Lifestyle: Gibt es einen Wertewandel: Kinder ja oder nein?
26.04.2024 um 21:55rhapsody3004 schrieb:Oder meinst du, dass das der Mehrheit unter den jüngeren Generationen von heute, die nach Freiheit und Unabhängigkeit streben, gar nicht bewusst ist - sie die Folgen auch noch für sich selbst nicht überblicken können?Guter Punkt.
Ich denke, dass die junge Generation in die "modernen Werte" genauso "reingeboren" wird und wurde, also Freiheit, Single sein, Reisen, sich ausleben, genießen, seine eigene individuelle Sexualität ausleben usw. wie die damaligen Generationen in die damaligen Werte, die damals das konservative Familienbild als Grundwert hatte, mit allen Vor und Nachteilen.
Mit dem was einem sozusagen vorgesetz wird arrangiert man sich und nimmt das dann auch nahezu als Grundrecht für gegeben hin.
Interessanterweise halten die jeweiligen Generationen davon abweichende Werte für bedrohlich und nicht normal.
Vor hundert Jahren galt kinderlos, single, wechselnde Partnerschaften, Homosexualität als wenig bis gar nicht akzeptabel und als große Ausnahme.
Heute kannst du im Prinzip so gut wie alles machen und es gibt als größten Hauptwert die totale Freiheit, die über allem steht.
Wenn irgendjemand eine Wertvorstellung konkret nennt, wird sofort darauf hingewiesen, dass aber alles jede und jeder so machen kann, wie sie und er möchte und das sehr schräg ist, falls eine Wertvorstellung für höherwertiger als eine andere dargestellt wird.
Für viele junge Menschen, gerade in der Pubertät ein großes Problem, wenn man so ein bisschen in der Selbstfindungsphase ist und unsicher was eigentlich Werte sind, bzw. was man selbst ist/sein möchte.
Ich persönlich halte es für einen großen Fehler aus den starren Zwängen und klaren Vorgaben hinsichtlich Familie und Kindern in der Vergangenheit, in der Neuzeit quasi alles in Frage zu stellen und nahezu alles zur Disposition zu stellen. Also von dem einen Extrem mit sechs sieben Kindern und starrer Rollenverteilung nun auf fast garkeine Kinder mehr und überhaupt keine Rollen mehr.
Ich beobachte, dass viele Mitmenschen starke Orientierungsschwierigkeiten haben und ihre eigene Position nur sehr schwer finden können.
Das es sich dabei überhaupt um einen Werte Wandelhandelt, können ohnehin nur diejenigen richtig verstehen, die alte Werte mindestens ansatzweise erlebt haben.
Für heute junge Erwachsene, sind die Werte so wie sie sind, also ohne "Wandel".
Wenn da eine oder einer mit konservativen alten Werten ankommt, wird das sofort als altmodisch, vielleicht auch krank abgetan, weil das eben total vom aktuellen Verständnis abweicht.
Um auf deine Frage einzugehen @rhapsody3004:
So gut wie niemand würde auf die Idee kommen, dass die aktuellen Werte irgendwie auch kritisch zu sehen sind.
In jeder Zeit waren die Werte teilweise fragwürdig, vielleicht auch falsch - rückblickend.
So auch heute.
Man sollte eben nicht seine aktuellen Ideale über alles stellen und für unumstößlich halten.
Nur mal so als Beispiel:
Wenn eine Familie vor hundert Jahren sieben Kinder hatte und jemand hätte das als zuviel Kinder kritisiert, asozial etc wäre das damals ein absolutes No-Go gewesen, weil kinderreiche Familien häufig vorkamen und sogar normal waren.
Heute genau umgekehrt.