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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

100 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Fürstenwalde, Jauchegrube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

27.06.2024 um 14:08
Zitat von Kompasskalle74Kompasskalle74 schrieb:Jedoch ältere Dorfeinwohner werden ja wohl noch ganz genau wissen, wer da wann arbeitete, warum also befragt die Polizei nicht bevor die auch noch sterben sämtliche alten Einwohner der Stadt?
Erstmal... Fürstenwalde ist kein Dorf. War auch damals schon Stadt und recht bevölkerungsreich.

2011 nach dem Fund wird man bestimmt versucht haben, Leute zu finden, die Anwohner waren, dort arbeiteten usw.., aber das Verbrechen war schon da 45- 50 Jahre Jahre her.
Wie viele werden weggezogen, verstorben usw. sein?
2016 hat man dann zumindest bundeslandesweit (Berlin/Brandenburg) um Hinweise erbeten/ersucht.
Jetzt versucht man es nochmal mit der Isotopenanalyse und erweitert bis 1985 als Todeszeitpunkt, damit da evtl. noch was bei raus kommt.
Ich selbst denke nicht, dass der Mord erst 1985 geschah, aber es gab ja doch paar Hinweise nach 2011/2016 und der Sero- Mann hatte sich gemeldet.
Vielleicht war ein Hinweis ja auf später als 1975 bezogen und man versucht jetzt, da noch mehr dazu zu bekommen.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

30.06.2024 um 12:36
Ich finde diesen scheinbaren Widerspruch interessant:
Bis vor kurzem vermutete man, die Tote stamme aus der DDR; weitete dann das Suchgebiet auf Polen, Tschechien und Russland aus. Und überprüfte auch Vermisstenfälle aus WestDeutschland.
https://www.berliner-zeitung.de/archiv/fuerstenwalde-frauenleiche-vor-acht-jahren-in-jauchegrube-gefunden-li.1383208
Zu diesem Suchprofil war man offensichtilich anhand der damaligen isolierten Lage der DDR, des Ergebnisses der Gesichtsrekonstruktion und dem ermittelten DNA-Profil gelangt.
Fraglich ist, ob man schon die Möglcihkeiten der erweiterten DNA-Analyse nutzte. Also aus der Probe auch Rückschlüsse auf das Aussehen und die Herkunft der Frau zog.
Dieses ist ohne großen Aufwand möglich:
https://www.ancestry.de/dna/
Möglicherweise bestand aber eine rechtliche Hürde, dieses zu tun.
Da man trotz großen Bemühungen so wenig in Erfahung bringen konnte, kann ich mir aber nicht vorstellen, dass man gänzlich darauf verzichtete - etvl. mit der Auflage, dass man damit nicht 1:1 in die Öffentlichkeit gehen konnte.

Seit einer Woche wissen wir nun, dass die Isotopenanaylse nicht zu den bisherigen Vermutungen passt.
Die Frau hatte nur einige Jahre in der DDR gelebt und vorher im (sozialistischen) asiatischen Raum.

Es könnte also sein, dass die Gesichtsrekonstruktion (mit der ausgeprägten, nicht-asiatischen Nase) nicht zutreffend war.
Und dass man auf eine erweiterte DNA-Analyse verzichtete.

Oder aber - was ich gerade interessant finde - es handelte sich um eine Mitteleuropäerin, die länge Zeit in Ost-Russland, der Mongolei, Kasachstan oder gar Korea lebte.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

30.06.2024 um 13:02
@GonzoX
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Möglicherweise bestand aber eine rechtliche Hürde, dieses zu tun.
Aber in einem sehr ähnlichen hier diskutierten Cold Case Fall aus Dessau, "Leiche in einer Metallkiste gefunden", hat man doch etwas mehr unternommen...
Zuletzt hatten sie DNA-Spuren des Toten an zwei Labors für Ahnenforschung in den USA geschickt, in der Hoffnung, dass Rückschlüsse auf Verwandte des Toten gewonnen werden können.
Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/anhalt/cold-case-toter-kiste-polizei-neue-ermittlungen-102.html

Dann sollte man dies bei der Frau aus Fürstenwalde unbedingt auch so tun, falls noch DNA-Material vorhanden sein sollte!


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

30.06.2024 um 13:17
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Oder aber - was ich gerade interessant finde - es handelte sich um eine Mitteleuropäerin, die länge Zeit in Ost-Russland, der Mongolei, Kasachstan oder gar Korea lebte.
Ja, kann auch sein.

Ich habe ja über dir auch schon alles mögliche durchgespielt.... Imho ist es aber, so rein intuitiv, am wahrscheinlichsten, dass sie tatsächlich Nachkomme von Wolgadeutschen war.
Und demzufolge aus Kasachstan stammte.
Das erklärt das (wahrscheinlich) nicht- asiatische Aussehen am besten für mich.

Falls sie aber doch eher aus Mongolei oder Nordkorea stammte, mit evtl. mitteleuropäischen Vorfahren, würde das wiederum gut erklären, imho, warum sie nicht vermisst wurde.
Wenn Sie keine Studentin aus diesen Staaten war, weil, dann hätte man sie ja damals schon zumindest an der Uni vermisst, Kommilitonen und Dozenten hat ja jeder, der studiert.
Und sie hätte sehr wahrscheinlich auch in einem StudiWH gewohnt.

Ich gehe deshalb auch eher davon aus, dass sie keine Studentin war, obwohl, fällt mir gerade ein, könnte sie noch nicht immatrikuliert gewesen sein und machte deshalb irgendwelche Gelegenheitsarbeiten. (Die es aber in DDR quasi gar nicht gab...).
Ein Vorpraktikum wäre auch noch möglich. Glaube, das gab es auch in DDR. (Habe selbst nicht studiert, aber meine Brüder, bei denen war es aber eher die Fahne mit den 3 Jahren, um studieren "zu dürfen", was Mann gerne wollte.)


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30.06.2024 um 13:44
Es ist ja auch durchaus denkbar, dass die Eltern der jungen Frau in der UdSSR studiert haben und das Mädchen dort geboren und aufgewachsen ist. Ein Elternteil kann ja auch russische Wurzeln haben! Später ist man wieder zurück in die DDR gezogen und hat einen Posten in Partei/Betrieb/Forschung ... erhalten?
Am 12. Mai 1952 (nachdem 172 Studenten aus der DDR ihr erstes Studienjahr absolviert hatten) schlossen die Sowjetunion und die DDR ein Abkommen ueber die Ausbildung von ostdeutschen Studenten und Aspiranten (sowjetische Bezeichnung fuer Doktoranden) an sowjetischen Hochschulen. Nach ihrer Rueckkehr in die DDR sollten diese fuehrende Posten in Partei, Verwaltung, Wissenschaft und Industrie erhalten.
Quelle:
https://isem.susu.ru/archen/DDR_de/


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

30.06.2024 um 14:19
Mir ist gerade noch eingefallen, dass Georgien noch eine gute Möglichkeit als Geburtsland/damals Teilrepublik ist.
Passt auch gut auf ihr Aussehen laut dem Bild.

Ist sie dann halt im Kindesalter mit Eltern in eins der Länder, die laut Isotopenanalyse in Frage kommen.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Es ist ja auch durchaus denkbar, dass die Eltern der jungen Frau in der UdSSR studiert haben und das Mädchen dort geboren und aufgewachsen ist. Ein Elternteil kann ja auch russische Wurzeln haben! Später ist man wieder zurück in die DDR gezogen und hat einen Posten in Partei/Betrieb/Forschung ... erhalten?
Bei der Konstellation würde ich aber denken, dass sie vermisst worden wäre.
Eher könnte ich mir das im Umfeld der stationierten russischen Streitkräfte vorstellen.
(Hatte ich schon mal geschrieben, glaube.)
Viele höhere Ränge haben ja vorher auch studiert, wenn auch oft nur so Quatsch wie Marxismus/Leninismus. Oder sie mussten sogar, wenn sie weiter kommen wollten.
Mir fällt gerade mein Klassenleiter und Russisch- Lehrer der letzten 2 Klassen ein, der war als DDR- Mensch in Sowjetunion Offizier und hat glaube, auch Russisch studiert. Hatte aber keine Frau von dort, wenn ich mich recht erinnere.
Er hat nicht viel erzählt darüber, im Nachhinein sehr verständlich, weil er wahrscheinlich nicht durfte....
Er war aber auch geduldeter Alkoholiker an der Schule, und ich denke mal, er wäre auch geflogen von unserer Provinzschule im Landkreis Leipzig, wenn er sich verquatscht hätte.
Wir mochten ihn alle, er war ein zu DDR- Zeiten seltenes Exemplar von "Kumpellehrer".
(falls ich erfahre, dass er IM war, habe meine Akte angefordert, wird sich meine Meinung wahrscheinlich nicht gravierend ändern, weil er wahrscheinlich einer derer war, die "gezwungen" wurden, aufgrund seines Alkoholismus)

Also, mein Lehrer war wahrscheinlich einer derer, von denen dein Artikel schreibt...., nur er blieb erstmal als Offizier dort.
Ich nehme stark an, daß er das schon davor war, also in der NVA Offizier wurde.
Würde sonst auch altersmäßig nicht hinhauen, er war erst Ende 30/ Anfang 40 damals (1981- 1983).


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

03.07.2024 um 15:07
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb am 30.06.2024:Eher könnte ich mir das im Umfeld der stationierten russischen Streitkräfte vorstellen.
Das wäre sicher das naheliegendste und am wenigsten spektakuläre.
Vielleicht arbeitete Sie dort als Küchenhilfe, hatte vielleicht eine Affäre mit einem Offizier, wollte sich dann trennen etc.....

Dazu passt aber dieser Ablageort eher nicht. Die Russen hatten in Fürstenwalde mehrere Standorte, u.a. eine Pionierkaserne.
Wikipedia: Liste der sowjetischen Militärstandorte in Deutschland
An gruseligen Orten zur Ablage bestand also kein Mangel. Die Leiche zu dieser Grube zu befördern, wäre doch mit einigen Schwierigkeiten verbunden gewesen. Die russischen Soldaten hatten ja damals auch keine privaten Gefährte zur Verfügung (oder?). Dazu kommt das unnötige Entdeckungsrisiko.

Also eigentlich erscheinen alle Varianten in diesem Fall unwahrscheinlich.

Was ich noch interessant bzw. merkwürdig finde: obwohl man zunächst den Tatzeitraum auf 1960-1975 eingegrenzt hatte und später bis zur Verfüllung der Grube 1985, hat man die Leiche auch mit Vermisstenfällen (bis 1985) aus Westdeutschland abgeglichen.
https://www.berliner-zeitung.de/archiv/fuerstenwalde-frauenleiche-vor-acht-jahren-in-jauchegrube-gefunden-li.1383208

Diese Variante erscheint doch fast absurd.
Oder aber die Ermittler hatten / haben irgendeinen Hinweise der darauf hindeutete.
Am ehesten könnten ich mir noch vorstellen, dass eine erweiterte DNA-Analyse so etwas ergeben hatte bzw. nicht ausschließen ließ.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

03.07.2024 um 16:52
Hallo @alle !


Ich habe Probleme mit der Vorstellung das in der DDR Menschen verschwinden konnten, ohne das es irgendwo registriert wurde.
Das gilt ganz besonders für Ausländer und für Angehörige der Bruder Armee aus Russland.

Die für mich wahrscheinlichste Erkläung ist das man sich bei der Liegezeit kräftig geirrt hat und die Tote erst später in die Grube abgelegt wurde als 1985.


Gruß, Gildonus


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

03.07.2024 um 19:46
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die für mich wahrscheinlichste Erkläung ist das man sich bei der Liegezeit kräftig geirrt hat und die Tote erst später in die Grube abgelegt wurde als 1985.
Nö. Einfach nein.
Unter anderem, habe ich schon ausgeführt, weil sich dann viel mehr Leute hätten erinnern können.
Es hatten sich ja paar Leute mit Hinweisen gemeldet.. . erst DANACH wurde der Zeitaum verlängert.
Es kann also sein, dass es einen, oder gar mehrere Hinweise auf nach 1975 gegeben hat... Aber hätte es einen für deutlich später als 1985 gegeben, wäre das kommuniziert wurden.
Dann hätten die EB den Zeitraum noch weiter erweitert.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Ich habe Probleme mit der Vorstellung das in der DDR Menschen verschwinden konnten, ohne das es irgendwo registriert wurde.
Das gilt ganz besonders für Ausländer und für Angehörige der Bruder Armee aus Russland.
Das ist Quatsch.
Natürlich konnten da auch Menschen "verschwinden", und wurde auch nicht alles registriert.
Z.B. wurde bei "wahrscheinlich Geflüchteten" einfach Unfall bei der Flucht angenommen.

Beispiel:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/todesfalle-ostsee-die-vergessenen-ddr-fluechtlinge-100.html
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Diese Variante erscheint doch fast absurd.
Oder aber die Ermittler hatten / haben irgendeinen Hinweise der darauf hindeutete.
Am ehesten könnten ich mir noch vorstellen, dass eine erweiterte DNA-Analyse so etwas ergeben hatte bzw. nicht ausschließen ließ.
Na ja, rein theoretisch hätte sie mit den Eltern irgendwann ab 1965, oder schon vorher, in BRD ausreisen können, vielleicht, weil diese dort arbeiten wollten, gutes Angebot eines großen Unternehmens bspw., dies wurde seitens der DDR oder/und sowjetischer Administration durchgewunken, warum auch immer, und sie kam allein dann als junge Erwachsene wieder in DDR zurück.
Warum auch immer.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

04.07.2024 um 02:00
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Ich habe Probleme mit der Vorstellung das in der DDR Menschen verschwinden konnten, ohne das es irgendwo registriert wurde.
Das gilt ganz besonders für Ausländer und für Angehörige der Bruder Armee aus Russland.
Na ja, hier kommt es wirklich darauf an, um wen es sich handelt. Zivile Ausländer standen unter einer strengen Kontrolle der DDR-Behörden, insofern ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass es keine Aktenspuren gab, wenn ein solcher vermisst wurde. Ob diese Akten freilich die Wende überlebten ist eine andere Frage.

Genau das Gegenteil galt für Angehörige der sowjetischen Armee. Diese verbat sich sehr konsequent jegliiche Einmischung der DDR Behörden in ihre Angelegenheiten und kooperierte nur mit diesen, wenn es gar nicht anders ging. Wenn überhaupt sprach man nur mit der Staatssicherheit, nicht aber mit der Volkspolizei. Der DDR wurde keinerlei Recht eingeräumt, sich irgendwie ungefragt einzumischen. Und es galt auch hier, wie so oft in der DDR, der eiserne Grundsatz: die Öffentlichkeit gehen die Angelegenheiten der sowjetischen Armee schon einmal gar nichts an. Weder die deutsche, noch die sowjetische Öffentlichkeit.

Verschwand ein Angehöriger der SSID (Sowjetische Streitkräfte in Deutschland), verschwand der Vorfall auch tief in sowjetischen Akten. Und ob diese die Revolution in der Sowjetunion überlebten ist auch sehr fraglich.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

06.07.2024 um 14:16
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genau das Gegenteil galt für Angehörige der sowjetischen Armee. Diese verbat sich sehr konsequent jegliiche Einmischung der DDR Behörden in ihre Angelegenheiten und kooperierte nur mit diesen, wenn es gar nicht anders ging. Wenn überhaupt sprach man nur mit der Staatssicherheit, nicht aber mit der Volkspolizei.
Da habe ich hier etwas anderes recherchiert:

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/deserteure-flucht-sowjetarmee-ddr100.html

Es gab also durchaus eine Zusammenarbeit von Sowjetarmee und Volkspolizei.
Gerade wenn ein Soldat verschwunden war, wurden die Vopos in die Fahndung mit einbezogen.

Weibliche russische Soldaten gab es ohnehin kaum in den damaligen DDR-Besatzungstruppen.
Es käme also nur eine Zivilangestellte oder Offiziersfrau infrage.
Auch diese wurden streng überwacht. Wenn so jemand spurlos verschwunden wäre, hätte es sicher für viel Unruhe gesorgt und vermutlich wäre diese DDRweit zur Fahdung ausgeschrieben gewesen.
Und daran könnte sich sicher noch der eine oder andere Polizist erinnern - falls es so etwas tatsächlich gegeben hätte.

Überhaupt ist es wohl überall auf der Welt und war auch immer so, dass das Verschwinden einer jungen Frau lange nachhallt.
Diese Frau in der Jauchegrube hatte auch Eltern, vermutlich Geschwister, Freunde und Kollegen, die sie vermisst haben und möglicherweise immer noch (auch im www) nach ihr suchen.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

06.07.2024 um 23:48
Ich habe gerade diesen Fall entdeckt und gelesen. Als ich die Zeit las, in der die Tote dort versenkt wurde, habe ich sofort an Marion Mitscherlich aus Pirna gedacht,m die damals verschwand und nie wieder gefunden wurde. Mittlerweile sind aber andere Anhaltspunkte ermittelt worden.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

07.07.2024 um 03:08
Zitat von GonzoXGonzoX schrieb:Es gab also durchaus eine Zusammenarbeit von Sowjetarmee und Volkspolizei.
Gerade wenn ein Soldat verschwunden war, wurden die Vopos in die Fahndung mit einbezogen.
Das ist schon richtig, allerdings sprach ich davon, wieweit die Sowjets mit der Volkspolizei und der Staatssicherheit "zusammenarbeiteten". Und da galt: Die Volkspolizei darf gerne die "Handarbeit" machen, wenn es um die Fahndung entlaufener Soldaten geht. Organisiert wurde das über die Staatssicherheit. Aber nie würde die Volkspolizei oder die Staatssicherheit über Hintergründe etc. informiert werden. Und umgekehrt, wenn die DDR Behörden von sich aus gerne mal was fragen würden, war da in der Regel auch Funkstille.

Insofern, wenn die Sowjets aus nur ihnen bekannten Gründen das Verschwinden einer ihrer Angehörigen nicht zum Thema machen wollten, dann machten sie es nicht. Und die DDR Behörden bekamen nichts mit.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

09.07.2024 um 13:43
Hallo @petero815 ,

dieser Fall Marion Mitscherlich ist wirklich sehr interessant.
Obwohl ich mich in den letzen Jahren intensiv mit derartigen Vermisstenfällen junger Frauen beschäftigte
(u.a. hier: Frauenmorde im Elbe-/Weserraum),
kannte ich dieseen Fall noch nicht.

Mittlerweile hat man ja sicher ihre DNA mit der Frau in der Grube abgeglichen. Es handelt sich also nicht um Marion.

Aus dieser Darstellung....

Youtube: Marion Mitscherlich - Vermisst seit dem 24. Oktober 1977
Marion Mitscherlich - Vermisst seit dem 24. Oktober 1977
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....erfährt man aber wie sehr die DDR-Behörden nach ihr gesucht haben.

Daraus kann man ableiten, dass man auch nach der Fürstenwalderin auf ähnliche Art und Weise gesucht hätte - auch wenn man vermutete sie hätte "rübergemacht".
Dieses hinterließe sicher Spuren in iregendwelchen Akten, Zeitungen oder Erinnerungen der Menschen.

Diese Frau in der Jauchegrube war also definitiv keine DDR-Bürgerin.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

14.07.2024 um 15:54
Was mich noch interessierrt, ist diesen Fall der Fürstenwalderin und jenem von Marion M. in die übrigen spärlichen Fälle dauerhaft vermisster junger Frauen im deutschsprachigen Raum der 70er und 80er einzuordnen.

Im Fall der unbekannten Fürstenwalderin waren "zwei kräftige Männer" nötig, um die Betonplatte anzuheben.
Was Marion betrifft, vermutet der Ermittler in Pirna "eine Beziehungstat, Mord oder Unfall mit erstaunlich gut überlegter Beseitigung des Opfers." (min. 10:57 im oben eingstellten Film)
Es gibt also jeweils organisatorische Komponenten (Absprache mit Helfer / aufwendige Beseitigung des Opfers). Ein triebgesteuerter Sexualmörder als Täter wird jeweils mit keinem Wort in Erwägung gezogen.

Was die westdeutschen Vermisstenfälle jener Zeit angeht, sieht es so aus:

- Norddeutsche Vermisstenfälle Cux u. Bremerhaven:
verschiedene (auch pensionierte) polizeiliche Ermittler sind bis heute auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen.
Die Spannbreite geht von Serienkiller bis hin zu Unfallopfer.
Genauso variabel haben auch wir hier diskutiert.
Frauenmorde im Elbe-/Weserraum

- Vermisstenfall Iris Schwarz / Hamburg 1980
Polizei vermutet Familienangehörigen als Täter, dem sie auch weitere Fälle zutraut

- Vermisstenfall Ingrid Sonnleitner / München 1983
- österreichische Vermisstenfälle Irene Hovorka Wien Mai 1971 + Lieselotte Pichelbauer 1978
(alle drei jungen Frauen gelten als "verschleppt")
Der Fall Ingrid Sonnleitner

Man könnte nun natürlich anführen, dass nicht nur der eiserne Vorhang sondern Welten zwischen dem Leben der ostdeutschen Opfer und jenen hier aufgeführten bestanden.
Dem hätte ich auch bis vor kurzem uneingeschränkt zugestimmt.

Bis ich aber nun erfuhr, dass die noch nicht identifizierte Fürstenwalderin ein mitteleuropäiasches Aussehen besaß - aber bevor sie in die DDR kam, womöglich in NORDKOREA gelebt hatte.

Denn vermeintliche Bezüge zu NORDKOREA wurden auch in den übrigen Fällen gelegentlich diskutiert.

Der Fall Ingrid Sonnleitner (Seite 3) (Beitrag von GonzoX)
Frauenmorde im Elbe-/Weserraum (Seite 13) (Beitrag von GonzoX)


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

16.07.2024 um 10:04
Hallo @GonzoX , hallo @alle !


Für mich stellt sich erst einmal die Frage wie man den Todeszeitpunkt 1965 bis 1975 eigendlich feststellen konnte. Bei einer vollständig skeletierten Leiche ist das sehr schwierig und wenn die in Jauche gelegen hat, einen sauren Medium, könnten die Knochen auch schneller altern als es normal wäre. Erfahrungswerte für diese spezielen Bedingungen wird es kaum geben.

Die nächste Frage lautet doch ob die Frau überhaupt ein europäisches Aussehen hatte. Wenn man davon ausgegangen ist es könne nur ein "DDR Lieschen Müller" gewesen sein, wird man automatisch von einem "europäischen" Gesicht ausgegangen sein und in diesem Fall müßte man das hinterzweifeln.


Gruß, Gildonus


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

16.07.2024 um 14:13
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Für mich stellt sich erst einmal die Frage wie man den Todeszeitpunkt 1965 bis 1975 eigendlich feststellen konnte. Bei einer vollständig skeletierten Leiche ist das sehr schwierig und wenn die in Jauche gelegen hat, einen sauren Medium, könnten die Knochen auch schneller altern als es normal wäre. Erfahrungswerte für diese spezielen Bedingungen wird es kaum geben
Das machte man an dem Malimo- Stoff fest, von dem Fasern gefunden wurden.
Außerdem hat man nun, evtl. , weil es Hinweise gab auf später als 1975, bis auf - 1985 erweitert.

@GonzoX
Ich finde deine Überlegungen bezüglich Nordkorea gar nicht so weit hergeholt.
Habe mir deine alten Beiträge in den anderen Freds mal durchgelesen, finde ich echt interessant.

Irgendwie war Nordkorea sehr weit weg, obwohl auch sozialistisch, wurde kaum drüber gesprochen,
vielleicht gab es paar Studenten/Studentinnen an der KMU (hier, Leipzig) oder auf den anderen Unis der DDR, aber sonst, ich kann mich nicht erinnern, dass auch über das Land mal was mehr geredet/gelehrt wurde, es ging immer nur um Vietnam und Kambodscha/ in der damaligen Bezeichnung Kampuchea.
Und gerade daher soll die Frau ja nicht gekommen sein bzw. dort gelebt haben.

Aber, sie soll noch sehr jung gewesen sein, geschätzt erst 20, und war schon vor ca. 2 Jahren in DDR gekommen.
Für mich sieht es daher immer noch am ehesten danach aus, dass sie mit Eltern in DDR kam und diese das waren, was die DDR "wollte", aus welchem Grund auch immer, also vielleicht auch, sollte Nordkorea das Land sein, wo sie lange lebte(n), dass diese Eltern so Leute waren, die Nordkorea "gebrainwashed" hat.

Oder die junge Frau wurde/hat tatsächlich jung verheiratet und kam mit Mann in DDR.

Aber auch da, imho hätte so ein "Nichtkennen", sich nicht an sie erinnern, nur bei den Streitkräften der UdSSR geklappt.
Wir erinnern uns, es gab ja 2011 (oder 2016?, bin nicht ganz sicher) den Sero- Mann als wohl einzigen Zeitzeugen, der uns bekannt ist, und der kannte sie nicht.

Aber, wie gesagt, irgendwas muss es gegeben haben, dass man auf - 1985 erweitert hat.
Vielleicht gab es tatsächlich einen Anwohner oder so, der 2011/2016, Hinweise auf nach 1975 geben konnte bezüglich der Frau.
Und das will man nun erhärten.
Die Isotopenanalyse kann es imho nicht gewesen sein.
Man blieb auch nach der aber noch beim wahrscheinlichen Alter, also dass sie wahrscheinlich 20 war, scheint gesichert.
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Die nächste Frage lautet doch ob die Frau überhaupt ein europäisches Aussehen hatte. Wenn man davon ausgegangen ist es könne nur ein "DDR Lieschen Müller" gewesen sein, wird man automatisch von einem "europäischen" Gesicht ausgegangen sein und in diesem Fall müßte man das hinterzweifeln.
Und das wurde sehr wahrscheinlich daraus geschlossen, dass ihr Schädel eben keine typisch asiatischen oder negroiden usw. Merkmale aufwies.

Dass sie doch evtl. (leicht) asiatisch aussah, wird gar nicht ausgeschlossen...

Wurde hier alles verlinkt und schon diskutiert.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

17.07.2024 um 13:27
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Gildonus schrieb:
Die nächste Frage lautet doch ob die Frau überhaupt ein europäisches Aussehen hatte. Wenn man davon ausgegangen ist es könne nur ein "DDR Lieschen Müller" gewesen sein, wird man automatisch von einem "europäischen" Gesicht ausgegangen sein und in diesem Fall müßte man das hinterzweifeln.
Und das wurde sehr wahrscheinlich daraus geschlossen, dass ihr Schädel eben keine typisch asiatischen oder negroiden usw. Merkmale aufwies.

Dass sie doch evtl. (leicht) asiatisch aussah, wird gar nicht ausgeschlossen...

Wurde hier alles verlinkt und schon diskutiert.
Ich denke auch, die Schädelrekonstruktion ist ein Knackpunkt dieses Falles.
Im RBB-Filmbeitrag scheint der Ermittler das vorherige Ergebnis ja wieder etwas relativieren zu wollen.

min. 4:02 im Flim
https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20240623_1900/knochenfund-jauchegrube-fuerstenwalde-brandenburg-fahndung.html

"womöglich sah sie tatsächlich etwas anders aus" (als das Ergebis der Gesichts-/ Schädelkonstruktion).
Danach werden Filmaufnahmen von ostasiatischen Frauen präsentiert.
Indirekt wird damit bestätigt, dass das Erebnis der Rekonstruktion keine asiatische Frau zeigt.

Diese Rekonstruktion erfolgte sicher auf wissenschaftlich neutraler Grundlage - also nicht mit dem Vorhaben ein DDR-Lieschen-Müller zu erschaffen.

Es bleiben dann wohl noch zwei Möglichkeiten:
- es war eine Sowjetbürgerin europäischen Typus, deren Familie es in den Wirren der Geschichte in den asiatischen Teil der Sowjetunion (incl. Kasachstan und Mongolei) verschlagen hatte
- oder es war eine Europäerin die irgendwie (vielleiicht auch unfreiwillig) nach Nordkorea gelangte und dann (Jahre später) in der DDR zum Einsatz kam


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

17.07.2024 um 13:59
Erstere Möglichkeit erscheint deutlich wahrscheinlicher. Auffällig ist allerdings, dass der Moderator diese Sowjet-Armee-Variante am Schluss erwähnt - der Kommissar hingegen nach asiatischen Studentinnen fahndet.

Mit der nordkoreanischen Variante könnte man hingegen leichter erklären, dass scheinbar niemand in der DDR nach ihr suchte / sie vermisste.
Ihre Familienangehörigen wussten möglicherweise nicht, dass sie sich hier aufhielt.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich finde deine Überlegungen bezüglich Nordkorea gar nicht so weit hergeholt.
Habe mir deine alten Beiträge in den anderen Freds mal durchgelesen, finde ich echt interessant.
Freut mich sehr, dass Du Dich mit den alten Beiträgen besachäftigt hast.

Hier in der Diskussion wurde ja schon desöfteren die Möglichkeit einer geheimdienstlichen Verwicklung in das Verschwinden / dem Mord an der Fürstenwalderin angesprochen.
Man wies dann zurecht darauf hin, dass STASI oder KGB elegantere Möglichkeiten gehabt hätten, die Leiche verschwinden zu lassen ("gefälschter Totenschein" etc.)
Es könnte also tatsächlich eher ein in der DDR weniger gut aufgestellter Geheimdienst im Spiel gewesen sein.
Vielleicht ging es darum eine unzuverlässige Agentin auszuschalten und verschwinden zu lassen.
Diesse wurde an einen diskreten Ort bestellt und dann gleich an Ort und Stelle beseitigt.


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Unbekannte Tote in Fürstenwalde (Zeitraum 1965-1975)

01.08.2024 um 14:43
Ich möchte diese Variante - es handelte sich bei der jungen Frau um eine Nordkoreanerin bwz. eine Europäerin, die lange in Nordkorea lebte - noch etwas weiter vertiefen.

Tatsächlich war es die Spezialität des nordkoreanischen Geheimdienstes jener Zeit, weltweit junge Frauen (Zivilistinnen) zu kidnappen.

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Urheber dieser Aktivitäten in den 70ern war der spätere "Thronfolger" in der Kim-Dynastie Kim Jong-il.
Dieser war ein großer Film-Freund, betrieb ein Privat-Kino und war von James Bond begeistert.
Wikipedia: Kim Jong-il

Laut den hier abrufbaren STASI-AKTEN
https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/270769/stasi-dokumente-ueber-nordkorea/
studierte dieser Kim Jong-il bis 1982 privilegiert in der DDR !
Auch lässt sich hier die Anwesenheit nordkoreanischer Industie-Spione in der DDR belegen.
Bildschirmfoto 2024-08-01 um 14.28.09

Auf dieser Seite (der Bundeszentrale für politische Bildung) erfährt man allerdings auch, dass diese alten STASI-Dokumente mittlerweile angezweifelt werden. Man vermutet, es handele sich bei dem DDR-Studenten um einen Namensvetter Kim Jong-ils - seinen jüngeren Stiefbruder.
Interessant finde ich noch, dass Kim Jong-il (laut Wikipedia) von 1977-1979 in Nordkorea von der Bildfläche verschwunden war:

Bildschirmfoto 2024-08-01 um 14.33.16


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Kriminalfälle, 1.432 Beiträge, am 14.02.2024 von Kielius
Kielius am 01.08.2021, Seite: 1 2 3 4 ... 69 70 71 72
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am 14.02.2024 »
Kriminalfälle: Mord an Iris Hans (1978)
Kriminalfälle, 50 Beiträge, am 17.10.2024 von AnMA
Brick am 08.10.2024, Seite: 1 2 3
50
am 17.10.2024 »
von AnMA