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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

74 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Aktenzeichen, September, Bodensee ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.04.2024 um 12:00
Ich bin über AZxy zu diesem Fall gekommen, da jemand die Folge hochgeladen hat. Mein erster Gedanke: könnte theoretisch eine Tat von Jack Unterweger gewesen sein, der ja schon 1974 nachweislich einen Mord in Deutschland begangen hat. Sein lebenslanges Markenzeichen war Strangulation mit der Unterwäsche, wie in diesem Fall. Und Weilheim ist ja auch nicht so wahnsinnig weit von Österreich entfernt.
Am 12. Dezember 1974, als er eine Bekannte in Hessen besuchte, begegneten die beiden Margret Schäfer, die auf dem Weg von einer Weihnachtsfeier nach Hause war, und begleiteten sie. Sie fesselten das Opfer in dessen Wohnung im Elternhaus, stahlen ihr Geld und flüchteten dann mit der immer noch Gefesselten. Außerhalb von Ewersbach in einem Waldstück schlug Unterweger nach eigenen Angaben schließlich mehrfach mit einer Stahlrute auf Hals und Kopf des Opfers ein. Anschließend strangulierte er die Frau mit dem Draht ihres Büstenhalters und täuschte ein Sexualdelikt vor.
Quelle: Wikipedia: Jack Unterweger


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.04.2024 um 12:28
@ErwinKöster
Hat Jack Unterweger nicht ueberwiegend Prostituierte ermordet?


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.04.2024 um 13:27
Frage: Was war das Experiment mit der Armbanduhr?
Da steht die Ermittler hätten ein Experiment mit der Armbanduhr des Opfers gemacht und dadurch den genauen Todeszeitpunkt herausgefunden.
Klingt für mich unglaublich, bin aber auch nicht vom Fach. Was haben die gemacht und wie sicher ist das Ergebnis?


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.04.2024 um 16:24
@mousquetaire

Auf Seite 3 sind Teil eins und zwei des Falles aus der XY Sendung noch abrufbar. Womit klar wird was es mit der Armbanduhr auf sich hat um den Todeszeitpunkt zu bestimmen.

Da es ja möglich ist, dass die Sendung in naher Zukunft nicht mehr abrufbar ist, versuch ich das Experiment mit der Armbanduhr hier aufzuzeigen.

Der Letzte Aufenthaltsort von Anna-Maria am konnte mit Sicherheit Ermittelt werden. Wie Anna-Maria am 2. Sep. 1972 um 15 Uhr Remteschwiel verlassen hat bleibt unbekannt. Am 28 Okt. suchten zwei Jagaufseher in einem Waldstück bei Waldshut-Tingen an der Bundesstrasse 314 nach einem verletzten Reh. Statt dessen finden sie die Leiche von Anna-Maria in einer Fichtenschonung. Ein Zeuge meldet sich dann. Er sei am 2. Sep. um 18 Uhr auf der Bundesstrasse 314 unter Wegs gewesen. Und habe einen schwankenden zwei farbigen Opel Rekord Model A in die Fichtenschonung einbiegen gesehen.

Anna-Marie besass ein Automatische Uhr. Welche am 4. Sep. stehen blieb. Das Armbanduhr Experiment zeigt nun, dass wenn die Armbanduhr nicht mehr bewegt wird diese 48 Stunden später stehen bleibt. Somit konnte mit Hilfe der Zeugenaussage und der stehen geblieben Uhr der Todeszeitpunkt ermittelt werden.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.04.2024 um 17:46
@Alarmi Das Mordopfer von 1974 und das mutmassliche Opfer von 1973 waren noch keine Prostituierten, würde also zeitlich passen.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 12:47
danke für die Erklärung, schluesselbund.
kann es trotzdem noch nicht ganz glauben. angenommen Anna-Maria wäre weitergegangen statt im Graben zu liegen, dann wäre die Uhr nicht stehengeblieben? war es nicht so dass Uhren aufgezogen wurden und dann die Zeit x gelaufen sind und dann wieder aufgezogen wurden? hat der Ermittler die Uhr aufgezogen bevor er sie in seinen Schrank gelegt hat?
die Übereinstimmung mit dem Zeugen macht es natürlich recht glaubwürdig, aber die Uhrensache ist mir noch etwas rätselhaft.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 13:19
Zitat von mousquetairemousquetaire schrieb:kann es trotzdem noch nicht ganz glauben. angenommen Anna-Maria wäre weitergegangen statt im Graben zu liegen, dann wäre die Uhr nicht stehengeblieben? war es nicht so dass Uhren aufgezogen wurden und dann die Zeit x gelaufen sind und dann wieder aufgezogen wurden? hat der Ermittler die Uhr aufgezogen bevor er sie in seinen Schrank gelegt hat?
Es war eine Automatik-Uhr, d. h. da ist im Inneren ein Gewicht eingebaut das sich bewegt wenn sich die Lage der Uhr verändert, sie also bewegt wird. Dieses Gewicht ist nun mit der Feder so verbunden, dass die Uhr praktisch immer aufgezogen wird, solange sie sich bewegt- das Gewicht schwingt hin und her, dabei zieht es die Uhr auf. Sie ist also, wenn man sie trägt, praktisch immer ganz aufgezogen, weil sie ja ständig bewegt wird. Man kann solche Uhren aber meist auch, wie normale Uhren, durch drehen an einem Knopf aufziehen.

In dem Augenblick wo die Uhr aber nicht mehr bewegt wird, hört dementsprechend das automatische Aufziehen auf. Ab diesem Zeitpunkt läuft dann die aufgezogene Feder ab. Und so eine Feder hat nun mal nur eine begrenzte Spannung, d. h. wenn sie nicht mehr aufgezogen wird (entweder durch Drehen an einem Knopf oder wie bei dieser Uhr hier durch Bewegen der Uhr) läuft die Uhr so lange weiter bis die Feder entspannt ist.

Der Kommissar hat die Uhr also nun so lange bewegt, bis sie ganz aufgezogen war (oder er hat sie durch Drehen am Knopf aufgezogen, das macht ja keinen Unterschied) und dann weggelegt. Und dann geguckt, wann sie stehen bleibt, also wie lange es dauert, bis die Feder abgelaufen ist. Damit konnte er dann zurückrechnen, wann die Uhr zuletzt bewegt worden sein muss.

Wenn man sie weiterbewegt hätte, wäre sie weiter aufgezogen worden und demnach auch weiter gelaufen.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 16:59
Zitat von mousquetairemousquetaire schrieb:die Übereinstimmung mit dem Zeugen macht es natürlich recht glaubwürdig, aber die Uhrensache ist mir noch etwas rätselhaft.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 10.04.2024:Anna-Marie besass ein Automatische Uhr. Welche am 4. Sep. stehen blieb.
Habe mich da eventuell zu wenig genau ausgedrückt. Folglich noch mal.

Ein Zeuge meldet sich dann. Er sei am 2. Sep. um 18 Uhr auf der Bundesstrasse 314 unter Wegs gewesen. Und habe einen zwei farbigen Opel Rekord Model A welcher Schlangenlinie fuhr bei der Fichtenschonung einbiegen gesehen. Anna-Marie besass ein Automatische Uhr. Mit Datumsanzeige. Welche auch beim Opfer gefunden wurde. Und am 4. Sep. stehen blieb.

Nun musst der Ermittler nur die Uhr aufziehen. Und schauen wie lange diese läuft bis sie wieder still steht. Das Experiment zeigt dann, dass die Uhr noch 48 Stunden weiter läuft. Somit konnte zurück gerechnet werden wann die Uhr das Letzte mal aufgezogen wurde. Und da passt eben die Zeugenaussage genau hin.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 17:08
Hier ist des Öfteren von verschiedenen Autos die Rede.

War es nun ein Opel Kadett oder ein Opel Rekord?


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 18:57
Zitat von ZiegenpetraZiegenpetra schrieb:War es nun ein Opel Kadett oder ein Opel Rekord?
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 27.10.2022:Hier noch der zweite Teil
Ab Minute 6:00 sagt der (Schauspieler der den) Zeuge(n spielt), dass er vom Fach ist (Automechaniker sagt er bereits kurz zuvor) und sich 100%ig sicher sei, dass es ein Opel Rekord A gewesen ist, also der Typ der zwischen 1963 und 1965 gebaut wurde (fügt er hinzu, wohl um zu unterstreichen wie gut er sich auskennt und wie sicher er sich ist) und zwar ein zweifarbiger (hellbraun mit dunklem Dach).

Mit der Frage wie häufig so ein zweifarbiger Rekord A mit sechstelligem Aargauer Kennzeichen zu der Zeit gewesen sein kann, haben wir uns hier ausgiebig beschäftigt. Kann man nachlesen, wenn es einen interessiert (ist ja ein sehr überschaubarer Thread). Jedenfalls nicht viele. Dass man das Fzg. und den Fahrer dennoch nicht ermitteln konnte, könnte natürlich u.a. daran liegen, dass irgendwas an der Beobachtung evtl. doch nicht ganz stimmt.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

14.04.2024 um 21:05
Zitat von cycliccyclic schrieb:Kann man nachlesen, wenn es einen interessiert (ist ja ein sehr überschaubarer Thread).
Genau das habe ich getan, daher meine Frage. Ich danke dir für die Aufklärung.
Zitat von RolandoXYRolandoXY schrieb am 11.04.2020:Wenn man sämtliche Halter eines so ungewöhnlichen Kadett A im Aargau untersucht hätte...



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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

15.04.2024 um 02:04
Zitat von cycliccyclic schrieb:Dass man das Fzg. und den Fahrer dennoch nicht ermitteln konnte, könnte natürlich u.a. daran liegen, dass irgendwas an der Beobachtung evtl. doch nicht ganz stimmt.
Merkwürdig wäre dann aber, warum man diese Sache dann doch so und genau so in die Sendung aufgenommen hat.

Es müsste ja der Reihenfolge nach so abgelaufen sein: Man bekommt die Beobachtung und versucht dann, alle Autos zu finden auf die diese Beschreibung zutrifft.

Wenn man das (=alle Autos auf die die Beschreibung zutrifft finden und überprüfen) machen konnte und dann definitiv klar ist, dass definitiv keines dieser Autos zu diesem Zeitpunkt an der Stelle gewesen sein kann, dann wäre ja klar, dass die Beobachtung nicht richtig sein kann, in mindestens einem Punkt.

Dann würde es aber keinen Sinn machen, eine definitiv falsche Beschreibung in die Sendung aufzunehmen. Das wäre ja sogar ein großer Fehler, weil dann vielleicht ein Zeuge sagen würde: "Ach, dann kann es ja doch nicht der X gewesen sein, der hat ja an seinem Auto ein anderes Kennzeichen!" oder "Ach, dann kann es ja nicht der X gewesen sein, der hat zwar ein Aargauer Kennzeichen, aber sein Auto ist ja nicht zweifarbig!" oder "Ach, dann kann es ja nicht der X gewesen sein, der hat ja einen Kadett und keinen Rekord...." usw.

Daher vermute ich eher, dass es, aus welchen Gründen auch immer, damals nicht möglich war, alle Fahrzeuge auf die die Beschreibung zutrifft zu finden und zu überprüfen. Oder dass man zumindest befürchten musste, nicht alle gefunden zu haben, etwa weil die Unterlagen zu abgemeldeten Autos sofort vernichtet wurden und man daher evtl. ein in der Zwischenzeit abgemeldetes Auto nicht mehr ermitteln konnte.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

15.04.2024 um 03:31
Zitat von cycliccyclic schrieb:Dass man das Fzg. und den Fahrer dennoch nicht ermitteln konnte, könnte natürlich u.a. daran liegen, dass irgendwas an der Beobachtung evtl. doch nicht ganz stimmt.
Was mich auch verwundert hat. Ein Opel Rekord Model A gebaut von 1963 - 1965 mit einem sechsstelligen AG Kennzeichen zwei farbig hellbraun mit dunklem Dach sollt eigentlich zu finden sein. Zumal ich davon ausgehe, dass diese Fahrzeug seinen Stammplatz in der Grenzregion hat.

Die Nachmoderation von Edy lässt mich doch etwas aufhorchen. Dass eine Zeugenaussage unter Hypnose nicht vor Gericht Stand hält sei doch unbestritten. Also was wollt er damit sagen? Vielleicht doch, dass die Aussage des Zeugen zum Fahrzeug als nicht gesichert gelten.


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Mord an Anna-Maria B. 1972 - sogenannter "Hypnosemord"

10.05.2024 um 22:52
Vielleicht hat sie den Ort überhaupt nicht verlassen und die erste Zeugin hat sich geirrt.

Bezüglich des Essens bezweifle ich nämlich auch, dass man das so genau bestimmen konnte.


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