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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
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Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 14:31Ich kann der Argumentation von @brigittsche folgen, dass der Valentinstag womöglich keine Rolle gespielt hat, auch wenn ich persönlich der Ansicht bin, dass der Valentinstag nicht zufällig mit dem Tattag zusammen fällt.
Dass z. B. keine mitgebrachte Schusswaffe verwendet wurde, ist insofern erklärlich, dass man sie nicht ganz so leicht und ohne einschlägige Spuren zu hinterlassen, beschaffen kann. Das sollte wohl mit
Dass sich Messer in der Küche eines Haushalts üblicherweise finden lassen, ist klar. Womöglich ist es dort sogar schneller zur Hand, als ein in einer Tasche, Rucksack usw. mitgebrachtes. Direkt mit dem Messer in der Hand wird der oder die Täter, man geht ja von zwei Tätern aus, die Wohnung wohl nicht betreten haben. Das Risiko wäre zu groß, bereits an der Tür zurückgewiesen zu werden. Aber auch das Setting, MH im Schlafzimmer auf dem Bett sitzend, passt dazu nicht wirklich.
Dass z. B. keine mitgebrachte Schusswaffe verwendet wurde, ist insofern erklärlich, dass man sie nicht ganz so leicht und ohne einschlägige Spuren zu hinterlassen, beschaffen kann. Das sollte wohl mit
sinnfällig vor Augen geführt werden. Was ja auch gelungen ist.brigittsche schrieb:Ja, eine Pistole kann man halt nicht in der Sonderaktion bei Aldi kaufen. Da muss man halt ggf. nehmen was man hat.
Dass sich Messer in der Küche eines Haushalts üblicherweise finden lassen, ist klar. Womöglich ist es dort sogar schneller zur Hand, als ein in einer Tasche, Rucksack usw. mitgebrachtes. Direkt mit dem Messer in der Hand wird der oder die Täter, man geht ja von zwei Tätern aus, die Wohnung wohl nicht betreten haben. Das Risiko wäre zu groß, bereits an der Tür zurückgewiesen zu werden. Aber auch das Setting, MH im Schlafzimmer auf dem Bett sitzend, passt dazu nicht wirklich.
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 14:36Ja, das kann natürlich auch sein, ich kann ja auch nicht belegen, dass der Tag nicht bewusst ausgewählt wurde und es ein reiner Zufall ist.sören42 schrieb:auch wenn ich persönlich der Ansicht bin, dass der Valentinstag nicht zufällig mit dem Tattag zusammen fällt.
Nur sollte man im Hinterkopf behalten, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass der Tag bewusst ausgewählt wurde und es daher nicht so selbstverständlich ist, wie es hier teilweise einfach so angenommen wird.
Wenn jetzt z. B. irgendwo in der Wohnung ein typisches Valentinstagsgeschenk herumgelegen hätte, das MH für den erwarteten Besuch gekauft hätte (oder das dieser mitgebracht hätte) dann wäre das selbstverständlich eine ganz andere Sache.
Nur gibt es solche Anhaltpunkte eben nicht. Die Tat hat an diesem Tag stattgefunden, das ist zunächst einmal alles, sieht man mal von der Tatsache ab, dass das Opfer auf seinem Bett saß. Aber das kann dann eben auch möglicherweise mit einem reinen Sexdate zu erklären sein, das nun mal keineswegs bewusst auf diesen Tag gelegt worden sein muss.
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 14:48Hierzu gab es lt. den veröffentlichten Hinweisen wohl nichts in der Wohnung von MH, lediglich eine Weinflasche war Thema.brigittsche schrieb:Wenn jetzt z. B. irgendwo in der Wohnung ein typisches Valentinstagsgeschenk herumgelegen hätte, das MH für den erwarteten Besuch gekauft hätte (oder das dieser mitgebracht hätte) dann wäre das selbstverständlich eine ganz andere Sache.
Diese gehörte wohl nicht in dem Haushalt von MH und könnte vonm Täter mitgebracht worden sein.
Ob das jetzt im Bezug zum Valentinstag steht oder ein eventuelles Treffen nur zufällig auf den 14.02. fiel, wird man wohl erst kombinieren können, wenn der Fall gelöst worden ist.
brigittsche schrieb:sieht man mal von der Tatsache ab, dass das Opfer auf seinem Bett saß
Gibt es dazu Belege? Es wurde nur über die Auffindesituation berichtet, nicht dass er auf dem Bett saß und dort angegriffen wurde - oder überlese ich da grade etwas? Gerne Quelle verlinken, würde mich durchaus interessieren.sören42 schrieb:Aber auch das Setting, MH im Schlafzimmer auf dem Bett sitzend
Aber nicht jedes ist für alles geeignet und ob MH nun selbst gerne kocht oder lieber bestellt, solch Infos hat man nur wenn man jemanden kennt. Wäre jetzt nicht der erste alleinstehende Mann, der eben kaum was in den Küchenschränken hat bzw. weniger gut ausgestattet ist.sören42 schrieb:Dass sich Messer in der Küche eines Haushalts üblicherweise finden lassen, ist klar.
Kielius
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 15:28Ich finde die Argumentation, dass dem "Valentinstag" keine besondere Rolle in diesem Fall zukommt, ebenfalls sehr plausibel.sören42 schrieb:Ich kann der Argumentation von @brigittsche folgen, dass der Valentinstag womöglich keine Rolle gespielt hat, auch wenn ich persönlich der Ansicht bin, dass der Valentinstag nicht zufällig mit dem Tattag zusammen fällt.
Welche Argumentation hat dich denn zu der Überzeugung geführt, dass der Valentinstag nicht zufällig mit dem Tattag zusammenfällt.
Da bin ich je wirklich einmal gespannt...
Ich hoffe, du "argumentierst" nicht nur mit deinem "Bauchgefühl"...
Also, ich hoffe doch wirklich, dass wir jetzt nicht anfangen in Frage zu stellen, ob sich in der Küche des Junggesellenhaushaltes von Matthias Horn auch (verschiedene) Messer befunden haben...Foxie123 schrieb:Aber nicht jedes ist für alles geeignet und ob MH nun selbst gerne kocht oder lieber bestellt, solch Infos hat man nur wenn man jemanden kennt. Wäre jetzt nicht der erste alleinstehende Mann, der eben kaum was in den Küchenschränken hat bzw. weniger gut ausgestattet ist.
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 15:58In Kripo Live sagt der Polizeihauptkommissar, dass gegen MHs Hals stumpfe Gewalt ausgeübt worden war, und er dieser Verletzung erlag. Ich nehme an es handelte sich um ein Erwürgen (oder Erdrosseln), und dass er daraufhin dann erst auch noch mit dem Messer attackiert wurde, tödlich war anscheinend nicht der Messerschnitt. Da denkt man dann doch (statisitsch gesehen) eher an einen persönlichen Kontakt wo viel Wut im Spiel war, wenn das Erwürgen alleine nicht gereicht hat, sondern etliche Stiche und Schnitte dabei waren.Kielius schrieb am 06.09.2021:20.00 Uhr am 14.02. festzurren?
Es kann aber nicht sein, dass es zuerst nur einen "Streit" mit Schreien gab, woraufhin eine Person die Wohnung verliess und die Treppe herunterrannte (vllt sogar mit MHs Schlüssel), später aber diese Person (oder ein beauftragter Täter) zurückkam, Licht anschaltete und die Tat vollendete?
Sicherlich könnte es auch so abgelaufen sein. Todesschreie hören sich aber auch noch einmal anders an als wenn lautstark gestritten wird. Und dass der Täter später am Abend auf sein Opfer einstechen konnte, ohne dass es geschrien hat, glaube ich auch eher nicht.
Wenn das Todesschreie gewesen wäre, hätte ich doch angenommen dass das befreundete Nachbars- Pärchen mal geklopft hätte, zumal sie jemand hastig durchs Stiegenhaus davonrennen gesehen haben. Da würde mich wundern, dass die Leiche erst zwei Tage später entdeckt wurde.
Warum ein Bekannter (verheirateter Mann) ein Motiv gehabt hätte, haben wir wohl nie erfahren? (ob man auf dem Handy dazu etwas gefunden hat - wie zB dass MH mit dessen Frau zu viel oder intimen Kontakt gehabt hätte).
Und wo das Handy dann gefunden wurde, ist wohl nicht bekannt? (von wegen das Laptop hat man mitgenommen, das Handy aber nicht. Allerdings sind im Jahr 2006 wohl noch nicht so viele Smartphones im Umlauf gewesen mit Fotomaterial und für diverse Social Media Kontakte, sodass das dem Täter eventuell vergleichsweise unwichtiger war).
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 16:10Ich habe lediglich meine Gedanken geteilt.Kielius schrieb:Also, ich hoffe doch wirklich, dass wir jetzt nicht anfangen in Frage zu stellen, ob sich in der Küche des Junggesellenhaushaltes von Matthias Horn auch (verschiedene) Messer befunden haben...
Man kann die Situation ja im Grunde an der Stelle in 2 Versionen unterteilen:
1. Der/die Täter sind bereits mit Tötungsabsicht in der Wohnung des Opfers gewesen
2. Der/die Täter waren nicht mit einer Tötungsabsicht in der Wohnung des Opfers gewesen (beispielsweise eskalsierte ein Streit)
Beim Szenario 1 finde ich es doch etwas improvisierend die Mordwaffe im Haushalt vom Opfer zu wählen, anstelle den Ablauf bereits grob zu planen und somit auch eine Tatwaffe.
Von anderen Nutzern wurden bereits Fälle genannt bei welchen die Mordwaffe trotz bereits vora bestehender Tötungsabsicht erst am Tatort ausgewählt wurde (also nicht mitgebracht wurde)
Für mich wirkt es aber sehr improvisierend. Hätte man mich in meiner Arbeitswohhnung, die ich 2,5 Jahre hatte, überfallen - hätte die Tat leider tatsache mit einem ganz normalen Brotmesser (also die kleinen zum Brot schmieren) ausgeführt werden müssen. Ich hatte da nichts weiter an Kochgeschirr oder Messern etc. - weil ich all das tatsache nicht brauchte. So eine Schnittverletztung am Hals wie bei MH mit solch einem Messer zu vollbringen wäre sicherlich ne andere Geschichte als wenn man ein größeres, stabiles Fleischmesser hat
Wird die Mordwaffee bereits mitgebracht haben wie ja einen gewissen Vorsatz - eine gewisse Vorbereitung..., wird sie erst am tatort ausgewählt bleibt meiner Meinung nach die Varainte mit einem eskaliertem Streit auch weiterhin recht wahrscheinlich oder zumindest nicht ganz unwahrscheinlich.
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 16:32Das schätze ich genauso ein wie du.Foxie123 schrieb:Beim Szenario 1 finde ich es doch etwas improvisierend die Mordwaffe im Haushalt vom Opfer zu wählen, anstelle den Ablauf bereits grob zu planen und somit auch eine Tatwaffe.
Also deutet doch die Tatsache, dass in diesem Fall ein Messer aus dem Haushalt des Opfers als Tatwaffe Verwendung fand, auch eher auf das "Szenario 2" hin, also keinen von Vornherein geplanten Mord, sondern eine in der Wohnung eskalierte Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer, in deren Verlauf der Täter sein Opfer brutal tötete.
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
16.02.2025 um 16:43Ja, so sehe ich das aktuell auch.Kielius schrieb:Also deutet doch die Tatsache, dass in diesem Fall ein Messer aus dem Haushalt des Opfers als Tatwaffe Verwendung fand, auch eher auf das "Szenario 2" hin, also keinen von Vornherein geplanten Mord, sondern eine in der Wohnung eskalierte Auseinandersetzung zwischen Täter und Opfer, in deren Verlauf der Täter sein Opfer brutal tötete.
Die Schwester sagte bei Kripo Live, dass Matthias sein letztes Hemd für andere gab - immer extrem hilfsbereit war und Freundschaften sehr pflegte...wie ich schon schrieb: Wo Hass ist, ist die Liebe meist nicht weit. Es muss nicht mal eine Liebesbeziehung notwendig sein, derartige Eskaltionen kann es auch bei freundschaftlichen Beziehungen geben. Oder manchmal will ja vlt auch der eine nur Freundschaft und die andere Person hatte ander Vorstellungen.. da kann es x Gründe geben.
Ich würde den/die Täter im nahen Umfeld vom Opfer vermuten.
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 01:28Wäre es nicht möglich, dass der Täter nochmal zurückgekehrt ist, um das Laptop mitzunehmen?
In der AZxy Sendung im Jahr 2006 hieß es, das Laptop wäre nur beruflich genutzt worden. Vermutlich weiß man das, weil er auch einen privaten Computer hatte. Und weder dort noch auf dem Handy fand man in Frage kommende Kontakte?
@rattich Aber so einer Beziehung bezweifle ich dass man den Pin der EC Karte verrät.
Das ist das Mysteriöse an der Geschichte: warum gerade die EC Karte und woher der Pin?
In der AZxy Sendung im Jahr 2006 hieß es, das Laptop wäre nur beruflich genutzt worden. Vermutlich weiß man das, weil er auch einen privaten Computer hatte. Und weder dort noch auf dem Handy fand man in Frage kommende Kontakte?
@rattich Aber so einer Beziehung bezweifle ich dass man den Pin der EC Karte verrät.
Das ist das Mysteriöse an der Geschichte: warum gerade die EC Karte und woher der Pin?
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21.02.2025 um 02:15Unter "mysteriös" verstehe ich ehrlich gesagt etwas anderes...Silberstreif. schrieb:Das ist das Mysteriöse an der Geschichte: warum gerade die EC Karte und woher der Pin?
Hast du dich schon mal gefragt, weshalb ganz allgemein Diebe und Einbrecher es so häufig auf ec-Karten abgesehen haben?
Mit einer ec-Karte kommt man leicht an Bargeld.
Die Geheimnummer seiner ec-Karte wird das Opfer seinem Mörder noch vor seinem Tod unter Gewaltandrohung verraten haben. Das liegt doch auf der Hand. Wie soll es denn sonst gewesen sein?
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 11:38Natürlich wird man mit einem Messer am Hals alles verraten, was derjenige, der das Messer in der Hand hält, verlangt. Passwörter, ec-PIN, alles.Kielius schrieb:Die Geheimnummer seiner ec-Karte wird das Opfer seinem Mörder noch vor seinem Tod unter Gewaltandrohung verraten haben. Das liegt doch auf der Hand. Wie soll es denn sonst gewesen sein?
Das arme Opfer würde aber unter solchen Umständen auch preisgegeben haben, dass sich in der Wohnung noch weitere Wertgegenstände befanden, etwa die Goldmünzen, und die ausländischen Geldscheine.
Mysteriös, oder meinetwegen 'rätselhaft', ist eben, warum Laptop und ec-Karte mitgenommen wurden, andere Dinge hingegen nicht. Mit dem Laptop des Opfers irgendwo in Erscheinung zu treten, ist ja gewiss nicht risikoloser, als beim Versetzen der Goldmünzen aufzufallen.
Der oder die Täter können gestört worden sein, das Opfer kann unter Zwang die PIN verraten haben - es kann aber auch anders gewesen sein.
Ein wenig schwang bei der Präsentation des Falles für mich immer mit, dass die Täterschaft und das Opfer sich kannten. Die Tür wurde anscheinend freiwillig geöffnet, der Besuch hineingelassen, und die Tatwaffe stammte vom Tatort.
Angesichts dessen, was vor Ort vorhanden war, wirken die mitgenommenen Gegenstände auf mich nicht schlüssig für einen gewöhnlichen Raubmord.
Nicht zu vergessen, die mitgebrachte Weinflasche. Das gibt es auch bei Prostituierten, dass sie ein Getränk mitbringen; der Weinliebhaber MH hätte da aber ggf. eher seinem eigenen Geschmack und seiner eigenen Expertise vertraut, denke ich.
Dass der Fall so lange nicht geklärt wurde, kann eben auch bedeuten, dass die Dinge komplizierter liegen, als der erste Anschein vermuten lässt.
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 13:07Ja, er könnte nach der hastigen Flucht noch einmal zurückgekehrt sein, weil er evtl. befürchtete, dass irgendwelche Daten auf dem Laptop zu ihm führen könnten. Um den Wert des Laptops muss es ihm dabei gar nicht gegangen sein, er muss auch nicht gewusst haben, dass es ein Dienst-Laptop war, vielleicht wollte er es nur sicherheitshalber vernichten. Er hatte, möglicherweise ungeplant, einen Mord begangen, und hätte dann unbedingt verhindern wollen, dass die Polizei auf seine Identität kam.Silberstreif. schrieb:Wäre es nicht möglich, dass der Täter nochmal zurückgekehrt ist, um das Laptop mitzunehmen?
Die Ermittler schließen einen Raubmord aus, aber können sie so genau sagen, ob ursprünglich nicht doch ein Raub geplant war? Angenommen, Matthias H. sollte ausgeraubt werden, wie bei dem oben verlinkten Fall der beiden Callboys in Traunstein. Dann kam es aus irgendeinem Grund zum Mord. Das Opfer hatte laut geschrien, der Täter konnte nicht wissen, ob andere Hausbewohner nicht schon die Polizei gerufen hatten. Vielleicht hatte der Täter zum Zeitpunkt des Mordes bereits die EC-Karte und die PIN erhalten, besaß dann aber nicht mehr die Nerven, noch weiter nach Geld oder Wertsachen zu suchen, sondern wollte nur noch die Tat vertuschen und weg.
Dass Matthias H. lieber selbst einen Wein ausgesucht hätte, kann natürlich sein, aber wenn sein Gast eine Flasche mitbrachte (vielleicht wusste er nichts von Matthias H.s Weinexpertise), wäre der Gastgeber doch bestimmt nicht so unhöflich gewesen, die Qualität des mitgebrachten Weins in Frage zu stellen.sallomaeander schrieb:Das gibt es auch bei Prostituierten, dass sie ein Getränk mitbringen; der Weinliebhaber MH hätte da aber ggf. eher seinem eigenen Geschmack und seiner eigenen Expertise vertraut, denke ich.
In der Wohnung wurde übrigens nur eine DNA-Spur gefunden, die keiner Person zugeordnet werden konnte.* Das heißt sicher nicht, dass es keine zweite unbekannte Person gegeben haben könnte, aber belegt ist das nicht. Auch hat keiner der anderen Hausbewohner einen Täter oder gar zwei gesehen oder dessen/deren Stimme/n gehört. Zeugen hörten nur, wie jemand hastig die Treppe hinunterrannte, und danach sahen sie, dass das Licht in der Wohnung ausgeschaltet wurde.
Der/die Täter könnte/n natürlich auch aus dem Umfeld von Matthias H. kommen. Allerdings hat die Polizei „das persönliche Umfeld durchleuchtet, mit vielen Leuten gesprochen und versucht, dort Ansätze zu finden, um die Tat aufklären zu können“* – ohne Erfolg. Vielleicht war es ja doch ein Täter, mit dem Matthias H. nur flüchtigen oder auch nur einmaligen Kontakt hatte und zu dem sich daher keine Spuren finden?
* https://www.tag24.de/unterhaltung/tv/kripo-live/kripo-live-ungeklaerter-mord-magdeburg-matthias-h-kehle-durchgeschnitten-1049087
Kielius
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 13:38Warum sollte das Opfer, das vom Täter unter vorgehaltenem Messer nach der Geheimnummer seiner ec-Karte gefragt wird, über das bloße Nennen der geforderten vier Ziffern "zu erzählen anfangen", dass es Goldmünzen oder Fremdwährung in den Schränken gibt.sallomaeander schrieb:Das arme Opfer würde aber unter solchen Umständen auch preisgegeben haben, dass sich in der Wohnung noch weitere Wertgegenstände befanden, etwa die Goldmünzen, und die ausländischen Geldscheine.
Diese Vorstellung leuchtet mir nicht ein.
Dass der Täter Notebook und ec-Karte mitgenommen hat, liegt meiner Ansicht nach klar auf der Hand, so dass mir höchstens noch rätselhaft ist, was daran in irgendeiner Weise "mysteriös" sein könnte...sallomaeander schrieb:Mysteriös, oder meinetwegen 'rätselhaft', ist eben, warum Laptop und ec-Karte mitgenommen wurden, andere Dinge hingegen nicht.
Das Notebook stand offen und unübersehbar auf dem Tisch. Der Täter wird es kurzerhand als bei einem Hehler einfach zu Geld zu machenden Wertgegenstand mitgenommen haben.
Die ec-Karte des Opfers ist ja nun bei (Klein-)Kriminellen jeglicher Art (Dieben, Betrügern, Einbrechern) ein überaus "beliebtes" Mittel, um an Bargeld zu gelangen.
(Übrigens in vielen TV-Fahndungssendungen immer wieder ein Thema.)
Deshalb halte ich ein Szenario, bei dem der Täter die Herausgabe von ec-Karte und Geheimzahl verlangte, um sich am Konto des Opfers zu bedienen, für naheliegend.
Dass weitere Wertgegenstände in der Wohnung zurückblieben, finde ich überhaupt nicht erstaunlich.
Ich erkläre mir das damit, dass der Täter sich gegen eine Absuche der Wohnung entschied. Er hatte gerade einen Menschen getötet und musste damit rechnen, dass die Schreie des Opfers Zeugen alarmiert hatten. Im Vordergrund dürfte für ihn nach der Tat gestanden haben, den Tatort ungesehen zu verlassen.
Dass der Fall so lange nicht geklärt wurde, führe ich persönlich nicht darauf zurück, dass die Dinge, wie du sagst, komplizierter liegen könnten, sondern ganz einfach darauf, dass sich Täter und Opfer nicht oder höchstens flüchtig kannten und eben keine Beziehungstat vorliegt.sallomaeander schrieb:Dass der Fall so lange nicht geklärt wurde, kann eben auch bedeuten, dass die Dinge komplizierter liegen, als der erste Anschein vermuten lässt.
Ich gehe weiterhin von einem nach einem eskalierten Streit begangenen (also ungeplanten) "Strichermord" als wahrscheinliches Szenario aus.
Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 14:37Es ist natürlich immer schwer vorauszusagen, was denn das Opfer in so einem Augenblick denkt und wie es handelt. Ich würde jetzt hier, auf dem Sofa sitzend, sagen: "Naja, wenn hier einer einbricht und mir ein Messer an den Hals hält, damit ich die Nummer der Karte verrate, dann würde ich ihm eine falsche Nummer sagen. Einmal, damit er abhaut und zum anderen, damit er mir nicht wirklich auch noch Geld klauen kann. Überprüfen kann er es in dem Moment ja nicht, und wenn er merkt, dass die Nummer falsch ist, wird er ja nicht mehr zurückkommen und nochmal nachfragen - und wenn doch, dann kann ihn die Polizei gleich in Empfang nehmen..."sallomaeander schrieb:Natürlich wird man mit einem Messer am Hals alles verraten, was derjenige, der das Messer in der Hand hält, verlangt. Passwörter, ec-PIN, alles.
Das arme Opfer würde aber unter solchen Umständen auch preisgegeben haben, dass sich in der Wohnung noch weitere Wertgegenstände befanden, etwa die Goldmünzen, und die ausländischen Geldscheine.
Aber ob einem solche Gedanken dann wirklich in so einer Situation einfallen? Schwierig....
Von daher halte ich es auch für denkbar, dass man sich so nach dem Motto verhält: "Ich gebe Dir alles, aber lass mich leben!"
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 19:54Im Film war doch zu sehen, dass Geldbeträge offen auf dem Tisch lagen. Und die EC-Karte hatte der Täter vermutlich aus der Brieftasche, wo das Bargeld nicht auch genommen wurde, wenn ich mich recht erinnere. Und warum nicht die Kreditkarte auch mitnehmen aus der Brieftasche? Damals musste man in der Regel unterschreiben bei einem Einkauf mit Kreditkarte. Die Unterschrift zu kopieren wäre wahrscheinlich einfacher als eine richtige PIN zu erpressen (ich war jeedenfalls froh als die PIN für Kreditkarten eingeführt wurden, weil es relativ einfach ist mit der Unterschrift zu betrügen beim Einkauf - ich bin jedenfalls betrogen worden, das ist nicht leicht vermeidbar wenn man etwas verkaufen möchte), außerdem kann man mit der Kreditkarte meist größer einkaufen. Für EC-Karten ist oft ein niedrigeres Limit vereinbart - aus eben diesem Grund. Deshalb finde ich das "nur die EC-Karte mysteriös" - von der man den richtigen PIN weiß.
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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006
21.02.2025 um 23:32Es ist für einen Täter einfacher und vor allem risikoärmer, sich mit einer ec-Karte und der zugehörigen vierstelligen PIN an einem Automaten anonym Bargeld zu ziehen als vor den Augen eines Verkäufers oder Kassierers eine falsche Unterschrift zu leisten, die einem Abgleich mit der Unterschrift auf der Karte standhalten muss.Silberstreif. schrieb:Die Unterschrift zu kopieren wäre wahrscheinlich einfacher als eine richtige PIN zu erpressen
Selbst wenn die gefälschte Unterschrift zunächst nicht auffallen sollte, besteht das Risiko, dass sich der Verkäufer oder Kassierer an den Kartenbetrüger erinnert und eine Täterbeschreibung abgeben wird.
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