Toxische Menschen

Zyra schrieb:Gefragt habe ich nur, weil ich denke, wenn es beispielsweise seine Mutter ist (oder auch eine Schwester), gestaltet sich die Situation nochmal schwieriger, als wenn es "nur" eine Freundin ist. Einfach durch die Familienbande. Mit denen zu "brechen" oder auf Konfrontation zu gehen, scheint für viele ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Sehe ich ähnlich wie du und wie du auch ganz richtig angemerkt hast, sitzt er zwischen zwei Stühlen und kann nicht so leichtfertig mit seiner Mutter brechen. Dass die Mutter gemeint ist, entnehme ich diesem Absatz.

Flower2018 schrieb:Am liebsten wäre es mir, wenn sie gar nicht mehr hier her kommen würde, aber das macht mein Mann nicht mit. Und wenn dann dürfte meine Mutter auch nicht mehr hier her kommen. Wenn das soweit kommen würde, würde ich mich trennen. Meine Mutter hat in all den Jahren nie was gegen meinen Mann gesagt oder gegen seine Familie.

Und wie TE selbst nicht ertragen könnte, dass ihre Mutter nicht mehr kommt, so wohl auch der Ehemann, wenn es um seine Mutter geht. Zu den genannten Schwierigkeiten, Einmischungen, Besserwissereien - solche Probleme schildern doch viele über ihre Schwiegermütter, denen keine Frau gut genug für ihren Goldfasan ist. :D
Wobei ich die mögliche Toxizität nicht runterspielen möchte - aber eben zu bedenken gebe, dass die Gründe und somit die Empfindungen anderer Natur sein können. Auch ne Form von Eifersucht und des Nicht-Gebrauchtwerdens, warum sie u.U. so rumätzt.

Zyra schrieb:Ist deinem Mann denn bewusst, dass du dir diese Frage stellst?

Das sollte TE ihm gegenüber offen kommunizieren und auch der Person mal sagen, wie sie empfindet. Manchmal kann man solche Dinge in einem ehrlichen, offenen Gespräch vielleicht auch klären.

Interested schrieb:Dass die Mutter gemeint ist, entnehme ich diesem Absatz.

Interested schrieb:Und wie TE selbst nicht ertragen könnte, dass ihre Mutter nicht mehr kommt, so wohl auch der Ehemann, wenn es um seine Mutter geht.

Ganz genau, das waren auch meine Gedankengänge. Die TE schrieb zwar, dass ihre Mutter niemals so ein Verhalten gezeigt hat (Gott sei Dank), aber das ändert per se ja nix an der Bindung anderer (in dem Fall Mann und seine (eventuell) Mutter). Möchte da aber auch nicht zu sehr rumspekulieren, da wir nicht definitiv wissen, ob es wirklich die Mutter ist. Ich persönlich finde aber, dass die Info, wer die Person ist, für den Sachverhalt eine sehr große Rolle spielt.

Interested schrieb:Das sollte TE ihm gegenüber offen kommunizieren und auch der Person mal sagen, wie sie empfindet. Manchmal kann man solche Dinge in einem ehrlichen, offenen Gespräch vielleicht auch klären.

Vielleicht könnte man sich sogar mal zu 3. zusammensetzen, es scheint ja alle sehr stark zu betreffen. Und wenn die Belastung so unglaublich groß ist, wird das vielleicht höchste Zeit.

Interessante Diskussion. Hat hier jemand Erfahrung mit "narzisstischen" oder zumindest sehr dominanten und selbstbezogenen Müttern?

Aus deren Fängen zu entfliehen ist auch nicht einfach. Man bricht dann fast automatisch mit dem Rest der Verwandtschaft, wenn man sich von solch einer Mutter distanziert. Vor allem, wenn in einer Familie sowieso schon keine Aussprache üblich ist. Da wird dann keine Einsicht gezeigt und ignoriert und totgeschwiegen.

BesucherIn schrieb:Interessante Diskussion. Hat hier jemand Erfahrung mit "narzisstischen" oder zumindest sehr dominanten und selbstbezogenen Müttern?

Oha, man könnte meinen du lebst hier in der Nachbarschaft. Da lebt so eine narzisstische Frau, also meiner Meinung nach. Sie muss alles bestimmen, kontrollieren usw. Ihren Mann beschimpft sie lautstark nachts mit Fäkalausdrücken...das mussten wir schon ein paar Mal im Sommer mithören. Je nach schlechter Laune brüllt sie mit allem und jedem rum. Und was macht ER ? Er haute manchmal mit dem Bike mitten in der Nacht ab...da bin ich fast aus dem Bett gefallen. Ich bin gespannt was das noch wird, es kriselt schon länger, teils erwachsene Söhne (2) sehen zu,dass sie möglichst nicht zu Hause sind. Aber das (angebliche) Pflegekind ,dass ihr vom Jugendamt anvertraut wurde ? Ich habe bei der "Familie" ein schlechtes Gefühl, denn diese Frau ist auch aggressiv nicht nur ein Narzisst.

@Interested
Das mit dem Zusammensetzen wird nichts. Die schweigen das Thema lieber tot, als darüber zu sprechen. Ich habe es einmal versucht und die Person ist gleich gegangen und wollte davon nichts wissen. Überwiegend macht die Person es, wenn wir alleine sind. Dann bekomm ich zu hören, dass ich die Situation wieder überbewerte und es bestimmt nicht so schlimm sei wie ich es behaupte.
Ich bin zu dem Entschluss gekommen jetzt alle Gespräche aufzunehmen und dann meinen Mann vorzuspielen.

Nemesis59 schrieb:Ihren Mann beschimpft sie lautstark nachts mit Fäkalausdrücken

Das kann meine Nachbarin auch hin und wieder. Was mich wundert, denn eigentlich ist die sonst recht nett. Ich glaube, wenn sie so ausfällig wird, ist sie betrunken. Dennoch hat eindeutig sie die Hosen an.

Flower2018 schrieb:Ich habe es einmal versucht und die Person ist gleich gegangen und wollte davon nichts wissen.

@Flower2018
Behalt diese Stärke bei. Du siehst ja, wenn es unbequem wird, verlässt sie die Situation. Sprich aus, was dich nervt - also ihr gegenüber sag es und bleib bei deinem Standpunkt. Damit entziehst du ihr den Nährboden. Das, also ihr Spiel funktioniert ja immer nur so lange, wie du auch mitspielst.

Ich finde, auch am Beispiel von @EnyaVanBran sieht man, dass sie mit einer anderen Reaktion gar nicht so gut umgehen können. Wenn das Gegenüber nicht mehr nach bekannten Mustern reagiert.

@Interested
In meinem Fall wird ja versucht, Streit zu provozieren. Einfach wegzugehen bedeutet, dass niemand mehr da ist, mit dem er streiten kann. Im Grunde kontrolliere ich damit auch die Situation und ihm bleibt ja nix anderes übrig, als beleidigt abzuziehen.

EnyaVanBran schrieb:In meinem Fall wird ja versucht, Streit zu provozieren. Einfach wegzugehen bedeutet, dass niemand mehr da ist, mit dem er streiten kann. Im Grunde kontrolliere ich damit auch die Situation und ihm bleibt ja nix anderes übrig, als beleidigt abzuziehen.

@EnyaVanBran
Genau das meine ich ja. Früher hast du dich u.U. ja dazu hinreißen lassen. Heute nimmst du diese Angriffsfläche. Und wenn sich @Flower2018 das bisher immer gefallen lassen hat und jetzt eben Widerworte hat, rechnet das Gegenüber nicht damit. Die Angriffe gehen ins Leere. Darauf will ich hinaus. Nicht, dass du in deinem Fall rausgegangen bist. Ich meine damit, das eigene Verhalten und den Umgang mit den Situationen zu verändern ist das, was den anderen aus dem Takt bringt.

Interested schrieb:Die Angriffe gehen ins Leere

Japp, das stimmt. Im Grunde gibt man diesen Menschen ja nur dann Macht, wenn man so reagiert, wie sie es erwarten. Tut man das nicht, gibt es auch keine Angriffsfläche mehr.

EnyaVanBran schrieb:Im Grunde gibt man diesen Menschen ja nur dann Mach

Ja klar, diese Verhaltensweisen brauchen immer ein Gegenüber. Siehe Trump. Der mag ein Idiot sein wie er will, gefährlich wird er durch die Wähler, Unterstützer und Zujubler. Sonst könnte er sich zuhause im Spiegel betrachten und es würde keinen stören.

EnyaVanBran schrieb:Tut man das nicht, gibt es auch keine Angriffsfläche mehr.

In meinem Fall hat das damals vieles schlimmer gemacht. Hatte es ne lange Zeit ertragen und quasi..ja mitgespielt, des Friedens Willen und für mein Kind. Das war natürlich selten dämlich, jetzt im Nachhinein. Aber unter den Umständen war es für mich richtig.
Als ich dann mein Verhalten analysiert habe, dachte ich anfangs noch viel mehr es sei alles meine Schuld und wäre ich anders, wäre er das auch. Hat lange gedauert, bis es klick gemacht hat.
Als ich mich dann gewehrt habe, hat es erstmal alles schlimmer gemacht (genaueres erspare ich euch), und ich brauchte damals Hilfe, vor allem die der Familie war der ausschlaggebende Punkt.

joleen schrieb:Aber unter den Umständen war es für mich richtig.

Das sehe ich aber auch so, dass es Situationen gibt, da muss man einfach sehen, wie man da selber gut bei wegkommt.

Bundeskanzleri schrieb:wie man da selber gut bei wegkommt.

Genau..man selbst und bei mir eben mein Kind. Hatte nur ihr Wohlergehen im Blick und habe meins hinten angestellt.

Bundeskanzleri schrieb:Der mag ein Idiot sein wie er will, gefährlich wird er durch die Wähler, Unterstützer und Zujubler.

Natürlich. Er ist ein Idiot aber dumm ist er bei Gott nicht denn er weiß, wie er Menschen für sich gewinnen kann. Er spielt mit ihren Ängsten und macht ihnen Hoffnung. Für viele reicht das leider schon.

@joleen
Wow, das war bei dir dann wohl ganz, ganz schlimm. Es ist schön, dass du da raus gekommen bist. Ich hoffe, dass dieser Mensch dein Leben nie wieder vergiften wird.

EnyaVanBran schrieb:ist. Ich hoffe, dass dieser Mensch dein Leben nie wieder vergiften wird.

Seit ein paar Jahren hab ich meine Ruhe, auch die Kleine interessiert ihn da nicht. Hoffe auch, dass das so bleibt.


Trotz allem muss ich aber sagen..Gott, das mag für manchen hirnrissig klingen..aber was passiert ist, hat mich positiv gestärkt. So schnell schafft es niemand mehr, mich aus der Bahn zu werfen, mir weh zu tun, geschweige denn mir was einzureden was nicht ist. Es hat mich selbstbewusster gemacht.

joleen schrieb:Es hat mich selbstbewusster gemacht.

Das glaube ich dir sofort :D
Grundsätzlich finde ich das auch, man lernt dazu, man entwickelt Strategien, man wird erfahrener.

Geht leider nicht immer so aus, aber es ist eine Chance.

Bundeskanzleri schrieb:man lernt dazu, man entwickelt Strategien, man wird erfahrener.

Ja, das definitiv. Der Körper reagiert da wohl auch automatisiert und schützt sich.

Bundeskanzleri schrieb:Geht leider nicht immer so aus, aber es ist eine Chance.

Leider. Ich hatte das Ganze ja schon bei meiner Halbschwester erlebt, ich war damals 20. Da war allerdings sehr viel Alkohol im Spiel, der sie schlussendlich das Leben gekostet hat.
Da hab ich immer gesagt, mir passiert sowas nicht. :palm:
Aber zu Beginn ist ja immer alles anders.

joleen schrieb:Trotz allem muss ich aber sagen..Gott, das mag für manchen hirnrissig klingen..aber was passiert ist, hat mich positiv gestärkt. So schnell schafft es niemand mehr, mich aus der Bahn zu werfen, mir weh zu tun, geschweige denn mir was einzureden was nicht ist. Es hat mich selbstbewusster gemacht.

Das klingt überhaupt nicht hirnrissig, im Gegenteil. Denn man lernt viel aus solchen Erfahrungen wenn man erst einmal erkannt hat, dass man keine Schuld an gewissen Situationen trägt.

Meine Erkenntnis mit den unfreundlichen/schwierigen Zeitgenossen ist ja, sie bringen einen weiter wenn man mal drüber nachdenkt und handelt wie man so manche unschöne Situation mit solchen Menschen entschärft oder auflösen kann.Ob das nun wegziehen in eine bessere Gegend ist oder Jobwechsel bis hin zur Selbstständigkeit. Dazu vll. auch aussortieren wer wirklich ein Freund ist.
Heute wäre ich sicherlich auch da wo ich immer hin wollte aber "böse" Leute haben das bestimmt beschleunigt.