Da die Zeugensichtung bzgl. des Opel Rekord A wohl die einzige heisse Spur war und hier ein paar Schätzungen gemacht wurden, wollte ich das nochmal etwas genauer wissen.
Von März 1963 bis Juli 1965 wurden insgesamt 887.304 Rekord A hergestellt. Mit gut 200 000 Stück hatte der Kombi, meist zu gewerblichen Zwecken genutzt, einen für damalige Verhältnisse hohen Anteil an der Gesamtproduktion.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Rekord_AEin Kombi war es nicht, das hätte der Zeuge wohl erkannt. Das Coupe dürfte von den Verkaufszahlen eher weniger ins Gewicht fallen. Bleiben 2- und 4-Türer. Im XY-Film ist es wohl ein Zweitürer, da man dazu aber nichts sagt nehme ich an, dass der Zeuge das auch nicht mehr sagen konnte (auch unter Hypnose)
Dann sind wir bei mehr als 600‘000 Fahrzeugen dieses Typs. Wieviele davon werden sieben Jahre nach Produktionsende noch unterwegs gewesen sein? 2/3, 1/2? Wären 300‘000-400‘000.
Was die Farbe angeht, dürfte die zweifarbige Lackierung nich so selten gewesen sein. Wenn ich mal die aktuellen Angebote auf mobile.de und autoscout24.de ansehe, lande ich bei etwa 1/3 in zwei Farben. Hier ein ziemlich kaputtes Forum wo es aber interessante Beiträge zum Thema gibt:
https://opelmodellforum.de/omf_alt/YaBB0155.html?board=Bauenallg&action=display&num=240Dort findet sich eine Farbtabelle für Anfang 1966. Demnach gab es 10 Grundtöne und 16 verschiedene Zweifarblackierungen. Darunter die Variante „422/200 Sandbeige / Schwarz“, um die es sich evtl. beim beobachteten Fzg. handeln könnte.
Ich habe keine Informationen zur Beliebtheit der einzelnen Farben und rechne daher mal mit 1/16 für jede. Damit komme ich auf 6000-8500 Fahrzeuge pro Zweifarbvariante.
Das Hauptabsatzgebiet für Opel in den 60‘ern dürfte Westdeutschland, Österreich und die Schweiz gewesen sein und die haben zusammen nach heutigen Zahlen ca. 90 Mio. Einwohner. Nehmen wir mal mit Exporten einen Markt der 120 Mio Einwohnern mit deutschem Kaufverhalten bzgl. Fahrzeugmodellen entspricht. Der Kanton Aargau hat heute knapp 700‘000 Einwohner und dürfte sich als deutschsprachiger und direkt an D angrenzender Kanton von der Beliebtheit der Automodelle nich so sehr von D unterschieden haben. Damit komme ich grob auf 35-50 in Frage kommender Fahrzeuge im Kanton AG. Das ist höher als Schätzungen von anderen hier im Thread, aber auch nicht völlig anders - wobei das natürlich eine sehr grobe Rechnung mit vielen Unsicherheiten ist.
Der Zeuge hat aber lt. XY noch was anderes gesagt. Das Nummernschild (Schweizerisch Kontrollschild) hatte 6 Ziffern. Das ist die maximale Anzahl. Es gibt aber auch welche mit 1, 2, 3, 4 und 5 Ziffern. Im Prinzip wird hochgezählt, wobei freiwerdende Nummern neu vergeben werden. Im Kanton AG war man 2017 erst bei Nummer 500‘000 (s.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrollschild_(Schweiz)). Die Anzahl an Fahrzeugen Anfang der 70‘er war noch erheblich niedriger. Das einzige was ich jetzt auf die Schnelle auftreiben konnte ist aus Hamburg:
https://www.hvv-schulprojekte.de/unterrichtsmaterialien/kfz-bestand-hamburg/. Basierend darauf würde ich mal annehmen, dass man 1972 in AG höchstens bei Nummer 325‘000 war. Und damit ist die Chance auf eine sechstellige Nummer zu stossen theoretisch bei knapp 70%, was obige Schätzung nochmal ein ganzes Stück reduziert (25 - 35)
Auch wenn das ganz locker um ein Mehrfaches höher liegen könnte (vielleicht war die Farbvariante viel beliebter als andere, der Absatzmarkt kleiner, 72 noch deutlich mehr Rekord A’s angemeldet), aber endlos viele sollten es nicht gewesen sein. Wenn der Zeuge sich aber in irgendeinem Punkt doch geirrt hat (auch unter Hypnose), ist das ganze natürlich komplett hinfällig.
PS: Ich denke man sollte auch den zweiten Teil mal direkt verlinken:
Aktenzeichen XY 16.11.1973 Komplette Sendung Teil 2
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