TraumFängerIn2 schrieb:Tatsächlich nicht. Sie denkt sie war bei ihr im Bauch. Sie geht wirklich davon aus, dass sie ihre Mutter ist.
Das Kind ist 10 Jahre alt. Falls sie nicht irgendwelche intellektuellen Einschränkungen hat weiss sie das. Sie weiss sicher intellektuell, dass die Oma nicht ihre Mutter ist. Aber emotional ist ihre Oma eben wie ihre Mutter. Wie könnte es auch anders sein? Diese Frau war für das Kind da seit sie ein Baby war. Wäre es besser gewesen, das Kind hätte diese “Mutter Kind Verbindung” nie gehabt? Selbst wenn das Kind glauben würde sie wäre bei der Oma im Bauch gewesen - würde das etwas an deiner Situation als Bonusmutter und an deiner Beziehung zu dem Bonuskind verändern? Auch wenn man dem Kind dann eines Tages (hoffentlich bald) sagt sie war nicht im Bauch der Oma - die Bindung und die Liebe zwischen Oma und Kind wird doch die selbe sein.
Du schreibst doch immer wieder du hast das Kind lieb und sie ist sehr gerne bei dir - dann rede doch mit ihr drüber. Nicht mit der Holzhammer-Methode. Stelle Fragen und lass das Kind einfach reden. Dann wirst du sicher bald viel besser verstehen was in ihr vorgeht und was sie von dir und von ihrem Vater braucht.
TraumFängerIn2 schrieb am 22.03.2023:Ganz am Anfang hat die kleine wohl Oma gesagt.
Dann ging die Mama irgendwann fort und irgendwann hat es sich dann wohl angeblich so eingependelt.
Sie sagt auch nicht immer Mama. Meistens nennt sie sie beim Vornamen. Eher selten, dass die Mama zu ihr sagt. Aber wenn sie in der dritten Person spricht, sagt sie immer „Meine Mama“. Ich Steig da selbst nicht ganz hinter.
Mit 1,5 Jahren hat das Kind sicher noch nicht sehr viel gesagt und vor allem nicht klar unterschieden und intellektuell verstanden wer Oma, wer Mama und wer Papa genannt wird. Wenn das Kind die Oma beim Vornamen nennt ist das eigentlich ein gutes Zeichen dafür, dass sie weiss es ist nicht ihrem biologische Mutter. Tatsache ist - die Oma ist die Nummer 1 Bezugsperson für das Kind. Wenn der Vater das nicht wirklich will muss er sich ganz kräftig a die eigenen Nase fassen. Warum ist er nicht die Nummer 1 Bezugsperson für sein eigenes Kind? Der Vater ist kein Opfer der Oma in diesem Fall. Er ist ein erwachsener Mann und hätte sein Leben komplett anders gestalten können. Sehr viele Alleinerziehende wuppen das mit Job und Kind ohne dass ihr Kind ständig bei der Oma ist. Genauso hätte es dein Freund machen können, wenn er nicht gewollt hätte, dass die Oma der Mutter-Ersatz für sein Kind wird.
TraumFängerIn2 schrieb:Es ist äußerst schwierig. Wir leben ja mit seiner Mutter in einem Haus und das Verhältnis ist nicht einfach. Für uns ist klar, dass wir dort nicht dauerhaft bleiben. Ich habe viel mit ihm geredet und wir wollen in 1-2 Jahren ein eigenes Nest für uns suchen. Je länger ich dort wohne, desto mehr kristallisierte sich auch raus, dass seine Tochter zu seiner Mutter ein viel innigeres Verhältnis hat. Die kleine ist eigentlich nur unten bei ihr, kommt kaum hoch zu uns. Klar, dass sie so an ihr hängt. Sie denkt ja sie ist die Mutter. Theoretisch hätte er auch zu mir ziehen können und die kleine ist a den Wochenenden bei uns. Ob sie dann mit uns zusammen umziehen will, weiß Ich nicht. Die Entscheidung will er ihr überlassen. Denke das hängt wohl auch davon ab, wie die Verhältnisse bis dahin geklärt sind, ob sie die Wahrheit dann weiß etc. Aber seine Mutter stellt sich quer. Wenn ich er wäre, würde ich einfach mal die kleine zur Seite nehmen und in Ruhe und mit Feingefühl mit ihr sprechen. Es ist schließlich SEINE Tochter und seine Mutter versperrt ihm ja irgendwo den Bezug zu seiner Tochter, wenn sie ihm ständig so da rein grätscht. Für ihn tut es mir einfach leid.
Siehe oben! Warum ist es die Schuld der Oma, wenn der Vater es versäumt hat eine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen die wichtiger ist als die Beziehung zur Oma? Er ist ein erwachsener Mann. Er hatte es in der Hand mit seiner Tochter so zu leben wie er es für richtig hält. Die Oma hat das Kind großgezogen und war Bezugsperson Nummer 1 - deshalb liebt das Kind die Oma am meisten und hat die innigste Beziehung zu ihr, Diese innige Eltern-Kind-Beziehung besteht nicht deshalb, weil das Kind glaubt, dass die Oma ihre biologische Mutter ist. Diese innige Beziehung besteht deshalb, weil die Oma immer für das Kind da war und sie bisher großgezogen hat. So eine Beziehung wächst, weil es die Person ist die für das Kind da ist - nicht weil die Gene übereinstimmen. Die Mutter deines Freundes versperrt ihm keinen Weg - er ist erwachsen und kann machen was er will - er selbst hat sich viel versperrt, weil er die Erziehung seines Kind und auch die Bindung die ein Kind braucht an seine Mutter abgeschoben hat. Mir ist das viel zu viel Mitleid mit einem erwachsenen Mann der selbst die Entscheidung getroffen hat, dass seine Mutter seine Aufgaben übernimmt, weil es für ihn bequemer war. Eine Frau in der Situation würde sicher nicht so viel Mitleid bekommen.
TraumFängerIn2 schrieb:Wenn die kleine mit anderen verabredet ist, findet das nie hier statt, sondern immer bei den Freundinnen zu Hause.
Warum ist das so? Ihr habt doch eure eigene Wohnung, wenn auch im gleichen Haus wie die Oma? Warum setzt sich der Vater nicht mit seiner Tochter hin, plant mir ihr wen sie einladen könnte, überlegt sich was er zusammen mit seiner Tochter kochen könnte, überlegt sich Spiele fuer die Kinder wenn sie zu Besuch kommen? Warum zieht er nicht mit seiner Tochter los und holt ein paar Freundinnen ab und spielt dann mit ihnen und organisiert einfach einen schönen Nachmittag und dann vielleicht noch eine Übernachtung mit Geschichten erzählen usw? Er ist der Vater dieses Kindes. Es liegt an ihm aktiv zu werden und all diese Dinge zu tun. So würde sicher auch die Bindung zu ihm wachsen und sein Kind hätte viel mehr Lust bei ihm zu sein und nicht nur bei der Oma.
TraumFängerIn2 schrieb am 16.03.2023:Wenn die kleine in der Nähe ist, bin ich nur nebensächlich. Sie sitzt auf Papas Schoß, will auf seinen Arm… Ich bekomme, wenn sie in der Nähe ist weder einen Kuss noch eine Umarmung. Eifersucht klingt böse, ich mag die kleine ja, aber ich gucke zum Teil einfach weg, wenn die beiden da zu Gange sind, weil es mich traurig macht.
Hinzu kommt, sie wird von vorne bis hinten verwöhnt.
Ich denke genau das ist dein Hauptproblem. Ich glaube auch, dass die Tochter deines Freundes das ganz deutlich spürt. Mit wundert es nicht, dass sie dann gern zur Oma geht. Dort gibt es diese Gefühle nicht. Dort ist sie einfach angenommen, geliebt, verwöhnt und fühlt nie, dass es irgendwie problematisch ist Zuneigung offen zu zeigen.
Es ist sehr leicht alles auf die Oma zu schieben. Deinen eigenen Anteil siehst du nicht wirklich, aber es ist sehr wichtig daran zu arbeiten, besonders wenn die Tochter mit euch umziehen soll. Willst du immer auf ein Kind eifersüchtig sein? Was macht das mit dir? Was macht das mit dem Kind? Den Anteil deines Freundes siehst du auch nicht wirklich - du liebst ihn und findest Erklärungen warum er Dinge so macht wie er sie macht. Aber er ist der Dreh und Angelpunkt in all diesen Beziehungen. Es ist sein Kind, seine Verantwortung.