Unbekannter (deutscher?) Toter in Amsterdam 1982 mit Teufelstattoo

Nightrider64 schrieb:So ein Quatsch.
Irgendwo sind halt immer auch finanzielle Grenzen.

15.000,- um einen toten (vermeintlichen) Junkie zu identifizieren, wo man nicht mal weis ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt ?
Geld ist ja auch irgendwie begrenzt und kann sicher anderwärtig sinnvoller eingesetzt werden. Auch z.B. bei aktuellen Ermittlungen, wo man noch auf ein Ergebnis hoffen kann

Ich denke, die hohe Belohnung, egal jetzt von wem ausgelobt, wurde nur angesetzt, weil man sich eh so gut wie sicher sein kann, das man den Fall nach 39 Jahren nicht mehr lösen wird.

Man lobt also 105.000 Euro für sechs Fälle aus, die man eh' nicht lösen kann … jau ... Du scheinst ja stramm Bescheid zu wissen.
Schon mal drüber nachgedacht, dass sich nach dieser Zeit ggf. immer noch Personen aus dem Milieu oder der Knastszene melden könnten, die es bisher aus bestimmten Gründen vermieden haben, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen? Das Geld könnte ein entsprechender Anreiz sein, wenn bspw. bestimmte Dinge verjährt sind o.Ä., sich nunmehr bei der Polizei zu melden.

Ich weis nicht, wer denn nun die 15.000,- ausgelobt hat.
Als Niederländer wäre ich aber wenig begeistert, wenn meine Steuerzahlungen in dieser Höhe dazu verwendet werden um Drogentote, die man mal vor 35 Jahren im Müll gefunden hat, zu identifizieren.

@mitH2CO3
Das sich da jetzt jemand noch meldet, der sachdienliche Hinweise geben könnte ist doch eher ausgeschlossen
Die Meisten aus der Szene leben wohl eher nicht mehr, haben ihr Gehirn weggespritzt, so das sie sich eh an nichts mehr genaues erinnern können oder wussten vielleicht nicht mal den kompletten Namen des Mannes.
Das ist jetzt an die 40 Jahre her und es gab nicht den geringsten Hinweis.oder brauchbaren Zeugen.
Ich denke die 15.000,- wurden von dem TV Format ausgelobt um die Sache interessanter zu machen im Rahmen des Sendeformates, das diesen Uraltfall aufgegriffen hat.

Nightrider64 schrieb:Ich weis nicht, wer denn nun die 15.000,- ausgelobt hat.

Das habe ich bereits mehrfach zitiert:

Diese 7 Amsterdamer Fälle stehen im Kalender der ungeklärten Fälle 2018
Der "Cold Case Calendar 2018" der Polizei umfasst sechs Amsterdamer Fälle, für die insgesamt 105.000 Euro Belohnung ausgesetzt wurden. Über die Ermordung oder das Verschwinden dieser Menschen ist noch wenig bekannt.

https://www.parool.nl/nieuws/deze-7-amsterdamse-zaken-staan-in-de-coldcasekalender-2018~b45101c0/?referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F#&gid=1&pid=2

Demnach war es die Polizei (das Cold Case Team Amsterdam), welche die Beträge ausgelobt hat.

Nightrider64 schrieb:Ich denke die 15.000,- wurden von dem TV Format ausgelobt um die Sache interessanter zu machen im Rahmen des Sendeformates, das diesen Uraltfall aufgegriffen hat.

Von welchem Sendeformat fabulierst Du? Ich hatte die Ausschreibung der Tageszeitung Het Parool entnommen. Diese Zeitung hatte über die betreffenden Cold Case Fälle berichtet.

Het Parool ist eine niederländische Tageszeitung. Einstmals überregional, wurde 1997 der Schwerpunkt auf die Hauptstadt Amsterdam, die auch der Redaktionssitz ist, gelegt. Die Zeitung wird jedoch nach wie vor auch landesweit gelesen.

Nightrider64 schrieb:Das sich da jetzt jemand noch meldet, der sachdienliche Hinweise geben könnte ist doch eher ausgeschlossen

Das würde ich auch so sehen, aus den gleichen Gründen, nämlich dass damalige Abhängige längst nicht mehr leben oder sich nicht mehr erinnern können aufgrund der Folgen ihrer Sucht..... Einzige Möglichkeit wäre, dass die Polizei bereits damals jemanden befragt hat, der nicht zur Drogenszene gehörte und bei dem man aber davon ausgehen muss, dass er noch lebt und etwas weiß, aber nicht reden wollte und sich jetzt durch das Geld evtl. umstimmen lässt.

Aber die Berichterstattung macht mir nicht den Eindruck, dass es so jemanden gibt.

@brigittsche
Man darf auch nicht vergessen, das die Leiche mehrere Jahre lag, bevor sie entdeckt wurde.
Da hatte schon 1982 so gut wie keiner mehr irgend eine Erinnerung an eine reale Person.

Auch seinerseits wurden ja nicht die Personalien aufgenommen in einem besetzten Haus.
Ganz im Gegenteil, da ging es "rein und raus" mit den Bewohnern. Jeder kannte nur den Vornamen oder Spitznamen des anderen.

Selbst, wenn jemand sich doch noch erinnern könnte, das 1978 ein Drogentoter mit Namen "Heinz" (als Beispiel) in den Keller geschafft wurde, würde das nicht zwangsläufig zu einer Identifikation führen.
Die Chance einen noch lebenden Zeugen zu finden, der dann auch zur Identifikation beitragen kann ist minimal.

Gibt es hier nichts neues?

Nightrider64 schrieb am 03.08.2021:Als Niederländer wäre ich aber wenig begeistert, wenn meine Steuerzahlungen in dieser Höhe dazu verwendet werden um Drogentote, die man mal vor 35 Jahren im Müll gefunden hat, zu identifizieren.

Bin zwar kein Niederländer, aber ich würde mein Steuergeld schon verwenden lassen, um diesem bedauernswerten Wesen seine letzte Würde zuruckzugeben.

abberline schrieb am 03.08.2021:Der lebt doch noch und wird interviewt und das Tattoo hatten mehrere, da der Spruch wohl aus dem Lied stammt und in manchen Kreisen hip war

Aus welchem Lied stammte das Zitat denn genau, weiß das jmnd bzw wurde das in einem der Artikel / in der Doku erwähnt (ist schon etwas länger her, dass ich die niederländische Doku angesehen / Artikel zu diesem "Fall" gelesen habe)?

FritzPhantom schrieb am 27.08.2021:Bin zwar kein Niederländer, aber ich würde mein Steuergeld schon verwenden lassen, um diesem bedauernswerten Wesen seine letzte Würde zuruckzugeben.

Dem schließe ich mich an, bzw wäre es auch für mögliche Angehörige evtl von Belang, zu erfahren, was aus Sohn / Bruder / ... geworden ist.

@ThoFra

Hier findest Du die Infos zum Lied
Beitrag von Rick_Blaine (Seite 3)

FritzPhantom schrieb am 27.08.2021:Bin zwar kein Niederländer, aber ich würde mein Steuergeld schon verwenden lassen, um diesem bedauernswerten Wesen seine letzte Würde zuruckzugeben.

wird in der Sache überhaupt noch ermittelt?

Ghazghkull schrieb am 18.07.2021:Der Rest der Doku dreht sich um das Graffiti "Ferdi Nina" in einem Herz, welches sich 1982 bei Auffindung der Leiche gleich 4 mal an der Fassade des Hauses Achterburgwal 143 befand. Die Investigatoren gehen hier davon aus, das es sich um Nina Hagen und Ferdi Karmelk handelt. Nina Hagen lebte von 1975 bis in die frühen 80er Jahre in Amsterdam und war mit Ferdi Karmelk liiert, einem niederländischen Gitarristen der 1988 an AIDS verstarb.
Die Investigatoren ermitteln eine Freundin von Nina Hagen, die angibt, es könnte sein, das Hagen in den 70ern in diesem Haus gewohnt habe, sie wisse es aber nicht sicher. Eine schriftliche Anfrage an Nina Hagens Management ergab, das sie keine Verbindung zu der Adresse Achterburgwal 143 oder dem aufgefundenen unbekannten Toten habe. Sie kennen keinen Mann mit solchen Tattoos, außerdem wollte sie in der Dokumentation nicht erwähnt werden.

Ich hatte gestern in die Sendung "Inas Nacht" von 2010 reingeschaut, weil Nina Hagen dort damals zu Gast war.
Sie erzählt dort (ab etwa min 42:30) über ihre Zeit in Amsterdam, ihre dortigen Drogenerfahrungen, und dass sie dort in einem besetzen Hause lebte. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich in der Szene dort ausgekannt haben könnte, aber eben nicht zwingend in genau diesem Haus gelebt haben muß. Aber immerhin, dieses ist ein authentischer Beitrag von ihr zu der Zeit in Amsterdam.

26. INAS NACHT mit Désirée Nick und Nina Hagen | ARD, 23.10.2010

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wird in der Sache noch ermittelt?

@mitH2CO3
danke für die Verlinkung... btw auch interessante Folge. Das konnte man noch Unterhaltung nennen.

Ich halte es übrigens nach wie vor gut möglich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Frau Hagen und dem Haus. ABER... man weiss es nicht und wird man bestimmt auch nicht erfahren.

mario100 schrieb am 10.01.2022:wird in der Sache überhaupt noch ermittelt?

Ich denke, wie bei allen ungeklärten Vermisstenfällen: sofern es interessante bzw. relevante neue Hinweise gibt wird weiterermittelt.

@Dr._Schneider

Dr._Schneider schrieb:Ich halte es übrigens nach wie vor gut möglich, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Frau Hagen und dem Haus. ABER... man weiss es nicht und wird man bestimmt auch nicht erfahren.

Ich denke, dass zumindest ein Zusammenhang direkt an der Hauswand stand, sonst wäre Nina Hagen vermutlich auch nicht angeschrieben worden:

Ghazghkull schrieb am 18.07.2021:Der Rest der Doku dreht sich um das Graffiti "Ferdi Nina" in einem Herz, welches sich 1982 bei Auffindung der Leiche gleich 4 mal an der Fassade des Hauses Achterburgwal 143 befand. Die Investigatoren gehen hier davon aus, das es sich um Nina Hagen und Ferdi Karmelk handelt. Nina Hagen lebte von 1975 bis in die frühen 80er Jahre in Amsterdam und war mit Ferdi Karmelk liiert, einem niederländischen Gitarristen der 1988 an AIDS verstarb.

... denn wer sonst malt Herzchen an die Hauswand mit den Namen der Verliebten ... außer die Verliebten selbst?