Der Würmsee-Killer, ein Serienmörder?

Hallo, zu dem Thema war hier schon mal ein Beitrag eröffnet worden, der aber wieder geschlossen wurde, da er nicht regelkonform war.

Kerstin Simone G. vermisst - Burgwedel bei Hannover

Kerstin Simone G. lebt abgeschieden in einem Waldbungalow in einer eh schon entlegenen Gegend: Der Würmseesiedlung bei Burgwedel. Seit dem 11. September ist die 56-Jährige spurlos verschwunden. Wurde sie Opfer eines Verbrechens?

Hannover/Burgwedel. Wo ist Kerstin Simone G. aus der Würmseesiedlung bei Burgwedel? Seit mehr als einer Woche suchen die Polizei, aber auch Bekannte nach der 56-Jährigen – bislang erfolglos. Am Sonntag, 11. September, hatte eine Freundin G. als vermisst gemeldet, weil sie am Vormittag nicht zu einer Verabredung erschienen war. „Wir haben keine Hinweise auf ein Lebenszeichen“, sagt eine Sprecherin der Polizeidirektion Hannover am Montag.

Gesehen wurde G. zuletzt am Abend des 10. Septembers. "Die Polizei ermittelt in alle Richtungen", heißt es vonseiten der Behörde. Allerdings: "Die Spurenlage am Wohnort sowie die Gesamtumstände ihres Verschwindens lassen jedoch nicht ausschließen, dass die 56-Jährige einer Gewalttat zum Opfer gefallen sein könnte", so die Polizei. Im Haus wurde der Hund von G. gefunden, der jetzt bei einer Bekannten der Vermissten lebt. Ob in dem Bungalow möglicherweise aber auch Einbruchs- oder Kampfspuren gefunden wurden, dazu schweigen die Ermittler weiterhin.

Quelle: https://www.tag24.de/justiz/vermisste-personen/bereits-seit-einer-woche-vermisst-was-ist-mit-kerstin-simone-g-56-passiert-2614767

Zunächst wurde der Fall als Vermisstenfall behandelt, allerdings war wohl am Tatort so viel Blut des Opfers, dass die Polizei gleich von einem Tötungsdelikt ausging.

Mittlerweile ist ein Verdächtiger verhaftet, ein Robert E. aus Warburg in NRW.
https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/schweden-liefert-robert-e-54-aus-wuermsee-killer-schweigt-in-u-haft-81858900.bild.html

Er war in den Wochen vor dem Verschwinden von Kerstin G. am Würmsee gesehen worden, campierte dort anscheinend in seinem Auto oder im Zelt. Nach der Tat floh er nach Schweden, wo er verhaftet und nach Deutschland ausgeliefert wurde.

Die Polizei prüft jetzt Verbindungen zu anderen verschwundenen Frauen.
https://www.tag24.de/justiz/vermisste-personen/mysterioese-parallelen-hat-mutmasslicher-wuermsee-killer-auch-samira-s-auf-dem-gewissen-2688901

Offenbar war der Tatverdächtige viel mit seinem Auto unterwegs und schlief dann in der Natur, er könnte viel in Deutschland und angrenzenden Ländern herumgekommen sein.
Die Leiche von Kerstin G. wurde noch nicht gefunden, es wird vermutet, dass sie in ihrem Haus zerstückelt und dann ins Auto des Tatverdächtigen verladen und weggebracht wurde.
Der Tatverdächtige schweigt bislang.

Könnte der Tatverdächtige für weitere Frauenmorde verantwortlich sein? Welche Fälle würden zu seinem modus operandi passen?

Zu einem möglichen Motiv des TV ist ja wenig bekannt. Daher lässt sich auch nur schwer spekulieren, ob es weitere Opfer geben könnte und weshalb.
Ob der TV dann, wenn es mehrere Opfer (ggf sogar mehr als diese beiden Verdachtsfälle) gäbe, jeweils ein ähnliches Vorgehen genutzt hätte, weiß man daher ja auch nicht. Schon diese beiden Opfer gleichen sich nicht so sehr.

Allerdings gibt es tatsächlich Parallelen und auch, dass zunächst kein offensichtliches Motiv erkennbar scheint, ist mglw eine Parallele.

Aber genau das könnte auch heißen, dass es (bei weiteren Opfern) eben vollständig unterschiedliche Opfertypen und völlig unterschiedliche Vorgehensweisen im Tatverhalten geben könnte. Das ist ein weites Feld und sehr viel Spekulation.

Hallo Maluca,

magst Du zu dem "wohl zerstückelt" und "wohl viel Blut am Tatort" eine Quelle nachreichen? Oder habe ich es überlesen?

Ich beobachte diesen Fall von Anfang an, da ich dort ab und zu mit dem Hund Gassi gehe. Und direkt gegenüber des Wohnhauses von
Kerstin Simone G. befand sich bis vor einiger Zeit eine Gastwirtschaft, die aber scheinbar leider Corona zum Opfer gefallen ist. Seit dem ist es dort deutlich ruhiger aber so richtig, richtig einsam ist es dort nicht auch wenn dort in der Gegend Wölfe unterwegs sind. Das ist eine typische Wochenendhaussiedlung, nur etwas zerstreuter und ungepflegter aber es wohnen dort mehrere Leute. Früher war dort ein Campingplatz, hilft jetzt aber auch nicht weiter.

Ich gehe davon aus, dass es sich hier um eine Zufalls- bzw. Gelegenheitstat handelt, alternativ könnte ich mir auch eine Online-Bekanntschaft vorstellen.

Im letzten Link wurde erwähnt, dass Kerstin Simone G. zuletzt im Fahrzeug des Tatverdächtigen gesehen wurde. Diese Info ist mir neu und lässt eine vorherige, evtl. auch eher flüchtige Bekanntschaft für mich wahrscheinlicher werden.

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/er-soll-kerstin-g-56-getoetet-haben-wuermsee-killer-sass-schon-wegen-totschlags-82082336.bild.html

Hier wird berichtet, dass das Wasserbett des Opfers zerschnitten wurde, Laken und Bettwäsche verschwunden waren und Blut (!) am Tatort gefunden wurde. Es war wohl so viel Blut, dass die Polizei von Anfang an von einem Tötungsdelikt ausging.
Dass die Leiche zerstückelt wurde ist eine Vermutung meinerseits bzw. auch von Leuten, mit denen ich über den Fall gesprochen habe.
Die Leiche ist verschwunden und wurde vermutlich mit dem Auto weggebracht, da wäre es einfacher für den Täter gewesen, die Leiche zu zerstückeln um se dann zum Auto zu bringen. Es kann natürlich auch sein, dass der Blutverlust nur von der Tötung herrührt und der Täter die Leiche intakt in sein Auto verbracht und weggefahren hat.

Hier ein Artikel mit mehr Informationen zum Täter:
https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-hoexter/warburg/robert-e-aus-warburg-in-schweden-festgenommen-2649448

Und hier noch ein Artikel mit Fotos des mutmaßlichen Täters:
https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/polizei-hat-tatverdaechtigen-im-visier-hat-er-die-vermisste-vom-wuermsee-getoete-81654902.bild.html

Warum macht sich einer die Mühe einen Leichnam zu entsorgen? Wegen den Spuren wohl kaum, da es in der Wohnung bestimmt Spuren gibt.
Wenn die Wohnung verwüstet ist und auch Blut gefunden wurde, dann ist es klar, das Simone G getötet wurde.
Also warum dann denn Leichnam verstecken?

@LARA43
Vielleicht um sein Motiv zu verbergen?
Möglicherweise hat er sie gefoltert oder/und missbraucht.Anhand der Leiche könnte man dass feststellen. Über die Spuren ist zwar klar, dass er sie getötet hat, aber nicht wie. Solange er schweigt und ihre Leiche nie oder erst zu spät gefunden wird, bleibt dieser Teil immer im Unklaren.

@Pinkas
Ok, das macht Sinn. Wobei ihm das Motiv nichts bringt, wenn er des Mordes oder Totschlags angeklagt wird.
Hoffentlich finden die Ermittler bald den Leichnam und dieser Fall klärt sich schnell auf.

@maluca

Lieben Dank für Deine Bemühungen. Das muss ich in Ruhe nachlesen. Nachdem es ja sehr still um den Fall wurde, tauchen ja jetzt doch einige neue Infos auf.

@LARA43
Ob es an der Verurteilung etwas ändern würde, wenn das Motiv klar wäre, kann ich jetzt nicht einschätzen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es bei der Verschleierung des Motives dem Täter nicht nur darum ging, sondern dass er vielleicht so grausam bei der Tat war, dass er nicht will dass davon (eventuell Familie, Freunde, Bekannte) etwas erfahren.Mord oder Totschlag ist natürlich schon unfassbar schlimm, finde dass WIE aber nicht unerheblich. Ohne Leiche hat er die Kontrolle und die Macht das Tatgeschehen entweder komplett im Unklaren zu lassen oder die Geschichte so zu erzählen, wie er möchte.

Pinkas schrieb:Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es bei der Verschleierung des Motives dem Täter nicht nur darum ging, sondern dass er vielleicht so grausam bei der Tat war, dass er nicht will dass davon (eventuell Familie, Freunde, Bekannte) etwas erfahren.Mord oder Totschlag ist natürlich schon unfassbar schlimm, finde dass WIE aber nicht unerheblich. Ohne Leiche hat er die Kontrolle und die Macht das Tatgeschehen entweder komplett im Unklaren zu lassen oder die Geschichte so zu erzählen, wie er möchte.

Danke, das ist eine sehr interessante Perspektive.
Wenn dem so sei, dann ist er berufstätig, verheiratet und womöglich ein Familienvater, der in allen eine Rolle spielt ohne das jemand ahnen würde, was er für kranken Absichten hat.

Laut den Zeitungsartikeln war er zuletzt wohl arbeitslos und er war bereits vorbestraft, unter anderem wegen versuchtem Totschlag vor 10 Jahren.

Robert E. ist in Warburg aufgewachsen und dort verheiratet, er soll auch eine Tochter haben. Die Familie soll geschockt gewesen sein, als sie von dem Vorwurf erfuhr. Robert E. war zuletzt arbeitslos und hatte vorher unter anderem in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Diakonie Paderborn-Höxter gearbeitet. Er war mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten, allerdings nicht mit einer Tat der Schwere, wie sie ihm jetzt zur Last gelegt wird.

Quelle: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-hoexter/warburg/robert-e-aus-warburg-in-schweden-festgenommen-2649448

Er ist wohl verheiratet und hat eine Tochter, aber in den frei zugänglichen Artikeln war bislang nichts zu seiner Beziehung zur Familie zu lesen. Er scheint ja viel allein in seinem Auto unterwegs gewesen zu sein, hat also vielleicht gar nicht mehr richtig zu Hause gelebt.

Morgen beginnt der Prozess

Dem Angeklagten 54-jährigen aus Warburg im Landkreis Höxter (Nordrhein-Westfalen) wird laut dem Landgericht Hannover heimtückischer Mord zur Befriedigung des Geschlechtstriebs vorgeworfen. Demnach soll er die allein lebenden 56-Jährige am 10. September vergangenen Jahres in ihrem abgelegenen Holzhaus im Schlaf überfallen und in ihrem Bett erstochen haben. Anschließend soll er die Leiche mit dem Auto der Getöteten an einen bis heute unbekannten Ort gebracht haben.
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Der Tatverdächtige soll sein Opfer vor dem Verbrechen einige Zeit beobachtet und ihre Gewohnheiten ausgekundschaftet haben. Sie lebte mit ihrem Hund in einer Wohnlaube,

Angeklagt ist auch ein Raubüberfall

Anfang September soll er eine 79-Jährige auf einem Feldweg in Warburg im Kreis Höxter überfallen, mit Pfefferspray verletzt und ihren Rucksack geraubt haben. Laut Polizeiangaben ist der Mann bereits vorbestraft. Wie die Beamten den Verdächtigen identifizierten, teilten sie aus ermittlungstaktischen Gründen

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Vermisste-vom-Wuermsee-Prozessauftakt-gegen-54-Jaehrigen-,burgwedel212.html

Denke der Prozess könnte interessant werden

Prozessauftakt vertagt.
Der Angeklagte hat offenbar einen Suizid-Versuch unternommen und ist heute nicht verhandlungsfähig gewesen.
Prozess wohl vertagt auf den 05.05.


https://www.t-online.de/region/hannover/id_100168818/vermisste-vom-wuermsee-bei-hannover-mutmasslicher-moerder-mit-suizidversuch.html

https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/prozess-auftakt-geplatzt-wuermsee-killer-wollte-sich-das-leben-nehmen-83763196.bild.html

Prozessbericht vom 5.5

Staatsanwaltschaft beantragt Sicherungsverwahrung

Der Angeklagte beobachte seit mehr als 20 Jahren Frauen in alltäglichen Lebenssituationen. Er werde erregt von Überfall-, Betäubungs- und Gewaltfantasien, sagte die Staatsanwältin am Freitag im Landgericht Hannover. Der Angeklagte sei Wiederholungstäter, deshalb forderte die Anklage im Falle einer Verurteilung eine Sicherungsverwahrung

Am Tatort wurde eine vom Angeklagten getragene Sturmhaube aufgefunden.


Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Anklage-Mutmasslicher-Moerder-vom-Wuermsee-ein-Wiederholungstaeter,burgwedel212.html

Laut den Zeitungsberichten ist der Angeklagte im Landkreis Paderborn geboren, ist ein Outdoor- und Survival Spezialist, sehr mobil und

beobachte seit mehr als 20 Jahren Frauen in alltäglichen Lebenssituationen. Er werde erregt von Überfall-, Betäubungs- und Gewaltfantasien

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Anklage-Mutmasslicher-Moerder-vom-Wuermsee-ein-Wiederholungstaeter,burgwedel212.html

Ich hoffe sehr, dass die Ermittler ihn einmal komplett auf links drehen, was ältere Fälle im Umkreis angeht.

Nutshell schrieb:hoffe sehr, dass die Ermittler ihn einmal komplett auf links drehen, was ältere Fälle im Umkreis angeht.

Gerade weil er aus der Gegend Paderborn kommt... "Überfall-, Betäubungs- und Gewaltfantasien" würden ja auch ggf. zu dem Täter im Fall von Frauke Liebs passen. Und, wenn ich gerade darüber nachdenke, auch zu Inka Köntges... (Wenn man mal der Hypothese folgt, dass sie in der Eilenriede entführt worden sein könnte und nicht bereits daheim ums Leben gekommen ist).

Da er ja anscheinend viel mit dem Auto unterwegs war und campiert hat, könnte er auch in anderen Gegenden Deutschlands oder gar im Ausland schon Verbrechen begangen haben.
Interessant wäre auch, mehr über den versuchten Totschlag zu erfahren, wegen dem er vor Jahren verurteilt wurde.

Oh, hier könnte sich ja einiges klären. Wer weiß, wie lange der Typ schon aktiv ist. Leider scheint er gut im Leichenverstecken sein, sodass es schwierig wird, ihm Vermisstenfälle zuzuordnen. Ansonsten scheint es ja keinen Treffer in der DNA Datenbank gegeben zu haben, zumindest wissen wir nichts davon.
Gut, dass der Suizid verhindert wurde, sonst könnte man vieles nicht rausfinden. Vielleicht erzählt er ja doch noch was.