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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 13:30
Der Täter vertraute komischerweise der Pinnummer. Da die Nummer vor der Tötung nicht überprüft wurde kann der Täter die Nummer vorher schon gekannt haben. Eine weitere Spur wäre eine Überprüfung der Geldabhebungen vor seinem Tod. Orte und Höhe der Geldabhebungen. Lässt sich ein Schema erkennen?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 14:57
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:So wurde es in Film 1 dargestellt“ wir sehen uns dann in 2 Tagen zur Verabredung, soll ich etwas mitbringen?“
@johanneskayser
Ja, das ist doch richtig. Ich habe mir den Film auch noch einmal angesehen. Die Schlüsselbund-Szene wird als die letzte lebende Sichtung von MH am Tatabend, nämlich durch das befreundete Nachbar-Pärchen, dargestellt. Das muss laut Sprecher gegen 18 Uhr gewesen sein
Nun verstehe ich auch die Frage besser, was wohl mit dem Schlüsselbund passiert ist, ob es noch zurückgegeben wurde oder nicht. Denn schon 2 Stunden später, gegen 20 Uhr, geschah der Mord.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 15:00
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Eine weitere Spur wäre eine Überprüfung der Geldabhebungen vor seinem Tod. Orte und Höhe der Geldabhebungen. Lässt sich ein Schema erkennen?
Die Kontobewegungen werden mit Sicherheit überprüft worden sein. Mir ist nicht bekannt, dass von irgendwelchen Auffälligkeiten berichtet wurde. Oder in welche Richtung denkst du?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 15:41
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:20.00 Uhr am 14.02. festzurren?
Es kann aber nicht sein, dass es zuerst nur einen "Streit" mit Schreien gab, woraufhin eine Person die Wohnung verliess und die Treppe herunterrannte (vllt sogar mit MHs Schlüssel), später aber diese Person (oder ein beauftragter Täter) zurückkam, Licht anschaltete und die Tat vollendete?
Sicherlich könnte es auch so abgelaufen sein. Todesschreie hören sich aber auch noch einmal anders an als wenn lautstark gestritten wird. Und dass der Täter später am Abend auf sein Opfer einstechen konnte, ohne dass es geschrien hat, glaube ich auch eher nicht.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 17:50
Am 14.2.2006 herrschte in Magdeburg eine Höchsttemperatur von 3,2 Grad. Kein Niederschlag. Also kein Wetter um lange draussen zu sein.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:31
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Am 14.2.2006 herrschte in Magdeburg eine Höchsttemperatur von 3,2 Grad. Kein Niederschlag. Also kein Wetter um lange draussen zu sein.
Gute Idee! Vermutlich hast Du die Angaben aus der unten angegebenen Quelle. Da wird aber auch ein Tiefstwert von weit unter Null angegeben, selbst der Mittelwert liegt im Minusbereich:
Höchstwert 3,2°, Tiefstwert -5,4°, Mittelwert -1,5°
Quelle: https://www.wetterkontor.de/de/wetter/deutschland/rueckblick.asp?id=110&datum0=18.01.2006&datum1=14.02.2006&jr=2021&mo=9&datum=14.02.2006&t=4&part=2

Also eine ziemlich frostige Angelegenheit, um z.B. mehrere Stunden im geparkten Auto auszuharren.

Das spräche in der Tat eher für einen entweder ortsansässigen Täter oder einen, der die ec-Karte irgendwo deponiert hat und dann die Flucht ergriffen hat. Oder für einen ortsfremden Täter, der vielleicht nach der Tat mit dem Auto ziellos durch die Stadt gefahren ist und später in Tatortnähe Geld abgeholt hat. Und sich dann aus der Gegend entfernt hat.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das spräche in der Tat eher für einen entweder ortsansässigen Täter oder einen, der die ec-Karte irgendwo deponiert hat und dann die Flucht ergriffen hat. Oder für einen ortsfremden Täter, der vielleicht nach der Tat mit dem Auto ziellos durch die Stadt gefahren ist und später in Tatortnähe Geld abgeholt hat. Und sich dann aus der Gegend entfernt hat.
Fast, in der Nacht war es sehr kalt. Aber er wird nicht 8 Stunden nach der Tat durch die Gegend gefahren sein.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:47
Wenn man sich jetzt vorstellt, dass der Täter mit dem Wein z.B. um einen Korkenzieher bat und MH scheinbar arglos öffnete, wird die Nachbarschaft immer interessanter.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:47
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Fast, in der Nacht war es sehr kalt. Aber er wird nicht 8 Stunden nach der Tat durch die Gegend gefahren sein.
Man müsste einfach mal einen Radius von 4 Stunden Autofahrstrecke um Magdeburg herum legen. Ich weiß zwar nicht wieso, aber theoretisch könnte der Täter mit dem Auto zwischen Verlassen des Tatorts und Abheben des Geldes (nur mal als Beispiel) bis nach Hamburg und zurück über die Autobahn gefahren sein. Es war ein Dienstag, da wird auf der Autobahn nicht viel los gewesen sein.

Um sich z.B. ein Alibi zu verschaffen, indem sich der Täter um MItternacht irgendwo kurz blicken lässt? Oder um sich zu Hause zu waschen und in anderer Kleidung zum Tatort zurückzukehren?

Oder er kam nach Hause mit der Karte, ein Mitwisser sagte, fahr wieder hin und hol' dort Geld ab, dann finden sie dich nie?

Ich komme nicht darauf, aber irgendeinen Grund muss es für den verstrichenen Zeitraum gegeben haben, falls der Täter ortsfremd war.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:52
Hier ein Blick auf die Wohngegend. Das Eckhaus ist die Hausnummer 39. Geradeaus in die Strasse auf der rechten Seite ist dann die Hausnummer 40 .

https://www.google.de/maps/@52.133018,11.6104931,3a,75y,68.22h,90t/data=!3m8!1e1!3m6!1sAF1QipPDV9Wi0S2FFv9A6tkpD-T36Hds72owbTIPfYRD!2e10!3e11!6shttps:%2F%2Flh5.googleusercontent.com%2Fp%2FAF1QipPDV9Wi0S2FFv9A6tkpD-T36Hds72owbTIPfYRD%3Dw203-h100-k-no-pi-0-ya194.36772-ro-0-fo100!7i13312!8i6656?hl=de


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Um sich z.B. ein Alibi zu verschaffen, indem sich der Täter um MItternacht irgendwo kurz blicken lässt? Oder um sich zu Hause zu waschen und in anderer Kleidung zum Tatort zurückzukehren?
Aber doch nicht Geld in der Nähe vom Tatort holen und dann wieder 4 Stunden weiterfahren ?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 18:55
In unmittelbare Nähe ist ein Best Western Hotel. Ob das Hotel schon damals dort gewesen ist weiß ich nicht.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 19:10
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Aber doch nicht Geld in der Nähe vom Tatort holen und dann wieder 4 Stunden weiterfahren ?
Was sind für einen jüngeren Menschen schon 12 Std. am Steuer, wenn es gilt, die Aufklärung einer Tat zu verhindern, für die man möglicherweise bis zum Ende seiner Tage einsitzt (SV und/oder besondere Schwere der Schuld bzw. Forensische Psychiatrie)?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 20:47
Zitat von HanseatinHanseatin schrieb:Wenn man sich jetzt vorstellt, dass der Täter mit dem Wein z.B. um einen Korkenzieher bat und MH scheinbar arglos öffnete, wird die Nachbarschaft immer interessanter.
Ein Nachbar aus dem selben Haus hätte überhaupt keinen Wein, einen Korkenzieher oder sonst etwas gebraucht, damit ihm MH öffnet. Ein Nachbar hätte einfach vor der Wohnungstür von MH stehen können und warum hätte MH ihm nicht öffnen oder ihn nicht reinlassen sollen? Es war ja ein Nachbar und kein Unbekannter.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 21:23
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Der Täter vertraute komischerweise der Pinnummer. Da die Nummer vor der Tötung nicht überprüft wurde kann der Täter die Nummer vorher schon gekannt haben. Eine weitere Spur wäre eine Überprüfung der Geldabhebungen vor seinem Tod. Orte und Höhe der Geldabhebungen. Lässt sich ein Schema erkennen?
Was meinst Du genau mit "er vertraute der Pinnnummer" und dass sie vor der Tötung nicht überprüft wurde?

Er muss die Nummer gekannt haben sonst hätte ja das Abheben nicht funktioniert bzw. die Karte wäre gesperrt worden.

Aber stimmt: Wem könnte die PIN bekannt gewesen sein? Ich schätze MH tatsächlich nicht so ein, dass er die PIN mit seiner EC Karte gemeinsam aufbewahrte. So gehe ich davon aus, dass der Täter die PIN erpresste.

Allerdings hört sich das dann nicht mehr nach einer Beziehungstat für mich an. Vielleicht ein Auftragsmord, bei dem der Täter noch ein bisschen "Nebenverdienst" mitnehmen wollte? Spricht für einen primitiven Kleinkriminellen, dem alles recht ist, um an Geld zu kommen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 21:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Was sind für einen jüngeren Menschen schon 12 Std. am Steuer, wenn es gilt, die Aufklärung einer Tat zu verhindern, für die man möglicherweise bis zum Ende seiner Tage einsitzt (SV und/oder besondere Schwere der Schuld bzw. Forensische Psychiatrie)?
Mit dieser Argumentation hätte der Täter sich das stundenlange nächtliche Herumkurven ja auch ersparen können:
Denn was sind bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt schon acht Stunden in einem abgestellten Wagen, wenn man dadurch einer lebenslangen Haft entgehen kann...
Also ich weiß nicht, ob wir so wirklich weiterkommen...


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

06.09.2021 um 23:07
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:In unmittelbare Nähe ist ein Best Western Hotel. Ob das Hotel schon damals dort gewesen ist weiß ich nicht.
Ein Täter, der den Komfort schätzt und kurze Wege und sich deshalb im Hotel um die Ecke einquartiert?! Das kann dann aber kein Beziehungstäter aus dem Umfeld von MH gewesen sein, denn das wäre dann wohl doch zu auffällig gewesen... Und hoffentlich ist er dem Nachtportier nicht aufgefallen, als er das Hotel zu ungewöhnlicher Uhrzeit noch einmal kurz verließ, weil er Geld abheben wollte...


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.09.2021 um 07:13
Nicht alle low budget hotels haben einen Nachtportier.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.09.2021 um 07:25
Zitat von KieliusKielius schrieb:Denn was sind bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt schon acht Stunden in einem abgestellten Wagen, wenn man dadurch einer lebenslangen Haft entgehen kann...
Also ich weiß nicht, ob wir so wirklich weiterkommen...
Natürlich kann man da Zweifel haben. Aber ich persönlich halte es für zielführender, aufgrund der festgestellten und von der Polizei in die Öffentlichkeitsfahndung gegebenen Tatsachen Überlegungen anzustellen. anstatt diese zunächst in jede Richtung in Zweifel zu ziehen.

Der zeitliche Ablauf einschließlich der acht Stunden Abstand zwischen Mord und Geldabhebung ist in meinen Augen ebenso klar wie das Vorliegen eines persönlichen Motivs- und dass die Täterschaft höchstwahrscheinlich nicht aus dem bekannten Umfeld des MH stammt, und da schließe ich ausdrücklich die den EB bekannte Nachbarschaft mit ein.

Wir können öffentlich zugängliche Information einbeziehen (z.B. fand ich die Idee von @Enterprise1701 mit den Temperaturverhältnissen am Tattag sehr wertvoll) und z.B. überlegen, dass es ein Discount-Hotel in der Nähe gegeben haben könnte und wie weit man in acht Stunden mit dem Auto hin und zurück kommt.

Wir können ferner an versteckte Hinweise des Täters denken, indem wir einigen Gegebenheiten der Tat einen bestimmten Symbolgehalt zuordnen (Valentinstag, Jahrgang des Weines usw.).

Und wir müssen davon ausgehen, dass der Täter, wenn schon nicht Reue, so doch Angst vor Entdeckung gespürt haben müsste.

Aus alledem ein schlüssiges Bild zu entwerfen, ist nicht einfach. Aber wir haben doch gegenüber den EB den Vorteil, dass wir gedanklich viel freier an die Sache herangehen können. So lange wir nicht "wild spekulieren" oder an das Werk von Außerirdischen glauben (was die Allmy-Regeln ja beides untersagen) können und sollten wir sehr viele Theorien aufstellen und erörtern.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Nicht alle low budget hotels haben einen Nachtportier.
Bei etap-Hotels konnte man früher am Automaten mit der Kreditkarte einchecken. Man sah da u.U. niemanden persönlich.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

07.09.2021 um 10:46
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber ich persönlich halte es für zielführender, aufgrund der festgestellten und von der Polizei in die Öffentlichkeitsfahndung gegebenen Tatsachen Überlegungen anzustellen. anstatt diese zunächst in jede Richtung in Zweifel zu ziehen.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich finde auch, dass pfiffige Einfälle die Diskussion bereichern! Wenn es nicht bei unterhaltsamen "Schnellschüssen" bleiben soll und man Ideen, wie sich die Dinge zugetragen haben könnten, weiterdenkt, dann zieht das natürlich auch Fragen nach sich wie:
Wie realistisch ist das?
Wie wahrscheinlich ist das?
Wie passt das in den Gesamtzusammenhang?
Was passt das zusammen mit anderen Annahmen, die gemacht wurden?
Was bedeutet das für eventuelle Alternativszenarien?
Wie passt das zu bekannten Tatsachen und Erkenntnissen, die von den Ermittlern öffentlich gemacht wurden?
Ich kann ja nur für mich selbst sprechen. Das ist es jedenfalls, was die Diskussion hier für mich interessant macht!


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