JestersTear schrieb:Wenn der "bekannte Täter" diese Phantasien gegen Heike schon entwickelt hatte und davon ausging, daß Bereitschaft ihrerseits bestehen konnte, "auf ein Wort" mit ihm mitzugehen, hätte es für ihn nicht dann auch sinnvollere Optionen/Pläne geben , sie irgendwo hinzulocken? Auch ohne sich im Vorfeld von mehreren Zeugen beobachten zu lassen?
JestersTear schrieb:Der Täter, ein ziemlich schräger Vogel und ca. 40 Jahre alt, interpretiert die Freundlichkeit der 17jährigen bei ihren flüchtigen Zusammenkünften (wie und wo auch immer) falsch und beschließt, sie zum Essen oder auf einen Drink einzuladen,weil er sich fälschlicherweise eine Chance bei ihr ausrechnet. Er fragt sie am Festsaal, ob er ein paar Minuten mit ihr reden dürfe. Sie hält ihn zwar für creepy, aber harmlos und willigt ein. Als sie erfährt, was er von ihr will, muß sie lachen.
Da wird er rabiat und es kommt zu einem Gerangel,später dann zur Vergewaltigung. Aber evtl. läuft selbst die wie vom Täter erhofft und die Wut ( zusammen mit der Furcht, verraten zu werden) entlädt sich in den Stichen.
So könnte ich mir dieses Szenario auch in etwa vorstellen, das Bild des Stalkers, der Heike schon länger beobachtet hat, ihr vll schon eine Weile "nachstellte" würde m E ganz gut zu den Fakten, die wir über den Fall kennen, passen.
Auch die Anrufe würden sich ganz gut in dieses Szenario einfügen, leider wissen wir jedoch ja nicht, wie häufig tatsächlich (auch schon im Vorfeld der Tat) in Heikes Elternhaus Anrufe eingingen, bei denen sich niemand meldete, wenn wir darüber mehr wüssten, könnte man eher einschränken, ob es wahrscheinlich erscheint, dass diese Anrufe vom Täter stammten oder ob es sich doch eher um einen (merkwürdigen) Zufall gehandelt hat.
Fußball als "Kontaktpunkt" zwischen Heike und dem Täter könnte ich mir auch ganz gut vorstellen, allerdings gingen die EB damals ja von einer Beziehungstat aus, d h ich nehme stark an, dass das Umfeld von Heike (aus das "erweiterte" Umfeld) entsprechend überprüft worden sein wird, offenbar jedoch ohne dem Täter auf die Spur zu bekommen - vll weil niemand den Täter, so wie er in "Aktenzeichen XY" beschrieben wurde, mit dem Mann, wie er sonst im Alltag / Beruf auftrat, in Verbindung bringen konnte.
In diesem Fall hätte die "Verkleidung" (Friesennerz, Hut, Sandalen, Bart...) ja genau das Ziel erreicht, das ein Täter mit einer solchen "Verkleidung" erreichen wollte - vorausgesetzt, er hat diese Bekleidung bewusst "zur Tarnung / Ablenkung" gewählt.
Wenn der Täter Heike bereits im Vorfeld der Tat "vom Sehen her" kannte und er sie vor der Schule angesprochen hätte und gefragt, ob sie mal einen kurzen Moment Zeit hätte, er wolle ein Wort mit ihr reden, dann fände ich es nicht sooo ungewöhnlich, wenn sie die Gitarre am Mofa zurücklässt - immerhin wäre Heike ja in diesem Szenario wohl davon ausgegangen, dass es nicht lange dauern würde und sie gleich wieder zurück ist (an ihrem Mofa / bei ihrer Gitarre).
Das Messer könnte der Täter evtl sogar auch in der Hemdtasche getragen haben, habe nirgends etwas darüber gelesen, was genau das für ein Messer war bzw welche Maße dieses Messer hatte - oder ist mir das irgendwie "durchgerutscht"?