Enterprise1701 schrieb:Der Besucher wusste wo Matthias H. wohnt.
Man kann nun aber darüber spekulieren, auf welche Weise der Besucher von der Wohnadresse Kenntnis erlangt hat, falls er sie nicht von MH selbst erhalten hat. Nehmen wir einmal an, jemand hätte MH (wieder-) erkannt. Das muss ja nicht zwangsläufig in Magdeburg geschehen sein, sondern kann auf einer seiner beruflichen Touren passiert sein.
Hier stellt sich die Frage: Hatte MHs Pkw Magdeburger Kennzeichen (MD), oder handelte es sich um einen Wagen der l'Oréal-Fahrzeugflotte und war dann möglicherweise in Düsseldorf (D), Karlsruhe/Rastatt (KA/RA), Mönchengladbach (MG) oder an einem anderen deutschen Standort des Kosmetikkonzerns l'Oréal zugelassen?
Im Jahre 2006 hatten noch wesentlich mehr Menschen als heute einen Festnetzanschluss, und oft tauchte z.B. bei der Telekom der Eintrag zumindest im Onlineverzeichnis auf, obwohl man bewusst der Eintragung ins Telefonbuch widersprochen hatte. Worauf ich hinaus möchte:
Jemand, der MH und sein Auto irgendwo im Bezirk des Handeslvertreters (wieder-) gesehen hat und seinen Namen kannte, musste eventuell nicht lange nach der Wohnanschrift suchen. Er dürfte aus seinem Wohnort im übrigen wohl kein Geheimnis gemacht haben.
Enterprise1701 schrieb:Über die DNA Abgabe wurde diskutiert. Man wird beispielsweise von seinem Kundenkreis nicht sämtliche DNA abgenommen haben. Die Abgabe ist freiwillig und nur im Fall eines Verdachtes muss mit einem Beschluss die Abgabe eingefordert werden.
Richtig. Aber bevor man Speichelproben nimmt, schöpft man natürlich konventionelle Methoden aus, fragt nach Konflikten oder besonderer Nähe zu jemandem, deckt Widersprüche auf, fragt Dritte nach Beobachtungen - anscheinend hat sich da nichts ergeben, wo man tiefer graben wollte. Und so genannte Massengentests ergeben ja nur dort einen Sinn, wo der Täter vermutlich aus einem relativ abgrenzbaren Pool stammt, etwa, wenn am Rande eines dörflichen Schützenfestes eine Tat passiert, bei dem regelmäßig nur Einheimische angetroffen werden.
Enterprise1701 schrieb:Ob er auch Kundentermine in seiner Wohnung wahrgenommen hat, wissen wir nicht. Ist es komplett auszuschließen?
Auszuschließen sicher nicht, aber warum sollte er? Vertreterbesuche bzw. Gespräche finden oft in Arbeitspausen statt, da Zeit Geld ist und man im Zweifel lieber Umsatz generiert und Kunden bedient, als mit Vertretern zu sprechen. Ein Treffen im privateren Rahmen würde ja nur bei einer geplanten Neueröffnung oder aus anderen wichtigen Gründen Sinn ergeben- aber dann doch eher beim Kunden in dessen Geschäftsräumen als daheim beim Vertreter.