Bin nicht der "Romantiktyp", nicht religiös, mein Mann auch nicht, insgesamt auch nicht besonders traditionell (auch keine Kinder, kein Eigenheim, etc., nicht standortgebunden), wir sind aber dennoch verheiratet. Warum?
Haben bereits mehr als 10 Jahre zusammengelebt; ich war gerade mit Studium und Promotion fertig, sehr schönes Stellenangebot im Ausland (keines im Inland), mein Mann wollte auch mit, hätte alles super gepasst. Der kleine Haken: Eine Arbeitsgenehmigung und einen längeren Aufenthalt außer nur Touristenvisa war für meinen Mann nicht möglich - außer wir wären verheiratet. Wir haben uns somit relativ spontan aber auch sicher entschlossen: Wir heiraten. Alles recht einfach, kein Hochzeitskleid etc., standesamtlich.
Wir sind mittlerweile fast 10 Jahre verheiratet, somit fast 20 Jahre zusammen; sind Anfang 40. Für beide übrigens die erste/ einzige Beziehung.
Nichts bereut. Die Heirat hat für uns schlichtweg möglich gemacht, weiterzuführen was zuvor für uns auch galt, sprich, gemeinsamer Alltag, gemeinsamer Haushalt oder wenigstens in der Nähe, keine Fernbeziehung. Wir sind später nochmals in ein anderes Land umgezogen; auch hierfür war es nötig, verheiratet zu sein um eine Arbeitsgenehmigung und eine längere Aufenthaltsgenehmigung statt nur Touristenvisa für meinen Mann zu erhalten.
joleen schrieb:Ja genau. Ich finde zu beengt wohnen eh nicht so schön. Ich brauche meine Nähecke, Platz zum zeichnen und malen, Platz für meine Bücher, Diamant Painting, Bastelzeugs..also meine ganze kreative Seite muss ja irgendwo hin.
Finde ich auch wunderbar (sammle und lese z.B. Bücher, zeichne, male, mag Modellbau, auch allgemein basteln, haben mittlerweile wieder ein Haustier was auch Platz braucht), geht mittlerweile - früher war dafür aber schlichtweg kein Platz, bzw. kein Geld für so viel Platz, z.B. im Studium. Da haben mein Partner und ich lieber zusammen gewohnt, als mit quasi Fremden (WG; eine WG mit vorher länger bekannten Freunden wäre sich nicht ausgegangen). Zusammen hieß dann teilweise eine kleine 1-Zimmer-Wohnung, aber immer noch mehr Platz als wenn jeder ein WG-Zimmer gehabt hätte, und eben geteilt mit dem Partner = einer kompatiblen Person (ruhig etc.), anstatt vielleicht in einer WG "theoretisch" Zugang zu einem großen Wohnzimmer gehabt zu haben, das man aber (Wahrscheinlichkeit hoch) bei mehreren Mitbewohnern, die öfter Gäste haben, Fernsehen, laut Computer spielen... als stille, introvertierte Person kaum hätte nutzen können.
Persönlich teilen wir uns lieber z.B. 30 qm zu zweit, als dass jeder ein 10-qm-WG-Zimmer hat und Küche, Bad, Wohnzimmer mit Fremden teilen muss.
Wir brauchen als introvertierte Menschen relativ viel Rückzug; es reicht aber, auch im selben Raum einfach mal eine "Auszeit" (in Ruhe gelassen werden) und wenn sich allgemein ruhig verhalten wird (Kopfhörer, keine unangekündigten Besuche etc.).