@tiara tiara schrieb:ja weiß ich aber 1. is es günster und 2. wenn ich die Katze im Sack kauf da ich es ned besichtigen kann vorher hab ich auch ein trauriges Schicksal
So kann man sein eigenes Gewissen natürlich sehr gut ausschalten.
Was für ein menschliches Armutszeugnis du da von dir gibst ......
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Ich bin erschüttert, wie Wenige hier wissen, was hinter einer Zwangsversteigerung wirklich alles an Prozessen, Rettungsversuchen und Trauer/Leid steht.
In den wenigsten Fällen geht es nur im kleinere Immobilien, deren Besitzer sich durch Handwerksarbeiten oder Ähnliches verschuldet haben - das ist ein äußerst naives Bild.
In den meisten Fällen geht es stattdesse um sehr rentable Eigenheime, Wohnhäuser, die sogar manchmal bereits seit mehreren Generationen im Besitz der Familie sind. Ein solches Haus wirft locker mehrere hunderttausende Euro ab und man kann sich leicht vorstellen, daß Schulden, die hier gedeckt werden müssen, nicht durch kleinere Arbeiten entstanden sind.
Es stehen so gut wie immer Banken dahinter und ich sage euch, eine Bank entläßt niemanden freiwillig aus ihrem Würgegriff.
Ich habe einige Fälle erlebt, bei denen ein gesunder mitfühlender Mensch entsetzt aufschreien würde, wenn er mitbekäme, WIE skrupellos Banken bei der Eintreibung ihrer Schulden vorgehen, und das, obwohl das Bild der Banken nach Außen hin als ein sehr kulantes dargestellt wird. Doch das entspricht so gut wie nie der Realität, und wer auch nur ungefähr weiß, mit welchen Summen Banken tagtäglich hantieren, Summen, bei denen 1 Million nur ein läppisches Taschengeld ist, wird deren Habgier vielleicht ein wenig mehr erkennen, wenn er erfährt, welches Vorgehen sie dennoch bei -relativ- kleineren Summen an den Tag legen, Vorgehensweisen die eiskalt sind und an Zeiten erinnern, an die sich eigentlich niemand mehr erinnern will.
Wie gesagt sind mir Fälle bekannt in denen es um größere Summen und die in Aussicht stehende Zwangsversteigerung von Eigenheimen sowie von eigenen Existenzen, also Firmen, ging. Fälle, in denen die betroffenen Menschen Jahrzehnte lang hart, sehr hart und bis über die Grenze ihrer Belastbarkeit gearbeitet haben, und dennoch auf diesen Weg gerieten. Denn in der Selbstständigkeit ist man beispielsweise auf Kunden angewiesen und wenn diese auf einmal ausbleiben, bilden sich ungeahnte Dimensionen.
Die Banken, welche zu "fetten" Zeiten sehr willige und angenehme Partner waren, wandelten sich blitzschnell in habgierige Geier, die teilweise
so schlimme Verhaltensweisen an den Tag legten, daß diese nicht nur sitten- sondern sogar gesetzeswidrig waren. Was aber nicht viel nützt, denn diejenigen mit dem Geld haben das sagen, so sieht leider die traurige Realität aus.
Habt ihr überhaupt eine leise Vorstellung davon, was es bedeutet, seine gesamte Existenz auf der Kippe stehen zu sehen? Wißt ihr wie es sich anfühlen muß, wenn einem alles genommen werden soll, was als Hab und Gut gewissen Schutz bietet?
Dies ist eine
radikale existenzbedrohende und teilweise Todesangst (ja, richtig gelesen!) auslösende Situation. Und weil dies so schlimm ist, gibt es immer mehr Fälle, in denen die betroffenen Menschen keinen anderen Ausweg mehr als den Selbstmord sehen. Das muß man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen: Menschen werden von Institutionen aufgrund deren unmenschlicher Vorgehensweise in den Tod getrieben,
dies ist keineswegs eine Übertreibung.
Und die Plattitude "selbst Schuld" ist blanker, unverständiger Hohn in Zeiten eines Systems, das auf unmenschlichen und knallharten Mechanismen beruht, die ihre "Arbeiter" auffressen, sobald diese eine Schwäche zeigen.
Zum Glück gibt es auf der anderen Seite auch Menschen, welche in solchen Fällen professionelle Hilfe anbieten, was leider nicht ganz billig ist, aber es ist ein Hoffnungsschimmer gegenüber einer scheinbar unbekämpfbaren Übermacht.