Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 20:31
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wohl aber wurde über eine (denkbare) zukünftige Freundin gesprochen. Für mich ist das eindeutig.
Genauso könnte man aus diesem Detail herauslesen, dass er immer von einer möglichen Freundin sprach - die es aber nie gab, weil es blos ein "Alibi" gegenüber der Mutter war......

Wobei ich aber gar nicht mal an der "Homosexualitätsthese" hänge. Für mich ist das ebenso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie viele andere Möglichkeiten die hier schon angesprochen wurden.

Ich erinnere da an die Vermutung, er könne aus seiner Zeit als Soldat in Polen ein uneheliches Kind haben, nur als Beispiel. Dafür gibt es genausoviele (oder eher: wenige) Indizien.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 20:47
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das beinhaltet doch, dass diese "Unterstellung" etwas Negatives ist, weil es ja sonst nicht schlimm wäre, es zu unterstellen.
Falsch. Die meisten Menschen möchten nur keine sexuelle Identität zugeschrieben erhalten, die ihnen nicht passt. Nur darum geht's.

Homosexuelle möchte ja auch nicht damit belästigt werden, dass man ihnen unterstellt, sie seien eigentlich doch heterosexuell. (Mit einem verstohlenen Augenzwinkern und der Bemerkung: "Vielleicht muss nur die Richtige kommen...".)

Lasst die Leute sein wie sie sind und unterstellt ihnen nichts, von dem ihr nicht wisst, ob es auf Sie zutrifft.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 21:17
Zitat von TsurukawaTsurukawa schrieb:Lasst die Leute sein wie sie sind und unterstellt ihnen nichts, von dem ihr nicht wisst, ob es auf Sie zutrifft.
Ja, nur dann müssen wir hier aufhören über irgendeinen Fall zu sprechen, weil wir ja nicht wissen was zutrifft, wenn man jede Möglichkeit gleich als "das darf man nicht sagen weil die Leute nicht möchten, dass man ihnen etwas unterstellt" klassifiziert.

Am Ende unterstellt man MH noch, er hätte Abends einen Kaffee getrunken, obwohl es doch vielleicht eher Wein war. Denn Kaffee mochte er gar nicht. Oder jemand behauptet seine Vorhänge seien gelb gewesen, obwohl sie doch grün waren. Dabei hat er doch gelbe Vorhänge gehasst.

Böse Beleidigung also, ihm sowas zu unterstellen.

[Ich belasse es jetzt mal dabei, denn das wird sonst endgültig OT]


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 22:52
vielleicht könnten wir ja mal wieder zum eigentlichen fall zurückkehren?

ich fand die fragestellung sehr spannend, wer denn so eine kurze zündschnur haben könnte?!

folgende fragen müssen wir uns doch stellen und das auch noch im konnex:

1. was machen zwei männer (ich unterstelle als täter mal einen mann), einer davon auf dem bett, zusammen im schlafzimmer?

2. wie kommt das messer aus der küche ins schlafzimmer?

3. warum nehme ich ein notebook und eine ec karte mit, nicht aber geldbeutel und kreditkarten?

4. unterstellt, der oder die täter waren noch 1-2h in der wohnung (lichtbeobachtung der nachbarn), warum haben sie nichts durchsucht oder mitgenommen?

5. was mache ich als täter 7h nach der tat, dass ich erst danach geld abhebe?

6. woher kenne ich das opfer, wenn nirgends von mir kontaktspuren zu finden sind (telefonnummern, emails, gemeinsame bekannte)?

7. was kann auslöser für einen derart heftigen streit sein?

8. nachdem ich spuren am tatort hinterlassen habe, warum ergibt sich auch 15 jahre danach niemals ein match in der spurendatenbank des bka?


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 23:23
9. wie finde ich die pin der ec karte heraus?


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

29.09.2021 um 23:29
wenn ich einmal mit der ersten frage anfange, welche männer dürfen in mein schlafzimmer?
a) als heteromann: vater, bruder, kind, cousin, mein bester freund, handwerker, drogenfahnder
b) als gaymann natürlich meine lover, wobei ich bei einem ons versuche zu vermeiden, dass das treffen bei mir stattfindet.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 06:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich erinnere da an die Vermutung, er könne aus seiner Zeit als Soldat in Polen ein uneheliches Kind haben, nur als Beispiel. Dafür gibt es genausoviele (oder eher: wenige) Indizien.
Touché. Völlig richtig. Reine Spekulation. Aber: Versetzen wir uns in die Zeit und die Lebenswelt des jungen MH. Ein junger Mann, der, den Eindrücken der filmischen Darstellung in AzXY vom 18.08.21 nach zu schließen, vermutlich einem familiär behüteten, kleinstädtischen, wenn man so will, 'bürgerlichen' Milieu entstammte. Wo die Mama für die Freunde Kuchen bäckt; Verhältnisse, wo kein Müllsack im Flur steht.

Zur Jugendzeit des MH war der Militärdienst, so paradox es aus heutiger Sicht klingt, auch eine Befreiung. Für eher bürgerlich sozialisierte Männer ein Entkommen aus der häuslichen Enge: Abenteuer, Bewährung, erstmals sexuelles Erwachen bzw. Betätigung und räumliche Trennung von zu Hause.

Der Militärdienst als solcher offenbart in allen Gesellschaften den eklatanten Widerspruch zwischen alt genug zum Kämpfen und Töten einerseits und angeblich zu jung zum Lieben, Zeugen und Gebären andererseits. Dieser Widerspruch offenbart sich um so stärker, je bürgerlicher, konservativer das Milieu ist, dem die jungen Menschen entstammen - wo Triebverzicht die Triebfeder des Aufstiegs ist und zum Ideal verklärt wird.

Sind diese Überlegungen hier OT? Nein, für mich persönlich der Schlüssel zur Lösung des Falles . MH muss mMn eine lang zurück liegende Verbindung gehabt haben, die sich komplett außerhalb seiner 'bürgerlichen' Lebenswelt abspielte, in die er nach der Wende zurück kehrte und dann, als Bundesbürger, Parfüm verkaufte.

Nicht umsonst wurde in AzXY nach Verbindungen aus dieser Zeit gefragt.


3x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 07:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Touché. Völlig richtig. Reine Spekulation.
Wie gesagt: Es ist nicht negativ gemeint. Wir wissen halt fast überhaupt nichts. Infolgedessen bleibt jede Überlegung zwangsläufig Spekulation. Ob nun meine, Deine oder eine andere.....


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 08:22
@brigittsche Hatte ich auch nicht negativ aufgefasst. Alles gut. Wir diskutieren hier, stellen Hypothesen auf, ziehen eigene Erfahrungen heran. Aber Du hast absolut recht, wissen tun wir in der Tat recht wenig. Mich berührt dieser Fall und ich hoffe, dass es bald Klarheit gibt.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 15:44
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Sind diese Überlegungen hier OT? Nein, für mich persönlich der Schlüssel zur Lösung des Falles . MH muss mMn eine lang zurück liegende Verbindung gehabt haben, die sich komplett außerhalb seiner 'bürgerlichen' Lebenswelt abspielte, in die er nach der Wende zurück kehrte und dann, als Bundesbürger, Parfüm verkaufte
Ja, und diese Verbindung war vielleicht nicht wissend von MH ebenfalls nach Magdeburg gezogen. Oder wohnte schon länger dort, und irgendwann merkt das einer von beiden, oder beide gleichzeitig bei irgendeiner Begebenheit (wie ich schon schrieb, evtl. auf einer Reise, oder bei Weinverkostung/Weinflohmarkt/Weinbörse oder oder oder...) und peng holt beide die Vergangenheit ein.

Oder nur der Täter merkt es und arrangiert irgendwie, evtl. inkognito, dieses verhängnisvolle Treffen.


OT:
@brigittsche

Danke für deine "Unterstützung". 😉🙂


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 19:16
Zitat von pannettonepannettone schrieb:wenn ich einmal mit der ersten frage anfange, welche männer dürfen in mein schlafzimmer?
a) als heteromann: vater, bruder, kind, cousin, mein bester freund, handwerker, drogenfahnder
b) als gaymann natürlich meine lover, wobei ich bei einem ons versuche zu vermeiden, dass das treffen bei mir stattfindet.
c) als Täter, der ein Küchenmesser in der Hand hält und damit droht: jeder!


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

30.09.2021 um 20:41
Zitat von KieliusKielius schrieb:c) als Täter, der ein Küchenmesser in der Hand hält und damit droht: jeder!
Du würdest nicht versuchen, die Tür zwischen den Angreifer und dich zu bringen und zuzuschließen oder was davor, und dann Fenster auf und rausschreien, irgendwas?

Also ich bin eine Frau. Ich würde mich niemals kampflos einem Messerangriff ergeben und zumindest flüchten. Zur Not aufs Klo, zur Not zum Fenster raus... oder auch ins Schlafzimmer. Letzteres habe ich auch schon durch... nur ohne Messer. War "nur" Gewalt in der Ehe. Ein oder 2 mal hatte er irgendwas in der Hand. Habe ich aber verdrängt.

Dass sich MH nicht in irgendeiner Form wehrte, ist für mich ein Indiz für Überraschungsangriff und kein mit dem Messer durch die Wohnung jagen. Oder auch nur drohen.
Er wurde nicht gefesselt, nix.

Ich sagte es vor mehreren Seiten schon mal, wir haben ein Beispiel für etwas Ähnliches bei Cindy Koch.
Die Art und Weise des Mordens ähnelt sich und beide Male hat sich Opfer nicht gewehrt. Man kann einen ähnlichen Tätertyp annehmen bei MH.

Außerdem ist die Berichterstattung etwas unklar im Bezug auf die Gewalt gegen den Hals. Es kann vor dem Kehlschnitt noch was anderes gegeben haben und so ähnlich, wie vermutlich bei Cindy Koch, holte der Täter erst dann das Messer als MH bewusstlos war oder einfach zu wehrlos.
Meine Meinung.


2x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

01.10.2021 um 12:53
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich würde mich niemals kampflos einem Messerangriff ergeben und zumindest flüchten. Zur Not aufs Klo, zur Not zum Fenster raus...
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Dass sich MH nicht in irgendeiner Form wehrte, ist für mich ein Indiz für Überraschungsangriff und kein mit dem Messer durch die Wohnung jagen. Oder auch nur drohen.
Dass MH, der selbst unbewaffnet war, dem mit einem großen Küchenmesser bewaffneten Täter Folge geleistet hat und sich nicht wehrte, halte ich für gut vorstellbar. Bei Gegenwehr oder Hilferufen hätte MH ein sofortiges Blutvergießen riskiert. Solange der Täter drohte und MH sich dem Täter fügte, bestand die Aussicht, dass der Täter sich beruhigen und von ihm ablassen würde. Je nachdem wie der Täter vorging, hatte oder sah MH vielleicht keine Möglichkeit, der Situation durch Flucht oder Einschließen zu entkommen.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

01.10.2021 um 22:24
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:MH muss mMn eine lang zurück liegende Verbindung gehabt haben, die sich komplett außerhalb seiner 'bürgerlichen' Lebenswelt abspielte, in die er nach der Wende zurück kehrte und dann, als Bundesbürger, Parfüm verkaufte.

Nicht umsonst wurde in AzXY nach Verbindungen aus dieser Zeit gefragt.
Weshalb das so sein "muss", erschließt sich mir aus dem Bild, das du zeichnest, nicht. Der Schlüssel zu diesem Fall kann in der lange zurückliegenden Vergangenheit liegen. Er kann auch in der Militärzeit des Opfers liegen. Dass das so sein muss, dafür gibt es keinen Hinweis. Der Schlüssel zum Täter kann also auch woanders liegen. Dass in Aktenzeichen XY nach Verbindungen von MH während seiner Militärzeit gefragt wurde, begründete die Kripo damit, dass nicht alle Kontakte aus dieser Zeit ermittelt werden konnten. Hier sollen also Lücken in den Ermittlungen geschlossen werden.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

01.10.2021 um 23:31
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Schlüssel zu diesem Fall kann in der lange zurückliegenden Vergangenheit liegen. Er kann auch in der Militärzeit des Opfers liegen. Dass das so sein muss, dafür gibt es keinen Hinweis.
Okay, ich hätte dazu schreiben müssen, dass der Schlüssel für mich dort liegt. Wenn ich da zu forsch rübergekommen bin oder es so aussieht, als hätten für mich andere Hypothesen keinen Bestand, dann ist es einfach meinem Eifer geschuldet und ich entschuldige mich dafür. Ich respektiere, wenn andere zu anderen Schlüssen kommen.

Im übrigen vertraue ich den offiziellen Ermittlungen. Wie hier auch schon jemand geschrieben hat, wird es zur Tatzeit und in der Zeit unmittelbar davor kaum Verbindungen gegeben haben, die nicht in irgendeiner Weise so mit anderen Gegebenheiten verwoben waren, dass man sie komplett hätte übersehen können.
Zitat von pannettonepannettone schrieb:8. nachdem ich spuren am tatort hinterlassen habe, warum ergibt sich auch 15 jahre danach niemals ein match in der spurendatenbank des bka?
Da gibt es durchaus verschiedene Möglichkeiten. Am einfachsten wäre es, dass der Spurenleger nicht anderweitig strafrechtlich in Erscheinung getreten ist. Er könnte aber auch nur für die Tat nach Deutschland gekommen sein und anschließend in sein Heimatland zurückgekehrt sein. Weiter könnte er mit Delikten aufgefallen sein, die nicht schwerwiegend genug waren, um die DNS in die Datenbank aufzunehmen. Er könnte auch mit anderen, nicht einschlägigen Delikten in Zusammenhang stehen. Er könnte Delikte in früherer Zeit begangen haben, als DNS noch nicht archiviert wurde.

Die Regeln sind da in Deutschland recht streng. Niemand möchte eine Gesamterfassung der Bevölkerungs-DNS. Auch nicht durch die Hintertür.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ich würde mich niemals kampflos einem Messerangriff ergeben und zumindest flüchten.
Denken wir an das Mordmerkmal der Heimtücke, ist das Opfer gerade durch seine Arglosigkeit wehrlos, d.h. es rechnet nicht mit einem Angriff. Es könnte also völlig unvermittelt, ohne vorherige Auseinandersetzung, zum Messerangriff gekommen sein.
Da es so aussieht, als habe das Opfer den Täter freiwillig in die Wohnung gelassen, könnte sogar ein "Vertrauensbruch" gegeben sein - der nach mancher juristischer Lehrmeinung für die 'Heimtücke' zusätzlich vorliegen muss. Aber darüber kann man diskutieren, wenn man den Täter gefunden hat.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

02.10.2021 um 00:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Denken wir an das Mordmerkmal der Heimtücke, ist das Opfer gerade durch seine Arglosigkeit wehrlos, d.h. es rechnet nicht mit einem Angriff. Es könnte also völlig unvermittelt, ohne vorherige Auseinandersetzung, zum Messerangriff gekommen sein.
Da es so aussieht, als habe das Opfer den Täter freiwillig in die Wohnung gelassen, könnte sogar ein "Vertrauensbruch" gegeben sein - der nach mancher juristischer Lehrmeinung für die 'Heimtücke' zusätzlich vorliegen muss. Aber darüber kann man diskutieren, wenn man den Täter gefunden hat.
Genau das meine ich... Heimtücke.

Die einzige andere Möglichkeit, für mich, ist der Griff, den ich immer "Geiselnehmergriff" nenne, bei dem es kaum möglich ist, sich zu wehren. Also Unterarm des Täters hält den Kopf des Opfers mit dem einen Arm, mit dem anderen droht er mit Waffe

Imho setzt das aber eine Art Erfahrung voraus, den Moment zu finden, in dem man "zuschlägt" bei einem Mann. Und es ist auch Heimtücke.
Und es erklärt nicht die anderen Messerstiche in den Oberkörper, wenn Opfer so auf dem Bett lag, wie wir wissen.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

02.10.2021 um 14:41
Matthias H. liess jemanden in seine Wohnung den er kannte. Ansonsten hätte er sofort rufen können in dem Moment. Es kann auf eine Verabredung um 19.30 Uhr hindeuten , da er zuvor wie bekannt noch Mails geschrieben hat. Der Besucher wusste wo Matthias H. wohnt. Wichtig hierbei ist, dass der Täter auch wusste, dass Matthias H. allein ist. Nun stellt sich die Frage, ob der Täter tatsächlich erstmalig in dem Haus gewesen ist. Die Bewohner werden gegenüber der Polizei Auskunft darüber gegeben haben, ob das Opfer Besuch empfangen hat oder ob Unbekannte in den Tagen zuvor im Haus gewesen sind. Über die DNA Abgabe wurde diskutiert. Man wird beispielsweise von seinem Kundenkreis nicht sämtliche DNA abgenommen haben. Die Abgabe ist freiwillig und nur im Fall eines Verdachtes muss mit einem Beschluss die Abgabe eingefordert werden. Kundentermine kann Matthias H durchaus im Laptop protokolliert haben. Ob er auch Kundentermine in seiner Wohnung wahrgenommen hat, wissen wir nicht. Ist es komplett auszuschließen?


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

02.10.2021 um 15:22
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Der Besucher wusste wo Matthias H. wohnt.
Man kann nun aber darüber spekulieren, auf welche Weise der Besucher von der Wohnadresse Kenntnis erlangt hat, falls er sie nicht von MH selbst erhalten hat. Nehmen wir einmal an, jemand hätte MH (wieder-) erkannt. Das muss ja nicht zwangsläufig in Magdeburg geschehen sein, sondern kann auf einer seiner beruflichen Touren passiert sein.

Hier stellt sich die Frage: Hatte MHs Pkw Magdeburger Kennzeichen (MD), oder handelte es sich um einen Wagen der l'Oréal-Fahrzeugflotte und war dann möglicherweise in Düsseldorf (D), Karlsruhe/Rastatt (KA/RA), Mönchengladbach (MG) oder an einem anderen deutschen Standort des Kosmetikkonzerns l'Oréal zugelassen?

Im Jahre 2006 hatten noch wesentlich mehr Menschen als heute einen Festnetzanschluss, und oft tauchte z.B. bei der Telekom der Eintrag zumindest im Onlineverzeichnis auf, obwohl man bewusst der Eintragung ins Telefonbuch widersprochen hatte. Worauf ich hinaus möchte:

Jemand, der MH und sein Auto irgendwo im Bezirk des Handeslvertreters (wieder-) gesehen hat und seinen Namen kannte, musste eventuell nicht lange nach der Wohnanschrift suchen. Er dürfte aus seinem Wohnort im übrigen wohl kein Geheimnis gemacht haben.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Über die DNA Abgabe wurde diskutiert. Man wird beispielsweise von seinem Kundenkreis nicht sämtliche DNA abgenommen haben. Die Abgabe ist freiwillig und nur im Fall eines Verdachtes muss mit einem Beschluss die Abgabe eingefordert werden.
Richtig. Aber bevor man Speichelproben nimmt, schöpft man natürlich konventionelle Methoden aus, fragt nach Konflikten oder besonderer Nähe zu jemandem, deckt Widersprüche auf, fragt Dritte nach Beobachtungen - anscheinend hat sich da nichts ergeben, wo man tiefer graben wollte. Und so genannte Massengentests ergeben ja nur dort einen Sinn, wo der Täter vermutlich aus einem relativ abgrenzbaren Pool stammt, etwa, wenn am Rande eines dörflichen Schützenfestes eine Tat passiert, bei dem regelmäßig nur Einheimische angetroffen werden.
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Ob er auch Kundentermine in seiner Wohnung wahrgenommen hat, wissen wir nicht. Ist es komplett auszuschließen?
Auszuschließen sicher nicht, aber warum sollte er? Vertreterbesuche bzw. Gespräche finden oft in Arbeitspausen statt, da Zeit Geld ist und man im Zweifel lieber Umsatz generiert und Kunden bedient, als mit Vertretern zu sprechen. Ein Treffen im privateren Rahmen würde ja nur bei einer geplanten Neueröffnung oder aus anderen wichtigen Gründen Sinn ergeben- aber dann doch eher beim Kunden in dessen Geschäftsräumen als daheim beim Vertreter.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

02.10.2021 um 16:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Jemand, der MH und sein Auto irgendwo im Bezirk des Handeslvertreters (wieder-) gesehen hat und seinen Namen kannte, musste eventuell nicht lange nach der Wohnanschrift suchen. Er dürfte aus seinem Wohnort im übrigen wohl kein Geheimnis gemacht haben.
Das denke ich auch. Letztlich ist es doch nicht so kompliziert eine Wohnanschrift herauszubekommen. U. u. reicht ja schon eine beiläufige Bemerkung, z. B. "Ja, ich wohne im Stadtteil XY, das ist es eigentlich sehr schön und ich fühle mich ganz wohl da, nur die Schreinerei im Hinterhof ist manchmal so laut!" Oder: "Direkt vor dem Haus ist eine Straßenbahnhaltestelle, da hört man immer die Bremsen quietschen, das nervt manchmal...."

Und nein, ich weiß NICHT ob es bei im HM im Hinterhof eine Schreinerei gab oder eine Straßenbahnhaltestelle vor der Tür (und bin auch zu faul, das zu recherchieren). Es sind nur fiktive Beispiele, wie man mit etwas Aufmerksamkeit schon ganz gut bis auf ein paar Häuser genau eingrenzen kann, wo ungefähr jemand wohnt. Und mit ein bisschen spazieren und lesen von Klingelschildern hat man es dann relativ bald genau heraus.

Wenn nicht sowieso die Adresse ganz banal im Telefonbuch stand, vielleicht weil die Adresse des Vertreters im Branchentelefonbuch aufgeführt war. In meiner Familie gab es mal jemanden, der mehrere Firmen vertreten hat und dessen private Andresse dann im Telefonbuch unter dem Namen der jeweiligen Firma aufgeführt war. Das war allerdings im Vor-Handy-Zeitalter, wo dann die Ehefrau die Anrufe der Kunden tagsüber entgegengenommen und bei mittäglichen Anruf des Ehemannes von Unterwegs aus der Telefonzelle (oder wenn er zum Essen heimkam) ihm mitgeteilt hat was sie von den Kunden ausrichten sollte.

So brauchte er kein separates Büro und keine Sekretärin. Allerdings war das in den 80ern. Ob das heute, im Zeitalter der Handys noch üblich ist, sich unter der Privatadresse im Branchenverzeichnis einzutragen, weiß ich nicht.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

02.10.2021 um 16:27
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Letztlich ist es doch nicht so kompliziert eine Wohnanschrift herauszubekommen.
Und vielleicht gibt gerade das einen Hinweis auf den Täter: Die Tat geschah zwei Jahre, nachdem MH vermutlich erstmals im Zivilleben von zu Hause ausgezogen und unter eigener Anschrift zu erreichen war.

Wer glaubt, eine alte Rechnung mit jemandem begleichen zu müssen und deshalb Böses will, muss natürlich in seiner Recherche vorsichtiger sein als jemand, der z.B. ganz harmlos einen alten Jugendfreund sucht.

Der Nachname von MH ist nun nicht über die Maßen selten, und der Täter wusste ja möglicherweise nicht, dass MH noch lange bei seiner Mutter gewohnte hatte. Selbst wenn er es gewusst gehabt hätte, hätte er 1. den elterlichen Wohnort und 2. die Vornamen der Eltern wissen müssen, um MH auf die Spur zu kommen. In der DDR lebten immerhin rund 17 Millionen Menschen.

Jemand, der nicht aus der Nähe kommt, konnte die Adresse erst erfolgreich stalken, seitdem MH eine eigene Wohnung und (vermutlich) eine eigene Festnetznummer hatte, die von überall her im Internet recherchierbar war- das ging 2006 bereits.


1x zitiertmelden