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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

18.09.2021 um 20:37
Zitat von jule78jule78 schrieb:Es wurde aber auch mehrfach erwähnt, dass das bekannte Umfeld von MH durchleuchtet wurde. Vermutlich zuerst anhand von Alibis. Vermutlich hat das den Ermittlern ausgereicht um auszusortieren. Anders war es ja bei dem ehemaligen Bekannten. Da wurde doch DNA abgeglichen, oder?
Heute geht es zwar besser als beispielsweise in den 70ern, daß Freundes- und Bekanntenumfeld eines Mordopfers zu ermitteln und zu befragen, aber trotzdem rutschen immer wieder Personen durch. Das liegt meist nicht an schlechten Ermittlungen, sondern daran, daß sich das Umfeld einer Person nur teilweise mit denen seiner/ihrer Freunde überlappt. Da ist es immer wieder drin, daß selbst gute Bekannte/Freunde einer Person nur wenigen oder sogar niemandem der anderen Freunde bekannt sind.
Zitat von A.BoleynA.Boleyn schrieb:Extrem schüchtern...
Wie kommt man dann auf die Idee, im Vertrieb zu arbeiten?
Jemand muss ihn ja in diese Position eingestellt haben.
Erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass jemand so introvertiert dargestellt,
als Vertriebler geeignet sein soll.
Ich denke, dass nähere Umfeld erkennt nicht die Realität.
Resp., das Opfer hat eine perfekte Fassade aufgebaut.
Ich habe es schon einmal vor einigen Seiten erwähnt, daß viele Leute falsche Vorstellungen von so einigen Eigenschaften haben. Schüternheit KANN sich auf alle Lebensbereiche auswirken, MUSS ABER NICHT. Schüchternheit kann auch nur Einzelbereiche betreffen.
Ich beispielsweise kann notfalls aus dem Stegreif (wenn ich das Thema kenne) einen Vortrag vor einem vollen Saal halten, ohne mit der Wimper zu zucken, aber hübsche Mädels ansprechen, erfordert VIEL Überwindung!
Bei einem Arbeitskollegen ist es eher andersrum. Ein absoluter Charmbolzen im privaten Bereich und hätte das Zeug zu einem totalen Casanova, aber im beruflichen Umfeld fast unsichtbar. Wer ihn nur aus der Firma kennt, würde ihn nie für einen Partylöwen halten.

Es ist durchaus möglich, daß MH was Privates anging, deutlich schüchtern war, aber nicht unbedingt im Beruf.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 08:53
Ich denke auch, es gibt falsche Vorstellungen von Introversion. Ich selbst bin auch ein klarer Fall von introvertiert, aber fast alle die mich kennen, würden darüber lachen, da alle meine bisherigen Jobs sehr viel Präsenz, Rhetorik etc erfordern/erfordert haben. Vor einer Menschenmasse einen Vortrag zu halten: kein Problem Wenn ich mich wohl fühle mit jemandem, kann ich auch sehr schlagfertig und mitunter auch frech sein.

Gleichzeitig brauche ich sehr viel Zeit für mich, da soziale Kontake mir grundsätzlich Energie entziehen. Und wie @Höhenburg gehe ich jetzt nicht unbedingt transparent damit um, wenn ich für jemanden mehr empfinde. Da warte ich eher sehr lange ab und versuche entsprechende Signale in meine Richtung erst sehr eindeutig zu identifizieren. Ich bin jetzt auch eher nicht der Party-Mittelpunkt. 😉

Introversion/Extroversion bezieht sich eher darauf wie man generell im Zusammenhang zu seinen Mitmenschen steht: Laut nachdenken oder erst was sagen, wenn man für sich schon alles durchgekaur hat? Laden soziale Kontakte die Akkus auf oder ist das Gegenteil der Fall? usw usw


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 09:05
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich beispielsweise kann notfalls aus dem Stegreif (wenn ich das Thema kenne) einen Vortrag vor einem vollen Saal halten, ohne mit der Wimper zu zucken, aber hübsche Mädels ansprechen, erfordert VIEL Überwindung!
Zitat von angellostangellost schrieb:Ich selbst bin auch ein klarer Fall von introvertiert, aber fast alle die mich kennen, würden darüber lachen, da alle meine bisherigen Jobs sehr viel Präsenz, Rhetorik etc erfordern/erfordert haben.
Das ist bestimmt alles sehr interessant. Jedoch wurde M.H. vom privaten als auch beruflichen Umfeld wie folgt beschrieben
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Freunde, Verwandte und Kollegen bezeichnen den Mann, der mit einem großen Messer umgebracht wurde, als "nett", "verträglich", "ruhig", "extrem schüchtern". Er sei jedem Stress aus dem Wege gegangen.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)



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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 09:08
@mitH2CO3
Wo ist der Widerspruch? Mein Team würde mich auch nicht als “den Pausenclown” beschreiben. Und Smalltalk geht wenn dann immer von meinen KollegInnen aus.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 09:12
Habe ich was von Widerspruch geschrieben? Ich habe zitiert, dass er sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld mit den zitierten Eigenschaften beschrieben wurde. Nicht mehr aber auch nicht weniger.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 11:35
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das habe ich auch ziemlich lange gedacht. Aber ich musste dann daran denken, dass es in meinem Freundeskreis zwei Leute gibt, die unter starken Selbstzweifeln leiden und kaum Selbstbewusstsein haben. Was aber das Verwunderliche daran ist: Beide hatten lange mit Schauspielerei zu tun. Der eine sogar professionell (hat es richtig studiert und lange am Theater gearbeitet), der andere immerhin auf semi-professionellem Niveau.

Da würde man auch denken (und ich dachte es lange), wieso ausgerechnet so jemand Schauspieler sein kann? Und beide haben es mir übereinstimmend (und unabhängig voneinander) so erklärt, dass man in dem Augenblick, wo man auf die Bühne geht, eben nur die Rolle ist, die das Publikum erwartet. Nicht man selbst. Die eigene (gehemmte) Persönlichkeit verschwindet dabei ganz im Hintergrund.

Sowas könnte ich mir auch hier vorstellen, dass ihm die "Rolle" als Mitarbeiter der besagten Firma dann ermöglicht hat, seine eigene Persönlichkeit ganz in den Hintergrund zu drängen. Nur privat, wenn es dann um MH ging und nicht um den Vertreter der Fa. L'Oreal,

Ich kann es mir zwar eigentlich auch nicht so recht vorstellen, aber es wäre die einzige für mich plausible Lösung, wie man die Aussage aus seinem Umfeld und den Job übereinbringt.
Dein Beispiel finde ich sehr aussagekräftig. Genau so ist es. Ein Schauspieler übt seinen Beruf aus.
Nicht mehr. Nicht weniger. Er muss sich, außer mit dem Regisseur vielleicht, mit niemandem auseinandersetzen. Und auch dem geht es nicht um die Person xy sondern um das Ergebnis seiner Inszenierung.

Ähnlich ist es im Vertrieb. Ein Verkäufer weiß, dass er Leistung bringen muss, um Geld zu verdienen. Das wird ihm gelingen, denn sein Ziel ist es ja nicht, zu streiten sondern ein Ergebnis zu erzielen, was beiden Seiten dienlich sein muss. Er verdient Geld. Sein Kunde ist zufrieden. win-win

Solche Beispiele kann man viele finden. Siehe Gastronomie. Hotellerie. Verkauf im stationären Handel... Bitte nicht falsch verstehen. Jeder befindet sich auf einer "Bühne", auf der er den Gast, Kunden, Patienten zufriedenstellen möchte. Und wenn es allen gut geht, wird auch keiner Kritik an einem selbst üben. Man muss sich daher nicht auseinandersetzen.

Im Privaten ist das oft ganz anders. Das Gegenüber fordert Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit. Alles Dinge, die man vielleicht im Übermaß gar nicht geben kann oder will.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 15:31
Zitat von angellostangellost schrieb:Ich denke auch, es gibt falsche Vorstellungen von Introversion. Ich selbst bin auch ein klarer Fall von introvertiert, aber fast alle die mich kennen, würden darüber lachen, da alle meine bisherigen Jobs sehr viel Präsenz, Rhetorik etc erfordern/erfordert haben. Vor einer Menschenmasse einen Vortrag zu halten: kein Problem Wenn ich mich wohl fühle mit jemandem, kann ich auch sehr schlagfertig und mitunter auch frech sein.
Gleichzeitig brauche ich sehr viel Zeit für mich, da soziale Kontake mir grundsätzlich Energie entziehen. Und wie @Höhenburg gehe ich jetzt nicht unbedingt transparent damit um, wenn ich für jemanden mehr empfinde. Da warte ich eher sehr lange ab und versuche entsprechende Signale in meine Richtung erst sehr eindeutig zu identifizieren. Ich bin jetzt auch eher nicht der Party-Mittelpunkt. 😉
Introversion/Extroversion bezieht sich eher darauf wie man generell im Zusammenhang zu seinen Mitmenschen steht: Laut nachdenken oder erst was sagen, wenn man für sich schon alles durchgekaur hat? Laden soziale Kontakte die Akkus auf oder ist das Gegenteil der Fall? usw usw
Da das mit "Likes" auf allmy so eine Sache ist, gibt es den Daumen hoch auf diese Art! :-)
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Das ist bestimmt alles sehr interessant. Jedoch wurde M.H. vom privaten als auch beruflichen Umfeld wie folgt beschrieben

Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:
Freunde, Verwandte und Kollegen bezeichnen den Mann, der mit einem großen Messer umgebracht wurde, als "nett", "verträglich", "ruhig", "extrem schüchtern". Er sei jedem Stress aus dem Wege gegangen.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)
Es ist durchaus möglich, daß gerade seine ruhige und in sich ruhende Art MH so erfolgreich im Beruf gemacht hat. Es kommt durchaus bei einigen Leuten an, wenn der Kunde das Gefühl hat, der Verkäufer will ihm nicht auf Teufel komm raus etwas aufs Auge drücken.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 16:21
Ja, ich bin auch so ein schüchterner Mensch, der aber im Verkauf sehr gut ankam. Auf manchen Stellen gab es Missmut beim Chef, weil ich den Kunden nicht mehr andrehen wollte als angebracht oder nicht das teuerste, sondern das Passende.

Im Privaten bin ich oft ausgenutzt worden, ich kann schlecht Grenzen setzen. Ich habe z.B. einer Bekannten 1000 Euro geborgt vor Jahren. Wir haben uns dann entzweit bzw. ich hab mich totgestellt.

Ok, ich hab immer darauf gewartet, dass sie zumindest mal sagt, dass sie es irgendwann zurückzahlt, aber nie direkt gefragt. Ich wusste ja, sie hat es im Moment eh nicht und würde sich rausreden. Bin aber innerlich immer wütender geworden. Einmal stand sie auch unangemeldet vor der Tür. Hab sie aber abweisen können. Und mit Sicherheit wollte sie sich nicht entschuldigen oder mir etwas zurückzahlen, wahrscheinlich brauchte sie eher wieder irgendwas.

Ich bin allerdings immer noch rasend wütend auf sie oder vielleicht auch auf mich. Oft scheint mir es auch so, als ob solche Ausnutzer sich auch noch ungerecht behandelt fühlen, wenn man ihnen Grenzen setzt.

So, ein Schwank aus meinem Leben..

Grüße
Grüblerlin


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 18:03
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Das ist bestimmt alles sehr interessant. Jedoch wurde M.H. vom privaten als auch beruflichen Umfeld wie folgt beschrieben
Richtig, aber wenn man sich vorstellt, wie das im Arbeitsumfeld so abläuft (zumindest nach meiner Vorstellung, ich bitte um Korrektur wenn ich mich da irre), dann könnte das durchaus zu dem passen war ich oben schrieb und dem was @Grüblerin, @Klarmann und @Höhenburg schrieben:

Seine Kollegen werden ihn ja eher bei Teamtreffen oder auf einer Firmenfeier und ähnlichen semi-beruflichen Gelegenheiten erlebt haben. Das, worauf es ankommt, nämlich das Gespräch mit dem Kunden, haben sie ja wohl eher nicht mitbekommen. Und insoweit sehe ich die Aussage seiner Kollegen, dass er immer so schüchtern war, als durchaus kompatibel mit dem wohl vorhandenen Erfolg im Beruf. Und dieser Eindruck passt dann zu dem "gespalteten" Bild, dass jemand der "eigentlich" schüchtern und zurückhaltend ist, im Beruf doch "aufdreht". So wie die Schauspieler aus meinem Beispiel.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 18:54
@brigittsche

ich respektiere Eure Meinung zum Thema, kann sie nur nicht teilen.

Wenn man bspw. die Definition von Schüchternheit zugrunde legt:
Unter Schüchternheit (hochsprachlich auch Scheu, veraltend Scheue) versteht man die Ängstlichkeit eines Menschen beim Anknüpfen zwischenmenschlicher Beziehungen.
Wikipedia: Schüchternheit

und ein Bewerber würde sogar extrem schüchtern sein, würde ich diese Person für aussendienstliche Tätigkeiten bzw. Tätigkeiten im Bereich der Kundenkontakte nicht einsetzen oder vorsehen.

Fakt ist aber, dass M.H. dennoch in diesem Bereich tätig war. Für mich stellt das eine Diskrepanz dar. Für Euch nicht. Alles gut.


Dem Vergleich mit Schauspielern mag ich auch nicht wirklich folgen, da ich schon vermute, dass es unterschiedliche Ansprüche an die konstante Belastbarkeit gibt. So ein Vertreter ist alleine, mind. 8 Stunden / wochentäglich unterwegs, steht ggf. wegen der Provisonen laufend unter erhöhtem Druck, ganz abgesehen von der Kundenakquise als solches, und der ständigen Herumfahrerei.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 19:19
Dieser Fall ist wirklich sehr rätselhaft.

Darf ich mal fragen, ob komplett ausgeschlossen werden kann, dass es sich bei der Zeit der Bargeldabhebung nicht um einen zeitlichen Fehler handelt?

Der Automat hatte keine Kamera und vllt war die Zeit falsch eingestellt oder sonstiges?
Kenne mich da nicht so aus, aber es wäre nicht das erste mal, dass ein eklatanter Fehler die Ermittlungen fehlleitet.

Für mich passt die abhebung mit dem hohen Risiko irgendwie nicht rein.

Wenn M. H. aber vllt vorher das Geld abgehoben hätte, dann wäre das Geld vor Ort ein gutes Motiv. Vllt plante er einen Kauf oder ein Geschäft, das er mit dem Geld abwickeln wollte. Dann macht auch die PC-Mitnahme mehr Sinn.

Aber das wurde doch bestimmt hinreichend geprüft, oder?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 19:44
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:ich respektiere Eure Meinung zum Thema, kann sie nur nicht teilen.
Ja, ist doch kein Problem, man kann ja auch ruhig mal unterschiedlicher Meinung sein - aber Fakt ist ja nun, dass er in diesem Bereich tätig war. Und zwar über eine längeren Zeitraum, was sicher nicht der Fall gewesen wäre, wenn er den Job nicht zumindest mal ganz passabel gemacht hätte.

Also muss doch entweder die Charakterisierung seines ganzen Umfeldes falsch sein, oder aber die Schüchternheit war/ist kein Hindernis für einen Job im Vertrieb.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 19:45
Mich stört etwas. Falls der Täter ein Bekannter o.ä ist muss diese Verabredung (sofern es diese gab) geplant gewesen sein. Warum nimmt der Täter das Handy nicht mit?Anrufverzeichnis, Sms etc hätten Hinweise können. Wenn man nicht verabredet war, wen lässt man um 19.30 Uhr in seine Wohnung?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 20:04
Zitat von GrüblerinGrüblerin schrieb:Ja, ich bin auch so ein schüchterner Mensch, der aber im Verkauf sehr gut ankam.
Geht mir genauso ;-) Als extrem schüchterne, zurückhaltende Person im Kundendienst eingesetzt. Das, was andere Kollegen schon im Smalltalk abhandeln, mache ich mit Fachwissen wett. Mittlerweile freue ich mich sogar auf Kundentermine, unterschwellig wohl, um mit ihnen in Kontakt treten zu können, wenngleich nur auf der fachlichen Ebene. Wie hatte hier jemand gesagt - Smalltalk bzw Leute zu treffen entzieht mir Energie! Einen Fachvortrag halten - jederzeit! Einen Trinkspruch auf der Familienfeier - absolutes No-go!
Trotzdem habe ich einen Bekanntenkreis. Mit denen ich/wir aber lieber im kleinen Kreis etwas unternehme, oder 20 mal einzeln Geburtstag feiere... Grosse Feste sind nicht mein Ding. Das kann dann dazu führen, dass der eine Bekannte wirklich niemanden von den anderen kennt bzw von denen nicht gekannt wird bzw nicht persönlich!
Könnte hier auch so gewesen sein. Wenn "Oma Erna" nicht den ganzen Abend am Türspion steht - wem hätte es auffallen sollen? Zumal im Mehrfamilienhaus nur die Bewohner wissen könnten, zu wem welcher Besucher geht.

Sollte der Täter aus der Gegend stammen (oder sich im Hotel an der Ecke aufgehalten haben), könnte es gut sein, dass er zunächst beobachtet hat, ob Polizei und Rettungswagen gerufen werden. Beim Geldabheben ist er vllt sichergegangen, dass ihn zu der Uhrzeit kein Nachbar, der auch "um die Ecke" Geld abheben will, zufällig erkennt?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 20:11
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Wenn man nicht verabredet war, wen lässt man um 19.30 Uhr in seine Wohnung?
Einen Bekannten, der ohne Verabredung vor der Tür steht und eine Aussprache möchte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 22:16
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also muss doch entweder die Charakterisierung seines ganzen Umfeldes falsch sein, oder aber die Schüchternheit war/ist kein Hindernis für einen Job im Vertrieb.
Er scheint ausschließlich positive Eigenschaften gehabt zu haben ... zu o.g. kommen noch hinzu: äußerst zuverlässig und verantwortungsbewußt.
Der Vorgesetzte des Magdeburger Bereichsleiters der Kosmetikfirma "L\'Oreal" hatte am Vormittag vergeblich versucht, seinen Mitarbeiter telefonisch zu erreichen. Hummel ist als äußerst zuverlässig und verantwortungsbewusst bekannt.
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)

Wird er als Bereichsleiter auch Verantwortung für Mitarbeiter übernommen haben? Dann käme ggf. Mitarbeiterführung als beruflicher Aufgabenbereich zu seinen sonstigen Aufgaben auch noch hinzu.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

19.09.2021 um 23:54
Youtube: Kripo Live vom 28 04 2019 siehe Beschreibung
Kripo Live vom 28 04 2019 siehe Beschreibung
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Hier in diesem Beitrag ca. ab Min 6:00 wird er als sehr geselliger Mensch beschrieben... Auch dass er sein letztes Hemd für andere gegeben hätte.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

20.09.2021 um 07:18
Sehr gesellig bedeutet in Firmem immer: Party und dem Alkohol nicht abgeneigt.


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20.09.2021 um 09:28
Danke für die Info. Bereichsleiter haben in der Regel auch Personalverantwortung. Im XY Film wurde die höhere Verantwortung als Begründung für den Ortswechsel genannt. Grundlage für ein Motiv mit einem Mitarbeiter?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

20.09.2021 um 09:44
Zu der Frage, wen man um 19.30 Uhr hineinlässt:

- einen Bekannten/Freund/Familienmitglied/Kollegen, der "spontan" vorbeikommt
- einen Nachbarn, der klingelt
- evtl. auch jemand Fremden, der irgendeinen Grund vorgibt (Lieferdienst, Blumen, Paketdienst, Polizei, Zeugen Jehovas?), aber eher unwahrscheinlich

Aber wir wissen letztlich auch nur, dass wohl keine Verabredung über ein Handy/Telefon stattgefunden hat (außer in einem der bekannten Telefongespräche, aber diese Kontakt sind ja sicher hinreichend überprüft und ausgeschlossen worden).

2006 wie auch heute kann man sich aber natürlich auch mündlich verabredet haben - man trifft sich untertags zufällig und sagt: hey, willst du heute abend nicht vorbeikommen. Oder auf der Arbeit/bei Kunden ergibt sich irgendein Grund, dass jemand vorbeikommt (z.B. hat mir neulich eine Kollegin etwas vorbeigebracht, was ich im Büro habe liegen lassen, weil sie sowieso gerade in der Gegend war, das haben wir auch nicht nachvollziehbar telefonisch abgesprochen, sondern ich hatte meine Sekretärin gefragt, ob sie es schicken könne und die Kollegin hat angeboten, es vorbeizufahren).

19.30 Uhr ist jetzt nicht so spät, dass es total ungewöhnlich wäre, dass jemand bei einem klingelt. Letztlich kann auch ein völlig Fremder klingeln und man würde zumindest auf den Türöffner drücken und mal schauen, wer es ist.


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