Enterprise1701 schrieb:MH führte danach aber auch noch ein Telefonat. Ist eigentlich bekannt mit wem ?
Nur zur Klärung: Vermutlich ist ein Handytelefonat als "letztes Lebenszeichen" eine Falschinformation aus dem alten Bericht der "Volksstimme" vom Juli 2011. Darin heißt es:
"Dort [in seiner Wohnung] erledigte der Kosmetikvertreter noch einige dienstliche Geschäfte und führte vom Handy ein Gespräch. Das letzte Lebenszeichen Hummels." (1)
In dem neueren Bericht von "Kripo live" vom April 2019 dagegen wird gesagt:
"Um 19:24 Uhr schreibt er eine E-Mail an seinen Chef. Das letzte nachweisbare Lebenszeichen des 36-Jährigen." (2)
Auch in dem neuesten Bericht von "Az. XY" vom August 2021 wird der Ablauf so dargestellt:
"Um 19:24 Uhr verschickt Matthias Horn eine letzte dienstliche Nachricht an seine Firma." (3) Von einem späteren Anruf ist auch hier keine Rede.
Deshalb kann man wohl davon ausgehen, dass es nach der E-Mail von 19:24 Uhr keinen Anruf und auch sonst kein Lebenszeichen von MH mehr gab.
Um noch einmal auf den Laptop von MH zurückzukommen, den der Täter mitnahm:
Bei XY sagt Rudi Cerne zum Laptop nur, MH habe das Gerät ausschließlich dienstlich genutzt, und brisante Daten dürften keine darauf gewesen sein. (4)
Dann stellt sich natürlich erst recht die Frage, warum der Laptop für den Täter so interessant war, dass er gerade ihn mitnahm, während er das in der Wohnung vorhandene Bargeld liegen ließ. Auf dem Laptop gab es keine für das Unternehmen L'Oreal brisanten Daten, vielleicht vermutete der Täter dort aber Daten, die für ihn persönlich brisant waren?
Nur mal ein angenommenes Szenario, als rein fiktives Beispiel:
Der Täter war ein Mitarbeiter von MH. Dieser Mitarbeiter hatte sich dienstlich irgendetwas zuschulden kommen lassen (vielleicht Unterschlagung, Diebstahl o.a.). Es wusste niemand davon, aber MH hatte es bemerkt oder ahnte es zumindest. MH fühlte sich unwohl dabei, weil er als freundlicher und hilfsbereiter Mensch niemanden in Schwierigkeiten bringen wollte. Aber als Vorgesetzter konnte er ein solches Verhalten nicht dulden, wenn er sich nicht mitschuldig machen wollte. MH hatte den betreffenden Mitarbeiter auch schon einmal unter vier Augen vorsichtig darauf angesprochen, um ihn zu warnen. Der Mitarbeiter wusste also, dass MH über Informationen verfügte, die ihm (dem Mitarbeiter) sehr schaden würden, sollten sie bekannt werden.
Eines Abends (es war der Valentinstag) wollte der Mitarbeiter endlich klären, was MH über ihn wusste und ggf. gegen ihn unternehmen wollte, und ging zur Wohnung MHs. MH war überrascht über den Besuch, ließ seinen Mitarbeiter aber natürlich ein. Als MH begriff, um was es ging, und den Brass des Mitarbeiters bemerkte, versuchte er ihn zu beruhigen und zu beschwichtigen. Der Mitarbeiter aber fühlte sich abgeblockt und wurde immer aggressiver, bis er schließlich völlig die Kontrolle verlor und MH mit dem Messer attackierte.
Der Mitarbeiter nahm an, dass sich die Informationen, die MH über ihn besaß, auf dem Dienstlaptop befanden. Das muss tatsächlich nicht so gewesen sein, entscheidend ist, dass der Täter es vermutete. Deshalb nahm er den Laptop an sich. Für den Täter ging es nicht um Geld, sondern er wollte unbedingt verhindern, dass MH kompromittierende Infos, die ihn (den Täter) beruflich hätten erledigen oder evtl. sogar ins Gefängnis hätten bringen können, möglicherweise an seinen Chef bzw. an die Polizei weitergab. MHs EC-Karte nahm der Täter dann evtl. nur mit, weil er vom Laptop ablenken und einen Raubmord vortäuschen wollte.
Da MH mit sonst niemandem über seine Beobachtungen zu dem Mitarbeiter gesprochen hatte, erfuhren auch die Ermittler später nichts davon. Vielleicht durchsuchte der Täter den Laptop auch gar nicht erst nach Daten, sondern wollte ihn nur schnell vernichten. Da der Täter ansonsten nicht straffälllig wurde, wurde auch seine DNA nie erfasst, und so blieb er bis heute unbekannt.–
Könnte sich die Tat so oder ähnlich zugetragen haben? Vielleicht hat der Laptop dabei doch eine größere Rolle gespielt, als es zunächst aussieht?
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(1)
https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/der-valentins-mord-von-magdeburg-426331 (Archiv-Version vom 25.10.2021)(2)
Beitrag von Kielius (Seite 1) , Min. 7:09
(3)
https://www.dailymotion.com/video/x83isp1, Min. 11:00
(4)
https://www.dailymotion.com/video/x83isp1, Min. 19:55