Mordfall Claudia Wilbert
um 11:39Ich denke, ich weiß auch, was @sallomaeander gemeint hat, nämlich dass manches später anders gewichtet wird. Und damit hat er ja auch vollkommen Recht.Rotkäppchen schrieb:Was ist genau gesichert?
Hat die Mitschülerin das Auto mit EU gesehen? Wurde das explizit im Filmfall genannt?
Wer genau hat überhaupt gesagt, dass das Fahrzeug, in das Claudia vermutlich unfreiwillig einstieg, EU auf dem Kennzeichen hatte?
Aber da muss man auch das konkrete Beispiel betrachten, um das es hier geht.
Wir reden hier von einer Aussage, die vor Jahrzehnten gemacht wurde. Nehmen wir mal an, die eine Zeugin hat ausgesagt, sie habe das Modell X gesehen, die andere das Modell Y.
Was soll denn bitte heute dazu führen, dass man die erste Aussage plötzlich für richtiger hält als die zweite und deshalb davon ausgeht, dass es eher das Modell Y war, nachdem man jahrelang nach dem Modell X gesucht hat?
Nur noch mal zur Erinnerung: Das liegt Jahrzehnte zurück. Natürlich kann man heute, nach Jahrzehnten, den damaligen Zeugen irgendwelche Fotos von Automodellen vorlegen und sie so lange befragen, bis sie dann sagen "Ja, hm, wenn ich es recht überlege, vielleicht war es doch ein...." - aber welchen Wert das hat, außer dass man sich die Sache schönredet mit "So, jetzt kennen wir endlich das richtige Automodell, nun ist es nur noch ein Klacks, dann haben wir den Täter..."?
Gar keinen. Weil das alles noch unsicherer ist (Reminder: Es liegt Jahrzehnte zurück) als die damals getätigten Aussagen. Und weil alle Autofans hier die Klippe, wie man heute mit dem vagen Hinweis auf irgendein Auto, kann aber auch irgendein anderes gewesen sein, dann heute noch den Täter finden soll, immer ganz elegant umschiffen.