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Mordfall Claudia Wilbert

2.061 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 14:26
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Also einen älteren Artikel (von 2012) des Bonner Express findet man z.B. auch online.
Auf den hatte ich auch ausdrücklich verwiesen.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Zwar lässt sich nicht ausschließen, dass im Express und im WDR in der Zeit bis 2012 doch noch einmal der Fall Wilbert aufgegriffen wurde, zumal wegen fehlender Digitalisierung viele Berichte von damals nicht per Internet abrufbar sind.

Bekannt ist mir jedoch nur ein Artikel vom 1. November 2012 im Express, wo das anhaltende Leiden der Mutter von Claudia Wilbert geschildert wurde und es aus diesem Anlass einen Rückblick auf die tragischen Ereignisse von1979 gab.



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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 15:10
Zitat von LanzaLanza schrieb:Joa vermutlich sogar nur 1 Jahr. Die sollen nicht in Konkurrenz zu privaten Zeitungen stehen:
Dieses Video hier ist z.B. genau zwei Jahre verfügbar.

https://www.google.com/amp/s/www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-aachen/cold-case-claudia-wilbert-ausstrahlung-bei-aktenzeichen-xy-ungeloest-100.amp
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und was die Behauptung angeht, die Ermittler tappten völlig im Dunkeln:

Wenn dem so wäre, warum ist dann das Tötungsdelikt Wilbert von den Cold-Case-Experten zu den 403 Fällen in NRW gezählt worden, in denen gute Ansätze für eine Neuaufnahme der Ermittlungen gesehen wurden?

Wenn man völlig im Dunkeln tappen würde, wäre das doch sinnlos...
Ich denke, das ist Auslegungssache, was man unter "im Dunkeln tappen" versteht.
Seit 45 Jahren konnte man keinen Täter ausfindig machen. Daher sehe ich das persönlich auch so.
Die Polizei stochert im Dunkeln und findet den Täter bis heute nicht. Doch ein anonymer Brief an die ZDF-Redaktion 'Aktenzeichen xy… ungelöst' im Dezember 2023 und an das Polizeipräsidium Bonn, bringt den Fall wieder in Bewegung: Die vierköpfige Bonner Ermittlungsgruppe Cold Cases beschließt, mit dem Fall Claudia Wilbert wieder an die Öffentlichkeit zu gehen. 
https://www.google.com/amp/s/www1.wdr.de/lokalzeit/verbrechen/cold-case-claudia-wilbert-wie-genau-sind-erinnerungen-100.amp


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 15:25
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich denke, das ist Auslegungssache, was man unter "im Dunkeln tappen" versteht.
Seit 45 Jahren konnte man keinen Täter ausfindig machen. Daher sehe ich das persönlich auch so.
Was hat man denn nun, zumindest soweit es öffentlich bekannt wurde? Es gibt Aussagen zu einem Täter und zu einem Auto. Die sind aber so unspezifisch, dass man damals und erst recht heute, damit alleine (!) keinen Täter finden und überführen kann.

Dann gibt es diesen anonymen Brief, der, sieht man einmal von der drumherum gestrickten Sterbebettgeschichte ab, in etwa das wiedergibt, was man auch damals ermittelt hat. Dazu kommen auch wieder einige Angaben, die aber so allgemein sind, dass man damit auch niemanden finden und sicher identifizieren kann, noch zumal nach so langer Zeit.

Nun kann man natürlich, wie immer, auch in diesem Fall spekulieren: "Ja, die Ermittler wissen bestimmt sehr viel mehr als das, was sie bekanntgegeben haben!" - aber auch das, wenn es denn so ist, hat in all' den Jahren nicht dazu geführt, dass man jemanden ermitteln und überführen konnte.

Und da die Fragen, auch im Zusammenhang mit dem anonymen Brief, die man gestellt hat, doch immer recht allgemein gehalten sind, glaube ich persönlich nicht, dass man da längst den Namen eines Verdächtigen in den Akten stehen hat dem man nur nichts nachweisen konnte.

Ich würde jetzt auch nicht unbedingt den Begriff "im Dunkeln tappen" verwenden, aber weit entfernt davon ist es leider nicht.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 15:54
Zitat von sören42sören42 schrieb:@Kielius
Du verbreitest hier im Thread wiederholt Falschwissen
Zitat von sören42sören42 schrieb:Du weißt dazu so gut wie gar nichts. Es ist Ermittlerbashing

Mach dich doch nicht lächerlich mit solchen Anwürfen und Unterstellungen...
Liest du hier eigentlich kontinuierlich mit?
Dann wüsstest du, dass die von dir aufgeworfenen Fragen längst geklärt sind.
Hier für dich noch einmal "auf dem Silbertablett":

Zu den "zwei Zeugen":
Zitat von KieliusKielius schrieb:Als die zwei Zeugen, die etwas Entscheidendes beobachtet haben am Tatabend (auch wenn es, wie wir wissen, leider nicht viel war) wurden immer nur "der Gassigeher" und "die Mitschülerin" genannt.

Selbst wenn unter "ferner liefen" weitere "Augenzeugen" irgendetwas von dem Geschehen vor der Schule mitbekommen oder ausgesagt haben, dass sie das Täterfahrzeug wahrgenommen hätten, ändert dies in der entscheidenden Frage nichts:

Über den Täter weiß man so gut wie gar nichts.
Er bleibt ein "Phantom".
Warum ich den Täter ein "Phantom" nenne:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenn man sich für Kriminalfälle interessiert wird, wird man früher oder später feststellen, dass reale Täter, die trotz umfassender öffentlicher Fahndungsmaßnahmen "nicht recht greifbar" oder "wie vom Erdboden verschluckt" zu sein scheinen, als "Phantom" bezeichnet werden.
Das trifft ja nun auf den Mörder von CW, von dem es kaum mehr als eine mittlerweile 45 Jahre alte und auch nur äußerst rudimentäre Täterbeschreibung gibt, geradezu exemplarisch zu.
Zur Frage eines "Persönlichkeitsprofils vom Täter":
Zitat von KieliusKielius schrieb:Vielleicht mag man daraus schließen wollen, dass der Täter sich durch "Willensstärke", "entschlossenes Vorgehen", "Brutalität" und "Skrupellosigkeit" auszeichnete. Zumindest könnte man sein Verhalten in der Situation der Entführung und in Bezug auf die Tötung eines Menschen so bewerten.
Damit wäre man aber immer noch weit weg von einem Persönlichkeitsprofil des Täters.

Mehr als vielleicht die eine oder andere vage Vermutung über den Täter anzustellen, ist hier nicht möglich. Auch für die Kripo nicht.
Zu der Frage, warum die Kripo zwar umfassende Ermittlungserkenntnisse zusammengetragen hat, aber seit 45 Jahren so gut wie nichts weiß, was sie auf die Spur des Täters bringt (dies ist nur ein scheinbaren Widerspruch, kein tatsächlicher), hatte ich ebenfalls schon ausführlich meine eigene Einschätzung kundgetan.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es gibt aber noch viel mehr, was die Polizei weiß. Wie die Leiche abgelegt war, Verletzungsmuster, etc. Das sagt sie aber nicht (Täterwissen). Das wurde hier auch schon angesprochen.
Wie gesagt, das was du hier an Erkenntnissen der Polizei vermutest und was die Kripo deiner Ansicht nach als "Täterwissen" vor der Öffentlichkeit zurückhält, hat die Ermittlungen in 45 Jahren nicht auf die Spur des Täters gebracht und wird es auch jetzt nicht mehr tun.

Wie ich zu dieser Feststellung komme, hatte ich hier bereits versucht zu erklären:
Beitrag von Kielius (Seite 102)


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 16:15
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und was die Behauptung angeht, die Ermittler tappten völlig im Dunkeln:

Wenn dem so wäre, warum ist dann das Tötungsdelikt Wilbert von den Cold-Case-Experten zu den 403 Fällen in NRW gezählt worden, in denen gute Ansätze für eine Neuaufnahme der Ermittlungen gesehen wurden?

Wenn man völlig im Dunkeln tappen würde, wäre das doch sinnlos...
Ist das eine ernstgemeinte Überlegung?
Ich halte das nämlich für einen unüberlegten "Schnellschuss", denn:

Ungeklärte Altfälle wie der "Mord an CW" oder der von dir mehrfach als Referenz herangezogene (inzwischen abgeschlossene) "Kölner Karnevalsmord ", in denen die Kripo jahrzehntelang im Dunkeln tappt, sind geradezu prädestiniert für eine Neuaufnahme der Ermittlungen und den Versuch, mittels moderner Untersuchungsmethoden und erneuter Öffentlichkeitsfahndung neue Ermittlungsansätze zu generieren.

Stand heute können wir feststellen, dass das für den "Kölner Karnevalsmord" gefruchtet hat und für den "Mordfall Wilbert " (bisher) leider nicht.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 16:16
Es ist ja nicht so, dass man im Mordfall Wilbert seit 45 Jahren ermittelt. Im Gegenteil, man hat jahrzehntelang gar nicht ermittelt. Wunderdinge wird es da nicht geben. Geduld ist angesagt. Das man überhaupt ermittelt lässt darauf schließen, dass es DNA-Spuren gibt.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 16:26
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Was hat man denn nun, zumindest soweit es öffentlich bekannt wurde?
Das entscheidende Kriterium ist nicht das, was öffentlich bekannt wurde.

Für die Neuaufnahme der Untersuchungen im Fall Claudia Wilbert war ausschlaggebend, ob es Ermittlungsansätze gibt, die einen Erfolg in der Suche nach dem Täter aussichtsreich erscheinen lassen.

Das heißt, die Polizei verfügt über Erkenntnisse, die sich nicht auf das Wissen von Foristen wie @brigittsche, @Kielius, @Tiergarten & Co. beschränken, sondern weitaus fundierter sind.

Auf dieser Basis hat dann ein Expertengremium nach eingehender Prüfung entschieden, den Fall Wilbert neu aufzurollen.

Und nur nebenbei bemerkt: Der anonyme Brief spielte für diesen Beschluss keine Rolle; das neue Ermittlungsverfahren wurde schon weit vorher gestartet.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 16:37
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Auf dieser Basis hat dann ein Expertengremium nach eingehender Prüfung entschieden, den Fall Wilbert neu aufzurollen.

Und nur nebenbei bemerkt: Der anonyme Brief spielte für diesen Beschluss keine Rolle; das neue Ermittlungsverfahren wurde schon weit vorher gestartet.
Das ist ja richtig, aber man scheint momentan wieder an dem Punkt zu sein, wo man zuvor schon war:
Irgendwann finden sich keine neuen Spuren mehr, keine neuen Ansätze, denen die Ermittler nachgehen könnten. Der Fall kommt zu den Akten. Aber: Mord verjährt nie. Routinemäßig werden die Akten von Mordfällen immer wieder hervorgeholt und abgeklopft. Gibt es neue Spuren oder neue technische Möglichkeiten? Die DNA-Analyse ist so eine neue Möglichkeit. Unzählige, teils jahrzehntealte Taten konnten durch sie schon aufgeklärt werden. Aber im Fall von Claudia Wilbert hilft auch sie nicht weiter. Der Täter ist weiter auf freiem Fuß. Bis heute.
https://www.stern.de/panorama/verbrechen/-aktenzeichen-xy---mord-an-claudia-wilbert-neu-aufgerollt-35038758.html

Sollte man brauchbare DNA haben, was durchaus möglich ist, hat sie bislang keinen Treffer in der Datenbank ergeben. Somit hilft auch diese nicht weiter. Da kann man das drehen wie man möchte, es bleibt nur zu hoffen und es ist gut zu wissen, dass man nicht aufgibt.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 16:51
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Hältst Du es für undenkbar, dass die Polizei etwa aus ermittlungstaktischen Gründen bestimmte Informationen zurückhält anstatt damit sofort öffentlich hausieren zu gehen?
Das ist ein entscheidender Punkt, den du hier ansprichst, und möglicherweise die Ursache, weshalb wir in der Frage, ob die Kripo nun "im Dunkeln tappt oder nicht" (ich meine mit dieser Formulierung übrigens nur, dass die Kripo dem Täter nicht ansatzweise auf der Spur ist, also "auf der Suche nach dem Täter im Dunkeln tappt" - dass die Kripo eine gute Arbeit macht und selbstverständlich schon "Unmengen" an Ermittlungserkenntnissen gesammelt hat, stelle ich überhaupt nicht in Frage!), nicht auf einen Nenner kommen:

Dass die Kripo im "Mordfall Wilbert" über Informationen verfügt, durch deren Veröffentlichung sie dem Täter auf die Spur kommen könnte, und diese Informationen "aus ermittlungstaktischen Gründen" lieber für sich behält (ich weiß natürlich auch, dass es in anderen Fällen gute Gründe dafür geben kann), das schließe ich im "Fall Wilbert" - auch im Hinblick darauf, dass die Tat bereits 45 Jahre zurückliegt und schlichtweg "keine Zeit für ermittlungstaktische Spielchen" mehr bleibt - tatsächlich aus.

Ich bin mir sicher, dass die Kripo, falls sie mehr über den Täter wüsste, dieses Wissen jetzt öffentlich machen würde.
Da die Kripo dies nicht tut, muss ich leider befürchten, dass sie tatsächlich nicht mehr über den Täter weiß als das Wenige, was wir auch bereits kennen.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 17:19
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Das entscheidende Kriterium ist nicht das, was öffentlich bekannt wurde.
Das ist aber das Einzige über das wir hier sprechen können, da wir sonst nichts wissen. Natürlich kannst Du immer denken "dieses oder jenes ist sicher so oder so gewesen, die Ermittler wissen das auch, haben es aber nicht publiziert" - nur bewegt man sich damit auf dem Boden der Spekulation.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Das heißt, die Polizei verfügt über Erkenntnisse, die sich nicht auf das Wissen von Foristen wie @brigittsche, @Kielius, @Tiergarten & Co. beschränken, sondern weitaus fundierter sind.
Wohl wahr. Nur leider hat dieses Wissen eben auch nicht dazu gereicht, den Täter zu finden. So unglaublich toll kann es also auch nicht sein. Weder die Zeugenaussagen noch sonstige Erkenntnisse, über die berichtet wurde oder eben auch nicht, haben bislang den Durchbruch gebracht.

Da nützt es nichts, sich die Sache schönzureden im Sinne von "oh ja, die sind kurz davor den Täter zu fassen, sie sagen es nur nicht...". Oder die angeblich vorhandenen weiteren Erkenntnisse als Ausflucht zu benutzten, weil einem die Argumente ausgehen.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 17:29
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Für die Neuaufnahme der Untersuchungen im Fall Claudia Wilbert war ausschlaggebend, ob es Ermittlungsansätze gibt, die einen Erfolg in der Suche nach dem Täter aussichtsreich erscheinen lassen.

Das heißt, die Polizei verfügt über Erkenntnisse, die sich nicht auf das Wissen von Foristen wie @brigittsche, @Kielius, @Tiergarten & Co. beschränken, sondern weitaus fundierter sind.
Dass der "Mordfall Wilbert", wie du sagst, zu über 400 Fällen gehört, bei denen man sich für Cold-Case-Ermittlungen entschieden hat, würde ich nicht überbewerten.

Dass die Ermittler etwas Wesentliches über den Täter wüssten, was sie "aus bestimmten Gründen" nur nicht öffentlich machen würden, das kann man - auch wenn diese Vorstellung ganz offenbar "ihren Reiz hat" und vielleicht auch das "Wunschdenken" anspricht - daraus nicht ableiten.

Auch Fälle, die nicht zu den "ausgewählten Vierhundert" gehörten und bei denen die Erfolgsaussichten einer Neuaufnahme der Ermittlungen geringer eingeschätzt wurden, so dass sie "hinten runter fielen", könnten im Falle einer Bearbeitung durch eine Cold-Case-Einheit oder eine aktuelle TV-Fahndung möglicherweise noch geklärt werden.
Die Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu den 400 Fällen lässt keine konkreten Schlussfolgerungen zu.

Dass die Kripo im "Fall Wilbert" entscheidende Erkenntnisse über den Täter der Öffentlichkeit vorenthalten haben könnte, kann man jedenfalls aus der Tatsache, dass dieser Fall unter den 400 ausgewählten Fällen war, nicht schlussfolgern.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 17:44
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Für die Neuaufnahme der Untersuchungen im Fall Claudia Wilbert war ausschlaggebend, ob es Ermittlungsansätze gibt, die einen Erfolg in der Suche nach dem Täter aussichtsreich erscheinen lassen.
Der Gang an die Öffentlichkeit ist auch nur ein strategischer Baustein, indem wie skizziert bereits intensiv vorermittelt wurde:
Denn: DNA ist in Cold Cases nicht alles. Auch Nachvernehmungen von Zeugen oder das Ermitteln neuer Zeugen etwa durch eine gezielte und strukturierte Öffentlichkeitsarbeit können reiche Chancen bieten, setzen aber voraus, dass man sich zuvor intensiv mit den vorhandenen Aussagen/ Spuren befasst und eine Strategie erarbeitet hat.
Quelle: https://ksv-polizeipraxis.de/cold-case-erfahrungen-aus-sicht-der-staatsanwaltschaft/


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 17:49
Zitat von KieliusKielius schrieb:Dass der "Mordfall Wilbert", wie du sagst, zu über 400 Fällen gehört, bei denen man sich für Cold-Case-Ermittlungen entschieden hat, würde ich nicht überbewerten.
Die Tatsache, dass ein Verbrechen über Jahrzehnte nicht geklärt werden konnte, also zum Cold Case wurde, lässt ja eigentlich schon erkennen, dass es wohl nicht so leicht zu lösen sein kann. Damit ist doch klar, dass jeder Cold Case nicht gerade banal sein kann.

Also sind auch die Fälle, bei denen man sich zur Wiederaufnahme der Ermittlungen entscheidet, nicht gerade leicht zu lösen. Die Argumentation "Ach ja, wenn die das jetzt wieder aufgreifen, dann muss es ja eigentlich kurz vor der Lösung stehen, sonst würde man das nicht machen..." geht also nur sehr bedingt auf.

Ich würde es umgekehrt sagen: Dass man den Fall wieder aufgenommen hat, lässt erkennen, dass man eine Lösung, auch heute noch, zumindest nicht für ausgeschlossen hält. Es bedeutet aber nicht, dass man damit rechnet ihn leicht lösen zu können.

Ein Gegenbeispiel wäre z. B. ein Fall, bei dem keinerlei Asservate mehr vorhanden sind (also die Möglichkeit, neue Techniken anzuwenden ausscheidet) und der so lange zurückliegt, dass man nicht mehr damit rechnen kann, noch Zeugen zu finden bzw. wo man davon ausgehen kann, dass der Täter nicht mehr lebt.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 18:16
Mal eine ganz andere Frage zwischendurch: Laufen eigentlich noch die Ermittlungen im Fall Wilbert? Gibt es weiterhin ein Team, das in dieser Sache tätig ist?

Oder wurde die Arbeit zwischenzeitlich wieder eingestellt?

Wie ist das eigentlich in solchen Fällen? Wird die Ermittlung still und heimlich beendet oder gibt es eine abschließende Pressekonferenz/Mitteilung, in der man verkündet, dass man leider keinen Erfolg verbuchen konnte?

Ich könnte mir vorstellen, dass für die Fahnder im Fall Wilbert ein wesentlicher Erfolg darin bestand, über XY eine große Öffentlichkeitswirkung zu erreichen. Es trudelten ja auch -teils noch vor der Sendung- etliche Hinweise ein.

Seitdem ist es wieder recht still geworden - sieht man einmal von der überraschenden Veröffentlichung des anonymen Schreibens ab.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 18:51
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Für die Neuaufnahme der Untersuchungen im Fall Claudia Wilbert war ausschlaggebend, ob es Ermittlungsansätze gibt, die einen Erfolg in der Suche nach dem Täter aussichtsreich erscheinen lassen.
Ganz genau, das muss ja nicht bedeuten, dass sie so weit sind, dass die Ermittler während der XY-Ausstrahlung schon direkt neben dem Täter saßen, wie bei Ausstrahlung dieses Cold Cases: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels") - wo es in der Sendung (März 2023) noch sinngemäß hieß, "letzter Versuch, den Täter zu fassen". Aber das Beispiel zeigt, dass das, was die Polizei sagt und was sie weiß, zwei Paar Schuhe sind. Das zu erkennen, scheint aber nicht jedem gegeben zu sein.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Uns kamen ja hier die im anonymen Brief genannten "Schlagstöcke" teils etwas seltsam vor, die der angebliche Mitwisser, neben Schreckschusswaffen, zum eigenen Schutz und dem seiner Familie nicht nur besessen haben soll, sondern sogar den Briefschreiber in deren Zweck und Verwendung als Kind (!) eingewiesen haben soll.
Dass Kinder in den Zweck und die Verwendung von Schlagstöcken eingewiesen werden, fand ich beim Lesen des Briefes schon ziemlich befremdlich.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich bin kein Psychologe, aber "Kind+Schlagstock" im Brief einerseits, und ein erschlagenes Opfer in der Realität andererseits, bringt mich auf den Gedanken, dass hier vom Briefschreiber, sollte es sich um den Täter gehandelt haben, ungewollt eine seelische Abartigkeit preisgegeben wurde, die zur Tat geführt haben könnte.

Nicht im Sinne eines klassischen Motivs; vielmehr könnten traumatische Kindheitserfahrungen (Gewalt, Stock, Schläge), mit denen vielleicht Sexuelles oder Lustempfinden bestraft oder unterdrückt wurde, den Täter so beeinflusst haben, dass es in letzter Konsequenz zu dieser grausamen Tat an einer völlig Unbeteiligten kam.

Das Unterbewusstsein eines Menschen tritt ja dort besonders zu Tage, wo Phanatasie oder Einfallsreichtum gefordert sind.
Wenn der Briefschreiber der Täter wäre, könnte das Einiges offenbaren. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob ein Gegenstand wie ein "Schlagstock" bei der Tötung von CW eine Rolle gespielt haben könnte.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 19:21
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ganz genau, das muss ja nicht bedeuten, dass sie so weit sind, dass die Ermittler während der XY-Ausstrahlung schon direkt neben dem Täter saßen, wie bei Ausstrahlung dieses Cold Cases: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels") - wo es in der Sendung (März 2023) noch sinngemäß hieß, "letzter Versuch, den Täter zu fassen". Aber das Beispiel zeigt, dass das, was die Polizei sagt und was sie weiß, zwei Paar Schuhe sind. Das zu erkennen, scheint aber nicht jedem gegeben zu sein.
Das ist richtig, aber umgekehrt scheint es nicht jedem gegeben zu sein, seine/ihre Phantasie zu zügeln und sich nicht irgendwelche "das wird so sein, aber sie sagen es nicht" Konstrukte zu basteln, nur weil man es gerne hätte, dass da die Handschellen schon aufgeklappt bereitliegen und nur der letzte Mosaikstein noch fehlt.

Und genauso scheint es nicht jedem gegeben zu sein, zwischen konkreten Fragen und ganz allgemeinen zu unterscheiden. Wenn also z. B. diverse Aussagen die Runde machen, um welches Auto es sich laut Zeugenaussagen gehandelt haben soll, dann wird die Polizei wohl kaum wissen, welches Auto es tatsächlich war. Weil es nämlich extrem dumm wäre, dieses Wissen zurückzuhalten weil damit dann naturgemäß bestimmte Zeugen sich vielleicht nicht angesprochen fühlen oder zumindest Zweifel haben.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 21:57
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Wenn also z. B. diverse Aussagen die Runde machen, um welches Auto es sich laut Zeugenaussagen gehandelt haben soll, dann wird die Polizei wohl kaum wissen, welches Auto es tatsächlich war.
Naja, aber aktuell, zumindest in der letzten XY-Fernsehfahndung, hat man sich doch ein wenig auf einen R6 oder ähnliches Auto festgelegt, während in dem kürzlich hier verlinkten Artikel sogar die Rede davon war, dass seinerzeit auch Halter von hellen Opel-Automobilen überprüft wurden.

Die Annahmen, und damit Fahndungsrichtungen, dürften sich auch mit der Zeit verändern und weiterentwickeln- man hätte ja auch im aktuellen Filmfall allgemeiner von einem hellen Klein- oder Kompaktwagen sprechen können.

Aber nein, man hat für den Filmfall sogar einen echten Oldtimer R6 besorgt - ein Golf I oder ein Opel Kadett C wäre sicher einfacher zu beschaffen gewesen. Insofern darf man schlussfolgern, dass die heutigen Ermittler die Akten und die Zeugenaussagen noch einmal durchgegangen sind, und heute eben einen R6 oder ein ähnliches Fahrzeug favorisieren.

Wir haben ja hier im Forum schon öfter die Situation gehabt, dass einstmals als wichtig erachtete Details Jahre später keine Rolle mehr spielen, oder dass man bei Fragen an eventuelle Zeugen ganz anders vorgeht als ehedem.

Die Polizei ist lernfähig; sie überprüft eben die alten Fälle auch dahingehend, ob alte Fahndungsansätze schon von der Annahme oder der Fragestellung her fehlerhaft waren.

Dahinter steckt oft, wenn nicht sogar immer, eine Fallanalyse nach heutigem Stand. Die ist in meinen Augen mindestens ebenso wichtig wie die moderne Auswertung von DNA, weil man durch eine Fallanalyse eben heute zu ganz anderen Fahndungsansätzen und -richtungen gelangt, als früher.


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Mordfall Claudia Wilbert

um 00:11
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wir haben ja hier im Forum schon öfter die Situation gehabt, dass einstmals als wichtig erachtete Details Jahre später keine Rolle mehr spielen, oder dass man bei Fragen an eventuelle Zeugen ganz anders vorgeht als ehedem.
Dann erkläre aber bitte auch, wie man nun plötzlich, nach vielen Jahren, dann auf einmal besser wissen soll, welches Auto das war. Wird ja wohl kaum ein Foto aufgetaucht sein.....


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Mordfall Claudia Wilbert

um 01:39
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Naja, aber aktuell, zumindest in der letzten XY-Fernsehfahndung, hat man sich doch ein wenig auf einen R6 oder ähnliches Auto festgelegt, während in dem kürzlich hier verlinkten Artikel sogar die Rede davon war, dass seinerzeit auch Halter von hellen Opel-Automobilen überprüft wurden.

Du regst, wie so oft, zu guten Diskussionspunkten an. Danke.

Ich beginne dann mal:
Hat man sich denn in der Sendung tatsächlich
darauf festgelegt?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Aber nein, man hat für den Filmfall sogar einen echten Oldtimer R6 besorgt
Ich denke, man sollte nicht vergessen, dass es "nur" eine filmische Darstellung war. Um die Abläufe aufgrund der Zeugenaussagen und Ermittlungen möglichst realistisch darzustellen, brauchte man ja ein Auto. Ich könnte dir jetzt nichtmals sagen, welches da tatsächlich "verwendet" wurde. Mir wäre es wahrscheinlich aufgefallen, wenn ein derzeitiges Modell gezeigt worden wäre, das keinesfalls in die damalige Zeit gepasst hätte.

Es gab auch schon Fälle, die sich im Sommer zugetragen haben, die aber von XY im Winter gedreht wurden, wo dann bemängelt wurde, das Kleidung und Wetter der Darsteller nicht passten.
(Z.B. der Fall Gabriele Schmidt, Fulda).

XY arbeitet mit Ermittlern zusammen. Ich denke, man wägt in der Darstellung ab, was wirklich relevant erscheinen mag zum Zeitpunkt der Ausstrahlung, zumal es nach den Filmfällen ja auch immer noch Gespräche mit den EB gibt, in denen aktuell relevant erscheinenende Fakten dem Publikum hervorhebend genannt werden.

Es soll schon Zuschauer gegeben haben, die sogar den Darsteller im Filmfall als Täter wiedererkannt haben wollen.


Ich denke, man hat sich in der Darstellung auf ein Modell geeinigt, was erstens in die damalige Zeit passte und zweitens den meisten Kriterien der damaligen Zeugenaussagen entsprach.

Dazu kann man hier Folgendes nachlesen:
Beschreibung mutmaßliches Tatfahrzeug:

helle Farbe (weiß, beige, hellgrau)
Ähnlichkeiten mit einem Renault 6
schräges Heck
seitlich hinten ein kleines abgesetztes Fenster
Rücklichter senkrecht übereinander liegend
waagerecht verlaufender Kühlergrill
Euskirchener Kennzeichen (Stadtkennung EU)
Quelle:

https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit/Fahndungen/Personen/UnbekanntePersonen/Mord_CW/Sachverhalt.html

Ich meine mich zu erinnern, dass irgendwo gesagt wurde, dass dieses kleine abgesetzte Fenster als Hauptkriterium für den R6 sprach.

Ich als Laie, könnte mir in einer Ausnamesituation vielleicht genau so etwas merken. Wahrscheinlich auch daran, ob das Auto hell oder dunkel war - umso mehr wundert es mich, dass der Verfasser des Briefes nur "Assoziationen " zu Marke und Modell mennt, aber nichts dazu.

Vielleicht erinnert sich ja jemand weiters von damals an eine bestimmte Begebenheit, bei der solch ein Auto, noch dazu mit EU eine Rolle spielte.

Vieles mag im Nachhinein suggestiv sein, in der Kombination aber wiederum relevant.



Zum Thema Fallanalyse:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dahinter steckt oft, wenn nicht sogar immer, eine Fallanalyse nach heutigem Stand. Die ist in meinen Augen mindestens ebenso wichtig wie die moderne Auswertung von DNA, weil man durch eine Fallanalyse eben heute zu ganz anderen Fahndungsansätzen und -richtungen gelangt, als früher.
Da gebe ich dir absolut recht.
Die "operative Fallanalyse" benötigt aber auch Grundlagen.
Bisher scheint das Tötungsdelikt an Claudia Wilbert keinem Täter-Schema zuzuordnen zu sein.
Es gibt anscheinend leider, oder auch zum Glück, keine weiteren Delikte, die diesem Täter zuzuordnen wären. Dies hat man, wie im Filmfall geschildert, bereits abgeglichen.
Auch daraus können natürlich Schlussfolgerungen gezogen werden.

Etwas, das mir die ganze Zeit durch den Kopf geht:
Im Filmfall wurde, glaube ich, von den Eltern gefragt, ob Claudia vergewaltigt wurde.
Ich meine, die Antwort sei gewesen, dass man es zu dem Zeitpunkt noch nicht beantworten konnte, sie sei abgezogen gewesen.

Ich muss mir dies nochmals anschauen.
Blieb das offen?


Während ich das geschrieben habe, kam mir noch ein Gedanke:
Der Verfasser des Briefes schrieb doch bezüglich des Autos, was er/sie assoziiert.
Darüber haben wir schon diskutiert.
Ich finde, dass das Wort "assoziieren" etwas relativ Persönliches ist, eine Empfindung, die man selbst hat.
Wie kann er/sie sagen, dass er/sie.... "assoziieren würde?
Es könnte dabei doch nur um den Wortlaut des von dem sterbenden Verwandten gehen, oder?
Ich kenne keine Automarke, die ähnlich wie "Ford" klingt.

Vielleicht schmeißt diese Person auch nur mit Begriffen um sich, in die zu viel hinein interpretiert wird?


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Mordfall Claudia Wilbert

um 02:08
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dann erkläre aber bitte auch, wie man nun plötzlich, nach vielen Jahren, dann auf einmal besser wissen soll, welches Auto das war. Wird ja wohl kaum ein Foto aufgetaucht sein.....
Içh denke, ich weiß, was @sallomaeander
meint.

Da ist ein schlimmes Verbrechen passiert.
Die EB gehen dem nach und befragen das Umfeld.
Plötzlich kommen diverse Zeugenaussagen zusammen.
Einer Mitschülerin ist ein Auto aufgefallen, das hin und her fuhr.
Plötzlich begegnete ihr ein Mann.
Sie war aber so gut wie zu Hause und konnte sich "retten".
Andere haben auch ein Auto mit "fremden" Kennzeichen gesehen.

Was ist genau gesichert?
Hat die Mitschülerin das Auto mit EU gesehen? Wurde das explizit im Filmfall genannt?
Wer genau hat überhaupt gesagt, dass das Fahrzeug, in das Claudia vermutlich unfreiwillig einstieg, EU auf dem Kennzeichen hatte?


Ich kann den Filmfall gerade nicht abrufen. Sorry.


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