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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 19:02
@Palio

Deine Karte zeigt einen anderen Tatort: Genau dort wohnte Kerstin Simone G. und wurde auch dort getötet.

Der Parkplatz des Sprillgeheges befindet sich links direkt an der L381, auf der linken Seite (in Fahrtrichtung Norden).

Vermutlich bist Du über einen fehlerhaften Zeitungsartikel gestolpert. Zum Auffindeort der Kleidung wurde einmal "westlich des Parkplatzes Sprillgehege" und einmal auch "westlich des Sprillgeheges" geschrieben. Das erste wird stimmen; denn westlich des Sprillgeheges gibt es nicht wirklich einen "Parkplatz" im herrkömmlichen Sinne. Der Fundort von Kerstin Simone G. ist nur einen Steinwurf vom Parkplatz Sprillgehege entfernt.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.12.2023 um 20:10
Aber der Verdacht erhärtet sich nicht, er kommt wieder frei. „Wir können inzwischen sicher davon ausgehen, dass der Mann nichts mit dem Mord zu tun hat“, sagt Kriminalhauptkommissar Kai Hoffmann, Leiter der Cold-Case-Einheit. Aber wie kam der Pullover in seinen Besitz? „Da gab es mehrere Varianten, die er erzählt hat. Was stimmt, wissen wir nicht.“
Quelle: https://www.haz.de/lokales/hannover/cold-case-fall-von-1985-polizei-hannover-rollt-fall-ulla-lilienthal-auf-3GIXIRXWWJAHHDJB4JCCHARZDM.html

Markierung durch mich


Es bleibt ja mysteriös, was der junge Mann da wohl damals der Polizei erzählt hat. Er muss ja gesagt haben, was er zur Tatzeit machte, wann er Kontakt zu Ulla hatte, wie er an den Pullover kam und wie der Pullover dann wieder von ihm weggeben wurde. Er scheint mehrere Varianten erzählt zu haben und dennoch ist er laut Aussage gesichert nicht tatverdächtig.

Daraus schließe ich, er wäre ein Zeuge, der weiß, woher der Pullover nach dem Mord kam und wohin der Pullover ging, bevor er in Tatortnähe gefunden wurde. Offenbar

Im Podcast wird ebenfalls deutlich gesagt, dieser junge Mann habe den Status als Zeuge und nicht als Tatverdächtiger. Es wird gesagt, es heiße so, dass dieser Jugendliche den Pullover hatte. Man könne das nicht verifizieren. Was konnte nicht mehr verifiziert werden?

Im Podcast wird ja gesagt, Ulla habe die Freundin getroffen und fuhr dann wieder. Wo trafen die beiden sich und wer holte Ulla, offenbar mit Auto, ab? Oder wie fuhr Ulla weg und wohin? Die Sichtung in der Fußgängerzone wird nicht so richtig bestätigt.

Die Schwester sagt ja, Ulla kam nicht bei der Freundin an. Wo also dann? Und wer fuhr?
Wo traf sie ihren Mörder? Ist sie per Anhalter gefahren? „Möglich ist das. Haben wir ja alle gemacht damals. Und wenn man einen Bus verpasst hatte, musste man zwei Stunden auf den nächsten warten.“ Einen Führerschein habe niemand ihrer Freunde gehabt. Nach Großburgwedel kam sie offenbar, „man hat sie dort noch lebend gesehen, hieß es. Dann verlor sich ihre Spur. Bei ihrer Freundin kam sie nie an“.
Quelle: https://archive.ph/x2Z6p#selection-1787.256-1787.656

Ich finde diese Kommunikationsweisen der Informationsweitergabe weiterhin interessant. Diese Widersprüche und diese schwammigen Aussagen sind mAn kein Zufall.


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Palio ehemaliges Mitglied

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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 08:12
Zitat von YamaicaYamaica schrieb:Vermutlich bist Du über einen fehlerhaften Zeitungsartikel gestolpert
Nein, ich kannte diesen anderen Fall auch gar nicht. Ich habe nach einem Parkplatz in der Nähe des Sprillgeheges gesucht und der beim See war der einzige, den Google Maps mir angezeigt hat.

Ich habe nun aber nochmal weiter gesucht und diesen hier gefunden:

https://www.deutschland123.de/burgwedel_parkplatz-k%C3%B6nigstein-135516

Da ist auf der Karte der Geodatenseite Niedersachsen auch ein Parkplatz als solcher zu erkennen (bei Google Maps parkt dort in der Satellitenaufnahme gerade kein Auto):

 20231229 074308

Und hier in der Übersicht mit Stecknadel gekennzeichnet:

 20231229 073648

Dann dürfte das wohl der richtige Parkplatz beim Sprillgehege sein. Westlich davon wurde die Kleidung gefunden und auch die Leiche lag in der Nähe des Parkplatzes.
Warum trug der Junge Ullas Sweatshirt nach ihrer Ermordung, warum brachte er es extra wieder in den abgelegenen Wald in die Nähe der Leiche zurück, wer meldete ihn und wie konnte er sich später aus diesem eindeutigen Bezug zur Tat noch wieder herausreden und sich entlasten? Das ist doch nicht mit einem Zufallsfund zu erklären. Seine angebliche Entlastung ist mir völlig rätselhaft.

Quelle der Bilder: https://www.geobasis.niedersachsen.de/

Street View-Ansicht Richtung Parkplatz:
https://maps.app.goo.gl/doqEdQWDYaDbrVpy9


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 08:54
Pflichte obigen Anmerkungen bei und ergänze ...

Aus der Bild-Zeitung:
Besonders interessiert die Ermittler eine DNA-Spur, die am Fundort von Ullas Leiche sichergestellt wurde und bisher nicht zugeordnet werden konnte. Stammt sie vom Täter, einem Mitwisser, oder sogar einer Mitwisserin? Denn nach BILD-Informationen schließt die Polizei auch eine Frau als Spurenverursacherin nicht aus.
Aus dem Podcast [ab Minute 30:58]
Kai Hoffmann: "Es sind Gegenstände gefunden worden in Tatortnähe, in Auffindesituationen der Ulla, die untersucht worden sind und Hinweise darauf geben, dass da jemand etwas liegen gelassen hat, was durchaus zu einem DNA-Muster führt. Aber wir wissen nicht von wem." – Christian Lomoth: "Das heißt, der Ermittlungsstand ist im Augenblick so, dass man sagt: Okay, man hat diese Akte nochmal durchgelesen, man hat sich mit den Asservaten beschäftigt, und ist aufgrund neuer Technologien, wie zum Beispiel einer Erneutuntersuchung mit forensischen Methoden, auf dem Weg, dass man sagt, da könnte jemand gewesen sein, den man bislang nicht so auf dem Radar hatte. Sie suchen also Mr. X?" – Annabel Vater: "Oder Mrs. X."
Klingt für mich tatsächlich nicht nur danach, dass man DNA-Spuren noch nicht einem Geschlecht hat zuordnen können, sondern dass es Hinweise auf eine Frau gibt, oder es sogar explizit schon Spuren einer Frau am Tatort gibt.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 09:34
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Klingt für mich tatsächlich nicht nur danach, dass man DNA-Spuren noch nicht einem Geschlecht hat zuordnen können, sondern dass es Hinweise auf eine Frau gibt, oder es sogar explizit schon Spuren einer Frau am Tatort gibt.
Darüber war ich auch mehrfach gestolpert. Reicht diese DNA demnach aus, dass sie den jugendlichen Pullover-Träger nicht mehr als Täter in Betracht kommen lässt? Weshalb bleiben die Ermittler dann aber dennoch so kryptisch? Weshalb reden sie dann nicht offen?

Ungeklärt bleibt dann weiterhin, wie die Kleidungsstücke in den Tathergang und das Nachtatverhalten des/der Täter passen. Und wie ist die Einordnung des Falles als Sexual-Mord dann einzuschätzen? Waren es also definitiv mehrere Beteiligte und mehrere Täter? Gab es dann noch weiter Beteiligte, die ggf nicht direkt an der Tat teilgenommen haben?


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Palio ehemaliges Mitglied

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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 09:58
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Reicht diese DNA demnach aus, dass sie den jugendlichen Pullover-Träger nicht mehr als Täter in Betracht kommen lässt?
Eigentlich nicht. Ich wüsste nicht wie man auf diese Weise jemand anderen ausschließen kann, auf den auch ein schwerwiegendes Indiz hinweist. Es sei denn, derjenige hat ein Alibi. Davon war aber nicht die Rede, oder habe ich was überlesen?

Es gibt Hinweise auf eine Gruppe von Menschen mit Tatbezug:
Eine DNA-Spur am Fundort, möglicherweise von einer Frau, ein 17jähriger trug Ullas Pulli nach der Tat, bei einem 16jährigen wurde der Strumpf gefunden, mit dem sie erdrosselt wurde.

Wenn mehrere Personen anwesend waren, ist entscheidend, wer Ulla erdrosselte. Vielleicht waren weitere Personen direkt körperlich am Mord beteiligt oder haben zugesehen. Die Rolle eines jeden möglichen Beteiligten wird man konkret nur mit widerspruchsfreien Zeugenaussagen belegen können, die außerdem auch zur Spurenlage passen.

Es muss sich zunächst mal jemand melden, der sein Gewissen erleichtern oder die Belohnung von 5000 € kassieren möchte und bestenfalls bereit ist, den (Haupt-)Täter zu benennen oder zumindest weitere Hinweise zu Beteiligten zu geben.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 10:11
Zitat von PalioPalio schrieb:Wenn mehrere Personen anwesend waren, ist entscheidend, wer Ulla erdrosselte. Vielleicht waren weitere Personen direkt körperlich am Mord beteiligt oder haben zugesehen. Die Rolle eines jeden möglichen Beteiligten wird man konkret nur mit widerspruchsfreien Zeugenaussagen belegen können, die außerdem auch zur Spurenlage passen.
Wie könnte man dann aber zu der Aussage kommen, dass der jugendliche Pullover-Träger gesichert kein Tatverdächtiger ist? Weil er wegen Verjährung nur Zeuge wäre? Woher aber weiß man dann, dass er nicht aktiv an dem Tathergang und ggf einem Verdeckungsmord beteiligt war?
Zitat von PalioPalio schrieb:Eine DNA-Spur am Fundort, möglicherweise von einer Frau, ein 17jähriger trug Ullas Pulli nach der Tat, bei einem 16jährigen wurde der Strumpf gefunden, mit dem sie erdrosselt wurde.
Wenn eine Frau die aktive Täterin war, war sie dann auch die Sexualtäterin? Dass der Pullover nach dem Mord getragen wurde und man ihn später in Tatortnähe fand, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass der Träger bei der Tat zugegen war. Aber er würde mindestens wissen, woher er den Pulli bekam und wem er ihn dann anschließend (zurück) gab.

So oder so, scheint er Grund zu haben, sein Wissen nicht voll zu offenbaren. Und egal, wie er in den Fall verstrickt ist, wenn er tatsächlich nicht direkt und aktiv tatbeteiligt am Mord war, dürfte sein Handeln verjährt sein. Das dürfte dann auch für andere Zeugen gelten. daher:
Zitat von PalioPalio schrieb:Es muss sich zunächst mal jemand melden, der sein Gewissen erleichtern oder die Belohnung von 5000 € kassieren möchte und bestenfalls bereit ist, den (Haupt-)Täter zu benennen oder zumindest weitere Hinweise zu Beteiligten zu geben.
Scheinbar muss es ja verschiedene Mitwisser geben.


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29.12.2023 um 12:19
Es gibt zahllose offene Fragen in diesem Fall. Eine davon ist für mich, wie mobil die damaligen Tatbeteiligten (ich formuliere es mal so pauschal) waren.

Demnach wurde Ulla zuletzt am frühen Abend des Tattages in Grossburgwedel gesehen. Wie ist sie dann in das Waldgelände gekommen, das rund fünf Kilometer von Grossburgwedel in Richtung Fuhrberg liegt?

Naheliegend wäre -wegen der Entfernung und des winterlichen Wetters- ein Auto gewesen. Aber in ihrem Bekanntenkreis, so hieß es, habe niemand einen Führerschein besessen. Auch der 17-Jährige (der den Pullover von Ulla an sich nahm) und der 16-Jährige (bei dem man einen roten Strumpf von Ulla fand) dürften keinen Führerschein und mithin auch über kein Auto verfügt haben.

Wenn diese Jungs denn in irgendeiner Form in das Verschwinden von Ulla involviert waren (vielleicht nicht als unmittelbare Täter, aber mindestens als Mitwisser, da sie Kleidungsstücke des Opfers in ihrem Besitz hatten) - wie sind sie dann zum Tatort gelangt?

Waren sie eventuell Teil einer Clique, von denen einer älter und schon Autofahrer (oder Autofahrerin?!) war?

Natürlich könnte das Mädchen auch als Anhalterin mitgenommen worden sein - oder es hat sie jemand in Grossburgwedel abgeholt, den sie kannte, von dem aber ihre Freundin und ihre Familie nichts wussten.

Generell möchte ich anmerken, dass es auf jeden Fall sehr zu begrüßen ist, mit wie viel Aufwand die Polizei versucht, die Ermordung von Ulla doch noch aufzuklären. Aber hilfreich ist es ganz sicher nicht, wenn dabei mit widersprüchlichen Angaben Verwirrung gestiftet wird. So heißt es in Medien, Ulla sei nie bei ihrer Freundin angekommen, während die Kripo davon spricht, das Mädchen sei sehr wohl bei dieser Freundin gewesen.

Was stimmt denn nun?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 13:06
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Aber hilfreich ist es ganz sicher nicht, wenn dabei mit widersprüchlichen Angaben Verwirrung gestiftet wird. So heißt es in Medien, Ulla sei nie bei ihrer Freundin angekommen, während die Kripo davon spricht, das Mädchen sei sehr wohl bei dieser Freundin gewesen.
Ich glaube, dass ist Strategie. Ob es aufgeht, wird man sehen.
Da die Ermittler offensichtlich davon ausgehen, dass die Mitwissenden und Zeugen, offenbar eben auch der junge Mann mit dem Pullover und der junge Mann mit dem Strumpf, sich noch im sozialen und örtlichen Nahbereich der Tat befinden, wird die Bevölkerung angesprochen. Diese wird aufgewühlt, beginnt dann hoffentlich zu diskutieren und soll sich melden. Hoffentlich entsteht untereinander ein gewisser Druck, zu reden.

Durch diese irritierende Weise der Kommunikation und Information wird aber niemand beeinflusst und es werden keine Antworten und Annahmen vorgegeben. So sind Aussagen gerichtsverwertbar und glaubwürdig. Man erhält so auch echtes Wissen der Zeugen und ggf der Täter. Man kann bisheriges Wissen neu beleuchten und Wissenslücken schließen. Wenn jemand redet.

Ich vermute, die betroffenen Personen fühlen sich angesprochen. Sie wissen ja, wie Ulla nach Großburgwedel und/oder in die Fußgängerzone kam und inwiefern sie sich mit der Freundin traf und mit wem sie in der Fußgängerzone abhing. Da Ulla offenbar in die Punkerszene integriert war, vermute ich, die Fußgängerzone war ein solche Szenetreff. Dann wird sie dort mit mehreren zusammen ihre Zeit verbracht haben. Diese werden dann auch wissen, mit wem sie wann wegging.

Da sie offenbar auch von der besagten Freundin gesehen wurde und dann davon fuhr, muss jemand Ulla gefahren haben. Die Freundin wird wissen, wer, selbst wenn sie die Person nicht wirklich gekannt haben sollte.


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29.12.2023 um 14:01
Zitat von 1899Ost1899Ost schrieb:Denn nach BILD-Informationen schließt die Polizei auch eine Frau als Spurenverursacherin nicht aus.
Also entweder hat man eine brauchbare DNA Spur, dann weiss man auch ob von Männlein oder Weiblein, sonst kann man das eh vergessen.


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29.12.2023 um 14:57
@Manatee
Wir wissen ja nicht, wie tatrelevant diese DNA-Spur ist und welche Spuren es noch gibt und inwiefern sie aussagekräftig sind.


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29.12.2023 um 15:17
Zu den Widersprüchen in diesem Fall gehört für mich der Umgang mit Ullas Pullover durch den 17-jährigen Lehrling.

Offenbar gibt es ja Zeugen dafür, dass der Jugendliche das Sweatshirt nach dem Tod von Ulla getragen hat. Das wäre unvorstellbarer Leichtsinn gewesen, denn wenn der Lehrling tatsächlich an der Tötung der 15-Jährigen beteiligt gewesen wäre, hätte man ihm ja durch das Kleidungsstück des Opfers auf die Spur kommen können.

Wie aber sollte er sonst an den Pullover gelangt sein? Hat er ihn zufällig im Wald gefunden und gedankenlos mitgenommen? Oder wurde er ihm geschenkt - von jemandem, der tatsächlich für Ullas Tötung (mit)verantwortlich war? Hat er das Sweatshirt dann hastig zurückgebracht, als ihm die Verbindung zum Mord bewusst wurde?

Aber warum sollte ein Täter einem Unbeteiligten einen solchen Pullover schenken und ihn damit völlig unnötig zu einem irgendwann vielleicht lästigen und gefährlichen Zeugen machen?

Wir wissen nicht, welche Versionen der 17-Jährige damals der Polizei aufgetischt hat. Vielleicht gehörte dazu ja sogar, dass Ulla selbst ihm das Sweatshirt vermacht habe.

Und dem 16-jährigen Heimbewohner den roten Damenstrumpf?


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Palio ehemaliges Mitglied

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29.12.2023 um 15:55
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Vielleicht gehörte dazu ja sogar, dass Ulla selbst ihm das Sweatshirt vermacht habe.
Das war aber ja vermutlich das Oberteil, das sie am Tag ihres Verschwindens trug, ebenso wie die Strümpfe. Die Sachen, die sie am Leib trug, wird sie an dem Tag ihrer Ermordung wohl kaum verschenkt haben. Mit dem Strumpf wurde sie laut Bericht der Bildzeitung erdrosselt, den konnte sie danach nicht mehr verschenken.

Es macht doch mehr den Eindruck, als wurden die Kleidungsstücke von verschiedenen Tatbeteiligten als eine Art Trophäe mitgenommen. Einem harmlosen Zufallsfund widerspricht das spätere Zurückbringen in den Wald. Jemand, der die Sachen zufällig gefunden hätte und sogar trägt, würde sie bei Nichtgefallen entsorgen oder der Polizei übergeben, wenn ihm deren Brisanz auffällt. Das Zurückbringen macht bei mir den Eindruck, als wollte derjenige vortäuschen, dass er nicht DAS Sweatshirt von Ulla, sondern ein anderes trug. Denn das Sweatshirt des Opfers lag ja die ganze Zeit im Wald, so hätte er es behaupten können. Als er von der Polizei dazu befragt wurde, konnte er aber kein identisches Sweatshirt in seinem Besitz vorweisen und hat schließlich den Besitz des Sweatshirts vom Opfer zugegeben (meine Vermutung des Ablaufs).

Warum er nicht mehr verdächtigt wird, kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären.


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29.12.2023 um 16:32
Zitat von PalioPalio schrieb:Mit dem Strumpf wurde sie laut Bericht der Bildzeitung erdrosselt, den konnte sie danach nicht mehr verschenken.
Wie kann jemand im Besitz der Strumpf, womit Ulla ermordet wurde? Das hätte die Polizei schon bei der SpuSi als Beweisstück konfisziert haben oder? Wenn geht es vielleicht um ein anderes "Bein" oder gleiches Modell?


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Palio ehemaliges Mitglied

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29.12.2023 um 16:54
Zitat von ninanoninano schrieb:Wie kann jemand im Besitz der Strumpf, womit Ulla ermordet wurde? Das hätte die Polizei schon bei der SpuSi als Beweisstück konfisziert haben oder? Wenn geht es vielleicht um ein anderes "Bein" oder gleiches Modell?
So stand es im Artikel der Bild:
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Täter hatte sie fast komplett entkleidet, vergewaltigt und mit einem roten Netzstrumpf erdrosselt.
Damals ging die Polizei diversen Spuren nach, hatte mehrere Jugendliche im Visier. Darunter ein Lehrling (17), der nach der Tat das rote Sweatshirt von Ulla trug. Oder ein 16-Jähriger aus einem Heim in Burgwedel, bei dem die Polizei den roten Damenstrumpf fand.
DAS rote Sweatshirt von Ulla und DEN roten Strumpf. Nun weiß man natürlich nicht, wie zuverlässig die Angaben des Bild-Journalisten zum Strumpf sind, ob es das Tatmittel war oder das Gegenstück. Aber es wird schon ein Strumpf von Ulla gewesen sein, der bei dem 16jährigen gefunden wurde. Entweder war der Strumpf noch um den Hals gewickelt (dann hatte der 16jährige das Gegenstück) oder das Opfer trug einen Strumpf noch am Bein und am Hals konnten Fasern des Strumpfs gefunden werden, welcher dann bei dem 16jährigen entdeckt wurde. Auch bei ihm ist mir unklar, warum er nicht mehr tatverdächtig sein soll.

Bei dem Sweatshirt ist es eindeutiger, die Angaben dazu wurden direkt auf der Seite der Polizei gemacht:
Eine zentrale Rolle bei den damaligen Ermittlungen spielte ein rotes Sweatshirt "Boston College", welches dem Opfer gehört hatte, aber nach dessen Verschwinden von einem der damaligen Tatverdächtigen getragen worden war. Dieses Sweatshirt war zusammen mit anderen Bekleidungsstücken der 15-Jährigen in dem angrenzenden Waldstück westlich des Parkplatzes "Sprillgehege" aufgefunden worden
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/66841/5674873

Es wurden also mindestens zwei Kleidungsstücke des Opfers vom Tatort am/nach dem 23.1.85 mitgenommen und teilweise vor dem 02.02. wieder zurückgebracht.


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29.12.2023 um 17:08
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden Jugendlichen damals so schlau waren, die Ermittler zu täuschen, aber möglicherweise hatten beide ein wasserdichtes Alibi zum Tatzeitraum. Stellt sich die Frage, ob sie jemanden gedeckt haben, z.B. einen älteren Freund oder Bruder, jedenfalls jemand mit einem Fahrzeug, der in der Lage war, die tote Ulla zu verbringen. Mir ist auch nicht klar, ob sich die beiden Jugendlichen überhaupt kannten.


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29.12.2023 um 17:44
Auch zu Pullover und Strumpf müsste man wissen, wer das sah und an die Polizei weiter gab. Und weshalb zB beim Jugendlichen, bei dem der Strumpf gefunden wurde, eine Durchsuchung stattfand. Kam das auch aus der Fußgängerzonenclique?
Was weiß die Polizei denn schon zum Bewegungsprofil dieser Kleidungsstücke? Und das müsste dann ja irgendwie mit der Sichtung und dem Weggang in /aus der Fußgängerzone in Einklang gebracht werden können.

Da werden wir wohl auf weitere Informationen der Ermittler warten müssen.


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29.12.2023 um 21:04
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und weshalb zB beim Jugendlichen, bei dem der Strumpf gefunden wurde, eine Durchsuchung stattfand
Genau das habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht hatte der andere von diesem das Sweatshirt bzw. hat angegeben es von diesem bekommen zu haben? Oder alle gehörten einfach zu selben Clique und es wurde bei allen gesucht.

Im Heim zu wohnen macht es anderen natürlich leicht, einem irgendwelche Gegenstände unterzuschieben. Wirklich verzwickt.


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29.12.2023 um 21:25
Zitat von PalioPalio schrieb:Es macht doch mehr den Eindruck, als wurden die Kleidungsstücke von verschiedenen Tatbeteiligten als eine Art Trophäe mitgenommen. Einem harmlosen Zufallsfund widerspricht das spätere Zurückbringen in den Wald. Jemand, der die Sachen zufällig gefunden hätte und sogar trägt, würde sie bei Nichtgefallen entsorgen oder der Polizei übergeben, wenn ihm deren Brisanz auffällt. Das Zurückbringen macht bei mir den Eindruck, als wollte derjenige vortäuschen, dass er nicht DAS Sweatshirt von Ulla, sondern ein anderes trug. Denn das Sweatshirt des Opfers lag ja die ganze Zeit im Wald, so hätte er es behaupten können. Als er von der Polizei dazu befragt wurde, konnte er aber kein identisches Sweatshirt in seinem Besitz vorweisen und hat schließlich den Besitz des Sweatshirts vom Opfer zugegeben (meine Vermutung des Ablaufs).

Warum er nicht mehr verdächtigt wird, kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären.
Ich kann der Argumentation von @Palio, warum er einem zufälligen Fund des Sweatshirts im Wald nicht Glauben schenken mag, weitgehend folgen.

Es kann sogar sein, dass die Kleidungsstücke als eine Art Trophäe mitgenommen wurden.

Aber eines halte ich dann doch für starken Tobak: dass der 17-Jährige sich mit dieser Trophäe auch noch öffentlich brüstete, indem er den Pullover des Opfers selber getragen hat.

Das musste doch förmlich die Aufmerksamkeit auf ihn lenken - und tatsächlich rückte ihm dann ja auch die Polizei auf die Pelle. Zwar konnte der Lehrling seinerzeit den Kopf aus der Schlinge ziehen, aber das lag meiner Einschätzung nach wohl mehr an mangelnden Beweisen als an überzeugenden Belegen für seine Unschuld.

Selbst wenn die zwischenzeitlich gewonnene DNA nicht zum damals 17-Jährigen passen sollte, heißt das für mich nicht, dass er in überhaupt keiner Weise mit der Tötung von Ulla in Verbindung steht: Wer das Sweatshirt eines ermordeten Mädchens trägt und dafür sorgt, dass dieses Kleidungsstück später wieder in Tatortnähe abgelegt wird, ist in den Fall involviert - entweder als Tatbeteiligter oder als Mitwisser.

Abschließend noch eine Frage: Ist eigentlich geklärt, ob der Fundort von Ullas Leiche auch der Tatort war? Oder ist es möglich, dass die 15-Jährige andernorts getötet und ihre Leiche dann in das Waldstück transportiert wurde?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

29.12.2023 um 21:34
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wer das Sweatshirt eines ermordeten Mädchens trägt und dafür sorgt, dass dieses Kleidungsstück später wieder in Tatortnähe abgelegt wird, ist in den Fall involviert - entweder als Tatbeteiligter oder als Mitwisser.
1. Wenn er es denn wirklich getragen hat und dies nicht nur von jemand anderem behauptet wurde
2. Wenn er denn derjenige war der es dort abgelegt bzw. für die dortige Ablage gesorgt hat

Wir wissen es halt nicht.


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