Homeoffice und die Machbarkeit

MissMary schrieb:Stundenpläne von manch anderen Kollegen dafür einfach eine Katastrophe. Das ist schon auch ein Problem.

Ist Homeschooling jetzt eigentlich noch Thema bzw. gibt es bei Euch überhaupt noch "Homeoffice" als solches?
Dass Lehrer:innen viel zu Hause arbeiten ist ja sowieso klar.

@nairobi

Schätzungsweise ist damit Schulbeginn und -ende gemeint. Dass kinderlose Lehrer auch da vermutlich den Kürzeren ziehen. Und Work Life Balance steht ja auch hier wohl jedem zu. Das kann man ja mit background Kinder nicht immer nur einseitig betrachten und die "negativen" Auswirkungen tragen dann alle anderen. Die Konzepte müssen da wohl insgesamt etwas überarbeitet werden.

Abahatschi schrieb:Kindergeld ist nicht (auch) für Urlaub da? Das ist mir zu blöd.

Auf Balkonien mit ner täglichen Käseschnitte zum Frühstück, oder was? :D
Ich finde interessant, was Menschen denken, was eigentlich alles vom Kindergeld übrig bleibt.
Bei mir jedenfalls nix nach Abzug von Schulgeld, Mittagessen, Fahrkarte, Klassenkasse und diversen Schulmaterialien.
Und damit ist ja noch nicht einmal das halbe Kind bezahlt, denn es isst, geht auf Geburtstage, möchte Taschengeld erhalten, wächst aus Sachen raus, hat selbst Geburtstag, bekommt zu bestimmten Feiertagen Geschenke, ist auf Unternehmungen, etc.
Ich finde Eltern bemerkenswert, die mit ihren Kindern im Jahr 2-3 Mal in Urlaub fliegen können. Das sind jedenfalls solche, die nicht aufs Kindergeld angewiesen wären bei ihrer Urlaubsplanung.

MissMary schrieb:Das ist schon in vielen Betrieben so, dass z.B. bei der Urlaubsplanung erst die Schließzeiten der Kindergärten etc. beachtet werden

Auch absolut richtig so, denn selbst, wenn man sich keinen tollen Spanienurlaub in der Hauptsaison leisten kann, müssen die Kinder bei Schließung der Betreuungseinrichtung ja zuhause betreut werden.
Natürlich sollten Eltern dann auch einen vorrangigen Anspruch auf Urlaub erhalten.

nairobi schrieb: Ist Homeschooling jetzt eigentlich noch Thema bzw. gibt es bei Euch überhaupt noch "Homeoffice" als solches? Dass Lehrer:innen viel zu Hause arbeiten ist ja sowieso klar.

Homeschooling ist kein Thema mehr, aber die Stundenverteilung. Bei uns an der Schule ist es z.B. so, dass es ein Doppelstundenmodell gibt, das nicht geteilt werden kann, d.h. in den ersten beiden Stunden gibt es immer das gleiche Fach. Der Unterricht beginnt um 7.35 Uhr, das ist (verständlicherweise) vielen Müttern zu früh, da die Kita oft um 8 Uhr öffnet. Ergo trifft es immer die gleichen Kolleginnen und Kollegen. Nun ist es so, dass alle Mütter gerne den "mittleren Block" = 9.35 Uhr - 11.05 Uhr arbeiten. Das heißt sehr oft für die anderen (dann benachteiligten Kollegen), dass sie den ersten und letzten Block unterrichten und dazwischen zwei Stunden "Pause" haben. Wenn es noch geht, schieben sie da oft Vertretung "bist ja ohnehin da" und die Infrastruktur in der Schule ist nun nicht so, dass man mega gut dort arbeiten könnte (also korrigieren, etc.). Das ist dann schon ein ziemliches "Ungleichgewicht". Mütter haben auch grundsätzlich keine Mittagsschule (nachvollziehbar), aber Nachmittagsunterricht ist so entsetzlich viel anstrengender als morgens ...

Interested schrieb:Schätzungsweise ist damit Schulbeginn und -ende gemeint. Dass kinderlose Lehrer auch da vermutlich den Kürzeren ziehen.

Ja, siehe oben. Es ist sowohl von der Stundenaufteilung, Hohlstunden, als auch von der Arbeitsbelastung ein großer Unterschied.

Kältezeit schrieb:Auch absolut richtig so, denn selbst, wenn man sich keinen tollen Spanienurlaub in der Hauptsaison leisten kann, müssen die Kinder bei Schließung der Betreuungseinrichtung ja zuhause betreut werden. Natürlich sollten Eltern dann auch einen vorrangigen Anspruch auf Urlaub erhalten.

Das stimmt natürlich, andererseits gibt es da auch "doofe" Konstellationen, gerade, wenn einer in einem Betrieb mit vielen "gesetzten" Urlaubstagen arbeitet und der andere der Regelung unterliegt, dass erst alle mit kleinen Kindern dran kommen.

MissMary schrieb:Das stimmt natürlich, andererseits gibt es da auch "doofe" Konstellationen, gerade, wenn einer in einem Betrieb mit vielen "gesetzten" Urlaubstagen arbeitet und der andere der Regelung unterliegt, dass erst alle mit kleinen Kindern dran kommen.

auch das sollte berücksichtigt werden. All diese Punkte sind bei uns in einer Betriebsvereinbarung festgehalten.

MissMary schrieb:Das stimmt natürlich, andererseits gibt es da auch "doofe" Konstellationen, gerade, wenn einer in einem Betrieb mit vielen "gesetzten" Urlaubstagen arbeitet und der andere der Regelung unterliegt, dass erst alle mit kleinen Kindern dran kommen.

Das ist für mich aus als Vorgesetzter anstrengend - natürlich gibt es auch bei uns Fälle, wo Menschen ohne Kinder gerne in der Sommerzeit in den Urlaub wollen, sei es weil diese das Wetter nutzen wollten um auch mal an der Ostsee oder in Dänemark Urlauben zu Zeiten, wo es auch anständig warm ist oder sei es weil diese eben mit Bekannten oder Verwandten gemeinsam Urlauben wollen, die eben Kinder haben. Wenn dann die Leute mit Kindern eben jeden Brückentag, jede Weihnachten, jeden Sommer favorisiert werden führt es zu Unmut. Besonders dreist war ein geschiedener Kollege, der auf seinen Sommerurlaub mit Kind bestanden hat, bei dem dann später rauskam, dass er 4 Wochen gekellnert hat und keine Minute mit seinem Kind verbracht hat, weil dieses mit seiner Ex-Frau verreist war, kam natürlich extrem gut an bei der Belegschaft.

cejar schrieb:Wenn dann die Leute mit Kindern eben jeden Brückentag, jede Weihnachten, jeden Sommer favorisiert werden

Auch Eltern mit Kindern steht nicht mehr Urlaub zu, als anderen Beschäftigten.
Ich kenne kein Elternteil, das sich mehr als 3 Wochen Sommerurlaub nimmt, denn dann sind schon 15 Tage weg. Berücksichtigt man noch die Oster-/Frühlingsferien, Weihnachts- und Herbstferien und diverse Brückentage, in denen Kitas und Schulen geschlossen sind, wird es sowieso schon recht knapp mit dem Urlaub. Vorallem für jene, die ganz alleine für ein Kind verantwortlich sind.
Also eine Gasse für kinderlose Urlauber, die unbedingt auch innerhalb der Schulferien urlauben wollen, sollte daher möglich sein, finde ich.

@Kältezeit

Kommt auf die Größe der Abteilung an - aktuell ist meine Abteilung nixht so groß, ich hatte schon andere. Aber wenn Du 5 Leute hast, kannst Du aleute maximal ne Woche Überschneiden lassen, vor allem weil irgendjemand immer safe krank wird. Alleine die beiden Mitarbeiter mit Kind nehmen teilen sich immer die 6 Wochen Sommerferien auf, wenn ich noch jmd zwei Wochen in der Zeit gebe sind, dann sind 40 der Leute weg, wenn dann noch jmd krank wird, dan habe ich ein echtes Problem.

Bei größeren Abteilungen geht es nicht anders, als mehr Leute gleichzeitig zu schicken, aber eventuell hast Du da auch mehr Menschen die Kinder haben.

Ich versuche ja schon das jeder den Urlaub bekommt wie er hanen will, geht aber nicht immer.

@cejar
Aus Unternehmersicht absolut verständlich und es ehrt dich, dass du versuchst, da jedem gerecht zu werden.
Ich wollte einfach nur anmerken, dass Eltern mit Kind halt wegen der fehlenden Betreuung einfach oftmals nicht anders können, als sich in bestimmten Zeiten Urlaub zu nehmen.
Ich finde da eine frühzeitige Absprache zwischen den Kollegen und Kolleginnen ganz wichtig, damit das Unternehmen reibungslos weiterlaufen kann. Damit ist schließlich jedem geholfen.