Kokolores82 schrieb:Es ist unreif, ich kann nichts dafür, wenn Dir das nicht in den Kram passt.
Ne Du! DU empfindest etwas als unreif, darfst Du auch gern tun, aber unterstelle anderen nicht, etwas das sie tun wäre unreif, denn da fängt das Problem an.
Mal ein Beispiel: Du machst irgendetwas und ich sage Dir dann: "Das ist sch*!" Du fühlst Dich dann gekränkt und das ist auch vollkommen nachvollziehbar, anders wäre es, würde ich Dir sagen: "Ich finde das sch*, was Du gemacht hast!" Ich kann es ja nicht gut finden, das heißt aber noch lange nicht, dass es im Allgemeinen nicht gut wäre.
Der Ton macht die Musik und ich reagiere entsprechend. Man darf mir selbstverständlich gern sagen, mich als unreif zu empfinden, aber die Art und Weise wie das eben hier in den Thread gehauen wurde, finde ich alles andere als respektvoll und nett. Man kann doch ganz neutral darüber reden, ohne es zu einem Vorwurf oder daraus ne Bloßstellung zu machen, gar Schuldzuweisungen.
MissMary schrieb:Da habe ich auch freundlich darauf hingewiesen, dass mich diese Abende runterholen und ich sehr sehr gerne alleine bin - so als Ich Botschaft - hat geklappt und derjenige hat nie mehr wieder geklingelt.
Am Besten ist es, wenn man das von Anfang an klar kommuniziert, ich war leider von Anfang an zu nett, bzw. meiner Einschätzung nach zu selbstlos und habe dummerweise nicht klar kommuniziert was ich mag, oder auch nicht mag, sondern meinem Gegenüber sich vollkommen entfalten lassen, ohne Grenzen aufzuzeigen. Ich denke da nur an den jeweiligen Moment, habe das erste Mittagessen als positiv empfunden, doch dass sich daraus dann schnell etwas entwickeln kann, das mir dann irgendwo zuviel wird, hätte ich nicht gedacht.
Jetzt ist es leider nur noch möglich, das offen und klar anzusprechen, andernfalls nimmt das vielleicht kein Ende mehr. Dadurch habe ich aber auch gemerkt, wie sehr mir meine "Einsamkeit" bzw. das Alleinsein fehlt und wie schön dies auch sein kann!
:)joleen schrieb:Ich konnte jetzt nicht rauslesen oder habe es eventuell überlesen..wie oft sind diese Treffen denn in der Woche? Das klingt schon nach fast täglichen Treffen, fehlt nur noch das zusammenziehen.
Kann man mittlerweile so sagen. Meine Schwester meinte Gestern auch scherzeshalber, wir könnten ja auch direkt zusammenziehen.
Er rief Gestern bei mir an und meinte, er hat etwas für meine Wand besorgt, weil ich ihm mal beiläufig von meiner Idee erzählte, wie ich mir meine Wand designen möchte. Als er dann fragte ob ich fünf minuten zeit hätte, meinte ich zu ihm, dass ich gerade den Boden wische und meine Schwester noch zu Besuch ist. Meiner Meinung nach hätte da jeder andere gemerkt, dass ich gerade beschäftigt bin und noch Besuch habe. Er hingegen meinte nur, dass er dann gleich mal kurz herüberkommt.
Das Ding ist, seine Idee gefällt mir auch nicht und das sagte ich ihm auch, aber er möchte keine Kritik hören, sondern seine Idee durchsetzen und das überschreitet meine Grenzen. Das habe ich mal bei einem Mittagessen gemerkt, als er mir einen Nachtisch anzudrehen versuchte und da habe ich jedoch tatsächlich mal vehement nein gesagt, keinen Nachtisch zu wollen. Habe ihm sogar noch Gründe genannt und dann gemerkt, wie angepisst er war. Er versuchte es dann zwar noch mit einem Witz zu verharmlosen, aber ich konnte ihm das richtig anmerken, wie ihm das nicht in den Kragen passte, dass ich etwas ausschlug.
Ich sagte ihm danach, dass ich einfach nicht mehr so viel Süßzeug essen und nicht noch zunehmen möchte, er kam dann einfach mit dem Argument, dass es egal sei und er nicht zunimmt. Er spricht da oft nur von sich und lässt völlig außer acht, dass ich aber nicht mitessen möchte.
joleen schrieb:Ich verstehe nicht genau, wieso du nicht in der Lage bist eine Grenze zu ziehen
Weil er mein unmittelbarer Nachbar ist und man sich ziemlich oft über den Weg läuft, das ist hier nicht so, dass man den Nachbarn einfach ignorieren kann, ohne es dann auch mitzubekommen, dass da der Wurm drin ist. Hier wird noch so viel Wert darauf gelegt, gemeinschaftlich zu sein, was ich auch absolut in Ordnung finde und schätze, aber deshalb will ich nicht zur Unterhaltung meines Nachbarn mutieren, oder als seine Beschäftigung.
goldenerReiter schrieb:ist das "nicht nein sagen können" nicht etwa auch oder besser eher ein " es jedem recht machen müssen"?
Das könnte es eher sein, da hast du recht! Jetzt wo du es erwähnst, befürchte ich, dass das viel mehr dies Problem ist. Würde auch zu dem passen, was ich früher erlebt habe.
goldenerReiter schrieb:Menschen die ich kenne und die diese Eigenschaften haben haben in der Tat ein sehr sehr geringes Selbstwertgefühl als Ursache dafür.
Und genau da müsstest du ansetzen.
Leider habe ich tatsächlich das Problem ein viel zu geringes Selbstwertgefühl zu besitzen. Mein Körper vermittelt mir schon etwas nicht zu wollen und trotzdem sage ich "ja". Das ist keinesfalls gesund. Zumindest versuche ich daran zu arbeiten, allein darauf zu hören, was ich nicht möchte, aber es ist schwierig. Ich bin jedoch davon überzeugt, wenn ich es erstmal geschafft habe ihm zu sagen, dass ich den Kontakt nicht mehr derart vertiefen möchte, fällt es mir umso leichter mich nach mir zu richten.
weisnixx schrieb:So eine ähnlich gelagerte Situation musste ich auch mal vor einigen Jahren erleben..
Inwiefern überleben? Das heißt du warst in dem Fall Derjenige, der den Kontakt zu jemand anderen suchte? Kannst du mir vielleicht sagen warum? Vielleicht kann ich ihn dadurch besser verstehen, bzw. seine Handlungen. Wenn du nicht möchtest, ist das auch in Ordnung! Ich verstehe das, nicht über solche Erfahrungen sprechen zu wollen.