Ich habe mal versucht, mich in den thread hineinzuarbeiten und möchte erklären, warum ich an die ein oder andere Theorie nicht glauben kann.
Gemäß der Meinungsfreiheit möchte ich dann auch spekulieren, wie es gewesen sein könnte.
Sollte ich dabei persönliche Gefühle verletzen, bitte ich mich zu entschuldigen und ggf. meinen Beitrag zu löschen.
Vorneweg möchte ich mich aber gegenüber
@mister verbessern.
Die Tat fand um 21 Uhr statt und da ist es im September dunkel! Mein Fehler! Weiter oben schrieb ich 20 Uhr!
Deichschaf schrieb am 30.12.2012:Die Aussage in dem Beitrag, das ihr ihre Hilfsbereitschaft zum Verhängnis wurde, lässt den Schluß zu, das die Polizei bis heute davon ausgeht, das es sich um einen Anhalter gehandelt hat.
das muss nicht zwingend sein.
Die Aussage war "
möglicherweise einen Anhalter mitgenommen, sonst nie gemacht".
Das ist typisch Eduard Zimmermann von Aktenzeichen xy, dass gebetsmühlenartig darauf hingewiesen wurde, wie gefährlich dieses Thema "per Anhalter fahren/ Anhalter mitnehmen" ist.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass eine junge Frau bzw. Regina, die nie einen Anhalter mitnimmt, in der Dunkelheit bei schlechter Sicht und schlechten Bedingungen bei einer Gestalt anhält, die sie höchstwahrscheinlich noch nicht mal richtig erkennt.
In erster Linie hat sich Regina wohl auf ihren Freund gefreut und wollte trotz des Wetters pünktlich in der Kaserne sein.
Unter diesen Umständen vermeidet man wohl alles, was den normalen Ablauf behindert.
Ich glaube generell nicht an einen Anhalter, egal ob Soldat oder nicht, der nach dem Mordfall noch kilometerweit laufen musste.
Ein Grund wäre z.B., der Fundort der Leiche, mitten auf dem Weg.
Einer der weiß, dass er sich
nicht schnell vom Tatort entfernen kann lässt wohl kaum die Leiche mitten auf dem Weg liegen, sondern zieht diese schnell ins Gebüsch bzw. versteckt die Leiche. Auch im Wald kann um diese Zeit ein Jäger oder jemand der sich verfährt unterwegs sein, der einen Leichenfund umgehend meldet.
Selbst Ende der 80er wäre so ein Delikt bei Entdeckung sofort in den regionalen Radiostationen rauf und runter gelaufen mit der Empfehlung, die Augen offen zu halten, keine Anhalter mitzunehmen etc.
Es wäre sehr gewagt, nach so einer Tat in sein Dorf oder seine Kaserne mit der Befürchtung zurückzukehren, dass die Bevölkerung zig mal aufmerksamer als normal ist, weil das Verbrechen schon im Radio kam...
Für mich deutet diese Vorgehensweise (Leiche mitten auf dem Weg liegen lassen) darauf hin, dass der Täter motorisiert war und sich und sein Fahrzeug schnell vom Tatort entfernen - und in Sicherheit bringen wollte.
Ich glaube auch nicht an einen Mercedes Fahrer, der Regina 30km hinterherfährt und auf eine günstige Möglichkeit hofft, z.B. dass sie von der Straße in eine Seitenstraße abbiegt...
Ich glaube nicht an jemanden, der an einer Ampel die Beifahrertür aufreist und sich ins Auto hereinsetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Regina aus dem stehenden Auto springt und Passanten auf sich aufmerksam macht, wäre viel zu groß.
Sowas machen eher triebgesteuerte Sexualstraftäter (bei denen der Verstand komplett aussetzt), die mehrfach auffällig wurden. Aber der gesuchte Täter ist nie in Erscheinung getreteten, seine DNA gänzlich unbekannt.
Und auch bei so einer "Masche" wäre die Frage, wie kommt der Täter vom Tatort weg (wenn er Kilometer zuvor bei einer Kreuzug zugestiegen wäre).
Ich glaube auch nicht an jemanden, der an einer Tankstelle Reginas Auto manipuliert, dabei nicht gesehen wird, sie an einer menschenleeren und verkehrsleeren Stelle zum Anhalten bringt (was an einer Bundesstraße auch in den 80ern um 21 Uhr schwer ist), überwältigt, sein Auto so abstellt dass es niemand sieht, mit Regina in den Wald fährt, nach der Tat zum abgestellten Auto ohne gesehen zu werden zurückläuft und dann flüchtet. Das halte ich für viel zu konstruiert. Dann hätte er auch gleich mit Reginas Auto zu seinem Auto fahren können.
Abgesehen davon, höchstwahrscheinlich war Regina während der Orkanfahrt nicht an einer Tankstelle. Die wenigen Tankstellen die in Frage kämen und überhaupt nach 20 Uhr an diesem Tag, der durch das Wetter einen großen Wiedererkennungswert hatte, geöffnet hatten, wurden sicherlich überprüft, die Angestellten befragt. Wahrscheinlich ist auch Reginas "Lieblingstankstelle" schnell ausermittelt worden und dann wurde nachvollzogen, wann und wieviel sie zuletzt getankt hat, bzw. ob es überhaupt nötig war zu tanken.
Ich glaube auch nicht an einen zweiten Liebhaber. Reginas Bild war nach der Tat regional überall zu sehen, sie war Verkäuferin und hatte dadurch ohnehin einen hohen Bekanntheitsgrad. Einen zweiten Liebhaber zu vertuschen, gleichzeitig eine gemeinsame Wohnung im ländlichen mit ihrem Freund zu unterhalten, halte ich für unmöglich.
Für mich passt eigentlich am ehesten folgender Tatablauf:
Vorneweg muss ich aber sagen, dass ich bereits das "Glück" hatte, mit älteren Fahrzeugen und insbesonderen "blinden" Scheinwerfern unterwegs zu sein und auch schon mit wirklich extremen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte.
Mein Verdacht ist, Regina hat aus eigenem Ermessen die Straße verlassen und das hatte ganz banale Gründe.
Ich denke, Regina hat aufgrund des Wetters, weil sie vielleicht auch kurzfristig aufgrund sehr schlechter Sicht neben die Straße geraten war und das als Warnschuss sah, diese Entscheidung getroffen. Vielleicht haben die Scheibenwischer nicht funktioniert, weil etwas darunter geraten war, vielleicht waren die Scheinwerfer ihres alten Autos sehr schwach, oder, oder, oder... Sie tat das vielleicht auch nur, um sich nach einem Fast-Unfall kurzfristig zu sammeln und vielleicht eine Zigarette zu rauchen...
Warum es diese Ausfahrt war hing wohl mit den Momentanbedingungen zusammen, andere Abzweigungen in Waldwege waren viel versteckter bzw. schlechter wahrzunehmen.
Möglicherweise hat sie weder erkannt, dass sie nicht hätte abbiegen dürfen (durchgezogene Mittellinie auf der Staße durch das viele Wasser, den plätschernden Starkregen, die schlechte Sicht, schwer erkennbar), noch, dass die anfangs betonierte und großzügig angelegte "Straße" die da links abgeht, die Einfahrt eines Waldweges ist.
Möglicherweise hat sie aber das Auto des Täters wahrgenommen und sich nichts Großartiges dabei gedacht. Das Auto des Täters hat ihr vielleicht zunächst suggeriert, dass es kein komplett einsamer Waldweg ist.
Der Täter hat dann irgendwie den Zugang in ihr Auto gefunden. Vielleicht hat sie ihn sogar angesprochen ob ihr Licht geht oÄ, vielleicht ist sie aber auch kurz ausgestiegen um ihr Licht zu kontrollieren, den Scheibenwischer frei zu machen etc, etc. Im weiteren Verlauf wurde sie dann vom Täter, der irgendwie auf ihren Beifahrersitz gelangte, genötigt tiefer in den Wald zu fahren und dabei hat der Täter Spuren auf dem Beifahrersitz hinterlassen. Diese Spuren ließen die Polizei später darauf schließen, dass über einen längeren Zeitraum ein Mitfahrer mit ihr im Auto unterwegs war.
Für so eine falsche Annahme könnte bspw. ausreichen, dass der Täter vor der Tat auf dem Beifahrersitz eine geraucht hat, der Sitz verstellt wurde, etc.
Wenn der Täter ein Mann war, der sich hier bereits öfter aufgehalten hat, konnte er auch gut abschätzen, ob in der nächsten Zeit mit jemandem, einem Förster, jemand der irgendeine Abkürzung nimmt, zu rechnen ist.
Die guten Ortskenntnisse dürften ihn auch gegenüber Regina noch überlegener und souveräner erscheinen und agieren haben lassen, als er ohnehin war. Sie hingegen befand sich in der Opferrolle und hat gelähmt vor Angst alle Anweisungen befolgt.
Vieles spricht dafür, dass der Täter einen Bezug zu genau diesem Weg hatte und wohl aus der Region stammte.
Daher musste er sie auch töten um die Vergewaltigung zu verdecken.
Wäre es jemand aus Bayern, BW oder SH gewesen, der auf der Durchreise war, wäre ein Bezug zu dieser Tat schwierig nachzuweisen gewesen. Derjenige hätte nicht zwingend einen Verdeckungsmord begehen müssen. Es hätte gereicht ihr zu drohen nicht aus dem Auto auszusteigen und ihr den Autoschlüssel abzunehmen.
Da der Täter im Anschluss nicht mehr in Erscheinung getreten ist (zumindest ist seine DNA in keiner Datenbank), denke ich, dass er aufgrund der Umtände ein absoluter Zufallstäter war.
Ein intelligenter Zufallstäter, der aber genau weiß, dass er so einen großen Bezug zum Tatort und Tatgeschehen hat, dass er bei der nächsten Auffälligkeit ins Visier der Ermittler geraten wäre. Möglicherweise gibt oder gab es auch jemanden im Umfeld des Täters, der ihm die Tat zutraut oder zugetraut hat, der vielleicht sogar erkannt hat, dass das Alibi, die Verhaltensweise, die Aussagen, insgesamt merkwürdig erschienen.
Möglicherweise wurde der Täter auch als Zeuge von der Polizei befragt, passte aber nicht ins Profil.
Vielleicht wäre in eine ganz andere Richtung ermittelt worden, wenn man Reginas Abfahrt in den Waldweg anders interpretiert hätte. Vielleicht hätte man sich nicht zu sehr darauf versteifen sollen, dass Regina gedrängt wurde, falsch abzubiegen, sondern, dass Autofahrer bei extremen Bedingungen (stellenweise wurde ein Orkan vermutet) ungewöhnliche Entscheidungen treffen können.
Ich glaube demnach, dass die gesamten Ermittlungen einen falschen Ansatz hatten und dadurch der wahre Täter für die Polizei als Täter gar nicht in Frage kam.