Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
08.12.2022 um 23:24
ich weiß dass man in die filmbeiträge nicht zu viel hineininterpetieren soll, aber etwas fand ich daran schon interessant. Es wird gezeigt wie eine anwohnerin auf einen schrei reagiert und nachsieht. auch wenn dies später nicht im nachgespräch aufgegriffen wurde, denke ich dass ein oder mehrere zeugen einen schrei gehört haben, aber nicht mehr! also keine unterhaltung oder streitgespräch wie etwa in anderen fällen (zb daniela kammerer).
ein weiterer punkt ist für mich der alkoholkonsum von petra nohl. im film wird sie mehrmals mit verschiedenen biergläsern gezeigt. hat sie viel getrunken? wenn ja, hat sie viel vertragen? ich denke mir, dass petra doch einiges konsumiert hat (laut film war sie um 8 verabredet und um 4 ist sie vom colon aufgebrochen) in 8 stunden. ihr zustand könnte auf den angriff einfluss gehabt haben.
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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
09.12.2022 um 12:57
Hallo :)
Können die, die es besucht haben vielleicht etwas mehr über das Bierdorf erzählen?
Mich würde speziell interessieren wo der Eingang bzw. die Eingänge waren.
Mir ist die Gegend zwar bekannt - von einem Bierdorf oder überhaupt einer unterirdischen Anlage hatte ich bis zum XY Film allerdings nie gehört.
Für die Nicht-Kölner vielleicht interessant - die Opernpassagen/Schweizer Ladenstadt wurde im selben Jahr, 1988, ebenfalls Schauplatz im Zusammanhang mit dem Gladbecker Geiseldrama. Das bundesweit für Schlagzeilen sorgende "Auto-Interview", bei dem später der Reporter ins Täterfahrzeug stieg, spielte sich direkt vor den Opernpassagen ab.
Karneval in Köln. Im Gegensatz zum XY-Film sind die Kneipen meistens sehr sehr voll. Für einen Eindruck wie voll, einfach mal die Schlagworte 'Karneval Köln Kneipe' in eine Suchmaschine eingeben und die Bilder ansehen.
Ich würde mich also nicht zu sehr auf die "beobachtete Geldübergabe" versteifen.
Ausserdem herscht rund um die Uhr Treiben in der Stadt, d.h. es sind mehr Menschen unterwegs und das auch spät in der Nacht.
Fußweg Der Weg den Petra Nohl wohl gegange ist, ist Anfangs (Breitestraße) eine reine Fußgängerzone, später ein Stück das wirkt wie eine Fußgängerzone mit einer abgetrennten Fahrspur in der Mitte, also kein echter Bürgesteig und nur eine Fahrbahn ohne Gegenverkehr und parkende Autos. Hier befinden sich Hauptsächlich Geschäfte, dem entsprechend ist es alles gut einsehbar, übersichtlich und als Verbindungsstrecke von der Altstadt/Bahnhof zu den Ringen/Südstadt - also den Bereichen wo gefeiert wird - ist auch jederzeit mit Passanten zu rechnen.
Die Albertusstraße, wo auch der spätere Tat- und Auffindeort liegt, ist mehr oder weniger eine normale Wohnstraße. Der Auffindeort selbst liegt direkt an einem Schulgelände, sieht heute aber anders aus als damals (Neubauten), wie man gut erkennen kann, wenn man die Bilder vergleicht.
Diese Straße liegt insgesamt vergleichsweise "abseits".
Die angrenzende Magnusstraße, die Petra Nohl überqueren wollte, dient als Verbindung Dom Friesenplatz (Ringe) und ist stark befahren, ausserdem liegt ein Hotel in unmittelbarer Nähe.
Der Tatort ist also die idealste Stelle auf dem gesamten Weg für einen Übergriff. Die Gefahr, das jemand vorbeikommt war viel geringer als auf der Breitestraße oder später, das Gelände schlecht einsehbar und teilweise sogar unbewohnt.
Die Disco Big Ben - die Ziel von Petra Nohl war - lag in einer eher dubiosen Ecke Kölns - in den 80ern noch mehr als heute.
Hier tummelten sich Zuhälter und Unterwelt in einschlägig bekannten Lokalitäten. Ob das Big Ben eine davon war ist mir allerdings unbekannt. Direkt nebenan befindet sich (zumindest heute) das 'Klein Köln 2', einem Ableger der Kneipe 'Klein Köln' (an der sie auf ihrem Weg auch vorbeigekommen wäre) dem "Miljö"-Treffpunkt schlechthin.
Für mich ist ein Raubüberfall relativ unwahrscheinlich. Einer angetrunkenen/betrunkenen Frau ihre Handtasche zu entreissen, wäre möglich gewesen ohne sie derartig massiv anzugreifen und es hätte dafür auch nicht die "dunkelste Ecke" sein müssen.
Auch der Klassiker 'betrunken mit überquellender Brieftasche bezahlt - dabei beobachtet - danach beraubt' erscheint mir eher abwegig. Ein 100 DM Schein, auch wenn das hier einige anderes sehen, war schon damals kein so großer Betrag oder ungewöhnlicher Anblick, dass ein deartiges Szenario wahrscheinlich macht.
Eine versuchte Vergewaltigung, die gestört wird (wie im Film) und/oder aus dem Ruder läuft (plötzlich ist die Frau tot), wäre meine Vermutung oder ein Lustmord, eventuell auch ein Frustmord.
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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
09.12.2022 um 18:53
Was erhofft man sich von der XY Folge nach der langen Zeit und mit dem Inhalt?
Der Filmfall bezog sich am Anfang intensiv auf die Beziehung der Exehepaare und der im Fall deutlichen Frage des Exehemannes wo die Exfrau denn feiern möchte an diesem Abend. Im Prinzip kann es ihm egal sein. Hatten die Eltern der Tochter diesen Dialog mitgehört ? Die Beziehung zueinander erhielt dadurch einen negativen Eindruck. Absicht ? Die Frau nutzte scheinbar die wenigen Möglichkeiten mit Freundinnen Party zu machen. Ausgerechnet an diesem Abend bzw in dieser Nacht wird sie brutal getötet. Natürlich ist es ebenso erwähnenswert, dass die junge Frau ohne ihre Freundinnen zu später Zeit ALLEIN weiterfeiern wollte ? Warum ? Ohne Zweifel kann die Geldübergabe jemand im Club beobachtet haben. 600 Meter zu Fuss zu laufen ist kein kleiner Spaziergang zum nächsten Club. Ein Taxi für 10 DM hätte es auch getan. Die nächste schwierige Szene für die Zuschauer ist die Befragung des ExMannes. Zumindest wurde es gezeigt. Wurde er eigentlich verdächtigt?
Er druckst herum und erzählt dann eine Version , dass er nicht bei seinem Kind gewesen ist. Die weitere Belegung von positiven Zeugenaussagen für ihn wurde nicht mehr erwähnt. Insofern ist der Fall in der Sendung wieder nur halbgar.
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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
09.12.2022 um 20:05
Ich denke an Karneval ist es kein Problem maskiert eine Frau zu überfallen, wenn es nur um das Geld geht. Und die Brutalität der Tat zeugt für mich für sehr viel angestaute Wut im Bauch. Ich vermute der Täter hat ihr gezielt aufgelauert oder ist ihr sogar gefolgt. Und er könnte auch schon vorher im Bierdorf maskiert gewesen sein und sie aus der Ferne beobachtet haben, ohne, dass sie es bemerkt...
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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
09.12.2022 um 21:29
Die Leute die bei der Kripo herumdrucksten hatten doch eigentlich alle ein Alibi bis auf den einen.
Der Exmann feierte mit der neuen Freundin die das wohl bestätigt hat.
Der Tanzpartner war mit Freundin da und fuhr 2.30 Uhr mit einem anderen Paar nach Haus?
Bleibt noch der andere Bekannte dem sie aber auch nichts nachweisen konnten.
Ich denke das PN ein Zufallsopfer war. Der Täter wollte sie vielleicht “nur“ vergewaltigen aber sie hat sich heftig gewehrt. Auch bei einer brutalen Tötung muss nicht immer eine Beziehungstat dahinterstecken. Ich glaube nicht das es um das Geld ging.
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Karneval-Mord an Petra Nohl (1988)
09.12.2022 um 22:26
Wenn, wie geschildert, der Bereich zu einem Drogenhandelgebiet zählt, kann es sehr wohl um Geldbeschaffung für Drogen gegangen sein. Ein versuchter Raub, der ausser Kontrolle gerät, wenn sich das Opfer unerwartet heftig gegen die Beraubung wehrt.
Der von mehreren Zeugen gehörte Schrei ist für einen Täter der Punkt, ab dem weitere Lautäusserungen des Überfallopfers umgehend unterbunden werden müssen. Der massive Griff zum Hals ist dafür stets das erste Ziel, wenn keine Stich- oder Schusswaffen eingesetzt werden können.
Die (auch in diesem Faden) allgemein geäusserte Ansicht, dass Erwürgen stets für eine Beziehungstat sprechen würde, gehört in den Bereich der Mythen und Märchen.
Ich war Ende der 70er Jahre zum 1. Mal in Köln. 2 Freunde holten sich bei einer der Botschaften innerhalb des inneren Rings Visa für ein Land in Asien.
Während sie in dieser Botschaft waren, blieb ich im Wagen sitzen. Innerhalb einer Viertelstunde konnte ich tagsüber auf offener Strasse einen Drogenhandel beobachten.
Was mir bei diesem Mord nicht verständlich ist, dass das Opfer hinter diesen Verkaufsständen lag. Die Tat kann nicht dort geschehen sein. Sondern muss auf dieser Strasse passiert sein und danach wurde das Mordopfer vom Täter dorthin verbracht.
Ich kann mich nicht entsinnen dass irgendwo von den Ermittlungsbehörden darauf eingegangen wurde: Täterwissen, wie immer, wird die Begründung lauten.
Dieser Fall wird leider, wie so viele andere schwere Verbrechen gegen Leib & Leben, für immer ungesühnt bleiben.
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