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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Cold Case, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

27.08.2024 um 15:01
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was du alles weißt...
Ist ziemlich logisch, oder? Wäre für so eine Sendung eher kontaproduktiv, wenn Kommissarin und Moderator z.B. in einer Nachbesprechung aneinander vorbeireden oder sich sogar widersprechen müssen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wahrscheinlich haben die beiden vor der Sendung dann auch abgesprochen, dass sich die Kommissarin in der Sendung nur zurückhaltend und einschränkend zum heutigen Zeugenstatus der beiden damals dringend tatverdächtigen Jugendlichen äußert...
Da es um einen ungeklärten Mordfall geht: was soll sie denn deiner Meinung anderes tun?

Sei aber versichert, daß sie Cerne widersprochen hätte, wenn der Unsinn verzapft hätte.

Ihr Apell richtete sich übrigens an Mitwisser: " Wer kennt jemanden, der sich damals auffällig für den Fall interessiert hat?"
"Wer hat auffallend oft davon gesprochen?"

Das Umfeld der Kugendlichen kann damit nicht gemeint gewesen sein, denn die haben sich natürlich beim Mord an einer Bekannten dafür interessiert und darüber gesprochen.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

27.08.2024 um 16:57
Zitat von sören42sören42 schrieb:Dann muss man ermitteln, welchen Weg der Netzstrumpf womöglich genommen hat. Wenn Kleidungsstücke als Pfand für Kippen einbehalten wurden, ist da vieles möglich, würde ich sagen.
Es ist auffallend, daß Kleidungsstücke eine große Rolle spielen in diesem Fall. Wollte man Ansehen gewinnen durch Markenklamotten? Leider haben wir keine Einsicht in das Cliquenleben der Jugendlichen. Wenn ich an meine eigene Jugend denke: die Jeans waren wichtig aber sonst nichts und Kleidung gegen Zigarretten hätte ich niemals getauscht. Höchstens Groschen gegen Zigarretten.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

27.08.2024 um 19:56
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das hat hier auch niemand getan.
Ich verbinde rote Netzstrümpfe durchaus auch mit Bardamen und Prostituierten. Das ist sicherlich eine gängige Assoziation.
Also bitte nicht unzulässig kritisieren und dabei etwas unterstellen, was nicht gesagt wurde.
Die von mir zitierte Formulierung lautete: " so einen roten Netzstrumpf für Frauen bzw. eher für Prostituierte". Das ist mAn mehr als eindeutig zu verstehen und wenig missverständlich.

Wir bewegen uns hier u.a. im Punkermilieu der 80er Jahre. Da ist Prostitution ganz sicher keine gängige Assoziation. Und 15 bis 16 Jährige mit Prostitution in Kontext zu bringen, finde ich auch durchaus schwierig. Also bitte ich freundlichst darum, nicht unzulässig zu kritisieren und dabei etwas zu unterstellen, was dem hier diskutierten Sachverhalt nicht entspricht. Wenn man anderer Ansicht ist, kann man das in einem Diskussionsforum sachlich aufarbeiten und eben diskutieren.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Die Kommissarin hat bei Aktenzeichen XY den heutigen Zeugenstatus der damals dringend tatverdächtigen Jugendlichen betont.
Und somit haben die damals Jugendlichen einen Zeugenstatus und sind nicht tatverdächtig oder beschuldigt. Alles andere ist unzulässige Spekulation gegen diese Personen. So sind sie demnach auch zu behandeln.
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Wollte man Ansehen gewinnen durch Markenklamotten?
Ich glaube nicht, dass es um Marken ging. Die Jugendlichen in der Einrichtung werden nicht viel Geld gehabt haben. UL vermutlich auch nicht. Da sie sich auch innerhalb der Punkerszene bewegte, wird es da vermutlich nicht um Marken oder Ansehen gegangen sein. Man tauschte eben Kleidungsstücke.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

27.08.2024 um 23:53
Zitat von DancingfoolDancingfool schrieb:Es ist auffallend, daß Kleidungsstücke eine große Rolle spielen in diesem Fall.
Ja, die Latzhose, die "Marion" ihr in einer Plastiktüte mitgegeben hat (weshalb eigentlich?), fehlt, wie auch die schwarze Steppjacke. Der "Boston College" Sweater soll als Pfand für Zigaretten einbehalten worden sein. Ein Junge aus der Einrichtung hat rote Netzstrümpfe gekauft - für Karneval wie er sagt. Gut, Karneval wird in der Gegend um Hannover eigentlich nicht groß gefeiert.

Die Einschätzung, dass Netzstrümpfe in der Gothic Szene zu der Zeit auch bei Typen (Jungs) en vogue waren, mag ja stimmen, aber sicher keine roten, sondern schwarze. Ich denke schon, dass der Junge da eher eine Ausnahmeerscheinung war. Vielleicht war er auch hinsichtlich seiner sexuellen Identität unsicher und experimentierte in dem Zusammenhang mit den Netzstrümpfen herum.

Auf jeden Fall fand offenbar ein schwunghafter "Handel" (oder eher Weitergabe, Tausch, Pfand usw.) mit "Klamotten" (Kleidungsstücken) statt.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 06:10
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Und genau deshalb sollte man akzeptieren, dass die Polizei lt Film schon damals Zweifel hatte und heute ganz deutlich sagt, "Martin" sei entlastet und gilt weder als tatverdächtig noch als beschuldigt.
Ich habe mit keinen Wort behauptet, dass Martin irgendwie an der Tat beteiligt, ja sogar die Mörder war. Das habe ich hier aber auch schon klar gesagt.
Das einzige was ich sage ist, dass es sehr wahrscheinlich in dem Heim diesen roten Strumpf gegeben hat. Mehr nicht. Natürlich ist es keine 100%ige Tatsache, aber 95% würde ich sagen. Das darf ja jeder gerne anders sehen. Allerdings halte ich meine argumentative Auflistung für deutlich gehaltvoller als "Nö". Immerhin hat es Polizei und StA genauso gesehen.
Nochmal: Nichts mit Täterschaft, sondern einzig und allein, ob es dort einen roten Strumpf gegeben hat oder nicht.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Statement der Kommissarin ist klar: DIE SIND AUS DEM SCHNEIDER.
Ich habe mit meiner Aufzählung nicht mit einer Silbe andeuten wollen, dass Martin (oder auch der Sweatshirt Junge) irgendwie schuldhaft an dieser Tat beteiligt, ja gar in die Mordhandlung involviert sind. Hier, nur eine Seite entfernt:
Der zitierte Beitrag von DieHappy wurde gelöscht. Begründung: Bevor es wieder hochgeholt und erneut gegen die Regeln verstoßen wird...

Und auf meine Argumentation warum ich überzeugt bin, dass es in dem Heim so einen Strumpf gegeben hast, kommst Du mir mit: "DIE SIND AUS DEM SCHNEIDER"? Wo ich mit keiner Silbe von Schuld oder Tatbeteiligung gesprochen habe.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Nö.
Um auf auf der Ebene zu bleiben: Doch.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn alle Ärzte nur Gutes im Schilde führen würden, hätte es keinen Dr. Mengele gegeben...
Bei ziemlich klar erscheinenden Aussagen eines dort arbeitenden Zeugen, die Polizei und StA geglaubt haben, unterfüttert mit den ganzen anderen Punkten die so einen Strumpf dort nahelegen, kommst Du mit "Dr. Mengele" usw.?
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ansonsten frage ich mich langsam , warum in anderen Threads ständig die Warnhinweise " Personen, gegen die nicht ermittelt wird, werden nicht verdächtigt" auftauchen und hier nicht. Das grenzt mittlerweile an Starrsinn.
Der Starrsinn liegt gerade bei Dir. Weil Du mir in den Mund legen willst, dass ich die beiden irgendwie für schuldig erklärt hätte.
Die Polizei kann sich recht sicher sein, dass es so einen Strumpf dort gegeben hat und gleichzeitig davon ausgehen, ja sicher sein, dass weder Martin noch der andere irgendwie schuldig sind.
Nochmal, ich spreche NUR von der Existenz dieses Strumpfes, nicht von irgendeiner Schuld. Was für eine schwierige Geburt.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Kommst du auch aus prekären Verhätnissen und lebtest mit 17 in einer Einrichtung?
Exakt. Habe ich aber auch schon geschrieben.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb am 23.08.2024:Ich lebte zu genau der Zeit auch in einem Jugendwohnheim..
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:...und hebt ihn dann wieder auf ;-)
Und nochmal: Es kann den Strumpf dort gegeben haben (mehr behaupte ich nicht) und gleichzeitig sind beide komplett unschuldig.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ansonsten empfehle ich, jetzt mal runter zu kommen, du reitest dich da immer weiter rein. Glauwürdiger wird´s deswegen nicht.
Wer sich hier in ein Verständnisproblem reingeritten hat bist Du. Wenn Du bei meiner Erklärung, warum es diesen Strumpf dort gegeben hat mir zigmal damit kommst, dass Martin unschuldig ist, dann liegt das Problem nicht bei mir.

Und warum ist das wichtig, dass es recht wahrscheinlich dort einen roten Strumpf gegeben hat? Weil das nahelegt, dass der Mörder irgendeinen Bezug zum Heim hat. Wie auch immer und um wie viele Ecken der aussehen mag. Sprich, dass der Strumpf bei Ulla der aus dem Heim war.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 07:28
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Da ist Prostitution ganz sicher keine gängige Assoziation. Und 15 bis 16 Jährige mit Prostitution in Kontext zu bringen, finde ich auch durchaus schwierig.
Bitte nicht verdreht auffassen. Kielius hat es richtig verstanden.
Ich habe doch nur geschrieben, dass so ein roter Netzstrumpf in so einem Heim extrem selten und damit auffällig ist. Und dann nur flapsig gesagt, dass ich so ein Frauen Kleidungsstück eher in der Herbertstr. erwarten würde aber nicht in so einer Einrichtung bei 16j. Jungs.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn es eine andere DNA ist am Täter-Netzstrumpf, könnte es natürlich trotzdem der in Rede stehende Netzstrumpf des Jungen sein, ohne dass der mit der Tat was zu tun hat.
Dann muss man ermitteln, welchen Weg der Netzstrumpf womöglich genommen hat.
Gut dass ich nicht der einzige bin. Auch wenn Martin unschuldig ist bleibt die Frage: Wie ist der Strumpf von Martin zum Mörder gekommen?

Ich denke, dass der Mörder aus dem Heim oder dem unübersichtlichen Umfeld kommt. Einschließlich der dort Angestellten.
Entweder direkt Martin den Strumpf geklaut oder über mehrere Stationen dann bekommen. Denkbar ist natürlich auch, dass Martin weiß oder ahnt, wer den Strumpf an sich genommen hat. Theoretisch natürlich auch, dass er was mit dem Mord zutun hat.
Da gibt es gerade in so einer Einrichtung leider tausend Möglichkeiten, wie der Strumpf von Martin zum Mörder gelangt ist.

Das würde auch nahelegen, wie Klaus an das Sweatshirt gekommen ist. Ulla war tot. Der Mörder hat Heim Bezug. Wo auch immer die Leiche dann genau war, es gab plötzlich den Kleiderhaufen von Ulla. So könnte Klaus, ohne etwas vom Tot zu ahnen, irgendwie an das Shirt gekommen sein. Möglich ist natürlich auch, das er wusste oder ahnte, dass Ulla tot ist. Lässt sich halt heute alles schwer auflösen.
Gerad in so einem Heim, wo Sachen gerne mal hier oder da sind, verschwinden oder rumgegeben werden.

Wenn das nicht so war, dann müsste Ulla nämlich das Heim im tiefsten Winter OHNE ihr Sweatshirt verlassen und es da gelassen haben. Nur T-Shirt und Jacke? Möglich aber IMO unwahrscheinlich.
Denn das Klaus das Shirt nach dem Tot anhatte, wie und warum auch immer, scheint für die PD Hannover sicher.

Zitat:
"Eine zentrale Rolle bei den damaligen Ermittlungen spielte ein rotes Sweatshirt "Boston College", welches dem Opfer gehört hatte, aber nach dessen Verschwinden von einem der damaligen Tatverdächtigen getragen worden war."
PD Hannover 18.12.2023

Und wie ist es dann später an den Ablageort gekommen? Alles extrem unübersichtlich. Fast alles möglich.
Alleine aus den 3 Aussagen der Jugendlichen ergeben sich für die Polizei mathematisch 8 verschiedene, mögliche Varianten.
Alle 3 richtig, alle 3 falsch, usw.
Und diese 8 Möglichkeiten dürfen die jetzt über die DNA- und sonstige Spuren legen und knobeln. Hoffentlich kommt der eine Hinweis, der das Rätsel löst.
Wenn ich tippen müsste würde ich vermuten, dass Ulla die Einrichtung nie lebend verlassen hat. Der Strumpf war ja schon da.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 09:06
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die Einschätzung, dass Netzstrümpfe in der Gothic Szene zu der Zeit auch bei Typen (Jungs) en vogue waren, mag ja stimmen, aber sicher keine roten, sondern schwarze.
Rote Netzstrümpfe waren und sind im Gothic durchaus oft und beliebt. In der Punkszene sowieso.
Rote Strümpfe allgemein waren damals durchaus populär, auch in der NDW.

Ob irgendwer im Dunstkreis der Einrichtung solche Strümpfe nun aus einer Nähe dazu besaß oder aus anderen Gründen, wissen wir nicht konkret. Wir wissen nur, dass UL der Punkszene offenbar verbunden war. Und damals waren solche Strümpfe eben nicht soooo selten.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Ich habe doch nur geschrieben, dass so ein roter Netzstrumpf in so einem Heim extrem selten und damit auffällig ist. Und dann nur flapsig gesagt, dass ich so ein Frauen Kleidungsstück eher in der Herbertstr. erwarten würde aber nicht in so einer Einrichtung bei 16j. Jungs.
Ich glaube eben, dass solche Strümpfe damals eben gar nicht so selten waren und dass eben gerade im Umfeld gewisser Underground-/Jugendszenen solche Strümpfe durchaus absolut normal waren. Nicht nur für Frauen/Mädchen. Wie das hier im Einzelfall war, wissen wir dennoch nicht.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 09:18
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Ich habe mit keinen Wort behauptet, dass Martin irgendwie an der Tat beteiligt, ja sogar die Mörder war. Das habe ich hier aber auch schon klar gesagt.
Ich möchte das Thema gar nicht hochkochen. Auch wenn Du nicht ausdrücklich betont hast, dass "Martin" tatverdächtig sei oder sogar ausdrücklich gesagt hast, er müsse nicht der Täter sein, hat Dein Insistieren zumindest bei mir den Eindruck erweckt, Du würdest "Martin" da durchaus als möglichen Tatverdächtigen ansehen. Verschiedene Frormulierungen wie Indizienkette und "Martin" sagte, er hatte einen und dann hatte UL einen um den Hals, etc, usw usf. haben diesen Eindruck bei mir gestärkt.

Aber erzähle mir doch lieber, welchen Ansatz Du verfolgen würdest. Wo siehst Du Lösungsansätze und wo siehst Du Möglichkeiten, den Täter zu finden?


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 09:22
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich glaube eben, dass solche Strümpfe damals eben gar nicht so selten waren und dass eben gerade im Umfeld gewisser Underground-/Jugendszenen solche Strümpfe durchaus absolut normal waren. Nicht nur für Frauen/Mädchen.
Der Junge aus der Einrichtung wurde aber nicht wie jemand aus einer Underground Szene im Filmbeitrag dargestellt. Meist werden schon Schauspieler ausgesucht, die den real dahinter stehenden Personen ähnlich sind. Und um jemanden einer Underground Szene zugehörig darzustellen, hätte es in jedem Fall Möglichkeiten gegeben. Die aber nicht genutzt wurden.

Und schlussendlich wurde die Eigentümerschaft des Netzstrumpfes ja auch ganz anders begründet ("Karneval"). Im Karneval verschwimmen die Grenzen, man verkleidet sich und aus einem Mann/Junge kann für einen Moment eine Frau/Mädchen werden. Deshalb könnte so gewesen sein, dass der Strumpf für Karneval gedacht war, könnte aber auch verschleiern, dass der Junge mal sehen wollte, wie er darin aussieht, weil er vielleicht noch auf der Suche nach seiner sexuellen Identität war. Das würde er wohl nicht an die große Glocke hängen wollen.

In jedem Fall aber macht ihn dies, zusammen mit der unpassenden DNA, als Täter unwahrscheinlich bis unmöglich. Irgendwie muss der Netzstrumpf einen Weg genommen haben, der noch nicht ganz ausgeleuchtet ist.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 09:33
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Junge aus der Einrichtung wurde aber nicht wie jemand aus einer Underground Szene im Filmbeitrag dargestellt. Meist werden schon Schauspieler ausgesucht, die den real dahinter stehenden Personen ähnlich sind. Und um jemanden einer Underground Szene zugehörig darzustellen, hätte es in jedem Fall Möglichkeiten gegeben. Die aber nicht genutzt wurden.
Ich weiß/Wir wissen nicht, wer dieser Gruppe damals wie in einer solchen Szene verbandelt war. Wir wissen nur, dass UL der Punkszene offenbar nahe stand. Ob das für den Filmbeitrag als relevant oder sogar als ablenkend betrachtet wurde, wissen wir auch nicht. Wir wissen auch nicht, ob UL tatsächlich Nena mochte und dennoch tanzte sie zu einem Nena-Lied (die übrigens häufiger rote Strümpfe trug). Die Schauspielerin, die UL darstellte, trug auch keinen Iro.

Wir wissen nicht, weshalb da wer rote Netzstrümpfe besaß. Jedenfalls waren diese damals (in der Jugendkultur) nicht sooo selten und hatten auch nicht zwingend eine sexuelle Bedeutung.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Irgendwie muss der Netzstrumpf einen Weg genommen haben, der noch nicht ganz ausgeleuchtet ist.
Ich denke, darum geht es einzig und allein. Mögliche Mitwisser sollen sich äußern, wer wann wo bei wem möglicherweise einen solchen Strumpf gesehen hat. So könnte man vielleicht doch noch objektive(re) Belege erhalten und verifizieren oder das Thema falsifizieren. Dazu muss man kein ablenkendes Drumrum abbilden.


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28.08.2024 um 09:51
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Ich habe mir jetzt noch einmal den Fundort auf Maps angeschaut. Ganz in der Nähe befindet sich der Würmsee. Da ging mir gerade der folgende Fall durch den Kopf - der Würmsee-Mord, der Mord an einer 56-jährige Frau
Der Gedanke ist nicht uninteressant. Der Würmsee befindet sich ganz in der Nähe von Großburgwedel. Allerdings soll der "Würmsee-Täter" aus dem Raum Paderborn stammen. Daher wäre die Frage, ob er einen Bezug zu Großburgwedel hatte und im jugendlichen Alter im Winter vor Ort war. Es gibt auch einen Thread, der sich mit der Frage beschäftigt, ob der "Würmsee-Killer" ein Serientäter sein könnte: Der Würmsee-Killer, ein Serienmörder?

Allerdings würde ich hier doch eher einen Täter vermuten, der einen persönlichen Bezug zu Ulla hatte. Zumal man von dem "Würmsee-Killer" ja die DNA hat, und wenn es da irgendwie einen Treffer gegeben hätte, dann wüsste man das sicher.


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28.08.2024 um 11:14
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Rote Netzstrümpfe waren und sind im Gothic durchaus oft und beliebt. In der Punkszene sowieso.
Beziehst du dich da auf junge Männer? Würden junge Punk-Männer nicht eher Netzstrumpfhosen tragen?

Schade, es fehlen Infos dazu, ob der rote Netzstrumpf halterlos oder mit einem Strumpfgürtel zu tragen gewesen wäre. Anhand des Fotos in der Threadgalerie lässt sich das nicht eruieren.

Die Frage ist natürlich auch, ob der 16-jährige Käufer der roten Netzstrümpfe darüber genaue Produktkenntnisse hatte oder eben nicht.


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Cold Case: Tötung der Ulrike Lilienthal bei Hannover (1985)

28.08.2024 um 12:40
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:DieHappy schrieb:
Ich habe mit keinen Wort behauptet, dass Martin irgendwie an der Tat beteiligt, ja sogar die Mörder war. Das habe ich hier aber auch schon klar gesagt.
Ich möchte das Thema gar nicht hochkochen. Auch wenn Du nicht ausdrücklich betont hast, dass "Martin" tatverdächtig sei oder sogar ausdrücklich gesagt hast, er müsse nicht der Täter sein, hat Dein Insistieren zumindest bei mir den Eindruck erweckt, Du würdest "Martin" da durchaus als möglichen Tatverdächtigen ansehen. Verschiedene Frormulierungen wie Indizienkette und "Martin" sagte, er hatte einen und dann hatte UL einen um den Hals, etc, usw usf. haben diesen Eindruck bei mir gestärkt.
So ist es.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber erzähle mir doch lieber, welchen Ansatz Du verfolgen würdest. Wo siehst Du Lösungsansätze und wo siehst Du Möglichkeiten, den Täter zu finden?
Die ZDF-Doku muß wenige Monate vor dem XY-Filmfall gedreht worden sein .

Die gleiche Ermittlerin , die bei Cerne steht, äußert sich zum Fall, also sollte man beide Quellen auch zusammen betrachten.

Es wird als wahrscheinlich angesehen, daß der Täter, egal ob Ulrike bekannt oder unbekannt, Zugang zu einem Auto hatte.

Frau Vater spricht mögliche Mitwisser an:
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ihr Apell richtete sich übrigens an Mitwisser: " Wer kennt jemanden, der sich damals auffällig für den Fall interessiert hat?" "Wer hat auffallend oft davon gesprochen?"

Das Umfeld der Jugendlichen kann damit nicht gemeint gewesen sein, denn die haben sich natürlich für den Mord an einer Bekannten interessiert und darüber gesprochen.
Für mich hört sich das eher so an , als ginge man mittlerweile davon aus, daß sie auf dem Heimweg leider ins falsche Auto gestiegen sein könnte.


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28.08.2024 um 12:54
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Wenn ich tippen müsste würde ich vermuten, dass Ulla die Einrichtung nie lebend verlassen hat.
Die Freundin hat ausgesagt, dass Ulla Lilienthal die Einrichtung gegen 18.30Uhr verlassen hat und von ihr später nochmals in der Stadt gesehen wurde. Wieso wird das ignoriert?

Nicht, dass ich Falschaussagen generell ausschließen würde, aber das würde doch eine Beteiligung der Freundin quasie voraussetzen.


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28.08.2024 um 13:03
Und noch was zu Strumpfgate: welcher Mörder aus dem Umfeld der Einrichtung ist so blöd und nutzt als Tatwerkzeug den roten Strumpf, wenn bekannt ist, daß so ein Teil in der Einrichtung rumgegangen sein soll.

Natürlich gibt es auch blöde Mörder und als Tatwerkzeug war gerade nix anderes zur Hand. Dann hätte er den Strumpf aber genauso gut wieder mitnehmen können.

Wenn der Strumpf tatsächlich in der Einrichtung und dort bekannt war, wer ihn gekauft haben soll, kann das ja nur als Statement des Täters "Der Martin war´s" interpretiert werden.

Wenn man heute noch davon ausgehen würde, daß es diesen Strumpf wirklich in der Einrichtung gab, hätte nichts dagegen gesprochen, es in der Doku wie auch bei XY zu erwähnen: " Wir gehen heute davon aus, daß sich der Strumpf zur Tatzeit nicht mehr im Besitz von Martin befand, wer kann dazu Angaben machen?"

Stattdessen wird von "möglicherweise falschen Anschuldigungen" gesprochen. Soll sich jeder seinen Teil dazu denken, was damit gemeint sein könnte.


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28.08.2024 um 14:22
Zitat von CharliesEngelCharliesEngel schrieb:Beziehst du dich da auf junge Männer? Würden junge Punk-Männer nicht eher Netzstrumpfhosen tragen?
Auch auf Männer. Ich glaube, das ist und war egal. Ich weiß, dass Männer gerne kurze Hosen oder Kilt trugen/tragen und darunter durchaus auch Netzstrümpfe und ähnliches. Das muss dann keine Strumpfhose sein, sofern nicht "ouvert" ist es ja auch eher hinderlich beim Pinkeln :)


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28.08.2024 um 14:45
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Wenn der Strumpf tatsächlich in der Einrichtung und dort bekannt war, wer ihn gekauft haben soll, kann das ja nur als Statement des Täters "Der Martin war´s" interpretiert werden.
Eine Ablenkung auf den Netzstrumpf-Käufer. Wäre gut vorstellbar. Nach dem Motto (des wahren Täters): "Wer (als männlicher Jugendlicher) sich rote Netzstrümpfe kauft, dem ist allerhand zuzutrauen." So etwas stereotyp, 1980er Jahre mäßig gedacht. Wobei das natürlich nicht besonders geschickt war, weil es den Fokus eben auf diese Einrichtung und etwaige Kontakte legt.


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28.08.2024 um 15:03
@sören42

Da ich eher der Meinung bin, daß der Strumpf im Zusammenhang mit der Einrichtung eine viel zu große Rolle in unserer Diskussion spielt, habe ich die Aussage bewusst im Konjunktiv gehalten.

Ich meine, ein Killer aus der Jugendeinrichtung hätte den Strumpf doch nur wieder mitnehmen brauchen und fast 40 Jahre später würde niemand mehr über diese Einrichtung reden. Bestenfalls noch als Ort, den Ulrike zuletzt aufsuchte, um jemanden zu besuchen.

Entweder hat der Mörder, wenn er denn aus dem Umfeld der Einrichtung gekommen wäre, den Strumpf in der Aufregung nach der Tat einfach vergessen, oder eben bewusst um den Hals des Opers platziert gelassen, um den Verdacht auf jemand Bestimmten zu lenken.

Meine persönliche Meinung, und da berufe ich mich nicht zum ersten mal auf Kommissarin ( "möglicherweise falsche Anschuldigungen" ) ist aber: der Strumpf gehörte einem externen Täter mit Auto, bei dem Ulrike zugestiegen ist. Vielleicht, um heim zu trampen, vielleicht aber auch, weil sie ihn kannte und man gemeinsam noch was unternehmen wollte.

Muß nicht stimmen, macht mMn aber am ehesten Sinn.


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28.08.2024 um 15:56
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:der Strumpf gehörte einem externen Täter mit Auto, bei dem Ulrike zugestiegen ist. Vielleicht, um heim zu trampen, vielleicht aber auch, weil sie ihn kannte und man gemeinsam noch was unternehmen wollte.
So ähnlich sehe ich es auch. Nach Verlassen der Einrichtung könnte Ulla noch jemanden getroffen oder sich für später verabredet haben. Es könnte jemand aus der Einrichtung oder mit Kontakt in die Einrichtung gewesen sein, genauso gut könnte es jemand ohne jeglichen Bezug dahin, aber vielleicht zur Jugendszene gewesen sein. Dann könnte Ulla ihn gut gekannt haben. Ein völlig unbekannter Anhaltermörder kann es aber ebenso gewesen sein. In jedem Fall hatte dieser Jemand Zugang zu einem Auto.

Die Familie sagte ja im Film, sie kenne gar nicht alle Freunde von Ulla. Ulla könnte also durchaus noch jemanden oder einen Jugendtreff besucht haben, nachdem sie die Einrichtung verließ, den niemand auf dem Schirm hat.

Rein spekulativ könnte Ulla sich auch einen roten Strumpf ausgeborgt haben und hatte ihn daher dabei. Vielleicht hatte sie dem späteren Mörder dann sogar erzählt, wo sie sich den Strumpf geliehen hatte. Ebenso ist es sehr gut möglich, dass sie sich selbst welche kaufte oder der Täter selbst auch welche besaß.

Die Jugendlichen von damals, mit denen Ulla sich vermutlich umgab, hatten möglicherweise Vorbehalte gegenüber Polizei und schlechte Erfahrungen gemacht oder Angst aufgrund der eigenen Situation. Vielleicht öffnet sich aber heute jemand von diesen damals Jugendlichen und gibt Vermutungen, Hinweise oder Wissen weiter.


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28.08.2024 um 16:20
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Dann könnte Ulla ihn gut gekannt haben. Ein völlig unbekannter Anhaltermörder kann es aber ebenso gewesen sein. In jedem Fall hatte dieser Jemand Zugang zu einem Auto.

Die Familie sagte ja im Film, sie kenne gar nicht alle Freunde von Ulla. Ulla könnte also durchaus noch jemanden oder einen Jugendtreff besucht haben, nachdem sie die Einrichtung verließ, den niemand auf dem Schirm hat.
Falls es ein Bekannter gewesen sein sollte: ein kleines Angebot hätte an diesem Abend schon gereicht, um sie ins Auto zu locken .

"Brr, kalt heute. Hast du eigentlich schon was gegessen? Komm, ich selbst habe Hunger , geb noch´ne Pommes aus und bring dich dann heim".

Trampen galt damals als Cool. Deswegen ist der Unbekannte aber genau so wahrscheinlich.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Entweder hat der Mörder, wenn er denn aus dem Umfeld der Einrichtung gekommen wäre, den Strumpf in der Aufregung nach der Tat einfach vergessen, oder eben bewusst um den Hals des Opers platziert gelassen, um den Verdacht auf jemand Bestimmten zu lenken.
Nachtrag: im ersten Fall hätte er vor dem Auffinden noch über zwei Wochen Zeit gehabt, seinen Fehler zu korrigieren.


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