gestreut, um weitere Informationen zu erhalten. Zu welchen Situationen sind Informationen gewünscht? Was wissen die Ermittler genau und was möchten sie hinterfragen und bestätigen oder widerlegen?

Wenn wir uns angucken, dass die Pressemitteilung nur vom ominösen Pullover berichtet, dann wollen die Ermittler wohl konkret dessen Bewegungsprofil erhärten. Es wird vom damaligen Tatverdächtigen gesprochen. Der Tatverdacht gegen den Jugendlichen erhärtete sich damals nicht, deshalb ist die Tat der Pressemitteilung zufolge ungelöst. Die Pressemitteilung stellt die abendliche Sichtung Ullas nicht in Frage und benennt sie als letzte den Ermittlern bekannte Sichtung dar.

Wenn wir uns angucken, was die Schwester preisgibt, dann sind das Ullas Wege von der Bushaltestelle noch unklar. Sie hält einen Anhalter für denkbar, da die (bekannten) Freunde wohl keinen Führerschein hatten. Wer hätte also einen Führerschein oder zumindest Zugang zu einem Auto und konnte fahren?
Auch die Schwester sagt, dass Ulla bei der Freundin nicht ankam. Wo kam Ulla an und was sagt die Freundin? Trafen sich die beiden anderswo?
Zur Sichtung in Großburgwedel geht auch die Schwester nur kurz und schwammig ein. "..man habe sie dort noch lebend gesehen, hieß es". Wer sie mit wem sah und was man dazu weiß, wird auch hier nicht konkret gesagt. Weshalb?

Die Schwester geht direkt darauf ein, dass der Täter aus dem Bekanntenkreis stammen und zu dem noch heute Kontakt bestehen könnte.

Im Bericht mit dem Interview der Schwester wird auch über den Pullover berichtet. Dort steht, der Jugendliche, der ihn wohl getragen hatte, steht nicht mehr unter Tatverdacht. Es wird aber nicht gesagt, weshalb.

Bild sagt direkt, dass der Täter möglicherweise ein Bekannter Ullas war.

Weiterhin gibt es eine sehr aufwändige Aktion mit Flyern, Postern, Plakatwänden vor Ort.

Ich gehe davon aus, die Aktion soll Mitwisser und Zeugen und Täter, aus dem Bekanntenkreis und vor Ort anregen, zu sprechen. Ich gehe davon aus, dass die Polizei Einiges weiß und nicht preis gibt. Ich gehe davon aus, dass man konkreter erfahren oder erhärten möchte, mit wem Ulla nach Großburgwedel kam und sich dort traf. Und ich gehe davon aus, dass sich darunter Zeugen und Mitwisser befinden, die immer noch im Einzugsgebiet der Tat leben und bekannt sind.

Weiterhin gehe ich davon aus, dass das Bewegungsprofil des Pullovers (und des Strumpfes) nachverfolgt werden soll, also auch die Erläuterungen des/der Jugendlichen beleuchtet werden solle. Wir wissen ja nicht, woher der/die Jugendliche/n die oder ähnliche Kleidungsstücke demnach mglw bekommen und wohin weitergegeben haben. Die Geschichte muss aber ja durchaus Plausibilität besitzen. Wohin führt sie weiter?

Ich finde es weiterhin spannend, dass nicht darauf eingegangen wird, dass Ulla gar nicht mehr so aussah, wie auf den Bildern. Sie hatte einen Iro. Man sucht also konkret keine unbeteiligten Zeugen, die sie beispielsweise in der Fußgängerzone sahen, sondern ausschließlich Zeugen aus ihrem Bekanntenkreis, die das wussten. Wer also hing dort mit Ulla zusammen in der Fußgängerzone ab und wer ging dann mit ihr weiter?


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28.12.2023 um 13:39
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich gehe davon aus, die Aktion soll Mitwisser und Zeugen und Täter, aus dem Bekanntenkreis und vor Ort anregen, zu sprechen.
Ja, das ist wohl so.
Zusätzlich zur bereits geposteten Karte noch eine Ergänzung:

 20231228 124614
https://www.geobasis.niedersachsen.de/?x=9.836&y=52.52&z=8&q=Sprillgehege&id=93a8c7bf-dac6-45a8-afdd-5e82d56f71e7

Im Südwesten liegt Isernhagen, Ullas Wohnort, nordöstlich davon Großburgwedel und noch weiter nördlich das Sprillgehege, wo in einem Waldstück nahe der Landesstraße 381 der Leichnam des Opfers gefunden wurde.
Mit der roten Nadel habe ich den Parkplatz am Würmsee markiert. Dies ist vermutlich der in der Polizeimeldung erwähnte "Parkplatz Sprillgehege". In dem im Westen daran angrenzenden Wald wurden am 02.02.85 Bekleidungsstücke von Ulla gefunden. Darunter auch ein Sweatshirt, das zwischendurch von einem 17jährigen getragen wurde, der den temporären Besitz des Shirts nicht plausibel erklären konnte (so sagt es die Ermittlerin im Podcast), der aber nicht mehr tatverdächtig sein soll.
Aus der im Eingangspost verlinkten Polizeimeldung:
aber nach dessen Verschwinden von einem der damaligen Tatverdächtigen getragen worden war. Dieses Sweatshirt war zusammen mit anderen Bekleidungsstücken der 15-Jährigen in dem angrenzenden Waldstück westlich des Parkplatzes "Sprillgehege" aufgefunden worden.
(Unterstreichung von mir).
Der Jugendliche hat sich also später zum Ort, wo kurze Zeit später auch die Leiche gefunden wurde, begeben, um dort Kleidungsstücke des Opfers abzulegen.

Am 10. Februar wurde dann die Leiche im Wald gefunden.

Das Mädchen wurde aber bereits am Tag des Verschwindens (23.01.85) getötet.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also fand man bei der Leiche einen roten Netzstrumpf? Und „denselben“ soll ein anderer Verdächtiger getragen haben? Tut mit leid, für mich bleibt das bisher undurchsichtig.
Dazu was aus der Bild:
Der Täter hatte sie fast komplett entkleidet, vergewaltigt und mit einem roten Netzstrumpf erdrosselt.
Damals ging die Polizei diversen Spuren nach, hatte mehrere Jugendliche im Visier. Darunter ein Lehrling (17), der nach der Tat das rote Sweatshirt von Ulla trug. Oder ein 16-Jähriger aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Damenstrumpf fand.
https://m.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/ulla-15-1985-getoetet-jetzt-jagt-eine-ganze-stadt-den-moerder-86499288.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Das klingt alles ganz stark nach einer Gruppe von Mittätern und/oder Mitwissern, die ihr Wissen nicht preisgeben wollten und auf deren Unterstützung man jetzt hofft.
Und wie hier auch schon angemerkt wurde, hatte einer von ihnen ein Auto.


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