Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 01:16
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Bei der Jahreszeit wäre eine Abhebung bereits ab 20 Uhr sehr unauffällig. Die Frage ist doch tatsächlich in den unterschiedlichen Orten die sehr späte Nachtzeit. Wir gehen davon aus, der Täter wohnt in Magdeburg bzw am Tattag war er aus bestimmten Gründen noch 8 Stunden nach der Tat in Magdeburg. Der Täter wird bei der Kälte keine 8 Stunden im Auto gewesen sein. Es sei denn er ist Taxifahrer. Der Täter hätte in einem beliebigen Kaff in der Nähe auch Geld abheben können. Nein er macht es in einer grösseren Stadt, in Halle wieder spät in der Nacht. Ich erkenne hier eine Nachtaktivität. Der Täter muss dazu einen Bezug zu Halle haben. Man kann, muss nicht, daraus schliessen, dass der Täter möglicherweise in beiden Städten nächtigte. Natürlich kommt mir ein Vertriebskollege in den Sinn. Für eine unauffällige Geldabhebung muss man nicht nach Halle fahren.
Ganz genau! Ich würde sogar behaupten, für eine “unauffällige Geldabhebung” extra nach Halle zu fahren, wäre sogar eher auffällig/verdächtig.
Der Täter hat wohl einen Bezug zu beiden Städten. Außerdem kann er nachts anscheinend tun und lassen was er möchte ohne jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen - entweder weil er beruflich unterwegs ist oder aber alleine wohnt bzw keine Frau/Kinder hat.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 07:01
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb:Der Täter hat wohl einen Bezug zu beiden Städten. Außerdem kann er nachts anscheinend tun und lassen was er möchte ohne jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen - entweder weil er beruflich unterwegs ist oder aber alleine wohnt bzw keine Frau/Kinder hat
So sehe ich das aus. Warum sollte jemand der nicht in Halle und Magdeburg wohnt nachts dort Geld abheben? Weil er berufsbedingt dort gewesen ist und in Hotels nächtigte? In der Nähe vom Marktplatz Halle sind Pensionen und Hotels. In beiden Städten hielt sich der Täter nachts auf. Dafür muss es einen plausiblen Grund geben.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 11:56
@PotomacRiver @Enterprise1701 Wie wir gerade wieder im aktuellen Kripo Live Beitrag gehört haben, glaubt die Polizei nicht an einen gewöhnlichen Raubmord.

Wenn also die Mitnahme von Laptop und ec-Karte eher der Ablenkung vom wahren Motiv diente als der Bereicherung - könnte dann nicht auch die Abhebung in Halle der Vortäuschung eines regionalen Bezugs dienen?

Auch ein anderer Gedanke kommt mir bei der Geldabhebung: Wenn der oder die Täter anreisen mussten, bedeutete das ja einen gewissen Aufwand und damit Kosten. Weiterhin könnte die "Übertötung" des Opfers (vgl. Aussagen der Kriminologin jüngst bei Kripo Live) für einen großen Hass sprechen.

Passt es da nicht möglicherweise ins Bild, dass man mit der Geldabhebung das Opfer zusätzlich demütigen wollte, man dieses gleichsam auch noch für die Kosten der Tat aufkommen lassen wollte?

Ein derartiger Grad an Zynismus ist natürlich abstoßend, würde sich aber in die Logik eines hasserfüllten Täters fügen. Und möglicherweise erklären, warum man sich nicht stattdessen an den sonstigen Wertsachen in der Wohnung vergriffen hat. Die Geldabhebungen hatten dann für den Täter einen gewissen Symbolwert.


3x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 12:04
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:- könnte dann nicht auch die Abhebung in Halle der Vortäuschung eines regionalen Bezugs dienen?
Aber um diese Uhrzeit mitten in Halle am Marktplatz?


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 12:13
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Weiterhin könnte die "Übertötung" des Opfers (vgl. Aussagen der Kriminologin jüngst bei Kripo Live) für einen großen Hass sprechen.
Die Übertötung "könnte" nicht nur, sie spricht definitiv für großen Hass. Das wird ja auch immer wieder von Kriminalisten und Psychologen so dargestellt. Da gibt es ja mittlerweile viele Fachliteratur drüber.

Ich frage mich allerdings, warum spaziert der Täter bzw. derjenige, der die EC-Karte zum Abheben benutzte, nachts auf dem zentralsten Ort in Halle herum und hebt mitten in der Nacht Geld ab?

Mal angenommen es waren zwei Täter. Vielleicht hob der eine von denen am 15.02. 2006 in Magdeburg um 3:50 Uhr ab? Und vielleicht gab er seinem Kumpan die Karte, der diese dann in Halle zum Abheben nutzte?

Oder ist das Blödsinn, was ich hier schreibe :/ Naja, vermutlich ja.

..

Ok, bleiben wir dabei. Es war nur Einer. Warum agiert er immer mitten in der Nacht und WARUM nutzt er die Bank, die direkt am Marktplatz liegt?

Wohnte er dort in der Nähe oder gab es eine Zufahrtstraße, über die man gut in der Nähe der Bank anhalten konnte?

Ich meine: Bankautomaten gibt es doch wie Sand am Meer. Da muss man doch nicht mitten in die Stadt fahren, um dort Geld zu holen?


4x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 12:27
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Die Übertötung "könnte" nicht nur, sie spricht definitiv für großen Hass. Das wird ja auch immer wieder von Kriminalisten und Psychologen so dargestellt. Da gibt es ja mittlerweile viele Fachliteratur drüber.
Diese Einschränkung stammt, mit Verlaub gesagt, nicht von mir, sondern von der Dame in Kripo Live. Ich habe sie so verstanden, dass die Übertötung bzw. die konkrete Art der Tatausführung entweder für großen Hass spricht oder dafür, dass MH jemandem im Wege stand. So ähnlich hat sie sich in der Kripo Live Sendung ausgedrückt.
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich meine: Bankautomaten gibt es doch wie Sand am Meer. Da muss man doch nicht mitten in die Stadt fahren, um dort Geld zu holen?
Dazu hatte ich schon vor einiger Zeit etwas geschrieben. Die Zahl richtig anonymer Großstädte rund um Magedburg ist überschaubar, eigentlich kommt da nur Halle in Frage. Und für einen Geldautomaten in der Großstadt spricht doch aus Tätersicht schon so einiges.

Außerhalb der großen Städte muss man doch möglicherweise erst einmal wissen, wo sich ein funktionsfähiger, zugänglicher Geldautomat befindet. 2006 waren das mobile Internet und Smartphones noch nicht so verbreitet. Und sich irgendwo auf dem flachen Land auf der Suche nach einem Geldautomaten zu verfahren, bringt ja für den/die Täter nichts als zusätzliche Gefahr, aufzufallen und unnötigen Zeitverlust.

Und vielleicht war der Täter ohnehin mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 12:40
Sorry für den Doppelpost: Hat eigentlich schon mal jemand versucht, die möglichen Bewegungen der Täter in Zusammenhang mit Zugverbindungen, öffentlichem Nahverkehr usw. zu bringen? Also in alten Fahrplänen recherchiert, ob sich die Täterschaft z.B. mit dem Zug nach Halle begeben haben könnte?

Ich scheitere oft schon an aktuellen Fahrplänen, vielleicht kennt sich hier jemand besser damit aus?


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 12:54
Zwei Möglichkeiten:

1. Der Täter kommt aus Halle, reist extra nach Magdeburg für die Tat. Wartet, bis sein Zug zurück fährt oder hat dort ein Hotelzimmer, und hebt deshalb nachts noch Geld ab. Dann macht aber die Abhebung nachts in Halle nur bedingt Sinn, außer man wollte noch unbedingt Geld abheben bevor der nächste Tag beginnt (weil man da keine Zeit mehr hatte/damit gerechnet hat, dass die Karte gesperrt wird/...)

2. Der Täter lebte früher in Magdeburg oder Halle. Er ist außerdem mobil, allerdings möchte er das Risiko, zufällig einem Bekannten am Geldautomaten über den Weg zu laufen ("Mensch, Harry, du hier in Halle. Was treibt dich denn hierher? Mensch, wie lange ist es her?...) minimieren. Diese Alternative funktioniert natürlich auch, wenn er irgendjemand vorspiegelte, ganz woanders zu sein (z.B. beruflich in Frankfurt) oder am nächsten Morgen tatsächlich irgendwo ganz anders sein wollte, auf diesen Ort aber nicht durch die Abhebung Aufmerksamkeit richten wollte.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 13:01
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Diese Einschränkung stammt, mit Verlaub gesagt, nicht von mir, sondern von der Dame in Kripo Live. Ich habe sie so verstanden, dass die Übertötung bzw. die konkrete Art der Tatausführung entweder für großen Hass spricht oder dafür, dass MH jemandem im Wege stand. So ähnlich hat sie sich in der Kripo Live Sendung ausgedrückt.
Alles gut, Sallomaeander. Leute von der Kripo sprechen berufsbedingt immer in "könnte, würde, wenn und aber..." aber ich glaube schon, jeder von uns kann sich das bildlich vorstellen, welche Wut und Aggression bei einer Tat "rausgelassen" wurde, wenn jemand so brutal ermordet wurde, wie MH.

MH stand auf jeden Fall jemandem im Wege und wurde daher "beseitigt". Warum weiß nur der Täter.

..

Aber nochmal zu dem Automaten am Markt. Halle an der Saale hat derzeit rund 240.000 Einwohner. Das ist nicht klein. 2006 wird es ähnlich gewesen sein.

Da gibt es viele Automaten im Stadtgebiet. Ich würde nicht in Außenbezirken suchen oder auf dem platten Land. Wenn ich mal davon ausgehe, wie ich agieren würde, kommt mir folgendes in den Kopf:

Mir geht es so, dass ich bestimmte Geldautomatenräume in meiner Gegend kenne. Ich wohne in einer Großstadt. Ad hoc fallen mir im Umkreis von ca. 2-3km mindestens drei Möglichkeiten an Automatenräumen ein, bei denen ich abheben würde.

Die fallen mir deshalb ein, weil sie zu der Bank gehören, bei der mein Konto geführt wird und weil ich selbst an allen schon mal abgehoben habe. Ich käme also nicht auf die Idee, zu irgendeiner anderen Bank zum Abheben zu gehen.

Hinzu kommen aber noch unzählige andere Außenautomaten, an denen ich regelmäßig vorbeifahre aber nie auf die Idee käme, dort abzuheben. In meinem Falle wegen der unnützen Gebühren.

Den Täter werden in Halle vermutlich die Gebühren weniger gestört haben aber dennoch wählte er den Automaten der Dresdner Bank auf dem Marktplatz in Halle. Was verband ihn mit gerade diesem Automaten?

Oder hatte er überhaupt kein Wissen darum, wie das mit den diversen Banken in Deutschland funktioniert? War für ihn Bank gleich Bank? Hauptsache, es kam Geld aus der Wand?

So, wie es uns vermutlich geht, wenn wir im Ausland sind. Wir wollen Geld abheben und gehen zu irgendeinem Bankautomaten, den wir sehen. Wir unterscheiden nicht nach Bank A, B oder C. ...

Vielleicht doch ein Auftragsmord mit einem Täter aus dem Ausland?


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 13:06
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:außer man wollte noch unbedingt Geld abheben bevor der nächste Tag beginnt (weil man da keine Zeit mehr hatte/damit gerechnet hat, dass die Karte gesperrt wird/...)
.... oder er Halle verlassen wollte. Vielleicht sogar nachts noch. Welche Züge fuhren nachts ab? Wie weit ist der Bahnhof vom Marktplatz entfernt?

Oder wurde er abgeholt und wollte vorher noch Geld "tanken"?


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 13:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich scheitere oft schon an aktuellen Fahrplänen, vielleicht kennt sich hier jemand besser damit aus?
Habe mal bei der Deutschen Bahn und bei der HAVAG (Halle) nachgeschaut.
Die Verbindung Halle - Magdeburg - Halle ist in den Zeiten um Mitternacht bis ca. 4.00 Uhr unterirdisch.
Da fahren kaum Züge oder Bahnen, die von großem Interesse sind. Die Zeiten gelten für Oktober 2021 und die waren 2006 kaum besser gewesen.
Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass man nachmittags von Halle bzw. Magdeburg mit dem regionalen ÖPNV anreisen kann und konnte und eine Fahrt ab sechs Uhr morgens erscheint vollkommen normal, da hegt keiner einen Verdacht, warum man um diese Uhrzeit in der Bahn oder im Bus sitzt. Auch gibt es einige Regionalbahnen, die zwischen beiden Städten fahren, die etwa im Stundentakt verkehren und ca. 60 bis 70 Minuten ohne Umstieg für die einfache Strecke benötigen.
Wenn die Zeiten der zwei Geldabhebungen keine Finte vom Täter war, dann ist er eine echte Nachteule.
Er könnte bspw. in der Gastronomie oder ähnlich gelagerten Branchen arbeiten, die um diese Zeit nach Hause gehen oder eben um diese Zeit einen Job anfangen bzw. sich dorthin auf den Weg machen?
Zu den Frühaufsteher fallen mir spontan Speditionsmitarbeiter, Bus- und Bahnfahrer, Mitarbeiter der Post AG, die die Post sortieren, Leute, die die Zeitung austragen bzw. die die Zeitungen von der Druckerei zu diesen Leute kutschieren, Wachdienste, bedingt Schichtarbeiter, aber die haben sicherlich feste Arbeitszeiten, ein. Eine weitere Möglichkeit wären Schicht- oder Nachtarbeiter, deren kurzes Fehler am Arbeitsplatz kaum auffällt oder sonst möglich gewesen wäre, weil sie bspw. mit einem Auto nach dem Rechten sehen bzw. Sachen von A nach B befördern.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 15:44
Zitat von johanneskayserjohanneskayser schrieb:Wenn die Zeiten der zwei Geldabhebungen keine Finte vom Täter war, dann ist er eine echte Nachteule.
Er könnte bspw. in der Gastronomie oder ähnlich gelagerten Branchen arbeiten,
Aus den zwei nächtlichen Geldabhebungen auf Schichtarbeit oder bestimmte Berufsbilder zu schließen, damit wäre ich vorsichtig. Wenn der Täter einer geregelten Arbeit nachging, die tagsüber stattfand, dann hätte er die nächtlichen Abhebungen auch sehr gut einrichten können. Und wenn der Täter gar keiner geregelten Arbeit nachging, dann wäre er zeitlich völlig flexibel gewesen.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 16:08
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich frage mich allerdings, warum spaziert der Täter bzw. derjenige, der die EC-Karte zum Abheben benutzte, nachts auf dem zentralsten Ort in Halle herum und hebt mitten in der Nacht Geld ab?
Ich finde es nicht weiter verwunderlich, wenn der Täter einen Geldautomaten im Stadtzentrum aufsuchte. Das hat aus Tätersicht Vorteile: Egal wie gut man sich auskennt, im Zentrum einer Großstadt findet man in kürzester Zeit auf jeden Fall einen geeigneten Automaten. Außerdem sind Stadtzentren anonym, gut zu erreichen und schnell wieder zu verlassen.
Über die nächtliche Uhrzeit wurde ja bereits gesagt, dass dann am wenigsten Publikumsverkehr herrscht und die Wahrscheinlichkeit am geringsten ist, dass irgendein Zeuge Beobachtungen macht.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 16:21
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich finde es nicht weiter verwunderlich, wenn der Täter einen Geldautomaten im Stadtzentrum aufsuchte. Das hat aus Tätersicht Vorteile: Egal wie gut man sich auskennt, im Zentrum einer Großstadt findet man in kürzester Zeit auf jeden Fall einen geeigneten Automaten. Außerdem sind Stadtzentren anonym, gut zu erreichen und schnell wieder zu verlassen.
Über die nächtliche Uhrzeit wurde ja bereits gesagt, dass dann am wenigsten Publikumsverkehr herrscht und die Wahrscheinlichkeit am geringsten ist, dass irgendein Zeuge Beobachtungen macht
Kann ich nicht zu 100 % nachvollziehen verstehe aber deinen Denkansatz. Wenn ich Geld abhebe beobachte ich selten andere Menschen die ebenfalls Geld abheben. Wenn jemand die Pinnummer hat macht sich niemand verdächtig. Wenn ich im Timbuktu wohne fahre ich nicht nachts irgendwo in eine größere Stadt um 500 Euro abzuheben. Das stört mich. Es ist auffällig, dass die Person nachtaktiv war. Sogar fast zu gleichen Stunde. 03:50 in Magdeburg, 02:50 Uhr in Halle. Nochmal: es war Februar und sehr kalt damals. Da ist um 20 Uhr auch tote Hose. Wenn er in Magdeburg wohnt, fährt er nicht noch über eine Stunde in der Nacht nach Halle um Geld abzuheben. Ich denke tatsächlich er kennt beide Lokationen sehr gut. Wir reden hier von tiefer Nacht und nicht späten Abendstunden. Für mich bedeutet das, da ist jemand wach bzw muss wach bleiben. Noch ein Denkansatz: Mord 14.2 am Abend --> Geldabhebung 8 Stunden später. Das KANN zu einer Schicht passen. Keine Abhebung am 15.2 Tagsüber und keine Abhebung in der Nacht auf den 16.2. Schichtwechsel ?? Dann wieder Abhebung 16.2 auf den 17.2.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 16:37
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Warum agiert er immer mitten in der Nacht und WARUM nutzt er die Bank, die direkt am Marktplatz liegt?
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich meine: Bankautomaten gibt es doch wie Sand am Meer. Da muss man doch nicht mitten in die Stadt fahren, um dort Geld zu holen?
Nun, wenn man sich die Posts hier durchliest, so wird doch eifrig gerade darüber nachgedacht, ob der Täter vielleicht aus beruflichen Gründen nachts aktiv war und eine Verbindung zu den Orten hat, an denen das Geld abgehoben wurde. Auch an eine mögliche Adresse in der Nähe des Bankautomaten wurde gedacht.

Was, wenn er genau diese Gedanken provozieren wollte, weil die Realität vielleicht genau andersherum ist? Dann wäre er mit seinem Verhalten erfolgreich gewesen. So herum könnte man das auch sehen.

(wobei er natürlich nicht an uns Hobbykriminalisten gedacht hätte, sondern an die Profis, die solche Gedanken ja sicher auch durchgespielt haben)


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 16:39
Auf einen Polizisten/Wachtmeister würde das natürlich gut passen und es wäre jemand, dem man auch die Tür öffnet, wenn man ihn nicht kennt und vielleicht, je nach vorgetragenen Finte, auch die PIN sagt. Er hätte auch vom Fund der Leiche erfahren können.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 17:34
Die Magdeburger Volksbank Filiale Halberstädter Strasse hat den EC Automaten innen laut Fotos. Das relativiert aber die angebliche Nähe zur Goethestrasse 40. 48 Minuten zu Fuss, 11 Minuten mit dem Auto. Hotel und Polizei sind auf der Halberstädter Strasse in Magdeburg.
Revierstation Halle ist auch ganz nah an der Commerzbank in Halle.


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 17:41
In dem aktuell verlinkten Kripo Live Film sieht man gut wie Wohnungstüren ausgesehen haben und somit die Nachbarn definitiv erkennen konnten, dass das Licht nach dem Treppengeräusch von Jemanden erst ausging. Es waren demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit 2 Personen. War eine Person so geschockt vom Mord, dass diese schnell die Wohnung verliess. Aber die zweite Person quasi geräuschlos die Wohnung verlassen hat ?


melden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 18:15
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Die Übertötung "könnte" nicht nur, sie spricht definitiv für großen Hass. Das wird ja auch immer wieder von Kriminalisten und Psychologen so dargestellt. Da gibt es ja mittlerweile viele Fachliteratur drüber.
Mal ganz trivial formuliert: wer so stark haßt, könnte zuvor genauso stark geliebt haben.
Ich gehe bei dieser Tötungsart schon von einer engen Bindung aus. Sehr starke Gefühle entstehen ja zumeist in solchen.

Und wenn ich schon eine engere Beziehung anspreche, könnte ich mir in dem Kontext vorstellen, dass der Täter in Magdeburg im Hotel übernachtet hatte. Da er nicht schlafen konnte (also ich würde vermutlich eine Woche lang nach so einer Tat nicht schlafen können), ging er vllt. Nachts draußen umher (um Streß abzubauen), und hob bei der Gelegenheit auch Geld mit der geklauten Kontokarte ab.

Falls es sich ebenfalls um einen Vertreter gehandelt haben sollte, den MH vllt. mal unter der Woche in einer Hotelbar kennengelernt hatte, könnte dessen nächster Kundentermin theoretisch in Halle gewesen sein. In Halle war er ggf. auch in einem Hotel eingebucht, ging vllt. wieder Nachts umher (nach wie vor Stressabbau), und hebt noch mal Geld ab. Danach hebt er nichts mehr ab, weil er sich vermutlich auch denken konnte, dass die Leiche inzwischen gefunden sein muß, und MH's Konto ggf. im Ermittlerfokus.

Das von @sallomaeander genannte Motiv für die Geldabhebungen halte ich auch für vorstellbar.


1x zitiertmelden

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

05.10.2021 um 18:16
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Aber um diese Uhrzeit mitten in Halle am Marktplatz?
Vielleicht einen Tipp an alle: Geht mal morgen in der Zeit zwischen 2.50 und 3.50 Uhr einfach vor die Tür und hebt Geld an einem Bankomaten ab. Vlt. sieht man u.U. ob man mutterseelenalleine ist oder wer da so durchs "Unterholz" kreucht und fleucht.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Aus den zwei nächtlichen Geldabhebungen auf Schichtarbeit oder bestimmte Berufsbilder zu schließen, damit wäre ich vorsichtig. Wenn der Täter einer geregelten Arbeit nachging, die tagsüber stattfand, dann hätte er die nächtlichen Abhebungen auch sehr gut einrichten können. Und wenn der Täter gar keiner geregelten Arbeit nachging, dann wäre er zeitlich völlig flexibel gewesen.
Das mag ja sein. Nur, wer am nächsten Morgen ab 6.00 Uhr aufstehen muss, dem wäre das Schlafdefizit evtl. anzumerken gewesen?
Klar und wer im kriminellen Milieu unterwegs ist, der liegt danach auf seiner Matratze und schläft den Schlaf des (Un)Gerechten?
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Auf einen Polizisten/Wachtmeister würde das natürlich gut passen und es wäre jemand, dem man auch die Tür öffnet, wenn man ihn nicht kennt und vielleicht, je nach vorgetragenen Finte, auch die PIN sagt. Er hätte auch vom Fund der Leiche erfahren können.
Habe mal recherchiert. Dienst der Streifenpolizei im Wechsel. Quelle: wikipedia.de

Dienstzeiten:
Spätschicht von 11.45 bis 19.30 Uhr
Nachtschicht von 19.15 bis 05.45 Uhr
Frühschicht von 05.45 bis 11.45 Uhr

Je nach Schichtdienstmodell gibt es die Schichtfolgen mit vier Teilschichten (A, B, C, D) oder seltener fünf Teilschichten (A, B, C, D, E).
Der Dienst beginnt meitstens mit der Spätschicht, gefolgt von der Frühschicht am nächsten Morgen und er endet mit der Nachtschicht. Manchmal wechseln die Kollegen untereinander die Schichten, sofern es die Ruhephasen zulassen.


melden