LackyLuke77 schrieb:Mein Punkt beim Thema "Tatwaffe" war doch, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Täter von Beginn an eine mitführte, also ein Messer oder eine Pistole, mit der er das Opfer hätte bedrohen können, um ihm die Handtasche auszuhändigen. Ob der Täter einem am Tatort liegenden Gegenstand spontan verwendete, ist für uns sicherlich nicht zu beantworten.
Teleskopschlagstock oder Schlagring, nur Beispiele für Waffen die man hätte mitführen können und die auch, soweit bekannt, ins Szenario passen könnten.
LackyLuke77 schrieb:Zumindest an der Kleidung am Tatabend, wäre mir dies nicht möglich gewesen.
Wie gesagt, ich sehe da nichts was auf Geld schließen ließe.
Eine junge Frau im 0815 Kleid, einer trendy Haarsprayfrisur (in XY anders*) und einem "Kinderportemonnaie".
*wenn man die Bilder der Besucher des Bierdorfes von damals gesehen hat, ist die Frisur des Originalfotos wahrscheinlicher. Die Besucher sind "gewöhnliche" junge Leute der "Arbeiterklasse".
OdinAndy schrieb:Dafür spricht schon, dass die Ecke zum Drogenmillieu gezählt haben soll. Da sind oft 20,- DM ein kleines Vermögen.
Ich glaube hier entsteht ein falscher Eindruck. In Köln sind die Hauptecken in denen sich Obdachlose und Drogensüchtige sammeln bzw. gesammelt haben, der Neumarkt, der Ebertplatz, der Heumarkt, rund um die Domplatte (die damals noch anders aussah) und den Bahnhof. Die anderen Plätze und U-Bahn Haltestellen mit Zwischendeck wie Friesenplatz, Rudolfplatz und Apellhofplatz usw. in geringerem Ausmaß.
Der Tatort und die direkte Umgebung liegen aber abseits.
OdinAndy schrieb:Ich halte es, ohne die anderen Möglichkeiten ausschließen zu wollen, für durch aus realistisch, dass der Täter eine "angeschlagene, junge Frsu" als leichtes Opfer ansah und versuchte diese zu berauben.
Nun gibt es für mich zwei denkbare Weiterentwicklungen (weitere können natürlich möglich sein).
- Sie ist nicht so angeschlagen, wie er meint und wehrt sich heftig, vielleicht weil Sie keinen Raub, sondern ein Sexualdelikt befürchtet, und der Täter weis sich nicht mehr zu helfen, außer mit völlig überzogener Gewalt. (Kopf auf den Boden schlagen use) tickt also völlig aus.
- Sie erkennt, durch puren Zufall den Täter und er "muss Sie nun" (aus Seiner Sicht) töten. Vielleicht ein Bekannter aus der Jugend, irgend einem Verein, einer Arbeitsstelle, der inzwischen ins Drogenmillieu gerutscht ist. Klar wäre ein unglaublicher Zufall, aber für mich nicht auszuschließen, da ich bereits mehrfach an den "unmöglichsten Orten" völlig unerwartet auf uralte Bekannte getroffen bin. Nein, das waren keine Räuber, oder keine Totschläger, meistens endeten diese Treffen völlig harmlos, manchmal erst nach ein paar Bier. Dennoch staunte ich mehrfach, wo diese Leute und in welchem Zusammenhang diese gerade dort vor Ort waren, wo ich Sie traf.
Vergessen darf man bei dieser Tat außerdem nie, dass auch der Täter unter Alkoholeinfluss gestanden haben kann, was nicht selten manchen agressiv macht, oder auch unter Drogen. Wer weis also, was dieser Täter "wirklich sah". Gut möglich dass er auch nur vermutete, Sie würde Ihn/Er würde Sie kennen. Das mag als Todesurteil für Sie schon gereicht haben.
Ich zitiere mich mal selbst :
MelodyLee schrieb:das ist Mumpitz!
Die Frau wurde erst getötet, dann beraubt.
Wie ich schon einmal schrieb, brauchst du Niemanden zu töten um ihn zu berauben, auch nicht um eine Personenbeschreibung zu verhindern. Handtasche entreissen, weglaufen. Welche Personenbeschreibung soll es da geben? Keine mit der irgendjemand was anfangen kann, dafür geht das alles zu schnell.
Davon mal abgesehen spricht einiges dafür, dass sie sich nicht mehr wehren konnte. Das mögliche Fehlen von Abwehrspuren würde z.B. darauf hindeuten. Auch, dass nirgendwo die Rede von Zeugen einer lautstarken Auseinandersetzung ist.
Wenn man davon ausgeht, dass die Frau recht schnell bewustlos bzw. überwältigt war, aber trotzdem noch hinter die Wagen gezogen wurde, dann erübrigt sich jegliche Raubüberfalltheorie eigentlich.
Warum sollte man statt zu fliehen, die schon hilflose Frau in eine dunkle Ecke ziehen um sie dann noch zu würgen?
Für mich folgt die Tat dem System: Angriff - in Deckung verschleppen - Tötung.
Ein Überfall würde aber nach dem Angriff ganz anders geplant sein: Wertgegenstände schnappen und schnell weg, um nicht entdeckt zu werden. Also möglichst schnell ans Ziel kommen und auch schnell fliehen.
Das Verschleppen kostet aber Zeit und das Risiko des Entdecktwerdens steigt - auch ein Opfer kann den Täter dann möglicherweise besser beschreiben (ist also beim Raubüberfall eher Blödsinn). Und um dies zu verhindern, wird das Opfer dann getötet - womöglich noch vis-a-vis über Minuten erwürgt? Puh, das ist für mich arg widersprüchlich.
OdinAndy schrieb:- Sie erkennt, durch puren Zufall den Täter und er "muss Sie nun" (aus Seiner Sicht) töten. Vielleicht ein Bekannter aus der Jugend, irgend einem Verein, einer Arbeitsstelle, der inzwischen ins Drogenmillieu gerutscht ist.
Mit dem Drogenmillieu hast du's aber.
;)Meinst du nicht, dass ein Bekannter sie vor einem möglichen Angriff erkannt hätte und dann nach jemand anderen geguckt hätte? Bezogen auf XY war sie ja nicht verkleidet.
Zum Thema Zeugenaussage an Karneval noch etwas.
Klassische Täterbeschreibung: "der Clown hat Zorro auf die Nase gehauen, weil der mit dem Marienkäfer geknutscht hat".
Es gäbe also genug Möglichkeiten geplant unerkannt zu bleiben.