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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

891 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bundeswehr, Geheim, Untergrund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

27.06.2020 um 23:45
Zitat von Delta_01Delta_01 schrieb:Die Frechheit ist ja, das er sich hinstellt und sich derart in der Öffentlichkeit gibt, das bei Laien der Eindruck entsteht das er Soldat ist.
Ja eben und daher ist der Typ auch nicht Teil dieser Diskussion hier. Den kann man gerne im VT-Berich Beachtung schenken. Jedenfalls nicht hier, denn das verklärt das eigentliche Thema. Muss auch nicht unbedingt sein. @Delta_01 @bgeoweh @OscarRomeo @Warden @StUffz


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

27.06.2020 um 23:47
Zitat von CherokeeroseCherokeerose schrieb:Ich Zweifel auch stark an dass er zur BW gehört.
Jedoch nicht wegen seiner starken Tätowierung das ist ja nichts unnormales mehr als Soldat
Wir haben in unserer Kompanie mehrere Soldaten, die deutlich mehr tätowiert sind. Selbst am Hals hoch.
Im Feldanzug kein Thema, nur im Diener wird es kritisch. Ich hab mich deswegen auf die Beine beschränkt

@tudirnix
Keine Sorge, bin schon wieder raus hier


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

01.07.2020 um 19:11
Zitat von StUffzStUffz schrieb am 27.06.2020:Also ich kenne nur das Video von diesem Kerl im Wald, der da irgendwelchen Unfug redet.
Nun konnte man ihn ausfindig machen

https://www.google.com/amp/s/www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-verhaengt-wegen-rechtsextremer-hetzvideos-dienstverbot-fuer-reservisten-a-14aa4b7b-7ac9-4b47-badd-3e0ae87c7365-amp
einen weiteren mutmaßlich rechtsextremen Reservisten ausfindig gemacht.

Hauptgefreite der Reserve Dennis T. war in Videos aufgetreten, die in den sozialen Netzwerken für Furore sorgten und vom Verschwörungserzähler Attila Hildmann verbreitet wurden.



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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

09.11.2020 um 15:13
Diese ZDF-Doku ist noch gar nicht alt, und wurde überraschenderweise noch nicht gepostet.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/rechte-verschwoerer-angriff-von-innen--100.html

Es geht um rechte Netzwerke in der Bundeswehr und beim KSK, die einen Umsturz planen und von höheren Stellen gedeckt werden, vor allem um die Gruppe „Nordkreuz“.

Auf eine gewisse Weise hat mich das an die Serie „Babylon Berlin“ und die Schwarze Reichswehr erinnert. Nur ist diese Verschwörung leider real und passiert heutzutage.

In meiner naiven Vorstellung sind Milität und paramilitärische Einheiten dafür da, die staatliche Ordnung zu schützen und nicht sie zu stürzen, doch was weiß ich schon!


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

09.11.2020 um 15:25
Der ganze Thread geht darum.

Aber sei mal unbesorgt ein paar Leute mit ihren chats und Netzwerken können erstmal nix umstürzen

.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

09.11.2020 um 21:06
Ich finde die "paar Hanseln" (Dunkelziffer kann ich ja schlecht kommentieren bzw. beziffern) noch nicht mit einer Schwarzen Reichswehr vergleichbar. Zumindest nicht annähernd, auch wenn ich das Kernprinzip im Vergleich verstehe.


Das sind schon arge Entwicklungen auf die man achten muss, keine Frage. Trost ist aber nun mal, dass man das scheinbar aufgedeckt und weitere "Zersetzung" in dem Bereich verhindert hat. Das ist gut. Punkt. Die so etwas verursachenden Faktoren sind natürlich nicht damit aus der Welt. Das ist schlecht.

Das abstrakte Gefährdungspotential bleibt aus meiner Sicht im Kern bestehen und kann "getriggert", also ausgelöst werden, wenn die gesellschaftlichen Zustände signifikant schlimmer werden. Da man nicht in Köpfe schauen kann, in der Regel aber solche gesellschaftlichen Zustände die "Tag X" auslösen könnten verhindern oder mindern kann, so denke ich im Kern, dass man schon die halbe Miete hat, wenn es nicht zu diesen schlimmen Zuständen kommt, dass "Putsch" bzw. Losschlagen opportun erscheint.

Denn es ist ganz simpel: "Tag X" (im rechten Sinne) funktioniert unter normalen Umständen schlicht nicht. Wenn alles brach liegt, schon. Selbst wenn man Sicherheitsbehörden und Streitkräfte weiter immunisieren könnte (was man natürlich immer anpeilen muss), so würden alle möglichen Rechtsextremen die nicht in diesen sind dennoch opportun handeln, wenn die allgemeine gesellschaftliche Lage rapide "am Arsch" ist und man keine effektive Strafverfolgung mehr fürchten muss.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

07.09.2022 um 10:40
Seltsame Vorgänge bei Bundeswehr und MAD:
Im März sollten Feldjäger mit scharfen Waffen und Sturmhauben eine Razzia gegen Zielpersonen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) durchführen – innerhalb Deutschlands. Nun hat einer der Beteiligten die Vorgesetzten wegen des Verdachts eines Dienstvergehens angezeigt.

In einer Vernehmung meldete der Berufssoldat bereits am 10. August Bedenken gegen Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit des Einsatzes an, der als geheim eingestufte Übung angesetzt worden sei. Bei Ankunft am Einsatzort in Hannover am 7. März sei den Militärpolizisten deutlich geworden, dass es sich um einen »scharfen Einsatz im Inland« handle. Die Niederschrift der Vernehmung lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Über Teile der Razzia hatte bereits die »Welt« berichtet.

Der Hauptfeldwebel erklärt, er und andere Militärpolizisten hätten in einem Tagungsraum des Landeskriminalamts Niedersachsen eine Einweisung erhalten und eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben sollen. Sie seien informiert worden, dass es um die Bekämpfung rechtsradikaler Strukturen innerhalb der Bundeswehr gehe sowie um mögliche Verbindungen in die Rockerszene an mehreren Orten Deutschlands.

»Kein Dreck am Stecken«

Auf Fragen sei erklärt worden, ein schriftlicher Befehl würde nachgereicht, erklärt der Soldat. »Weiter wurde das Mitführen scharfer Waffen und Munition infrage gestellt, sowie der generelle Einsatz von Feldjägern im Inland bei einer an diesem Zeitpunkt für uns noch unbekannten Lage«, heißt es in dem Vernehmungsprotokoll.

Der Hauptfeldwebel sagt weiter aus, er habe einen Angehörigen seiner eigenen Kompanie unter den Zielpersonen ausgemacht und erklärt, dass er einen »Zugriff, wie er erfolgen sollte,« nicht für verhältnismäßig halte. Ein MAD-Mitarbeiter habe erklärt, die Zielperson habe »kein Dreck am Stecken«, man wolle aber »gezielt unter Druck setzen und vor den Bug schießen, um über ihn an Informationen zu den anderen Personalien zu gelangen«.
Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-feldjaeger-meldet-nach-extremismus-razzia-bedenken-an-a-29fb9165-d8da-4bce-900e-54a0e52518d9

Dass man bei hochbrisanten Einsätzen die nötigen Kräfte unter einer Legende zusammenruft und erst unmittelbar vorher aufklärt was das eigentliche Ziel ist, und aus Geheimhaltungsgründen erstmal nichts schriftlich vorbereitet ist noch normal und logisch, wenn man z.B. eine undichte Stelle befürchtet.

Aber dass man eine Razzia mit scharfen Waffen durch vermummte Sonderkommandos gegen eine Person richtet, der gar nichts strafrechtlich relevantes vorgeworfen wird nur um die dann unter Druck zu setzen damit sie mutmaßliches Wissen verrät an das man sonst nicht drankommt ist eklatant unrechtsstaatlich, das hat das Niveau einer Bananenrepublik oder gar Diktatur.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

08.09.2022 um 14:06
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:durch vermummte Sonderkommandos
Nur mal so am Rande:

Feldjäger sind keine Sonderkommandos, sondern Militärpolizisten.

Die Vermummung und auch das Tragen Scharfer Waffen bei z.B. SEK Polizisten, ist vollkommen normal, warum soll bei einem Feldjägereinsatz, bei dem es ja logischerweise gegen BW Angehörige ging ( Für was anderes sind Feldjäger und MAD auch nicht zuständig) anders sein, um die Zugriffstruppen vor Offenlegung Ihrer Identität in der Truppe zu schützen?


Dass der Einsatz
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ein MAD-Mitarbeiter habe erklärt, die Zielperson habe »kein Dreck am Stecken«, man wolle aber »gezielt unter Druck setzen und vor den Bug schießen, um über ihn an Informationen zu den anderen Personalien zu gelangen«.
dazu diente finde ich ebenfalls Stark überzogen und nicht von den Rechtsvorschriften gedeckt, und bin damit auch nicht einverstanden. Das gehört untersucht und geahndet.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

08.09.2022 um 15:26
Zitat von NinbushiNinbushi schrieb:Feldjäger sind keine Sonderkommandos, sondern Militärpolizisten.
Ist mir durchaus bewusst - in der Wirkung auf den Betroffenen ist das aber wohl zweitrangig.
Zitat von NinbushiNinbushi schrieb:Die Vermummung und auch das Tragen Scharfer Waffen bei z.B. SEK Polizisten, ist vollkommen normal, warum soll bei einem Feldjägereinsatz, bei dem es ja logischerweise gegen BW Angehörige ging ( Für was anderes sind Feldjäger und MAD auch nicht zuständig) anders sein, um die Zugriffstruppen vor Offenlegung Ihrer Identität in der Truppe zu schützen?
Schon klar welchen Zwecken das dient.
Zitat von NinbushiNinbushi schrieb:dazu diente finde ich ebenfalls Stark überzogen und nicht von den Rechtsvorschriften gedeckt, und bin damit auch nicht einverstanden. Das gehört untersucht und geahndet.
Das ist noch untertrieben. Solche Zugriffe sind ja grundsätzlich und zwangsläufig lebensbedrohliche Situationen, da kann es ja leicht zu Schusswechseln mit Toten und Verletzten kommen. Die Zielperson braucht ja nur meinen dass sie von z.B. Terroristen überfallen wird und aus ihrer Sicht legitime Notwehr anwenden. Oder einer vom Kommando eine Bewegung falsch interpretieren und das Feuer eröffnen. Das kann alles dermaßen schnell eskalieren...


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

08.09.2022 um 16:00
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das ist noch untertrieben. Solche Zugriffe sind ja grundsätzlich und zwangsläufig lebensbedrohliche Situationen, da kann es ja leicht zu Schusswechseln mit Toten und Verletzten kommen. Die Zielperson braucht ja nur meinen dass sie von z.B. Terroristen überfallen wird und aus ihrer Sicht legitime Notwehr anwenden. Oder einer vom Kommando eine Bewegung falsch interpretieren und das Feuer eröffnen. Das kann alles dermaßen schnell eskalieren...
Durchaus, aber warum sollte man so einen Zugriff OHNE Einsatz von Scharfen Waffen durchführen?

Vielleicht glaubt die Zielperson ja , von Terroristen überfallen zu werden und eröffnet das Feuer, oder verteidigt sich mit anderen gefährlichen Waffen?

(Was im Übrigen nicht unter Notwehr fällt, wenn's ein legitimer Zugriff ist, wobei sich in diesem speziellen Falle durchaus streitig ist, ob der Zugriff, wie in dieser Art durchgeführt wurde wirklich legitim ist / war, aber das müssen Gerichte klären.)

Auch ein "normaler" Streifenpolizist, der an die Tür kommt , um einen Haftbefehl, oder eine Befragung Durchführt, hat eine Scharfe Waffe dabei. Dürfen die dann keine mehr mitnehmen, wenn sie die Oma befragen, und nur dann mitnehmen, wenn sie wissen dass es gefährlich wird?

Es ist so: die scharfen Waffen sind für mich kein kritikpunkt.
Wenn die Zielperson verdächtig wäre, dass sie Bomben baut, würde sich kein Mensch darüber aufregen, dass scharfe Waffen im Einsatz waren.

Einzig die Begründung dieses speziellen Zugriffs mit dem Druck ausüben, das ist meiner Meinung nach nicht rechtens, und ein NoGo.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

08.09.2022 um 19:54
Ich glaube kaum, daß der bewaffnete Einsatz von Militär außerhalb militärischer Objekte vom Gesetzt gedeckt ist. Dafür gibt es immer noch die Polizei in ihren verschiedenen Varianten - die ist im Zivilleben die Ordnungsmacht. Zumindest zu meiner Zeit war es auch umgekehrt so: die Polizei durfte nicht ohne weiteres auf Militärgelände um dort Gesetzesverstöße zu ahnden.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

09.09.2022 um 14:18
Zitat von cpt_voidcpt_void schrieb:Ich glaube kaum, daß der bewaffnete Einsatz von Militär außerhalb militärischer Objekte vom Gesetzt gedeckt ist.
Ausserdem war es nicht einfach Militär, (also irgendwelche Panzergrenadiere usw,) sondern Feldjäger, die ganz explizit nach dem unten genannten Handeln

Das ist so nicht ganz richtig.

Das ganze ist im UZwGBw (dem Unmittelbaren Zwang Gesetz Bundeswehr) begründet:
Überall im deutschen Hoheitsgebiet (innerhalb und außerhalb von
militärischen Sicherheitsbereichen) gelten:
 die Anwendung unmittelbaren Zwanges nach
– § 9 Nr. 1 (Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr)
– § 9 Nr. 2 (Beseitigung sonstiger rechtswidriger Störungen)
– § 9 Nr. 3 (Erzwingung einer vorläufigen Festnahme nach § 127 Abs. 1
StPO wegen einer Straftat gegen die Bundeswehr)
– § 14 (Fesselung eines nach § 127 Abs. 1 StPO wegen einer Straftat gegen die Bundeswehr Festgenommenen)



noch: Überall im deutschen Hoheitsgebiet (innerhalb und außerhalb von militärischen Sicherheitsbereichen)
gelten:
 der Schusswaffengebrauch nach
– § 15 Abs. 1 Nr. 1, § 15 Abs. 2 (Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr)
– § 15 Abs. 1 Nr. 3 und 4 (Erzwingung einer vorläufigen Festnahme nach
§ 127 Abs. 1 StPO wegen einer Straftat gegen die Bundeswehr)
 der Einsatz von Explosivmitteln (§ 18) entsprechend den Voraussetzungen
des § 15
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/uzwbwg/BJNR007960965.html

Wenn der Zugriff Augrund §9 und 15 beruht, dann ist das durchaus zulässig.

die rechtsgrundlage ist da, generell dürfen Feldjäger also sowohl Schusswaffen im Innland benutzen, und auch ausserhalb von militärischen Sicherheitbereichen Zugriffe durchführen.


Übrigens: Dieses Gesetz gilt NUR im Hoheitsbereich des Deutschen Staates, (also im Innland) also schonmal gar nicht im Ausland.


Wie gesagt, ob
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Ein MAD-Mitarbeiter habe erklärt, die Zielperson habe »kein Dreck am Stecken«, man wolle aber »gezielt unter Druck setzen und vor den Bug schießen, um über ihn an Informationen zu den anderen Personalien zu gelangen«.
das eine ausreichende Grundlage für den Einsatz darstellt ist dahingestellt, und ich bin mir ziemlich sicher dass dem nicht so ist.

Aber auch für Feldjäger gilt:

Solange ein Befehl nicht offen und deutlich rechstwidrig ist, so dass der Soldat den Befehl verweigern darf, wird der Befehl erstmal ausgeführt, und hinterher Beschwerde oder Anzeige erstattet, so wie der Kamerad das ja auch gemacht hat.
Das weitere entscheiden dann Gerichte.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

07.10.2022 um 16:16
Zu dem Feldjägereinsatz 08.03.22

Das Vernehmungsprotokoll des Soldaten

https://www.bild.de/ig/c0a9fc9f-34c9-443a-9d3c-4a06a8647e06/index/catalogs/Vernehmung/pdf/complete.pdf


Und eine Kleine Anfrage Fraktion der CDU/CSU, die unter anderem nach der Rechtsgrundlage fragt.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/033/2003388.pdf

Ich bin auf die Antworten dazu und zu den anderen Anfragen gespannt.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

31.10.2022 um 12:37
Zitat von satansschuhsatansschuh schrieb am 18.11.2018:Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X
Moin!
Die Armee hat sich – genauso übrigens wie die Gesellschaft – in den letzten Jahren schlicht extrem verändert, weswegen „Spökskes von damals“ einfach nicht mehr repräsentativ sind. Ein Beispiel: Alkoholkonsum. Während sich Generationen von Soldaten noch die Lampe verglüht haben, ist die Zahl dieser Fälle im Vergleich mittlerweile ziemlich überschaubar. Ja, es gibt sie noch, aber weiß Gott nicht mehr so krass und verbreitet, wie immer erzählt wurde.

Ich bleibe als Reswervist bei meiner bisherigen Lagebewertung: Aus der Gesamtgeschichte jetzt eine Verschwörung zu kreieren, die den pazifistischen / eher links eingestellten Bundesrepublikaner gefährdet und gar das Potenzial hat, die Republik zu zerschlagen, halte ich für arg übertrieben. Wäre dem anders, so hätten sich die Inhalte der heutigen Generaldebatte im Bundestag wohl erheblich anders gestaltet.

Gruß aus Bremen


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

22.11.2022 um 20:03
Zitat von RöschenRöschen schrieb am 31.10.2022:Moin!
Die Armee hat sich – genauso übrigens wie die Gesellschaft – in den letzten Jahren schlicht extrem verändert, weswegen „Spökskes von damals“ einfach nicht mehr repräsentativ sind. Ein Beispiel: Alkoholkonsum. Während sich Generationen von Soldaten noch die Lampe verglüht haben, ist die Zahl dieser Fälle im Vergleich mittlerweile ziemlich überschaubar. Ja, es gibt sie noch, aber weiß Gott nicht mehr so krass und verbreitet, wie immer erzählt wurde.
Auch moin.

Ja, die BW hat sich geändert. Allerdings nicht zum Positiven.
Die Alkoholkonsumenten sind weniger geworden. Die Aussage würde ich aber mit Vorsicht genießen. Denn derzeit ist die Truppenstärke so niedrig wie noch nie. Ferner hat sich auch der Anteil der Kasernenschläfer massiv reduziert. Bei uns sind vielleicht noch 10% der Kompanie Kasernenschläfer. Der Rest muss sich zu WGs rund um die Kaserne zusammenfinden oder zieht mit seiner Familie in die Nähe. Die Jungs, die in der Kaserne pennen oder sich in WGs zusammenfinden, hämmern sich ganz gern noch einen rein. Vor drei Monaten hab ich einen von der Schießbahn geworfen, weil er um acht Uhr morgens noch nicht dazu in der Lage war, seine Weste klar zu machen. Das Phänomen wurde im Prinzip nur verlagert. Und auch damals haben sich hauptsächlich die Kasernenschläfer vollgeschüttet.
Ich komme mehr oder weniger gerade aus dem Einsatz zurück und obwohl dort die höchtste Gefährdungsstufe gilt, wurde sich da nahezu jeden zweiten Tag amtlich der Helm lackiert.
Zitat von RöschenRöschen schrieb am 31.10.2022:Ich bleibe als Reswervist bei meiner bisherigen Lagebewertung: Aus der Gesamtgeschichte jetzt eine Verschwörung zu kreieren, die den pazifistischen / eher links eingestellten Bundesrepublikaner gefährdet und gar das Potenzial hat, die Republik zu zerschlagen, halte ich für arg übertrieben. Wäre dem anders, so hätten sich die Inhalte der heutigen Generaldebatte im Bundestag wohl erheblich anders gestaltet.
Inwiefern man als Reservist einen wirklichen Einblick in die Truppe bekommen kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Reservisten, mit denen ich zu tun habe, sind nicht wirklich in der Materie drin und da gehts bei den Basics los.
Als aktiver Soldat bin ich seit 2000 mit zwei kürzeren Unterbrechungen bei der Bundeswehr. Die Veränderungen, die ich über diesen mitbekommen habe, sind nicht zwingend positiv. Insgesamt hab ich einen ziemlichen Ruck nach rechts festgestellt. Whatsappgruppen mit einschlägigen Inhalten, gemeinsame Reisen ins Ausland, wo man mit ensprechender Musik und HKNKRZ T-Shirts auftritt usw. Allein in unserer Kompanie war im letzten Jahr der MAD ein oft gesehener Gast.
Woran mags liegen?

- Einerseits an der Aussetzung der Wehrpflicht. Wir bekommen nicht mehr den Querschnitt durch die Gesellschaft, sondern nur noch die, die sich freiwillig bewerben. Es gab früher diverse Typen, die ganz einfach zu faul waren, zu verweigern und dann festgestellten, so schlecht isses gar nicht in dem Laden. Ich war auch so einer.

- Andererseits am Umstand, dass die Bundeswehr nicht wirklich realisiert, dass sie nicht mehr der supergute Arbeitgeber ist, der sie Anfang der 2000er mal war. Damals gabs ne gute Bezahlung für nen relativ lockeren Job. Wenn ich allein an die laxe Auslandsvorbereitung denke, wo man nach gut 10 Wochen einsatzfertig war, es gab Quat-Tage und Anrechnungsfälle, UvDs und Wachdienste für alle, die erstens gut vergütet und zweitens noch mit freien Tagen belohnt wurden.
Heute gibt es ne relativ hohe Einsatzbelastung, dazwischen immer wieder Abwesenheiten wie Lehrgänge, Übungen etc. Sicherlich bekommt man immer noch nicht wenig Geld, aber im Vergleich zum Zivilleben mit ensprechender Qualifizierung hängt man dann doch ein wenig hinterher. Da kommt dann hinzu, dass das Personal, welches dann in die Truppe kommt, in vielen Fällen eher fragwürdig ist. Einige wären zu Zeiten der Wehrpflicht nicht mal auf W23 verlängert worden. Heute kann man dann als SU immerhin SAZ12 werden, wenn man nicht komplett behelmt ist.

Eine Verschwörung sehe ich aber nicht. Dazu sind die meisten dieser Charaktere doch zu einfältig. Und zur Zerschlagung der Republik haben wir nicht die Ausrüstung in der Truppe.


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Schattenarmee in der Bundeswehr - Warten auf den Tag X

12.12.2022 um 10:43
Zitat von StUffzStUffz schrieb am 22.11.2022:Die Aussage würde ich aber mit Vorsicht genießen. Denn derzeit ist die Truppenstärke so niedrig wie noch nie. Ferner hat sich auch der Anteil der Kasernenschläfer massiv reduziert. Bei uns sind vielleicht noch 10% der Kompanie Kasernenschläfer. Der Rest muss sich zu WGs rund um die Kaserne zusammenfinden oder zieht mit seiner Familie in die Nähe. Die Jungs, die in der Kaserne pennen oder sich in WGs zusammenfinden, hämmern sich ganz gern noch einen rein. Vor drei Monaten hab ich einen von der Schießbahn geworfen, weil er um acht Uhr morgens noch nicht dazu in der Lage war, seine Weste klar zu machen. Das Phänomen wurde im Prinzip nur verlagert. Und auch damals haben sich hauptsächlich die Kasernenschläfer vollgeschüttet.
Würde ich unterschreiben.
Wenn ich sehe was auf Übungsplätzen so gesoffen wurde und dann auch in der Coronazeit, als draussen alles zu hatte, und man sich stattdessen im B-Raum traff und man mit dem Fortschreiten der Arbeitswoche immer heftiger soff bis man Freitags überwiegend halbe Leichen sah.
Wenn sie es überhaupt aus dem Bett schafften.
Kann man zumindest aus meiner örtlichen Perspektive von einer reinen Verlagerung sprechen.
Zitat von StUffzStUffz schrieb am 22.11.2022:Die Veränderungen, die ich über diesen mitbekommen habe, sind nicht zwingend positiv. Insgesamt hab ich einen ziemlichen Ruck nach rechts festgestellt. Whatsappgruppen mit einschlägigen Inhalten, gemeinsame Reisen ins Ausland, wo man mit ensprechender Musik und HKNKRZ T-Shirts auftritt usw. Allein in unserer Kompanie war im letzten Jahr der MAD ein oft gesehener Gast.
Woran mags liegen?
Ok.
Solche Vorfälle sind mir vollkommen fremd.
Dafür hätten wir, glaube ich, auch garnicht den Menschenschlag den man dafür braucht.
Zitat von StUffzStUffz schrieb am 22.11.2022:Sicherlich bekommt man immer noch nicht wenig Geld, aber im Vergleich zum Zivilleben mit ensprechender Qualifizierung hängt man dann doch ein wenig hinterher.
Die Bezahlung finde ich mittlerweile schlecht.
Für Mannschaften noch ok.
Uffze o. Port. gerade noch.
Alles oberhalb stellt ja die Meisterebene und Studium da und ab da ist es 'nicht gut' bis 'schlecht'.
Zitat von StUffzStUffz schrieb am 22.11.2022:Eine Verschwörung sehe ich aber nicht. Dazu sind die meisten dieser Charaktere doch zu einfältig. Und zur Zerschlagung der Republik haben wir nicht die Ausrüstung in der Truppe.
Genau das.


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