Das ist eben das Problem. Laien die sich aufgrund von Unwissen dann ein augenscheinlich komplettes Bild vor dem inneren Auge basteln. Wer jetzt beim Lesen der Zeilen die Nase rümpft oder in einen Abwehrreflex fällt, bitte nicht. Ich meine das nicht mal böse, auch wenn es bei manchen so klingen könnte.
Ich erwähne schlicht etwas Grundlegendes. Und das ist die Unwissenheit. Das dürfte eigentlich fast alle Menschen betreffen. Die Posts von
@StUffz zeigen das eigentlich ziemlich gut: Wie das Fehlen von Informationen bzw. das weitere Einbeziehen von Informationen plötzlich eine Darstellung oder Sicht in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen kann, weg von der potentiellen Hysterie, Unwissenheit oder einseitigen Darstellung.
Ich möchte mal ein Beispiel nennen, damit das ggf. nicht so abstrakt klingt. Anders kann man kaum solche Posts erklären, z.B. wenn (in DE) Polizisten auf Menschen schießen die eine scheinbare Bedrohungslage darstellen. und sich Leute dann darüber in Kommentaren echauffieren und ich Dinge lese wie "Wieso hat man nicht ins Bein geschossen, die Person könnte noch leben!!!!111" - während die Person die Polizisten mit z.B. einem Messer oder eine Axt bedroht hat, wenige Meter entfernt war.
Der Laie kann nicht wissen oder wird wohl vermutlich nicht daran denken, dass man darauf trainiert wird, auf die möglichst größte Trefferfläche zu schießen und das ist der Torso. Gerade wenn nur eine geringe Distanz besteht und man an einem öffentlichen Ort ist, wo Schüsse die nicht das Ziel treffen sonst wen treffen könnten der irgendwo dahinter steht, da hat man nicht den Luxus (seelenruhig) auf Gliedmaßen zu zielen. Und wenn der Polizist gerade zügig bewegende (beim Laufen) Gliedmaßen nicht trifft? Er trifft sonst wen dahinter und/oder wird selbst abgestochen. Kurzum kritisiert also jemand ein Vorgehen von dem er in dem spezifischen Fall eigentlich gar keine Ahnung hat, meint dann aber ein qualitatives Urteil zu haben, wo andere nur mit dem Kopf schütteln. Es geht am Ende nicht mal um die Meinung. Ich kann als Meinung haben, dass Polizisten dann vlt. künftig trainieren sollten auf Gliedmaßen zu schießen, ganz gleich wie erfolgsversprechend das sein kann oder nicht. Es geht darum ein vermeintlich qualitatives Urteil zu haben obwohl gewisse Fakten oder Standards gar nicht berücksichtigt wurden oder werden konnten. Darum geht es mir letztendlich.
Auf den Thread gemünzt ist es dann eben die vielleicht einseitige Aussage oder nur Implikation, es wäre so einfach in gewissen Instanzen an so was zu kommen und zu horten. Wenn ich jetzt als Beispiel auch nur die Artikel von Taz und Co. dazu lese kriege ich als Laie vlt eben auch den Eindruck. Aber man sieht ja dann scheinbar, es gibt immer zwei oder noch mehr Seiten und es ist, wie jemand der es gut wissen müsste (
@StUffz und andere), wohl doch nicht so einfach.
Wieso schreibe ich jetzt diese Zeilen, was will ich eigentlich?Ganz simpel. Ich möchte für mehr Hinterfragen sorgen und ein Narrativ vielleicht nicht sofort oder unkritisch zu übernehmen sondern zu hinterfragen. Gerade also Laie. Ehe ich aufschreie und ein Urteil bilde von dem ich meine, dass es qualitativ ist, sollte ich hinterfragen. Ich kann über alles und die Welt pikiert sein, ich sollte aber bevor ich kritische Fragen stelle oder kritisiere einfach mal selbst innehalten und versuchen zu überlegen, ob nicht noch weitere Faktoren relevant sind. Ich kann jetzt schwer für jeden Fall hier ein Beispiel finden und aufschreiben und nehme etwas simples, wie mein Beispiel oben.
>Polizist erschießt Menschen, aber war das notwendig? Wieso nicht auf Gliedmaßen schießen?
>Ich halte inne oder recherchiere und lerne, dass man scheinbar in der Ausbildung lernt, auf die größte Trefferfläche zu schießen, aus X Gründen, was mir dann zumindest aufzeigt wieso Polizisten nicht lernen auf Gliedmaßen zu schießen
>Ich kann den Tod immer noch ablehnen oder mich fragen wieso keine anderen Mittel eingesetzt wurden oder zur Verfügung standen die nicht tödlich enden oder sind, weiß aber nun zumindest, das alles besser einzuordnen
Ich bin übrigens auch kein Polizist, falls sich wer mit dem Beispiel wundert. Aber das ist vielleicht auch das beste Beispiel: Wenn ich irgendwie rausfinden konnte wieso man i.d.R. auf den Torso feuert, werden das andere die auch nicht vom Fach sind oder selbst die Ausbildung durchlaufen haben auch können. Das nur nochmal als Beispiel.
In diesem Fall danke ich dann
@StUffz (und anderen) für die informative Gegenüberstellung, dass es scheinbar doch nicht so einfach ist bzw. sich jemandem viel einfachere Möglichkeiten bieten können, Waffen und Munition zu horten. Ich habe auch wieder was gelernt, bin ja auch nicht vom Fach was die BW angeht. Da ich irgendwann aber mal angepeilt habe mir die Reserve (als Außenstehender) anzuschauen lerne ich das ja dann vlt. selbst und werde dann in diesem oder einem anderen passenden Thread gerne meine eigenen Erfahrungen niederschreiben wie das mit der Waffenhandhabung läuft. Ich mutmaße, es wird nicht einfacher an solche zu kommen
:)