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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 07:32
Ich vermute die Tat fand ausschliesslich auf dem Bett statt, denn ein Tatort wird nicht für Fotos gesäubert. Im Gegenteil. Sicherlich werden der Öffentlichkeit nicht die grausamen Bilder gezeigt. Bettlaken und Bettwäsche werden entfernt und dann macht man noch Fotos von der Matratze. Wir kennen auch keine Fotos vom Leichnam. Dennoch sehen wir, dass abseits des Bettes nur wenige Blutspritzer waren. Ausgehend von der Tat auf dem Bett wird der Täter ebenso stark befleckt gewesen sein. Beziehungstat bietet sich als Motiv gewiss an, ich finde nur keinen Ansatz für 2 Besucher wenn es in diese Richtung geht. Einer tötet, einer guckt zu? Hinweise auf Besuch mit Getränken o.ä gab es nicht. In einem kurzen Zeitfenster frühestens 19.30 Uhr - 20.00 Uhr fand die Tat statt. Wie lange kann so ein Gewaltakt in dieser Form mit Überwältigung dauern? Bei einer Überwältigung von 2 Personen hätte man auch 2 DNA Spuren finden müssen. Es gab nur eine nicht identifizierte DNA. Ich vermute eine Person war Matthias Horn bekannt, die andere nicht. Es muss ein Szenario geben warum die unbekannte Person für die andere Person den Mord durchführte. Aufgrund der schnellen Flucht könnte die zweite Person eine Frau gewesen sein.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 11:08
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb am 13.10.2021:Da bin ich mir nicht sicher, ob der Täter auch der Geldabheber war.
Gute Überlegung. Ich möchte noch einen anderen bzw. erweiterten Denkansatz einbringen.

Vielleicht wurde MH die EC-Karte bereits vorher gestohlen und er hat es nicht bemerkt?

Eventuell wurde er beim Geldabheben ausgespäht und die Täter kamen so an die PIN plus der EC-Karte? Tricktäter agieren einfallsreich und schnell, wie wir alle aus Kriminalfällen wissen.
Vielleicht wirklich nur ein saudummer Zufall, bei dem Diebstahl der EC-Karte und Mord nicht im Zusammenhang stehen müssen. ( Dagegen spricht die zeitnahe Abhebung in der Nacht, ich weiß. )

Aber falls die EC-Karte bereits vorher gestohlen worden war, wäre es für mich eine Erklärung, warum alles andere Geld und das Portemonnaie nicht beachtet wurden. Es ging nicht um Geld oder Wertgegenstände sondern ausschließlich darum, MH zu ermorden.

Der Diebstahl des PC wäre vielleicht ein Indiz dafür, dass es ein Auftragsmord war. Es standen wichtige Daten drauf.

--

Und, ich stimme Enterprise zu, dass die Tat ausschließlich auf dem Bett stattfand. Die Blutspritzer, die auf Fotos zu sehen sind, sind relativ klein. ( Tatausführung, Zustechen, Arm hoch reißen... etc. ) Will das nicht so ausführen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 11:24
Der Mord war am 14.2. In den frühen Morgenstunden des 15.2 wurde erstmalig Geld abgehoben.
Leichenfund am 16.2 vor 21 Uhr. In der Nacht auf den 17.2 wurde zum zweiten Mal und letztmalig Geld abgehoben. Ich fragte schon einmal: Zufall?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 11:30
Zitat von pannettonepannettone schrieb:was mir gar nicht so bewusst war, magdeburg ist von neubrandenburg knapp 300 km entfernt. also jedes wochenende 6h+x fahrtzeit, nur um dort JEDES wochenende alte freunde zu treffen?
Es ging wohl vor allem auch um die Mutter.
Offenbar bestand da ein sehr enges Verhältnis zwischen den beiden, weswegen er die lange Fahrzeit jede Woche auf sich nahm.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 11:57
Die Heimfahrten am WE und den Lebensmittelpunkt in der Heimat sehe ich als völlig normal an. Ich kenne das so von einigen Bekannten, die auswärts arbeiten. Nach einem anstrengenden Arbeitstag mit unterschiedlichem/ nicht planbarem Arbeitsende haben sie keine Lust und Energie mehr, um rauszugehen und Kontakte zu knüpfen. Oder sie möchten keine Freundschaften eingehen, die sie "verpflichten", zB zu gemeinsamen Unternehmungen am WE.
Wenn MH einen Freundeskreis in der Heimat hatte (und diese Freunde vllt auch auswärts arbeiteten bzw nur am WE Zeit hatten), warum sollte er nicht am WE heimfahren? 300 km fährt man auch von Sachsen/Thüringen nach Bayern/BW zur Arbeit. Vllt konnte MH seine Termine so legen, dass er freitags nicht von Magdeburg, sondern etwas nördlicher startete? Und dass er seine Mutter besuchte, hatte vllt auch was Praktisches (Mittagessen, gemeinsame Einkaufsfahrten)?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 12:05
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Vllt konnte MH seine Termine so legen, dass er freitags nicht von Magdeburg, sondern etwas nördlicher startete? Und dass er seine Mutter besuchte, hatte vllt auch was Praktisches (Mittagessen, gemeinsame Einkaufsfahrten)?
Dachte ich auch schon. Vermutlich konnte er sich seine Termine gut legen und auch mal ein "verlängertes" Wochenende draus werden lassen.

Im Außendienst geht es ja um die Umsätze und nicht die Menge der Termine jeden Tag. Und er war ja ein sehr guter Verkäufer. Ich glaube, dass er im Terminieren von seiner Chefetage schon Freiraum bekommen hatte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 13:56
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Oder sie möchten keine Freundschaften eingehen, die sie "verpflichten", zB zu gemeinsamen Unternehmungen am WE.
Das finde ich plausibel, und es führt ja dann umgekehrt auch wieder dazu, dass man dann tatsächlich jedes Wochenende "heim" fährt. Eben weil man keine Kontakte am Arbeitsort hat und nicht alleine herumsitzen will.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Vermutlich konnte er sich seine Termine gut legen und auch mal ein "verlängertes" Wochenende draus werden lassen.
Stimmt, es könnte ja z. B. dann so gewesen sein, dass er Montags Nachmittags einen Termin am Rand seines Zuständigkeitsbereiches hatte, der von "zu Hause" aus leicht zu erreichen war. Dann konnte er von seiner Mutter aus losfahren und anschließend, nach dem Termin, weiter nach Magdeburg.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 14:38
Ich habe das mit dem Wochendheimfahren ja schon einmal kurz in Verbindung gebracht mit dem Begriff "Tribalismus". Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass man in heutiger Zeit, wohl aber auch schon zur Tatzeit, sich verstärkt auf einen sozusagen "angestammen" Freundeskreis zurück zieht, dem man schon sehr lange, oft schon seit der Schulzeit, zugehört und den man um keinen Preis aufgeben will, jedenfalls nicht, so lange man nicht selbst Familie und Kinder hat.

Diese Haltung widerspricht natürlich fundamental der häufig propagierten Lebensmaxime, dass der Mensch sozusagen ein Nomade ist, der der Arbeit hinterher folgt und als Kosmopolit immer und überall auf Gleichgesinnte in einer vergleichbaren Lebenssituation trifft. Das mag für eine städtisch-akademische Hip-Elite zutreffen; die normale Bevölkerung folgt doch eher unwillig und notgedrungen dem beruflichen Ruf in die Fremde, kehrt dann aber am Wochenende, jedenfalls, so lange man ledig und kinderlos ist, an den Herkunftsort zurück.

Selbst Migranten im globalen Ausmaß schließen sich doch in der Fremde häufig eher einer Community von Landsleuten an beziehungsweise holen ihre eigenen Leute nach ins neue Land, statt sich in die bestehende Gesellschaft freundschaftlich einzubringen. Deutsche Auswanderer in vielen Ländern können ein Lied davon singen, wie schwer es ist, sich in anderen Ländern auf Augenhöhe mit Einheimischen zu befreunden; Deutschland ist in dieser Hinsicht für Leute von anderswoher dem Vernehmen nach besonders ablehnend. Zumal hier feine Unterschiede nach Herkunft, Einkommen und Bildung die Freundessuche zusätzlich erschweren.

Ich finde MHs Wochenendheimfahrten weder ungewöhnlich noch unverständlich. Er würde in Magdeburg als Single allenfalls mit Frau und Kindern echten Anschluss gefunden haben, weil man dann zwangsläufig mit anderen Familien über deren Kinder und die Schule usw. bekannt wird. Seine Peergroup in Neubrandenburg wird das jeweils für sich ähnlich gesehen haben.

Dauernd bei den Nachbarn abhängen ging wohl auch nicht. Warum also sollte er seine Wochenenden allein in Magdeburg verbracht haben?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 14:47
Stimme ich bedingt zu. Er war schon 36 Jahre alt. In Neubrandenburg werden viele Freunde in dem Alter Familie haben. Eine Freundin hatte er vorher auch nicht dort. Mir drängt sich bei ihm ein wenig das Gefühl des Einnistens auf. Sei es mit Paaren im Urlaub oder ähnliche Besuche am Wochenende.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 14:48
@Enterprise1701 "Einnisten" finde ich einen absolut starken Gedanken! Das würde natürlich manches in ein anderes Licht stellen ....


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 17:46
Wenn jemand in knapp 2 Jahren nicht in der Lage ist (ausser dem Pärchen im Haus) einen neuen Freundschaftskreis aufzubauen liegt es an einem selbst oder andere Menschen wollen nicht. Dieser Matthias Horn hatte eine Job mit vielen Kontaktmöglichkeiten und dieser Job bedarf Kommunikation. Schüchternheit ist bei diesem Job fehl am Platz. Er muss überzeugen können und als Führungskraft sollte er auch personaltechnisch bewandert sein. Es ist eine Diskussion entstanden warum er immer am WE den Weg in alte Heimat antrat. Man kann es auch als Flucht aus Magdeburg in gewisser Weise betrachten. Ganz deutlich: als gestandener erfolgreicher Mann mit 36 Jahren muss ich nicht immer zu Mama nach Hause fahren. Es gibt noch eine Schwester , der Bruder wohnte damals im Ausland. Auch frage ich mich warum diese Abschiedsszene in XY so tragisch seitens der Mutter geschildert wurde. Weil sie wohl stimmt. In dem Alter haben viele bereits das zweite Kind bzw stehen im Familienleben. Entweder ich nabel mich ab, suche den beruflichen Erfolg und habe dadurch auch Abstand. Dann hören wir vom alten Freundeskreis und seine Urlaube mit einem sehr guten Freund und dessen Frau. Das ist für mich kein Gleichgewicht. Übertrieben dargestellt: Sehr gut leben, mit Weinkenntnissen prahlen aber in irgendeiner Art und Weise klammern. Wenn solch ein Freund bei mir jede Woche auf der Matte steht , na dann ist Spaß angesagt ;-)-. Vielleicht ist der mit dieser Art jemanden schwer auf den Zeiger gegangen. Es ist hier auch schon genannt: das waren immer insgesamt über 6 Stunden Autofahrt nur um bei Mama zu nächtigen. Ich würde mir dämlich vorkommen einem Pärchen auf die Pelle zu rücken. Es hiess sein Bekanntenkreis in Magdeburg war sehr überschaubar. Trotzdem nahm er diesen Job an. Das Gehalt reizte ihn. Das ist legitim. Drehen wir es einmal um. Annahme: Im Freundeskreis gab es Strukturen die es ihm neideten. "Wie Du verlässt uns ? Bist wohl etwas besseres geworden...hahaha"

Warum wählte er nicht die Variante für "unter der Woche in Magdeburg" ein kleines Apartment , wenn er am WE sowieso in die alte Heimat fährt ? Bedingt durch die Reisetätigkeiten im Vertrieb wird er auch in Hotels übernachtet haben. Meiner Meinung nach war er nicht konsequent genug. Hierfür hatte ich den Anfangsverdacht ob er nicht doch jemanden in Magdeburg kannte. Das geht auch wieder in Richtung Homosexualität. Ich möchte kein Klischee bedienen, aber keine Freundin bzw auch keine Freundin in der alten Heimat, dazu Kosmetikvertreter...kann sein, muss nicht ! Betone ich ausdrücklich.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 19:24
Es wird ja auch noch von einem anderen Paar berichtet zudem das Opfer Kontakt hatte. Dieses Paar lebt/lebte außerhalb Sachsen-Anhalts. ( eventuell in Neubrandenburg?) Der Ehemann wurde auch überprüft da er eventuell ein Motiv gehabt haben könnte. Jedoch ergab die DNA Probe keinen Hinweis auf eine Täterschaft.
Was ich eigentlich erwähnen wollte .... könnte es nicht sein dass das Opfer fast jedes WE nach Neubrandenburg gefahren ist da das Pärchen dort wohnt bzw. gewohnt hat?

https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 20:30
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Was ich eigentlich erwähnen wollte .... könnte es nicht sein dass das Opfer fast jedes WE nach Neubrandenburg gefahren ist da das Pärchen dort wohnt bzw. gewohnt hat?
Könnte natürlich sein, aber ich gehe mal davon aus, dass das der Mutter ja bekannt gewesen sein müsste. Und dass sie sich auch gewundert haben dürfte, wenn ihr Sohn zwar an jedem Wochenende zu ihr kommt, bei ihr übernachte (ihr vielleicht auch seine Wäsche bringt?) und dann aber die ganze Zeit bei seinen Freunden sitzt. Denn wenn diese Annahme stimmt (also dass er extra wegen dieser Leute nach Magdeburg gefahren ist) dann muss er ja auch viel Zeit mit ihnen verbracht haben. Nur für eine oder zwei Stunden nimmt man bei aller Freundschaft (?) doch nicht so eine lange Fahrt in Kauf.

Und dann hätte das u. U. auch zu Konflikten mit der Mutter geführt, weil sie sich als Hotel und Wäscherei ausgenutzt vorkam.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das geht auch wieder in Richtung Homosexualität. Ich möchte kein Klischee bedienen, aber keine Freundin bzw auch keine Freundin in der alten Heimat, dazu Kosmetikvertreter...kann sein, muss nicht ! Betone ich ausdrücklich.
Ja, gut, warum nicht - aber auch da gilt wieder, was ich schon mal schrieb: Mag ja sein, dass er daraus ein Geheimnis gemacht hat, gut und schön, von mir aus auch im Jahr 2021 - aber nach seinem Tod konnte die Polizei doch in aller Akribie und ungestört sein Leben unter die Lupe nehmen. Das fängt an bei Profilen in sozialen Netzwerken an (Reminder: Sein DIENSTlaptop wurde geklaut. Ein privater PC ist durchaus denkbar und sogar wahrscheinlich und wurde wohl eher für so etwas benutzt) und endet bei DVDs oder Dateien mit, äh... Erwachsenenfilmen.

Will heißen: Wenn es da so einen Hintergrund gab, dann weiß die Polizei davon. Und dann hätte man es sich sicher nicht entgehen lassen, einen so fundamentalen Ermittlungsansatz auch zu nennen. Denn auch hier gilt wieder: Wir leben im Jahre 2021, und selbst der selige Eduard Zimmermann hat in dann in den spießigen 60ern verschämt von "Männerbekanntschaften" und "gewissen homophilen Neigungen" geredet.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 20:35
Welche soziale Netzwerke? Facebook wurde 2004 gegründet.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 20:36
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Welche soziale Netzwerke?
"Einschlägige" gab es schon vorher. Eurogay hieß so ein frühes und der Name sagt worum es ging ;-)


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 21:59
Also 36 Jahre und Single ist natürlich schon etwas, worüer geredet wird. Vor allem, wenn man anscheinend wie MH noch nie so wirklich in der Richtung was hatte.
Es gibt entweder Leute, die machen sich generell nichts aus Beziehungen und wollen bewusst alleine sein oder was auch vorkommt, Menschen die aufgrund eines Makels (sei es körperlich oder auch vom Verhalten her) nicht wirklich beziehungtauglich erscheinen. So nach dem Motto : Du bist zwar nett, aber beziehungstechnisch wird das irgendwie nichts. Kenne einige, vor allem Männer, die auch richtig darunter leiden, Beziehungen wollen und eine Abfuhr nach der anderen kassieren. Oft haben die tatsächlich etwas komisches an sich...weiß nicht wie ich das sagen soll.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.10.2021 um 22:31
Zitat von kittykakittyka schrieb:Es gibt entweder Leute, die machen sich generell nichts aus Beziehungen und wollen bewusst alleine sein
Das ist halt die Frage: Wollte MH nicht oder hat es nicht geklappt (warum auch immer)? Weil: Wenn er gewollt hätte, dann wäre die Suche nach Partner(in) ja eine Möglichkeit, wo er in etwas hineingeraten ist, was zu dem Mord führt.

Wenn er aber einfach nicht wollte und daher auch nicht gesucht hat, dann fällt das weg und ist für den Mord nicht wichtig....

Gleiches gilt natürlich auch für reine Sexkontakte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.10.2021 um 01:02
naja… irgendwie ist das doch einer unserer innersten triebe, einen partner zu suchen/finden. allerdings führt diese partnersuche ja eher selten zu einem mord, insb. einem derart bestialischem.

sorry, aber wir drehen uns im kreis:

eigentlich gibt es nur vier varianten:
a) etwas aus der nva vergangenheit. das müsste dann aber gravierend sein, dass es nach ~15 jahren zu einem mord führt.

b) ein verunglücktes sexdate - stichwort strichermord

c) ein thema aus seinem beruflichem umfeld

oder d) etwas aus seiner vorliebe für paare

leider ist keine der varianten schlüssig. bei (d) hat man die beiden -uns bekannten - pärchen (urlaub und nachbarn) auf dna untersucht. offensichtlich war das ergebnis negativ.
für (c) haben wir keine anhaltspunkte. und das in betracht kommende pärchen (chef + sohn) wurde sicherlich ebenso auf dna überprüft.

der strichermord wäre zwar am naheliegendsten. allerdings bringt man sich in der szene selten gegenseitig um, es ist kein motiv einer übertötung zu erkennen und woher wussten der/die täter die pin???

und für (a) haben wir keinerlei anhaltspunkte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.10.2021 um 04:15
Zitat von kittykakittyka schrieb:Menschen die aufgrund eines Makels (sei es körperlich oder auch vom Verhalten her) nicht wirklich beziehungtauglich erscheinen.
Ich weiss, was du meinst. Und es gibt auch die lieben Netten, die einfach übersehen werden.
Aber ich habe nochmal über meine Jugendzeit in der DDR nachgedacht (Wo sind hier die Ossis? ;-)
Bei uns hatte jeder an sich schon einen Makel, der freiwillig länger als 1 1/2 Jahre in der Armee gedient hat!
3 Jahre Fahne ging grad noch so durch, beziehungstechnisch. Das waren meist die Jungs, die studieren wollten.
Aber Armeelaufbahn? Nee, die Typen wurden gar nicht beachtet in unseren Kreisen. Und ich könnte mich nicht daran erinnern, solche Jungs auf dem Tanzsaal gesehen zu haben. In unseren Augen waren sie etwas sonderbar, eben systemtreu. (Durften sich ja auch nix zu Schulden kommen lassen und standen vielfach unter Extra-Beobachtung).
Es war bei uns ja auch so, dass die Gefreiten nicht jedes Wochenende auf Heimaturlaub kamen oder Ausgang bekamen. Jetzt, vom Standpunkt eines Erwachsenen her, verstehe ich schon, dass es schwierig war, unter den Umständen in jungen Jahren eine Beziehung aufrecht zu erhalten! Es wurde früher geheiratet und man bekam früher Kinder. Und als sich die in alle Zeiten gesichert geglaubte berufliche Karriere zerschlagen hatte, war der Zug schon abgefahren und MH musste sich später als die "mitten im Leben stehenden" Altersgenossen beruflich umorientieren... Er ist seinen Weg gegangen. War bestimmt auch gut im Beruf (Hat ohne Murren Befehle vom Chef ausgeführt?) Aber für die jungen Frauen in seinem heimatlichen Umfeld war er "durch".
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Ich hoffe, ihr versteht, wie ich es meine. Bei Klassentreffen finden sich ja auch oft die Grüppchen von damals zusammen und dennoch gibt es Leute, die man aufgrund früherer Ereignisse meidet, obwohl die "erwachsen geworden" sind und sich zum Guten verändert haben.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.10.2021 um 07:53
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Es war bei uns ja auch so, dass die Gefreiten nicht jedes Wochenende auf Heimaturlaub kamen oder Ausgang bekamen. Jetzt, vom Standpunkt eines Erwachsenen her, verstehe ich schon, dass es schwierig war, unter den Umständen in jungen Jahren eine Beziehung aufrecht zu erhalten!
Das muss man aber mal auf die konkrete Biographie anwenden: MH war bei seinem Tod 2006 36 Jahre alt. D. h. er dürfte Jahrgang 69 oder 70 gewesen sein. Die Wende in der DDR kam 1989, da war er also 19/20. Spätestens 1990 war klar, dass die NVA so nicht weiter bestehen würde und er sich wohl umorientieren musste.

Das war damit rein zeitlich doch nichts anderes, als wenn jemand ganz normal, im Westen wie im Osten, seinen Wehrdienst abgeleistet hat, also biographisch gesehen: Eine Zeit bei der Armee und danach dann mit 20/21 berufliches Wiederanknüpfen an die vorherige Berufsausbildung (wenn man vorher eine Lehre gemacht hatte bzw. Studium (wenn man Abitur gemacht hatte).

Dann müssten sehr viele Männer der Nachkriegsjahrgänge beziehungstechnische Versager gewesen sein, wenn einen das aus der Bahn wirft.

Das ist was anderes als wenn jemand eine Laufbahn als Offizier bei der NVA eingeschlagen hätte und ihn die Wende dann mit, sagen wir mal, Anfang 40 "erwischt" hätte. Dass einen das aus der Bahn wirft kann ich mir ja gut vorstellen, aber MH ist aus der Armee entlassen worden zu einem Zeitpunkt wie viele andere junge Männer auch, selbst wenn er es sich anders vorgestellt hatte und länger bleiben wollte (ob aus Überzeugung oder weil er studieren wollte oder sich andere Vorteile versprach, das wissen wir nicht).

Und dass man ihn wegen der Armeelaufbahn schief angeguckt hätte - naja, gut, ich habe im Westen gelebt, daher kann ich das nicht sagen. Aber auch da hat sich ja nach 1989 so viel geändert, und wenn einer vermeintlich 16 Jahre später wegen seiner Zeit als Offiziersanwärter immer noch keine Beziehung hat, dann sind da wohl eher andere Probleme die Ursache.


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