Jorkis schrieb: Das ist richtig. Immobilienbesitzer sind gezwungen, das Geld nicht zu "verkonsumieren". Der "faire" Vergleich wäre, Tilgung + Zinsen z.B. in ein Aktiendepot zu legen, aber das macht ja kaum einer. Da spielt halt die Psychologie mit rein.
Das Ding ist ja, egal ob du mietest oder kaufst - Hypothek bzw. Miete ist in vielen Haushalten der größte Kostenpunkt, den es gibt - die Frage ist, ob man es dann schafft, als Mieter noch etwas zur Seite zu legen - und das dann auch konsequent tut (v.a. bei der Inflation).
Ich als Eigentümer wohne ja praktisch bei der Bank zur Miete. d.h. glücklicherweise habe ich schon viel abgezahlt, so dass der Bank gerade noch 1/3 meines Gebäudes gehört. Ich muss das jeden Monat bezahlen - und meine restlichen Verpflichtungen darum basteln, hat praktisch fast Priorität #1 - während halt das normale Sparen in den meisten Haushalten nicht an 1. Stelle steht.
kleinundgrün schrieb:Das ist halt auch teuer. Gerade wenn man auf Kante finanziert, ist das dann oft nicht mehr drin.
Das geht einfacher, wenn die Grundfläche das hergibt und man nur "ein paar Wände einziehen muss" und eine zweite Eingangstür verbaut.
Das stimmt - ein Problem sind die Bäder. Wir haben ein neues Bad bauen lassen (das alte war total grottig aus den 50ern) mit neuen Leitungen - da waren wir bei 20.000€ dabei, obwohl wir keinen Luxus haben.
Wenn man das aber von Anfang an auf dem Schirm hat, könnte man sich einfach auch "Optionen" bauen - z.B. ein Treppenhaus statt der schicken Wendeltreppe im Wohnzimmer, die nach oben führt (die gibt es bei einigen meiner Freunde, irgendwie gibt es hier einen Architekten, der das total gut findet). Bei uns entstehen immer mehr Häuser, wo eine Abtrennung einfach wegen des Plans überhaupt nicht klappt - es sei denn, du hast nichts dagegen, wenn nachher Leute durch deinen Wohnraum traben.
Hier hat auch kürzlich ein Wohnbauträger 3-4 Zimmerwohnungen hochgezogen - echt schlau gemacht, die letzte Wand ist nicht tragend - die kann man einziehen lassen, dann aber auch wieder rausnehmen, d.h. hat man zwei Kinder, gibt das zwei Kinderzimmer, zieht ein Kind aus, macht man die Wand raus und hat ein größeres Wohnzimmer - da frage ich mich, warum es das nicht öfter gibt.
kleinundgrün schrieb:Aber wenn die Grundfläche teuer ist, bedeutet das schon erheblichen Aufwand. Vor allem, wenn man z.B. "eher offen" wohnen möchte. Da kommt man schnell in Bereiche, in denen eine potentielle Miete einen solchen Umbau nicht mehr rechtfertigt. Du musst ja bedenken, dass so eine Einliegerwohnung auch nicht gerade viel Miete abwirft. Und eine größere Abtrennung ist halt dann auch wieder mehr Aufwand.
Das stimmt auch .... Andererseits variiert die Familiengröße halt auch sehr ... Wenn ich nun meine eigene Familie nehme: Wir sind fünf, d.h. 4,5, da meine Tochter nun ausgezogen ist zum Studium (aber noch in dem Stadium, dass sie jedes Wochenende heimkommt). Auf absehbare Zeit werden meine Kinder alle ausziehen, dann sind wir noch zu zweit. Irgendwann stirbt dann einer. Mr Mary und ich sind sehr ortsverbundene Leute, d.h. verkaufen würden wir eher nicht. Andererseits brauchen wir wenig Wohnraum - ich halte mich zu 99% in Wohnzimmer + Schlafzimmer + Garten (Terrasse) auf.
Irgendwann kann ich mich auf 30% meines Wohnraumes zurückziehen (was auch geht, da der Kinderbereich separat vermietet werden kann - und dann auch entsprechend Geld abwirft.
kleinundgrün schrieb:Aber klar, es gibt viele Fälle, in denen man im Alter in einem viel zu großen Haus wohnt. Da hilft eigentlich nur, dass man es verkauft und sich von dem Geld einen schönen Lebensabend in einer kleinen Mietwohnung macht. Ich bin eh kein Fan der Altersvorsorge im Eigenheim.
Das machen aber die wenigsten, weil sie an ihrer Umgebung hängen. Meine Eltern (80+) haben zwei Arten von Freunden: die ersten ziehen ins betreute Wohnen, wenn sie noch das deutsche Sportabzeichen bestehen. Sie hingen oft nicht an ihrem Haus und empfanden es als Erleichterung, nicht mehr für Garten, Schnee, etc. zuständig zu sein.
Die anderen sind die, die im Haus hängen, auch wenn sie z.T. Treppen schon gar nicht mehr hoch- oder runterkommen ....