Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Wie lebt ihr?
Otto-Normal Beziehung? (Gem.Wohnung/Haus, Verheiratet,Kinder)
"Otto-normal".
Bin allerdings seit letzten Herbst zum zweiten Mal verheiratet und für meinen Mann ist es auch die zweite Ehe. Wir wohnen in einem kleinen Haus, das uns beiden absolut ausreicht. Mit von der Partie ist ein kleiner Hund (mein Mann war die treibende Kraft, einen Hund anzuschaffen).
Aus erster Ehe habe ich zwei erwachsene Kinder und mein Mann hat drei erwachsene Kinder. Die Kinder wohnen in einer Entfernung von einer guten halben bis dreiviertel Stunde mit dem Auto. Das geht also noch. Ich fände es nicht so schön, wenn sie sehr weit weg lebten. Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert.
Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Etliche Jahre zusammen nicht verheiratet getrennte Wohnungen?
Mit meinem ersten Mann war ich fast 25 Jahre zusammen und wir sind, als wir noch recht jung waren (er 22 ich 20) nach 4 Monaten schon zusammen in eine günstige 2-Zimmer-Wohnung gezogen. Wenn es mit der Beziehung nicht geklappt hätte, hätte auch einer alleine diese Wohnung unterhalten können. Nach 4 Jahren haben wir dann geheiratet und ein weiteres Jahr später kam das Wunschkind. Wir haben dann gebaut, sind aufs Land gezogen, ein Hund kam dazu und - eigentlich ungeplant- ein zweites Kind, später zwei weitere Hunde.
Nach Trennung und Scheidung war ich erst mal vorsichtig. Meinen jetzigen Mann habe ich ca. 1,5 Jahre nach der Trennung kennen gelernt, ohne dass ich nach einer Beziehung gesucht habe. Für so etwas war ich gar nicht offen und wollte von Männern eigentlich nix wissen. Eine weitere Heirat hätte ich mir nicht vorstellen können!
Mein Mann zog auch erst zu mir, als meine Kinder ausgezogen waren. Ich war erst skeptisch, ob das gut funktioniert. Er möglicherweise auch...er hatte vor mir eine andere Freundin und ist zu ihr gezogen, aber das hat nicht so gut funktioniert, auch mit ihrer Tochter kam er nicht zurecht, da diese sehr schwierig war (anders als ihr Bruder).
Es hat aber von Anfang an gut bei uns funktioniert und ich habe es schön gefunden. Im Grunde hatte ich die ganzen Jahre ja fast nie alleine gelebt, außer als ich als Abiturientin und später am Anfang der Ausbildung in möblierten Zimmern gewohnt habe.
Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Wenn ich das mir so ansehe , wird's mir unwohl, ich kann mir das nicht vorstellen.
Dini1909 schrieb am 05.02.2024:Ich kann mir einfach nicht vorstellen mit einer Partnerin 24/7 zusammen zu wohnen. Ich habe vier Jahre im Internat gelebt und musste mich "anpassen" - vielleicht beruht das ganze daraus. Wenn ich in einer Beziehung war und meine Partnerin besucht habe, musste ich nach ca. 4-5 Tage spätestens nach Hause weil ich eine gewisse "enge" verspürte. Fühlte mich erst entspannter nachdem ich im Zug nach Hause saß - auch wenn ich meine Freundin vermisst habe.
Wenn Du Dir das gar nicht vorstellen kannst, musst Du es ja auch nicht. Voraussetzung ist, dass Deine Partnerin es genauso sieht und Deinen "Freiheitsdrang" akzeptiert. Sonst passt das schlecht zusammen.
Dini1909 schrieb am 04.02.2024:Ja, es gibt noch andere Lebensformen, es gibt andere Beziehungsformen, aber je "anders" die Form ist desto auffallender ist man gerade in Ländlichen Regionen oder in deiner Familie...
Das ist heute meiner Meinung nach nicht mehr so das große Thema. Ein Bruder meines Mannes ist schon seit vielen Jahren mit einem 10 oder 11 Jahre älteren Mann zusammen und vor einigen Jahren haben sie auch geheiratet.
Natürlich war das Outing damals schon ein Schock für die katholischen Eltern. Sicherlich hatten sie ursprünglich andere Vorstellungen.
Die Patentochter meines Mannes ist mit einer Frau verheiratet und sie haben zwei gemeinsame Kinder.
Dini1909 schrieb:Mir geht`s im Moment irgenwie, manchmal so, das ich mir doch jemanden an meiner Seite wünsche um nicht alles alleine erleben zu müssen oder eben mit meiner Mum. Ich würde gerne mal zum Fasching, gut ich bin selbst in einem Karnevalsverein, aber ich würde gerne mal mit jemanden die Sitzung erleben und nicht immer alleine in der Ecke einsam sitzen
Dini1909 schrieb:anderseits genieße ich auch oft das allein sein
Das klingt ein wenig traurig...hast Du denn aktuell eine Partnerin, die Dich begleiten könnte?
Ich finde es auch wichtig, neben der Partnerschaft Bekannte/Freunde zu haben. Sicher kann man vieles durchaus auch alleine unternehmen und genießen, aber manches ist doch schöner, wenn man es teilen kann.
Hanne_Lore schrieb am 05.02.2024:Heute sind die Kinder groß und ich weiß für mich, ich möchte den Freiraum, den man wieder zurückerhält wenn die Kids flügge werden und das Elternhaus verlassen, nicht zu schnell wieder aufgeben
Das ist etwas Schönes. Ich kenne einige, die ihren Kindern bei der Betreuung der Enkelkinder helfen, damit die Tochter arbeiten gehen kann. Das wäre bei mir noch nicht möglich, da ich noch berufstätig bin. Die andere Oma ist aber schon in Rente und wohnt auch nur 2 km entfernt. Ich bin da auch ganz froh, da nicht in die Pflicht genommen zu werden.
Denn das ist ja auch ganz schön anstrengend.
Hanne_Lore schrieb am 05.02.2024:Heute würde ich erstmal länger schauen, als ich das damals mit Anfang zwanzig getan habe und keinen zügigen Nestbau mehr anstreben, wenn ich mir nicht wirklich sicher bin
Damals schien es das Richtige zu sein...
Dini1909 schrieb am 07.02.2024:Aber man sagt zwar Gegensätze ziehen sich an, aber wenn dann der Alltag kommt kann es schon mal zu Konflikten kommen.
Das sind auch meine Erfahrungen. Mein erster Mann und ich waren eigentlich sehr unterschiedlich. Das kann sich zwar ergänzen und über Jahre funktionierte es auch. Dann aber nicht mehr.
Besser ist es aber wohl tatsächlich, eine relativ große Schnittmenge zu haben. Denn die Menschen entwickeln sich und das kann dann auch in entgegen gesetzte Richtungen gehen.
darkflame88 schrieb am 05.02.2024:Würden es aber aus rationalen Gründen durchaus in Erwägung ziehen.
Welche Gründe waren das? Versorgung/Absicherung?
Jeba schrieb am 05.02.2024:Offene Beziehungen kamen für mich allerdings nie in Betracht
Davon halte ich auch nichts. Wenn man diese lebt, müssen schon beide dahinter stehen.
gruselich schrieb am 05.02.2024:Also ich war schon mit 13 auf der Partnersuche
Mit 12 war ich das erste Mal verknallt, das war so in der 6. Klasse. Es war aber nur eine Schwärmerei.
martenot schrieb am 06.02.2024:Dazu kommt das grundsätzliche Problem, dass wir unterschiedliche Bedürfnisse haben, was den Wohnort betrifft: ich bin ein richtiger Stadtmensch, der am liebsten in einer Großstadt lebt, aber mein Partner bevorzugt das Landleben.
Da gibt es eigentlich auch schwer einen vernünftigen Kompromiss, nicht?
martenot schrieb am 07.02.2024:wo ich ungestört schlafen gehen kann, wann es mir passt.
Wir haben auch seit Jahren getrennte Schlafzimmer. Mein Mann schnarcht, was doch recht störend ist. Er geht auch meist später als ich ins Bett.
MaraiAngela schrieb am 07.02.2024:Oder: wenn er mein Lieblingsobst kauft
Das sind schöne Gesten, die ich auch an meinem Mann sehe, und ich versuche selbst auch, aufmerksam zu sein. Mein erster Mann war da nicht so empathisch.
MaraiAngela schrieb:das Leben ist immer wieder auch Veränderung
Definitiv, alles ist im Fluss und man sollte da nicht stur stehen bleiben.