Kaffee-Krieg?

@nocheinPoet
Ja. Aber mit App isses günstiger!

@nocheinPoet
Ja, stimmt schon. Aber man muss es sich auch leisten können, über solche Fragen, wie in den Kommentaren zu dieser Umfrage, nicht nachdenken zu müssen. Kann nicht jeder, und diesen Menschen gebührt auch Respekt. Das Leben besteht eben aus großen und kleinen Dingen. Beides kann seinen Platz haben.

nocheinPoet schrieb:Kaffeepreise

In armen Zeiten war Kaffee ohnehin unerschwinglich. Man versuchte, mit anderen Grundstoffen etwas Ähnliches hinzubekommen.

Wikipedia: Kaffeeähnliches Getränk#:~:text=In der deutschen Warenkunde wird,Getreidekaffee, Zichorienkaffee und Muckefuck unterschieden.

In diesen schlechten Zeiten interessierte eher der Preis für Grundnahrungsmittel wie Brot oder Kartoffeln. Man versuchte, das möglichst schnell zu kaufen, da das Geld am nächsten Tag schon wieder weniger wert war.

Etwas weniger Kaffee und dafür mehr Tee würde manchem sicher gut tun.
Was Preis-Spiralen nach oben angeht, wäre ich sowieso für eine Absenkung der MwSt auf Grundnahrungsmittel und Kaffee und Tee würde ich heutzutage durchaus dazu zählen.

abberline schrieb:Kaffee und Tee

Auf Getränke ist die Mehrwertsteuer ja höher als auf Lebensmittel und auf Kaffee erhebt der Staat ja sogar eine extra Steuer.

sören42 schrieb am 21.02.2025:Aber trotzdem kann es sein, dass pro Näher/in und Stunde nicht mehr bezahlt worden ist als bei der KIK Jeans.

Du scheinst nach wie vor die Grundaussage nicht zu verstehen:
- Ja, teures Produkt kann auch unter Ausbeutung anderer zustande kommen.
- Aber ein zu billiges Produkt kann gar nicht ohne die Ausbeutung anderer zustande kommen.

Und gerade bei Produkten, die viel menschliche Arbeit erfordern und die trotzdem sehr billig sind, wird Arbeitskraft ausgebeutet. Zwingend.

nairobi schrieb:Auf Getränke ist die Mehrwertsteuer ja höher als auf Lebensmittel und auf Kaffee erhebt der Staat ja sogar eine extra Steuer.

Die Kaffeesteuer beträgt für Röstkaffee 2,19 Euro je Kilogramm und für löslichen Kaffee 4,78 Euro je Kilogramm. Also rund 1,10 € pro Pfund. Man darf allerdings aus EU Ländern eine hohe Menge zollfrei einführen als privater Verbraucher.

azazeel schrieb:- Ja, teures Produkt kann auch unter Ausbeutung anderer zustande kommen.
- Aber ein zu billiges Produkt kann gar nicht ohne die Ausbeutung anderer zustande kommen.

Es wird aber auch nicht dadurch richtiger, dass du es ständig wiederholst. Es können Zwischenhändler ausgeschaltet sein (Ikea Prinzip) usw. Hatten wir alles schon diskutiert.

Mit den "günstigen" Kaffeepreisen könnte es bald vorbei sein. Die Preise werden steigen oder sind das bereits. Vielleicht wird auch die Qualität abnehmen, da qualitativ minderwertigere Bohnen zukünftig mehr eingesetzt werden könnten. Die Nachfrage wird aber sicherlich bleiben.

· Um wach in den Tag zu starten, trinken viele Deutsche am Morgen eine Tasse Kaffee. Das wird jetzt teurer. Die ersten Anbieter erhöhen ihre Preise. Was das für die Zukunft des Heißgetränks bedeutet.

Die Nachfrage nach Rohkaffee übersteigt weltweit aktuell das Angebot, was die Beschaffungspreise in die Höhe treibt“, sagte ein Sprecher unserer Redaktion. „Wetterphänomene sorgen dafür, dass nicht genügend Rohkaffee auf dem Markt ist.“ Im vergangenen Jahr gab es in den Anbauregionen wie Südamerika oder Vietnam Starkregen, Überflutungen oder Dürren. Schlechte Bedingungen also für die eigentlich robuste Kaffeepflanze – die Ernte fiel deutlich geringer aus und wurde teilweise davon zerstört. Dass der Kaffee komplett aus den Supermarkt-Regalen verschwindet, hält der Sprecher dennoch für unwahrscheinlich.

„Die Preise für Arabica-Rohkaffee sind innerhalb von zwölf Monaten um etwa 115 Prozent gestiegen, die von Robusta-Rohkaffee um etwa 100 Prozent“, sagt ein Sprecher von Dallmayr. Besonders in den vergangenen zwei Monaten sei diese Erhöhung deutlich spürbar gewesen. Das Unternehmen glaubt, dass Kaffee bald sogar noch teurer wird. „Obwohl es in den letzten Monaten zu spürbaren Preiserhöhungen für Verbraucher gekommen ist, glauben wir, dass der größte Teil noch bevorsteht. Solche beispiellosen Preiserhöhungen für Rohkaffee können leider von niemandem aufgefangen werden.“

Quelle: https://rp-online.de/wirtschaft/kaffeepreise-steigen-2025-das-sagen-tchibo-dallmayr-und-aldi_aid-124567095

nairobi schrieb:Mit den "günstigen" Kaffeepreisen könnte es bald vorbei sein. Die Preise werden steigen oder sind das bereits. Vielleicht wird auch die Qualität abnehmen, da qualitativ minderwertigere Bohnen zukünftig mehr eingesetzt werden könnten. Die Nachfrage wird aber sicherlich bleiben.

Die Preise für viele Dinge des täglichen Bedarfs schwanken seit Corona sehr stark. Ob Benzin oder Butter (die inzwischen so viel kostet, dass sie womöglich bald nur noch in geschlossenen Vitrinen steht, die die Verkäufer dann auf Nachfrage öffnen, so wie bei hochprozentigen Alkoholika - oder ist es da aus gesetzlichen Gründen?) oder eben jetzt Kaffee.

Mit einem kleinen Vorrat kann man die Preisschwankungen etwas ausgleichen. Aber das geht natürlich nur begrenzt. Vieles ist sehr viel teurer geworden in Deutschland.

dass die Preise perspektivisch hoch bleiben und „Kaffee kein Alltagsgetränk mehr sein wird“.

Quelle: https://rp-online.de/wirtschaft/kaffeepreise-steigen-2025-das-sagen-tchibo-dallmayr-und-aldi_aid-124567095

Vielleicht wird ja demnächst zu Weihnachten ein Päckchen Butter oder ein Pfund Kaffee verschenkt.

sören42 schrieb:Butter (die inzwischen so viel kostet, dass sie womöglich bald nur noch in geschlossenen Vitrinen steht, die die Verkäufer dann auf Nachfrage öffnen

Butter ist seit Wochen schon wieder günstig, hast Du das nicht mitbekommen?

sören42 schrieb:Die Preise für viele Dinge des täglichen Bedarfs schwanken seit Corona sehr stark.

Corona ist seit über 2 Jahren im Grunde vorbei. Die kann man nun nicht mehr verantwortlich machen, denke ich. Aber natürlich gibt es andere Gründe.

@nairobi

nairobi schrieb:Butter ist seit Wochen schon wieder günstig,

Ich bin über 30, daher empfinde ich zweidreißig bis über drei Euronen für ein Stück nicht wirklich günstig ;) !


:mlp:

Syndrom schrieb:Ich bin über 30, daher empfinde ich zweidreißig bis über drei Euronen für ein Stück nicht wirklich günstig

Sicher kommt es auf die Marke an. Gewisse Marken sind natürlich teuer, wie z.B. Kerrygold.
Die no-name-Butter beim Discounter kostet 1,79Euro (250g).

@nairobi

Wohnst du in einer günstigen Gegend, billigstes Angebot diese Woche Einsneununneunzig, NoName - sonst 2,39.

:mlp:

nairobi schrieb:Corona ist seit über 2 Jahren im Grunde vorbei. Die kann man nun nicht mehr verantwortlich machen, denke ich.

Ich habe Corona nicht für die Preisschwankungen verantwortlich gemacht. Ich habe nur gesagt, dass das seit Corona so ist, rein chronologisch meinte ich das. Ich kann das auch belegen:


Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/579296/umfrage/monatliche-verbraucherpreise-fuer-butter-in-deutschland/

Den Menschen bleibt immer weniger in Deutschland zum Leben, weil sie alles für Kaffee, Butter und Energie ausgeben müssen. Gut, bei Butter könnte das Ende der Fahnenstange erreicht sein, was die Verbraucher bereit sind, dafür hinzulegen (s. Statistik).
Die Defizite in den sozialen Sicherungssystemen (Rente, Krankheit, Arbeitslosenversicherung) steigen immer weiter an... Keine guten Aussichten!

Hier die Preisentwicklung für Bohnenkaffee:

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/579323/umfrage/monatliche-verbraucherpreise-fuer-bohnenkaffee-in-deutschland/

Zu beachten ist aber, dass die Preisentwicklung des Monats Februar da noch nicht enthalten ist. Ich erwarte, dass der Index, anders als es der reine Chart vermuten lässt, mit den Februar-Zahlen nochmal steil nach oben geht.

Syndrom schrieb:Wohnst du in einer günstigen Gegend, billigstes Angebot diese Woche Einsneununneunzig, NoName - sonst 2,39.

Ich denke, in einer ganz normalen Gegend. Kannst ja aktuell, beim nächsten Einkauf, mal bei Dir schauen.

sören42 schrieb:Ich habe nur gesagt, dass das seit Corona so ist, rein chronologisch meinte ich das. Ich kann das auch belegen:

Gerade bei Butter spielt auch der Ukrainekonflikt mit hinein (wie in so vieles andere auch 😟):

Gerade seit dem März 2022 sind die Verbraucherpreise für Butter in Deutschland stark gestiegen. Ihren Höhepunkt erreichten die Butterpreise im Dezember 2022. Danach hat sich die Preissituation 2023 wieder etwas entspannt. Ursache für diesen starken Preisanstieg 2022 ist der Russland-Ukraine-Krieg. Denn: Die damit einhergehenden gestiegenen Preise für Energie, Gas und Futtermittel wirken sich negativ auf die Herstellungskosten von Milchprodukten aus. Bevor Milch – und auch Butter – im Handel verkauft werden können, müssen diese pasteurisiert bzw. erhitzt werden. Für diesen Schritt benötigt die Milchbranche viel Erdgas. Zudem werden für die Herstellung von 250 Gramm Butter etwa fünf Liter Milch gebraucht.

Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/579296/umfrage/monatliche-verbraucherpreise-fuer-butter-in-deutschland/

Der Krieg ging ja zu "Hochzeiten" von Corona schon los.

nairobi schrieb:Gerade bei Butter spielt auch der Ukrainekonflikt mit hinein (wie in so vieles andere auch 😟):

Für das Rösten von Kaffee wird ebenso nicht unerheblich Energie benötigt.

Vielleicht wird mit dem Ende des Ukraine Krieges ja zumindest dieser Preistreiber wegfallen. Sogar über die Reaktivierung der Erdgasleitungen wird schon nachgedacht:

Demnach laufen seit Wochen geheime Gespräche zwischen Vertretern der USA und aus Russland. Offenbar soll bald wieder russisches Gas nach Deutschland strömen – über die derzeit schwer beschädigten Nord-Stream-2-Röhren in der Ostsee.

Quelle: https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/nord-stream-2-schickt-trump-bald-billiges-russen-gas-ueber-die-ostsee-3376260

Auf diesem Wege, so das Kalkül, würden Amerikaner den deutschen Gashahn regeln und nebenbei noch mitverdienen“, schreibt die Bild weiter.

Quelle: ebenda

Oder aber, das Gas bleibt teuer, nur dass Russland und die USA daran mehr verdienen als vorher, als Deutschland es direkt aus Russland bezog?

Aldi Nord hat vor kurzem auch seine 100g Tafel Schokolade (Eigenmarke) von 0,99 EUR auf 1,29 EUR, d.h. um satte 30 % erhöht ...

Shiloh schrieb:Aldi Nord hat vor kurzem auch seine 100g Tafel Schokolade (Eigenmarke) von 0,99 EUR auf 1,29 EUR, d.h. um satte 30 % erhöht ...

Und damit liegt sie noch unter der Milka, die jetzt regulär 1,99 kostet (100 g wohlgemerkt). Der Hersteller Mondelez verringert jetzt sogar das Gewicht, die Gewichtsangabe der neuen Tafeln ist aber im Regal durch die Laschen des Papp-Aufstellers genau verdeckt, wie man anhand dieses Bildes ganz gut sehen kann:


Quelle: https://www.gmx.net/magazine/ratgeber/finanzen-verbraucher/mogelpackung-monats-milka-groesse-schrumpft-preis-40718438

Insgesamt wurden von der VZHH bei Stichproben in Hamburg acht Sorten identifiziert, bei denen Mondelez das Standardgewicht von 100 auf 90 Gramm verringert hat. Bei einer gleichzeitigen Preiserhöhung von 1,49 auf 1,99 Euro entspricht das einer Verteuerung von 48,4 Prozent.

Alpenmilch
Noisette
Trauben-Nuss
Zartherb
Kuhflecken
Weiße Schokolade
Haselnuss
Luflée

Bei der Sorte "Ganze Haselnüsse" fällt die Preissteigerung demnach nicht ganz so hoch aus, weil das Gewicht nur auf 95 Gramm verringert wurde (+40,6 Prozent). Andere Sorten wie "Joghurt", "Caramel" und "Oreo" bleiben der VZHH weiterhin 100 Gramm schwer, der Preis wurde Ende Januar aber ebenfalls auf 1,99 Euro erhöht (+34 Prozent).

Quelle: ebenda

Supermarkt-Kunden bei Aldi, Rewe oder Tschibo können ein alltägliches Produkt wie Kaffee mittlerweile immer häufiger hinter Plexiglas bestaunen. Das liegt vor allem an der Preisentwicklung.
Kaffee wird wohl zum Luxusgut...

https://www.focus.de/panorama/welt/rewe-aldi-und-tschibo-kunden-verwirrt-darum-sperren-supermaerkte-ploetzlich-ihren-kaffee-weg_9b7d00e5-0b5c-48f6-bfe7-a16fe388a41b.html