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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

431 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Indien, Afghanistan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

29.08.2017 um 21:25
@Ilyana

Da auf den Main, viele Binnenschiffe aus verschiedenen Ländern unterwegs waren und die Leiche im Main trieb, war der Ansatz es könnte was mit Ihnen zu tun haben. Man wirft die Leiche unauffällig von Bord, fährt die Tour weiter und keiner würde das mit dieser Person in Verbindung bringen. Auf dem Schiff könnte man ganz ungestört jemanden Gefangen halten. Zudem leben auch bei einigen Binnenschiffern, deren Familien für eine gewisse Zeit mit an Bord. Das was die Polizei zu den Binnenschiffe gebracht hat, war letzendlich der Fundort der Leiche und die Möglichkeit, daß das Mädchen über einen längeren Zeitraum gefangen gehalten wurde. Die wollten jede Möglichkeit nutzen, um in den Ermittlungen weiter zu kommen!

LG


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

17.08.2018 um 21:15
Es wurde ja vermutet, dass sie evtl. über diplomatische Kreise, unter dem Radar, nach Deutschland kam. Natürlich sind Ermittlungen dann schwieriger, aber bei solchen Straftaten sicher nicht unmöglich. Offiziell ist es nämlich auch im Herkunftsland, egal welches, nicht erlaubt, jemanden zu foltern und ermorden.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

18.08.2018 um 09:47
Nachdem im Eingangsposting stand, dass die Ermittler alle Schiffe, die im relevanten Zeitraum zwischen Griesheimer Schleuse und Nied unterwegs waren, ermittelt und befragt haben, gehe ich davon aus, dass die Polizei annimmt, dass die Leiche des Mädchens, verpackt in ein Leoparden Laken und beschwert mit einem Sonnenschirmständer in diesem Abschnitt in den Fluss verbracht wurde.

ich habe die Route "Greisheim-Nied" in Google Maps eingegeben:

https://www.google.de/maps/dir/Nied,+Frankfurt+am+Main,+Deutschland/Staustufe+Griesheim,+60529+Frankfurt+am+Main,+Deutschland/@50.0966267,8.5706179,3882m/data=!3m2!1e3!4b1!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x47bd0a1060afef4f:0x522435029b39b10!2m2!1d8.576835!2d50.1063101!1m5!1m1!1s0x47bd0a49a3a8f975:0xef0fe751c5574b81!2m2!1d8.5993197!2d50.0888496!3e2

Es sieht in der Satellitendarstellung so aus, als ob es in diesem Bereich jede Menge Stellen geben könnte, wo man auch vom Land her auf beiden Seiten des Mains beispielsweise in der Nacht eine Leiche entsorgen könnte. Ebenso wurde ermittelt, dass die 16-jährige aus Nordindien, Pakistan oder Afghanistan stammen musste, einen Nasenring und Ohrringe trug und erst die letzten beiden Jahre (also 1999/2000) in Deutschland gelebt hat.

Ich frage mich, ob das Mädchen nicht Opfer eines Menschenhändlerrings geworden ist. Googelt man nämlich "Mädchenhandel Indien" erhält man eine ganze Reihe von Beiträgen. Indien dürfte so eine Art "Handelsdrehscheibe" für Mädchenhandel auch aus Pakistan und Afghanistan sein. Dieser Mädchenhandel dient einerseits der Prostitution andererseits dem "Arbeitssklavenhandel". In einigen Berichten stand, wie grausam Mädchen von ihren Dienstherren gequält werden, wenn sie nicht "ausreichend arbeiten". So wären auch die zahlreichen vergangenen Verletzungen des Mädchens laut Obduktionsbericht erklärbar.

Beispielsweise im Spiegel:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-112638493.html

Da das Mädchen - trotz intensiver Ermittlungen - niemand in der Nähe des Auffindeorts zu kennen scheint, frage ich mich, ob vielleicht häufiger Ortswechsel innerhalb Deutschlands nicht die Ursache dafür sein könnte.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

01.01.2019 um 23:31
Ich weiß nicht ob es hier schon geschrieben wurde aber Anfang der 90er gab es in Belgien wohl einen ähnlichen Fall:

Am 25 Dezember 1990 wurde in einem Wald in Teteringen bei Breda in den Niederlanden die Leiche einer ca 15 - 17 jährigen Unbekannten gefunden. Sie wurde am Rand einer unbefestigten Straße gefunden, eingehüllt in einen Teppich und zwei Decken, um die eine Nylonschnur gebunden war, ein weiterer Teppich bedeckte das Opfer. Die Leiche lag mehrere Tage dort bis sie gefunden wurde. In der nähe des Fundortes verläuft die Autobahn A27.

Das Opfer ist ca 15-17 Jahre also ca 1973 - 1975 geboren, 1,61m groß und schlank. Sie trug einen weinroten Rollkragenpullover und eine rote gerippte Hose. Schuhgröße 36

Die Decken waren grün und braun. Die braune Decke hatte Stickereien im Kreuzstich. An den Decken wurden Spuren von Getreide gefunden. Neben der Leiche lag ein schwarzes Spitzentuch mit Löchern und ein rot gestreiftes Tuch.

Die offizielle Todesursache ist "Erschöpfung". Sie hatte wohl wochenlang nichts gegessen und verhungerte. An ihren Armen und Beinen waren Fesselspuren. Auf einer Seite steht es wurden auch Abdrücke von Zigarettenkippen gefunden. Ihre Haare wurden "grob abgeschnitten".

Sie stammt wohl aus Marokko. Die Polizei geht davon aus das sie gefangen gehalten wurde bis sie verhungerte. Es konnte eine Verbindung zu einer marokkanischen Familie aus dem Norden von Antwerpen ermittelt werden. Die Leiche konnte bis heute nicht identifiziert werden.

teteringen-galgenstraat-1 teteringen-kleur-hoofdfoto

https://www.police.be/5998/nl/opsporingen/gezocht/overleden-personen/onbekend-meisje
https://www.politie.nl/en/wanted-and-missing/unidentified-persons/1990/december/teteringen---galgenstraat.html
https://maudoortwijn.com/2017/04/18/het-meisje-van-teteringen-anoniem-en-onbekend-maar-toch-telkens-nieuws/
http://www.doenetwork.org/cases-int/315ufnet.html


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

10.02.2020 um 14:15
Ich schreibe bewusst jetzt noch einmal, weil mich dieser Fall nie losgelassen hat! Unfassbar traurig und grausam und ich stelle die gewagte These auf, dass das Medienecho (Interesse dort und hier hielt sich in Grenzen) bei einem deutschen Kind anders gewesen wäre. Trotzdem sollte das Mädchen nie in Vergessenheit geraten!


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10.02.2020 um 16:34
@jeangreen
Gab es da nicht sogar Untersuchungen bis in Diplomatenkreise, wo die Polizei dann nicht mehr weiterkam? Ist bekannt, wie man auf diese Spur kam?


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

10.02.2020 um 21:43
Ein trauriger Fall. Zum Glück gibt es solche Fälle selten in Deutschland.

In südlichen Ländern, auch denen, aus denen das Opfer stammte, gibt es das häufiger. Man denke auch an Indien, an Afrika oder Südamerika. Das hat mit Religion natürlich wenig zu tun. Sondern mit einer gewalttätigen und frauenfeindlichen Kultur, die auf dem Boden von Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Armut gedeiht. Zumeist liegen die Wurzeln im Kolonialismus. Und bis vor wenigen Jahrzehnten gab es das auch in christlichen Ländern.

Wirklich gut sind die Artikel in der FAZ zu diesem Fall. Der von 2006:

Beitrag von Cathryn (Seite 1)

wie auch der von 2011:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/das-maedchen-aus-dem-main-die-tote-ohne-namen-11106526.html

Einfühlsamer und ergreifender Journalismus, der aufklärt, aufrüttelt und einer unbekannten Toten gedenkt.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

11.02.2020 um 09:41
@abberline
in Bezug auf Diplomaten fand ich nur den hier sehr interessanten Artikel...
ine Hypothese, die die Kripo zu Anfang aufstellt und die ihr auch nach zehn Jahren noch wahrscheinlich erscheint: Das Mädchen hat in einem „ganz abgeschlossenen Milieu gelebt“, sagt Peter Kraft. Es könnte sich um ein adoptiertes Kind handeln oder um eines, das als Haushaltsgehilfin in Dienst gegeben wurde, beispielsweise in einen Diplomatenhaushalt.

Alle Ermittlungen in dieser Richtung aber laufen ins Nichts. Und trotz Aufrufen der Polizei in Presse, Rundfunk, Fernsehen und Internet, übersetzt in mehrere Sprachen, darunter in Paschtu, Urdu und Panjabi, gibt es nicht einen winzigen Hinweis auf das Mädchen. Die Sonderkommission geht auch einen anderen Weg. Sie prüft mit einem enormen Aufwand bei rund 1000 Mädchen mit passendem Alter und Herkunftsfamilie nach, ob sie noch leben.
Quelle: https://www.fr.de/frankfurt/bundeskriminalamt-org26529/gequaelt-11438117.html


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11.02.2020 um 10:47
@mq-9

Auch ein sehr trauriger Fall.
Zitat von mq-9mq-9 schrieb am 01.01.2019:Es konnte eine Verbindung zu einer marokkanischen Familie aus dem Norden von Antwerpen ermittelt werden. Die Leiche konnte bis heute nicht identifiziert werden.
Wie genau diese Verbindung zu der marokkanischen Familie aus Antwerpen aussah, weißt Du aber nicht bzw wie die EB auf diese Verbindung gekommen sind?
Wenn die Leiche bis heute nicht identifiziert werden konnte, gehe ich mal davon aus, dass ein Verwandtschaftsverhältnis des Mädchens zu dieser besagten Familie - mittels DNA - Analyse - ausgeschlossen werden konnte!?


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

14.05.2021 um 17:43
Gibt es in dieser Fall schon etwas neues? Sind Überhaupt den bedbezug und den Nala behalten? Damit noch ein DNA check gemacht werden kann?


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

14.05.2021 um 19:13
@Dontje
Mich würde die Diplomatenspur auch intetessieren


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

15.05.2021 um 06:33
Eigentlich alle Spuren!

Diese Fälle geben der Eindruck das das keine einzel falle sind. Und das es mehr tote Mädchen gibt, die vielleicht nie gefunden werden..


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

15.05.2021 um 18:51
Angenommen, die Täter stammen tatsächlich aus Diplomatenkreisen: Welche Konsequenz hätte es eigentlich, wenn man die doch noch ermittelte? Vermutlich kaum eine. Denn in Deutschland könnten sie ja wohl nicht angeklagt werden. Man könnte sie also nur ausweisen. Wenn dann das Gericht im Herkunftsland der Ansicht ist, der Fall habe keine Relevanz (alternativ: Tat kann nicht nachgewiesen werden), war's das (sofern es überhaupt eine Anklage gäbe). War schließlich nur ein Mädchen. Grausam.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

15.05.2021 um 21:35
Vor dem Hintergrund diplomatischer Immunität scheinen Verstöße gegen minimalste Grundrechte des Arbeitsrechts ein Riesen-Thema zu sein:
Arbeitsrechtliche Streitigkeiten mit Diplomaten

Situation in Deutschland

Diplomaten vor allem aus dem nahöstlichen und dem asiatischen Raum wird vorgehalten, im Schutze der Befreiung von der Gerichtsbarkeit des Empfangsstaates eigene Hausangestellte auszunutzen, indem sie ihnen zugesagte Leistungen (z. B. das Arbeitsentgelt, Urlaub, Freizeit u. a.) ganz oder teilweise verweigerten. Betroffen seien fast immer asiatische Frauen.[110] In einer Regelung zwischen dem Auswärtigen Amt und den Botschaften aus dem Jahre 2003 hätten sich Diplomaten verpflichtet, ihren Haushaltshilfen mindestens 750 Euro monatliches Gehalt zu zahlen und ihnen freie Kost und Logis zu gewähren. Die Arbeitszeit dürfe 40 Stunden pro Woche nicht überschreiten, jede Überstunde müsse mit 4,50 Euro abgegolten werden.[111] Diese Mindeststandards würden teilweise nicht eingehalten.

Das deutsche Arbeitsgericht kann dem diplomatischen Hauspersonal bei der Durchsetzung von Gehaltsansprüchen oft nicht helfen. Die Durchführung eines Klageverfahrens scheitert in Deutschland in der Regel an der diplomatischen Immunität des Arbeitgebers.

Psychische und physische Gewalt, erniedrigende Behandlung und teilweise sexuelle Übergriffe kämen hinzu.[112]

Werden solche Vorfälle bekannt, gehe das Auswärtige Amt auf die Botschaften zu, wobei Wert auf Diskretion und einvernehmliche Lösungen gelegt werde. Ein paar Mal pro Jahr komme es zu Vergleichsverhandlungen, in denen die Hausangestellten dann eine Entschädigung erhielten. Im Gegenzug verließen sie umgehend Deutschland, und alle Beteiligten verpflichteten sich schriftlich zu Stillschweigen.[111]

Situation in Österreich

1999 sind in Österreich Fälle vor allem von Frauen aus den Philippinen und aus Sri Lanka, aber auch aus lateinamerikanischen Ländern bekannt geworden, die in Haushalten von UN-Bediensteten und Diplomaten unter schlechten Arbeitsbedingungen angestellt waren. Sie hätten oft 80 Stunden pro Woche bei einem monatlichen Verdienst von 4500 österreichischen Schilling (entspricht ca. 327 Euro) ohne Sozialversicherung zu arbeiten. Der Lohn sei den Frauen zumeist zur Abdeckung ihrer Reisekosten vorenthalten worden. Die Reisedokumente seien ihnen abgenommen worden, um über ein Druckmittel zu verfügen, falls die Betroffenen beabsichtigten, das Arbeitsverhältnis zu beendigen. Die Legitimationskarte, die die Migrantinnen zum Aufenthalt und zur Arbeit in Diplomatenhaushalten in Österreich berechtigte, sei ihnen in vielen Fällen nicht ausgehändigt worden.[113]

Das österreichische Außenministerium hat in einem Rundschreiben im Oktober 2009 alle diplomatischen Vertretungen und internationalen Organisationen in Österreich darauf hingewiesen, dass Hausangestellte mindestens 1.000 Euro brutto monatlich verdienen müssten und dass sie laut Hausangestelltengesetz höchstens 238 Stunden monatlich arbeiten dürften und wöchentlich einen Tag frei bekommen müssten. Das Außenministerium bestehe nun darauf, dass die Haushaltshilfe beim Abholen der Legitimationskarte unbegleitet erscheine, um mit ihr ungestört reden zu können. Bei Schieflagenverdacht trete das Außenministerium mit dem Arbeitgeber, der als Diplomat oft Immunität genieße, in Verhandlungen.[114]

Situation in der Schweiz

Vor allem in Genf sind Klagen über die Ausnutzung privater Haushaltshilfen in Diplomatenhaushalten bekannt geworden. Wegen nicht bezahlter Überstunden und nicht gewährter Ferien und anderer nicht abgegoltener Leistungen verurteilte das Genfer Arbeitsgericht Saudi-Arabien in den letzten Jahren zur Zahlung von Entschädigungen an vier ehemalige Angestellte. Die Gesamtsumme betrage über 650.000 Schweizer Franken (entspricht ca. 540.000 Euro). Eine Zahlung sei aus Riad jedoch nicht eingegangen.[115]

Im Juli 2009 verurteilte ein Genfer Strafgericht einen indischen Diplomaten in Abwesenheit wegen Wucher, Nötigung, Freiheitsberaubung und Entführung zu 7 Monaten Gefängnis ohne Bewährung. Der Diplomat hatte einen jungen Inder von 1993 bis 1996 wie einen Sklaven gehalten.[115] Der Diplomat hat die Schweiz inzwischen verlassen und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Praktisch sämtliche Streitigkeiten beträfen in Genf tätige Diplomaten. Aus Bern sind kaum Fälle bekannt, was daran liege, dass dort nur rund 700 Diplomaten (nach anderen Angaben: 3.700[23]) gemeldet seien, während in der UNO-Stadt Genf rund 11.000 (nach anderen Angaben: 40.000[23]) internationale Funktionäre lebten und arbeiteten.[116] Hauptsächlich in Genf kommt es auch zu Gerichtsverfahren, weil die dortigen Diplomaten, soweit sie bei Internationalen Organisationen akkreditiert sind, oft nur Immunität für den dienstlichen Bereich genießen. Die Beschäftigung eigener privater Hausangestellter fällt in den außerdienstlichen Bereich.

Eine neue Verordnung über die privaten Hausangestellten (PHV),[117] die am 1. Juli 2011 in Kraft getreten ist, schafft einheitliche arbeitsrechtliche Mindeststandards und ersetzt die entsprechenden kantonalen Normalarbeitsverträge. Die Verordnung regelt die Einreise-, Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen für die privaten Hausangestellten von Personen, die in der Schweiz Vorrechte und Immunitäten genießen.

Die Verordnung verpflichtet die Diplomaten dazu, einen schriftlichen Arbeitsvertrag abzuschließen und dazu ausschließlich den Mustervertrag des EDA zu verwenden. Der Abschluss eines solchen Vertrags ist Voraussetzung für die Ausstellung von Einreisevisa und Legitimationskarten des EDAs (Aufenthaltsbewilligung). Der Lohn ist teilweise in bar und teilweise in Naturalien auszuzahlen; er betrage mindestens 1.200 Franken im Monat netto (entspricht ca. 1000 Euro). Von diesem Betrag dürfen keine Abzüge gemacht werden, und er muss in Schweizer Franken auf ein Bank- oder Postkonto in der Schweiz überwiesen werden, das ausschließlich auf den Namen der oder des betreffenden privaten Hausangestellten lautet.

Arbeitgeber müssen zudem verschiedene Vergütungen, z. B. für Unterkunft und Verpflegung, alle Beiträge an Sozialversicherungen (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil) und die Prämien der Kranken- und Unfallversicherung übernehmen.

Die privaten Hausangestellten müssen für die Ausstellung ihres Visums persönlich bei der zuständigen Schweizer Auslandsvertretung vorsprechen. Bei dieser Gelegenheit erhalten sie Informationen über die Lebenshaltungskosten in der Schweiz und eine Dokumentation über ihre Rechte und Pflichten. Darin steht insbesondere, an wen sie sich wenden können, wenn sie nach der Ankunft in der Schweiz in Schwierigkeiten geraten.[118]

Die Verordnung wird kritisiert, weil sie hinsichtlich des Mindestlohns von 1.200 Franken hinter den Empfehlungen des Jahres 1981 zurückbleibe, die bereits einen Mindestlohn für Hausangestellte von monatlich 1.650 Franken vorsahen.[119]
Quelle: Wikipedia: Diplomatenstatus#Straftaten von Diplomaten


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16.05.2021 um 18:07
Manchmal ist die Isotopenanalyse nicht 100% korrekt. Beim durchlesen des Falls habe ich ein Foto gesehen und gedacht, das könnte ein vietnamesisches Mädchen sein. Leider finde ich jetzt nur noch ein unscharfes Bild. Die Eltern ggf. damals Gastarbeiter in der DDR. Könnte vom Alter her passen. Die Eltern mussten irgendwann zurück in die Heimat und haben das Kind nicht ganz legal, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, zurück gelassen. Die "Adoptivfamilie" schickt bis heute Geld und Postkarten, daher ist das nicht als Vermisstenfall gelistet. Das mit dem Gürtel, würde ich nicht überbewerten. Dieser könnte vom Flohmarkt sein oder der Ablenkung dienen.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

17.05.2021 um 05:11
Zitat von abberlineabberline schrieb:Mich würde die Diplomatenspur auch interessieren
Ich denke nicht, dass es eine solche Spur gibt. Was die Polizei öffentlich darüber sagt, ist jedenfalls nicht mehr als die bloße Überlegung, in welchem Milieu ein Mädchen in Deutschland gelebt haben könnte, welches nach dessen gewaltsamen Tod niemand zu kennen scheint. Da bietet sich natürlich die abgeschottete Welt eines Diplomatenhaushalts an: Ein quasi rechtsfreier Raum, geschützt vor dem Zugriff deutscher Behörden, mit Personal, das bisweilen keinerlei Kontakt zur Außenwelt hat. Ich kann aber den Zeitungsberichten nicht entnehmen, dass es jemals eine konkrete Spur in diese Richtung gegeben hat.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb am 18.08.2018:Es sieht in der Satellitendarstellung so aus, als ob es in diesem Bereich jede Menge Stellen geben könnte, wo man auch vom Land her auf beiden Seiten des Mains beispielsweise in der Nacht eine Leiche entsorgen könnte.
Das ist selbstredend so und es ist sicherlich auch seitens der Polizei die wahrscheinlichste Annahme, dass das tote Mädchen vom Land aus ins Wasser verbracht wurde. Die Boote, die zu diesem Zeitpunkt unterwegs waren, kann und muss man halt ermitteln; ich würde daraus nicht schließen, dass die Polizei eine Verbringung per Schiff als wahrscheinlichste These ansieht.
Zitat von seneca22seneca22 schrieb am 18.08.2018:Ich frage mich, ob das Mädchen nicht Opfer eines Menschenhändlerrings geworden ist. Googelt man nämlich "Mädchenhandel Indien" erhält man eine ganze Reihe von Beiträgen. Indien dürfte so eine Art "Handelsdrehscheibe" für Mädchenhandel auch aus Pakistan und Afghanistan sein. Dieser Mädchenhandel dient einerseits der Prostitution andererseits dem "Arbeitssklavenhandel".
Dabei handelt es sich aber um Verbrechen innerhalb dieser Länderregion. Dass ein Mädchen über solche Kanäle nach Deutschland gelangt, halte ich für eher unwahrscheinlich. Das heißt aber nicht, dass bei uns niemand unter ähnlichen Umständen leben könnte. Es gibt mannigfaltige Beispiele von Menschen, die abseits von behördlicher Registrierung ein Leben in Abgeschiedenheit führen, ohne dass sie von ihrer Umwelt bewusst wahrgenommen werden.

Eine von vielen denkbaren Möglichkeiten wäre etwa, dass das Mädchen mit ihrer Familie als Touristen nach Deutschland gekommen und dann in der anonymen Wohnung eines Verwandten untergekommen ist. Die männlichen Mitglieder arbeiten im Restaurant eines weiteren Verwandten, die Mädchen dürfen kaum raus, die Nachbarn können sich weder ihre Gesichter merken, noch würde es irgendwem auffallen, wenn eines Tages eins fehlen würde. Eins der Mädchen wird von ihrem Vater oder einem anderen Verwandten missbraucht und misshandelt, bis es schliesslich daran stirbt. Die Leiche wird entsorgt, und man spricht nicht mehr darüber.

Das wäre für mich ein vorstellbares Szenario, ohne dass jemand dieses Mädchen im Wortsinn gefangengehalten hat, und ohne dass in klassischer Bedeutung eine „Verbrecherbande“ dahintersteckt.


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17.05.2021 um 12:19
Es wurden schon zahlreiche Möglichkeiten angesprochen. Das Mädchen könnte auf vielfältigste Art nach Deutschland gekommen sein. Eher illegal, denn sonst hätte man aufgrund des Meldesystems vielleicht eine Spur finden können. Das Thema diplomatische Kreise halte ich eher nicht für relevant. Näher liegend ist alles was mit der Binnenschifffahrt zu tun hat oder Menschenhandel und Prostitution. Die Art und Weise, wie man sie auffand und mit welchen Gegenständen, spricht schon sehr dafür, dass man sie gezielt loswerden wollte. Wahrscheinlich hat sie sich gegen das aufgelehnt, wofür man sie hier in Deutschland vorgesehen hatte. Das wird auch nicht unbedingt Familie von ihr gewesen sein, wobei das nie auszuschließen ist. Gerade in den Kulturen, denen sie entstammen soll, ist das Leben einer Frau nicht viel wert.


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Huibu ehemaliges Mitglied

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17.05.2021 um 21:59
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Die Art und Weise, wie man sie auffand und mit welchen Gegenständen, spricht schon sehr dafür, dass man sie gezielt loswerden wollte.
Na klar, was will man mit einer Leiche zu Hause?
Zitat von xoxalbxoxalb schrieb:Wahrscheinlich hat sie sich gegen das aufgelehnt, wofür man sie hier in Deutschland vorgesehen hatte.
Das denke ich nicht. Ihr Schicksal war ja wohl besiegelt. Sie ist wohl einfach bei einer der unzähligen Misshandlungen zu Tode gekommen und sollte anschließend unauffindbar entsorgt werden, hat nur nicht geklappt.


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Das Mädchen aus dem Main - Ein jahrelanges Martyrium

18.05.2021 um 13:24
Hallo an alle,

ich möchte mich gerne auf den von @sören42 geteilten Artikel beziehen.

Es ist durchaus nicht unüblich, dass bei Aufenthalten in Europa das Personal mitgenommen wird. In vielen Teilen der Welt ist es vollkommen normal Hausangestellte (Fahrer, Maid, Nanny’s) zu haben und diese kommen häufig aus den asiatischen Schwellenländern (u.a. Philippinen, Thailand, Malaysia, Pakistan, Indien).

Es ist sehr schwierig für „westliche“ Kulturen, die Lebenssituation dieser Hausangestellten nachzuvollziehen. Letztlich haben sie oft weder in den Ländern, in denen sie eingestellt wurden, noch in den Herkunftsländern Arbeitnehmerrechte, die nur ansatzweise mit denen in Europa vergleichbar sind.
Je nach dem, von welchem Land wir sprechen sind solche Hausangestellten unglaublich „günstig“. Und werden leider auch nur allzuoft so behandelt.
Wenn ihr diesbezüglich Fragen habt, kann ich sie vielleicht beantworten.


Was es auch noch gibt, sind Familien, die „schwierige Kinder“ (oft in der Pubertät) zu Verwandten verschicken, damit sie dort „erzogen werden“ und mal sehen, wie gut sie es zu Hause haben. Das ist aber ein anderes Thema als das oben genannte.


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18.05.2021 um 16:17
Die Verletzungen wurden ihr von Kindheit an zugefügt, wie es heißt. Das kann natürlich familiär passieren oder weil das Mädchen bereits in ihrer Heimat auf der Straße gelebt hat oder in einem Waisenhaus im Herkunftsland. Sicher konnten die Untersuchungen abklären, welche Verletzungen erst aus der Zeit in Deutschland stammen könnten, so sie denn hier gelebt hat. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie illegal in einem Haushalt/Kneipe oder auf einem Schiff gelebt hat. Egal ob als Hausmädchen/Hilfsarbeiterin, im Rotlichtmilieu oder als Freundin eines hiesigen Mannes, der sie beherbergt hat. Immer wieder mal hört man von solchen Schicksalen, bei denen Menschen wie eine Art Sklave gehalten und auch behandelt/misshandelt werden. Sie war dürr, vom Gewicht her schon zu dürr, also hatte sie kaum was zu essen. Wenn sie noch weiter abgemagert wäre, wäre sie sicher gestorben. Von daher denke ich fast, dass sie entweder jemand gefangen hielt und unterversorgte oder sie lebte auf der Straße.
Die Utensilien Bettlaken und Sonnenschirmständer hat ja im Prinzip jeder daheim. Selbst Obdachlose verfügen manchmal darüber, wenn sie sich festere Quartiere einrichten. Jemand erschlug sie und schnappte sich die nächstbesten Utensilien, die für das Versenken im Fluss geeignet waren. Dieses grausame Verbrechen schockt einen doch sehr.


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