Wenn einfach nur nett zu sein zum Problem wird...
15.04.2023 um 13:02goldenerReiter schrieb:die Frage ist ob man ein schwaches Selbstbewusstsein einfach so stärken kann oder ob man (sofern es eine Belastung darstellt)nicht einfach mal einen Psychologen damit konfrontiert.Unterstützung ist sicher nicht schlecht, nur leider ist es aktuell nahezu unmöglich zeitnah irgendeine Hilfe zu erhalten. Ich hätte echt gern mal einen Coach oder Psychotherapeuthen, der mir gezielt bei diesem Problem hilft. Doch es dauert mindestens mehrere Monate, ehe man mal ein Vorgespräch erhält, aber es gibt eigentlich auch schon viele gute Übergangshilfen über Youtube, wo teilweise auch schon Psychologen Tipps und Ratschläge geben. Ich finde das meiner Erfahrung nach gar nicht so schlecht, ersetzt jedoch keine richtige Hilfe die physisch greifbar ist, als nur online präsent zu sein.
Was ich neulich mal erfahren habe ist, dass in Hollywood solche Coaches arbeiten, die den Schauspielern nahezu alles aufzeigen. Ihr Verhalten, ihr Auftreten, ihre Ausstrahlung, da wird alles beobachtet und trainiert. Sowas hätte ich gern mal, jemand der mir die kleinen und feinen Details aufzeigt, die ich vielleicht falsch mache, wenn ich auf andere zugehe und mit ihnen rede.
Eine Sache durfte ich schon mal erfahren. Es gibt Menschen(mich eingeschlossen) die ihre Beine beim Stehen durchstrecken und nicht merken, dass das eine ziemliche Belastung für die Kniee ist. Man soll die Beine nicht komplett durchstrecken, sondern sie leicht einknicken um die Kniee zu entlasten und so steht es sich auch viel angenehmer und man wirkt automatisch lockerer und entspannter auf andere.
Niselprim schrieb:Richtig @Kephalopyr Einfach dem Nachbarn mal sagen, dass du keine Zeit hast. - Und dann auch dabei bleiben.So einfach ist das leider nicht, aber ich arbeite dran! :)
joleen schrieb:Also ich empfinde das keineswegs als unfreundlich, wenn mir jemand sagt, er hat heute keine Zeit oder mir die Person sagt, sie möchte heute gerne allein sein. Das sind ganz normale Bedürfnisse.Ich vermute, das liegt daran weil du vollkommen ausgeglichen und mit dir im Reinen bist. Bei ihm könnte es womöglich, meiner Einschätzung nach, zu einem Problem werden, weil er mir mal mitteilte sich über Lob zu seinem Essen zu freuen. Aber ich bin ja nicht dafür da, sein Essen zu bewerten. Er muss es selber gut finden und braucht eigentlich keine Bestätigung von außen. Er weiß dass es gut ist, doch scheinbar glaubt er nicht daran.
joleen schrieb:Sage ihm einfach, dass du dies und jenes ja wirklich sehr nett und aufmerksam findest, sich die Zeiten aber geändert haben und du z.B. deine Tüte allein tragen kannst und auch möchtest. Und wenn du Hilfe benötigst, dass du dann was sagst.Oder ich sage ihm, dass ich meinen Einkauf gern selbst tragen MÖCHTE. Er muss das dann akzeptieren. Tut er das nicht, ist das sein Problem, nicht meines.
joleen schrieb:Er schränkt dich ja schon massiv ein. Mir wäre sowas auch zu viel, gerade weil uch auch gerne Zeit für mich habe, meine Interessen, einfach Ruhe.Genau! So bin ich auch, gerade als ich umzog, habe ich gemerkt wie entspannend und schön es sein kann komplett für mich zu sein. Anfangs hatte ich erst Angst davor, aber nun sehne ich mich danach!
joleen schrieb:Konntest du denn schon mal mit seiner Tochter reden? Kann ja sein, dass sie sich gar nicht im klaren darüber ist, wie es ihrem Vater wirklich geht.Ne, ich habe mal mitbekommen dass sie ihn besucht hat, aber sonst kriege ich nicht viel mit, außer dass er von ihr erzählt. Vor allem viel von früher. Ich habe sie aber mal gesehen und festgestellt, dass wir uns sehr ähnlich sehen vom Typ her.
DerHilden schrieb:Vielleicht hilft dir ja dieser Gedanke dabei, "nein" zu sagen, wenn du dir vor Augen führst, dass du das zwar natürlich für dich selbst machst, aber auch dein Gegenüber dadurch respektierst, dass du ehrlich zu ihm bist.Ich helfe ja auch gern, oder bin auch mal gesellig, aber man darf mich nicht damit überrumpeln. Ich mag nicht zu viel Sozialkontakte. Ich habe auch sehr wenig Freunde, weil mir manchmal einer allein schon zu viel ist. Wenn dann aber noch hier und da ein weiterer hinzukommt und man versucht für jeden dazusein, endet es irgendwann in ein Dilemma.
Ich habe anfangs wirklich gern mit ihm etwas unternommen, mal zusammen einkaufen oder eben auch das gemeinsame Essen, aber da kam es auch von mir, weil ich es genauso wollte. Erst jetzt ist es mir zuviel geworden und ihm das zu sagen könnte jedoch mindestens genauso verletzend sein, als wenn ich nichts sage. Das ist das Problem.