pannettone schrieb:ein dritter könnte zb niemals eine interne mail zwischen meinem „chef“ und mir „fälschen“. woher sollte dieser unsere anredeformeln, abschlusszeile, duktus etc kennen? aber ich denke man muss es hinterfragen
Sofern der Täter Zugriff auf den E-Mail-Account von MH hatte, wäre das Fälschen einer solchen Mail vielleicht gar nicht so schwierig gewesen. Zum Beispiel, wenn der Täter sich schon in der Wohnung befand oder gerade in die Wohnung kam, als MH am Laptop arbeitete und der Account geöffnet war, oder wenn der Täter evtl. sogar MHs Passwort kannte und sich damit selbst einwählen konnte. Dann hätte er später (nach dem Tod MHs) ohne Weiteres MHs angefangene Mail an den Chef fertigschreiben und absenden können. Oder er hätte die Mail sogar komplett selbst verfassen können.
Welche Anrede-/Schlussformel und welcher Schreibstil zwischen MH und dessen Chef üblich waren, hätte der Täter z.B. erfahren können, indem er frühere Mails von MH an den Chef las, die vermutlich auf dem Laptop gespeichert waren. Der Täter hätte dann alles nur zu imitieren brauchen. Wenn er sprachlich ein bisschen geschickt war, sollte das kein Problem sein. Und wenn er – nur hypothetisch – vielleicht sogar berufliche Internas von MH kannte, wäre so eine Fälschung noch einfacher gewesen.
Wenn der Täter also selbst am Laptop gesessen hätte, wäre es aus seiner Sicht natürlich auch sinnvoll, den Laptop mitzunehmen, um zu verhindern, dass darauf später genetische Spuren von ihm gefunden würden, denn DNA eines Fremden am Dienstlaptop von MH wäre sicher verdächtig gewesen.
Wenn
PotomacRiver schrieb:die Tatzeit ja zwischen 18 und 22 Uhr
gelegen haben soll, scheint es doch nicht ganz sicher zu sein, dass MH die Mail selbst geschrieben / versandt hat?
Theoretisch könnte es vielleicht auch sein, dass MH sich schon um 18 Uhr in der (wie auch immer gearteten) Gewalt des Täters befand, aber sich die Situation, die dann zu MHs Tod führte, erst später gegen 20 Uhr ergab?