Dini1909 schrieb:Wie lebt ihr?
Otto-Normal Beziehung? (Gem.Wohnung/Haus, Verheiratet,Kinder)
Verheiratet mit getrennten Wohnungen?
Etliche Jahre zusammen nicht verheiratet getrennte Wohnungen?
Haus - jeder mit seinem eigenen Reich?
Bin Mal gespannt?
Langjährige Beziehung (seit knapp 20 Jahren, kennengelernt mit knapp 20 Jahren) mit meinem Mann (haben nach 13 Jahren geheiratet), keine Kinder, wollen auch keine Kinder.
Jeweils die erste (und einzige) Beziehung für jeden von uns, leben fast von Anfang an zusammen, haben auch schon jahrelang in einer 30-qm-Einzimmerwohnung gewohnt. Zusammen Abitur nachgeholt, studiert, mehrfach für einige Jahre ins Ausland gegangen und immer zusammen gewohnt.
Sind beide introvertiert, mögen es ruhig. So bleibt auch in kleinen Wohnungen immer ein Rückzugsraum, weil wir uns einfach daran halten wenn gewünscht den anderen in Ruhe zu lassen, Musik die der andere (gerade) nicht hören will mit Kopfhörern hören und so weiter.
Seit dem Ende des Studiums haben wir fast immer in Zweizimmerwohnungen gewohnt wovon ein Zimmer das gemeinsam genutzte Arbeitszimmer ist. Ausnahmsweise übergangsweise Einzimmerwohnungen 20 - 30 qm.
Eine z.B. WG (was dann ja mehr Platz und mehr potenzieller Rückzugsraum wäre als 30 qm Einzimmerwohnung zu zweit) mit einer beliebigen "typischen" gleichaltrigen Person hätte weder ich noch mein Mann sich vorstellen können, eben weil die Wahrscheinlichkeit auf einen introvertierten, sehr zuverlässigen, stillen Menschen zu treffen da schon reduziert ist. Konnten somit auch zusammen Studenten-WGs gut meiden.
Nicht passend fänden wir:
- eine Beziehung die sehr stark auf Romantik und/oder Sexualität ausgelegt ist; damit konnte ich nicht einmal als Teenager etwas anfangen, habe auch nie "auf jemanden gesponnen"
- eine Beziehung in der man sich wenig kennt, auch wenig Überlapp bzgl. Interessen und Denkweisen hat
- Kinder, v.a. mehrere
- Fernbeziehung: Zu viel "Overhead", es immer vermieden obwohl Studium und Beruf mit mehreren Auslandsaufenthalten eine Fernbeziehung wahrscheinlicher gemacht hätte (hätten allerdings auch keinesfalls die Beziehung aufgegeben/ uns getrennt wenn eine Fernbeziehung nötig gewesen wäre). Wir haben auch aus dem Grund geheiratet: Damit mein Mann mit ins Ausland konnte und ein Arbeitsvisum erhielt nachdem ich eine Stellenzusage für einen sehr interessanten Job, quasi "Traumjob", im Ausland erhielt. Ansonsten hat sich durch die Heirat für uns nichts geändert; wir nannten es spaßhaft "Mitnehmerlaubnis"
;) Hochzeit war einfach nur standesamtlich, keine romantische Feier.
Einzeln wohnen wäre kein Problem wenn aus irgendeinem Grund nötig, aber anstreben würden wir es nicht weil wir darin keinen Vorteil sondern nur erhöhten Zeitaufwand und Mehrkosten sehen.
Der Aspekt "verheiratet, für beide der erste Partner" mag für manche relativ traditionell, evl. auch "spießig" oder gar religiös begründet wirken. Ist es allesamt nicht; wir hatten bloß das Glück dass es jeweils mit dem ersten Partner gleich gepasst hat (und, durchaus: wir evl. für viele gar nicht als potenzieller Partner interessant wirken, sodass sich diese ersten flüchtigen Beziehungen die viele Menschen haben gar nicht erst ergeben haben).
Passt alles wunderbar, kein Streit, und Meinungsverschiedenheiten (damit meine ich wirklich nur: verschiedene Meinungen, nicht Euphemismus für "die Fetzen fliegen") werden vernünftig und produktiv gelöst. Mein Mann ist ferner jemand dem ich absolut vertraue, eigentlich fast von Anfang an. (Soll heißen: Selbstverständlich vertraue ich niemandem sofort, Vertrauen muss wachsen. Aber da war nie etwas das es erschütterte.)
Milanthrop schrieb:Heiraten und Kinder bekommen empfinde ich als puren Horror. Ich würde mich wie in einem Gefängnis fühlen.
Ich hatte ne kurze Phase in der ich unbedingt all das "wollte", zum Glück hab ich rechtzeitig bemerkt das es ausschließlich als 'das muss so' von außen kam. Das wäre das totale Desaster geworden 😐
Meine Meinung dazu (deine lasse ich dir natürlich): Heirat ist erstmal nur: etwas offiziell machen. Was daraus wird kann sehr unterschiedlich sein. So wie z.B. bei meinen Eltern hätte ich das nie gewollt, das war das große abschreckende Beispiel. Auch mein Mann und ich sind verheiratet - wir haben uns dafür entschieden damit wir das was wir bereits vorher gemacht haben (zusammen leben, beide berufstätig) auch im Ausland weiterführen können.
Ohne Heirat hätte es die Option gegeben: Stelle nicht annehmen und dafür zusammen in Deutschland bleiben, oder ich gehe alleine für 5 - 10 Jahre ins Ausland, mein Mann bleibt in Deutschland und kann nur mit Besuchsvisum einreisen (teure Flüge, Kosten für zwei Wohnungen, selten bzw. woher so viel Urlaub nehmen, beiden fehlt der jeweils andere als Bezugsperson im Alltag).
Das geht auch ohne Kinder, ohne Rollenmodelle a la "sie Küche, er Technik", ohne so kaputte Beziehungskonstrukte wie dem anderen Rechenschaft ablegen, unter der Fuchtel des anderen stehen o.ä. Umgekehrt: Auch in einer Beziehung ohne verheiratet zu sein kann ein Partner eifersüchtig nachkontrollieren oder dergleichen.
Hatori schrieb:Allein. Warum will jeder auf Krampf ne Beziehung? Der Gedanke engt mich schon ein.
Mir war es nie wichtig. War nie "auf Partnersuche". Vieles was ich an Beziehungen so gesehen habe (Gleichaltrige, Elterngeneration) fand ich immens abschreckend.
Als ich meinen heutigen Mann zunächst als guten platonischen Freund kennenlernte passte es aber gegenseitig so gut dass wir uns sagten: Wir machen eine Beziehung draus. Wir leben zusammen, wir übernehmen gegenseitig Verantwortung füreinander, wir haben es zusammen als Gleichgesinnte besser.