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Mordfall Claudia Wilbert

1.866 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 22:41
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Vernommen habe ich dagegen, dass der Täter das Mädchen an der Fahrerseite in das Auto gezwängt haben soll.
Genau. Oder der Täter hat Claudia ins Auto hineinbugsiert. Ich erinnere mich, dass es nicht gewaltvoll aussah. Ob der Zeuge auch das Hineinbugsieren genau beobachtet hat, weiß ich nicht.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und gegen einen freiwilligen Einstieg in das Fahrzeug spricht aus meiner Sicht auch, dass Claudia Wilbert ihre Handtasche einfach an der Strasse stehen ließ.
Wir wissen nicht, wie es dazu kam, dass die Tasche nicht mitgenommen wurde. Fakt ist, die Tasche wurde ein paar Minuten später gefunden an der Straße.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 22:43
@Tiergarten
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Danke für den Hinweis auf den XY-Beitrag und das Foto. Das war mir so nicht bekannt.
Gern geschehen!

LG Füchschen


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 22:51
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Was ist an dieser allgemeinen Aussage falsch?
Nichts.
Die Aussage spielt nur im konkreten Fall keine Rolle.
Der Mörder von CW hat keinen Anlass, sich jetzt, 45 Jahre nach der Tat, irgendwohin abzusetzen. (Das war ja der Inhalt deiner allgemeinen Aussage.) Und zwar unabhängig davon, ob die Kripo glaubt, Täter-DNA zu besitzen oder nicht.
Der Täter kann sein seit Jahrzehnten offenbar unauffälliges Leben so weiterleben wie bisher. Es gibt nicht den geringsten Hinweis, dass die Kripo ihm auf der Spur wäre.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und was ist, wenn der Täter noch nicht mit der Tat abgeschlossen hat und sich sehr für die aktuelle Berichterstattung interessiert?
Was soll dann schon sein?
Dann verfolgt er halt die Berichterstattung im Stillen.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ja, mehr noch: Wenn er durch neue Ermittlungen in seinem Fall Angst vor Entdeckung verspürt und unbedingt herausfinden möchte, was die Polizei in der Hand haben könnte?
Diese Überlegung ignoriert, dass es dem Täter überhaupt nichts nützt, "mehr über den Ermittlungsstand" herauszubekommen.

Die Kripo hat den Ermittlungsstand im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung weitgehend offen gelegt. Die Kripo tappt bezüglich des Täters seit 45 Jahren im Dunkeln. Das ist auch heute nicht anders, nur dass man mit dem anonymen Brief vor gut einem Jahr noch einmal einen unerwarteten neuen Ansatzpunkt bekommen hat.

Weshalb der Täter deshalb "Angst" bekommen sollte und unüberlegte Maßnahmen ergreifen sollte, indem er anonyme Briefe an Behörden sendet, erschließt sich mir nicht.
Der Mann hat doch überhaupt nichts zu befürchten, wenn er sich weiterhin unauffällig so verhält wie in den vergangenen 45 Jahren.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 22:55
Hier kann man die xy Folge aus September 24 nochmal nachsehen:

https://www.dailymotion.com/video/x97fl1k

Gleich der erste Fall


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 22:58
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Im Dunkeln wirkte er seltsam auf die Mitschülerin, die bereits schon an ihrem Zuhause angelangt war. Vielleicht musste er scharf gucken, ob er schon Claudia vor sich hatte, was ihn überraschte, weil der Treffpunkt doch die Kreuzung war.
Gegen 22:00 Uhr pflegt es schon etwas dunkler zu sein. Ich habe das auch bereits thematisiert, dass das von der Mitschülerin beschriebene Hin- und Herfahren dafür sprechen könnnte, dass er Ausschau nach einer konkreten Person hielt. Vielleicht hat sie es im Nachhinein nur fälschlich so gedeutet, dass er es auf sie abgesehen hatte und es war in Wahrheit so, dass er aus der Nähe registrierte, dass sie nicht diejenige ist, die er sucht.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 23:57
Ab Minute 12:10 ist im FF von AZxy zu hören, was der Zeuge sagt.

„Ich bin immer noch unsicher. Erst dachte ich, er zwingt sie.“

Wir erinnern uns: Der Zeuge kam mit seinem Hund hinter dem Gebüsch hervor, weil er einen leisen Ruf gehört hatte: „Hilfe!“

Dann sagt der Zeuge zur Polizei: „Dann dachte ich, es hätte auch ein Liebespaar sein können.“

Erst jetzt fällt mir so richtig auf, wie Claudia ihre Freundin abwimmelte. Die Freundin wollte gerne die Gelegenheit ergreifen, um mit Claudias Bruder vor Ort zu sprechen. Sie schickte die Freundin nach drinnen mit der Bemerkung, dass es kalt wäre.

Dann wird sie von Freundinnen gesehen an der Kreuzung. Die sagen: „Du stehst ja noch immer hier!“ Für Claudia war das Wetter nicht zu kalt. Und: Ihre Freundin hätte doch schnell ihre Jacke holen können.

Es kommt mir immer mehr so vor, dass Claudia zumindest allein sein wollte beim Warten. Und dass der junge Mann, der auf sie zukam, nicht sonderlich abschreckend auf sie wirkte, als er auf sie zuging. Da hätte sie richtig laut schreien können, wenn er so unheimlich gewesen wäre wie zu der Mitschülerin kurz zuvor. Der Gassigänger war doch noch so nah!

Der Hilferuf klang tatsächlich nicht eindringlich. Trotzdem war der Zeuge sehr aufmerksam. Was er dann sah, bezeugte keine Notlage. Das sehe ich heute anders als kurz nach der Ausstrahlung von AZxy. Der Nackengriff könnte auch als Nackenkraulen gedeutet werden. Vielleicht war es Nackenkraulen?

Falls sie den jungen Täter kannte und er legte den Arm um sie, dann wäre das Umarmen ihr vielleicht nicht vollkommen unangenehm gewesen und der Hilferuf vielleicht ein Kokettieren. Claudia war doch erst 17!

Der Zeuge war ja noch auf dem Kommissariat sehr verunsichert. Nur das mit der Tasche fand er wirklich seltsam, weshalb er zur Polizei ging.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 00:50
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und was ist, wenn der Täter noch nicht mit der Tat abgeschlossen hat und sich sehr für die aktuelle Berichterstattung interessiert?
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und vorher hat er 45 Jahre lang ganz bequem damit leben können - schließlich hat er offensichtlich solche Aktionen bisher nicht gestartet.

Warum soll er nun plötzlich solche Angst haben (Reminder: die er 45 Jahre lang nicht hatte) dass er eine solche riskante Aktion beginnt um sich über eine Sache zu informieren, die er ja doch nicht beeinflussen kann? Und nun ist die Angst plötzlich wieder verflogen, oder wie erklärt man dann, dass er die Sache jetzt auf sich beruhen lässt?
Es war doch so, dass sich jahrzehntelang in diesem Fall nichts mehr getan hat. Insofern hat der Täter, so wie Du es ausdrückst, „ganz bequem damit leben können“.

Das änderte sich, als NRW seine Cold-Case-Initiative startete. Die Behörden kündigten öffentlich an, dass sie mit modernsten Methoden 403 alte Tötungsdelikte neu aufrollen würden und sich kein Täter mehr sicher fühlen dürfe.

Und es gab schnell erste Erfolge wie die Aufklärung des sogenannten Karnevalsmordes in Köln mit Hilfe von XY und einem DNA-Abgleich.

Parallel zum medienwirksamen Prozess über diesen Fall liefen auch die neuen Ermittlungen im Mordfall Wilbert an. Für den Täter eine schlagartig veränderte Situation: Er musste fürchten, dass alles wieder aufgewühlt wird, dass die Polizei neue Befragungen startet (und jemand nun doch mit aufgefrischten Erinnerungen einen Weg zu ihm weisen könnte). Unwägbar zudem: ob nicht auch dank moderner Technik Spuren wie DNA aus Tätersicht eine viel stärkere Bedrohung als 1979 heraufbeschwören könnten.

Mag sein, dass dies alles einen abgebrühten Mörder völlig kalt gelassen hätte. Genauso gut kann es aber sein, dass der Täter unkalkulierbare Risiken auf sich zukommen sah und hochgradig besorgt reagierte.

Das könnte ihn veranlasst haben, mit dem Brief und XY als Vehikel zu versuchen, die möglichen Gefahren auszuloten. Deswegen das ungewöhnliche Konstrukt mit dem Bemühen, Informationen über Polizeierkenntnisse (DNA etc.) im Tausch mit einer in Aussicht gestellten Preisgabe von Wissen über den Mörder von Claudia Wilbert zu gewinnen.

Wenn dem so war, ist dieses Unterfangen gescheitert. Spätestens mit der Veröffentlichung des Briefes durch die Polizei ist klar, dass die Ermittler sich auf keinen Deal einlassen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Täter kann sein seit Jahrzehnten offenbar unauffälliges Leben so weiterleben wie bisher. Es gibt nicht den geringsten Hinweis, dass die Kripo ihm auf der Spur wäre.
Denkbar, das der Täter heute in der Tat weniger Furcht haben muss als noch Ende 2023. Er hat zwar weiterhin keine Infos, wo die Polizei in ihren Ermittlungen steht und ob sie beispielsweise über DNA vom Mörder verfügt. Aber vor dem unmittelbaren Zugriff auf den Killer scheinen die Beamten nicht zu stehen.

Entscheidend für unsere Diskussion ist jedoch, wie sich die Situation zum Zeitpunkt der Abfassung des anonymen Briefes darstellte. Da hatte sich die Ermittlungslage komplett gedreht - mit Besorgnis erregenden Unwägbarkeiten für den Täter, was potenziell neue Zeugenhinweise und die Auswertung von Spuren anbelangt.

Vor diesem Hintergrund -und wegen seiner etwaigen Hybris, die Polizei austricksen zu können- halte ich es weiterhin für denkbar, dass der Täter damals das Briefmanöver gestartet hat.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 03:33
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Es war doch so, dass sich jahrzehntelang in diesem Fall nichts mehr getan hat. Insofern hat der Täter, so wie Du es ausdrückst, „ganz bequem damit leben können“.

Das änderte sich, als NRW seine Cold-Case-Initiative startete. Die Behörden kündigten öffentlich an, dass sie mit modernsten Methoden 403 alte Tötungsdelikte neu aufrollen würden und sich kein Täter mehr sicher fühlen dürfe.

Und es gab schnell erste Erfolge wie die Aufklärung des sogenannten Karnevalsmordes in Köln mit Hilfe von XY und einem DNA-Abgleich.
Ich sehe das genau so wie du @Tiergarten
Ich möchte damit nicht sagen, dass es der Täter sein muss, der den Brief verfasst hat, aber die Möglichkeit besteht, dass er 2023 durch die aktuellen Meldungen aufgeschreckt wurde und nach all den Jahren plötzlich eben doch nicht mehr so sicher sein konnte, dass man ihn nicht mehr erwischt. Schließlich kamen ja in den vergangenen Jahren im Allgemeinen immer wieder Meldungen über die Aufklärung von Jahrzehnten zurückliegenden Fällen. Aber das Wissen, dass nun nochmal in die Akten geschaut wird und eben neue effektivere Methoden zur Verfügung stehen, könnte ihn schon nervös machen.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Mörder von CW hat keinen Anlass, sich jetzt, 45 Jahre nach der Tat, irgendwohin abzusetzen
On er irgendeinen Anlass hat kannst du doch nicht wissen. Das weiss nur der Täter selbst, aber wir können das nicht wissen. Menschen handeln nicht immer nur rational. Ob ihn die Berichterstattungen oder neue Umfragen der Polizei nervös gemacht haben, können wir nicht beurteilen. Und was ihn schließlich zu einem Schritt, wie dem Verfassen des Briefes verleitet haben könnte, darüber können wir auch nur spekulieren. Vielleicht musste er aufgrund von Krankheit ja zu einem Zeitpunkt mal irgendwelche genetischen Tests durchführen lassen. Vielleicht gab es mal einen Vaterschaftstest und die Tatsache dass seine DNA nun in irgendeiner Datenbank vorhanden ist, brennt ihm unter den Nägeln. Vielleicht kam er sich mit dem Verfassen eines solchen Briefes sehr schlau vor und dachte sich, er könnte die Lage checken, bevor plötzlich die Polizei vor der Tür steht und um eine freiwillige DNA Probe bittet.
Fakt ist, wir wissen es nicht und der Brief kann ein totaler Fake sein, oder tatsächlich aufgrund einer Sterbebettgeschichte geschrieben worden sein oder von jemandem, der beim Ausräumen des Elternhauses einen Stapel alter Zeitungsausschnitte über den Fall gefunden hat und schon immer den Eindruck hatte, daß der Vater ein Perversling war und sich fragt, ob er etwas mit dem Fall zu tun gehabt haben könnte. Genauso gut aber von einem nervös gewordenen Täter.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 09:07
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:On er irgendeinen Anlass hat kannst du doch nicht wissen. Das weiss nur der Täter selbst, aber wir können das nicht wissen.
Das alleinige Argument "das können wir nicht wissen" überzeugt mich persönlich in aller Regel wenig, weil es die Frage nach dem Realismus und der Wahrscheinlichkeit einer Hypothese vernachlässigt.

Natürlich können wir nicht alles "mit letzter Gewissheit" wissen. Deshalb sind aber noch lange nicht alle denkbaren Erklärungsversuche gleichermaßen realistisch oder wahrscheinlich.

Selbstverständlich möge sich jeder seine eigene Einschätzung davon machen, wie wahrscheinlich es ist, dass 45 Jahre nach der Tat ein Mörder, dem die Kripo niemals auf die Spur kam und der heute ein alter Mann ist, plötzlich ünüberlegte, für ihn höchstens nachteilige Dinge tun soll, weil sein Fall von den Ermittlern noch einmal aufgerollt wird.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 10:13
Ich persönlich glaube nicht, dass der Brief vom Täter verfasst wurde.
Wozu sollte man seine eigene Tat nach so langer Zeit selbst in den Fokus rücken?
Für mich macht das keinen Sinn.
Er kann doch "froh" sein, dass ihm in all den Jahren keiner auf die Schliche gekommen ist.


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gestern um 10:52
Da ich den Brief so konstruiert finde und er nicht einmal echte, dringende Verdachtsmomente gegen den vorgeblichen Täter enthält, hatte ich auch eher den Eindruck, dem Verfasser ging es um den Ermittlungsstand und halte die Begründungen von Michelangelo und Tiergarten für plausibel.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 11:27
Zitat von KieliusKielius schrieb:Selbstverständlich möge sich jeder seine eigene Einschätzung davon machen, wie wahrscheinlich es ist, dass 45 Jahre nach der Tat ein Mörder, dem die Kripo niemals auf die Spur kam und der heute ein alter Mann ist, plötzlich ünüberlegte, für ihn höchstens nachteilige Dinge tun soll, weil sein Fall von den Ermittlern noch einmal aufgerollt wird.
Sagen wir mal so: Diese ganzen Cold-Case-Ermittlungen sind doch immer von einer eifrigen Pressearbeit begleitet, d. h. das wird groß aufgezogen wenn eine entsprechende Einheit gebildet wird und diese Berichterstattung wird dann von der betriebsamen True-Crime-Industrie aufgegriffen.

Das ist ja auch richtig so, weil es dazu beiträgt, dass diese Fälle wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit kommen.

Und natürlich werden die Fälle, in denen man dann Erfolg hat, in den Medien auch rauf und runter genudelt. Auch verständlich, weil es interessant ist und weil damit klar gemacht wird, dass man sich auch um solche Fälle kümmert und dass moderne Techniken da weiterhelfen können.

Nur: Alle diese Fälle, in denen eben nichts dabei herauskommt und in denen man keinen Erfolg hat, die werden eben nicht so groß medial verbreitet.

Das führt nun aber dazu, dass scheinbar einige Leute glauben, man müsste nur lange genug mit irgendwelchen "Profilern" und pensionierten Kriminalkommissaren an einem beliebigen Altfall herumermitteln und dann würde man jeden Fall auch nach Jahrzehnten noch lösen können.

So ist das aber nicht. Wenn es keine Spuren gibt, dann gibt es keine Spuren und die kann man auch nicht mit irgendwelchen tollen neuen Techniken herbeizaubern. Und auch ein Fallanalytiker kann sich nicht jede beliebige Akte angucken und dann den Namen des Täters nennen. Und eine Isotopenanlyse oder das Herumsuchen in irgendwelchen Ahnenforschungs-Datenbanken liefert einem auch keine Adresse wo das unbekannte Opfer gewohnt hat, nur um mal einige der beliebten Beispiele zu nennen die man hier in diversen Diskussionen gerne als Wundermittel ansieht.

Und wenn es Spuren gibt, dann nützen die eben auch nur etwas, wenn man sie einsetzen kann.

Nehmen wir mal an unser Mörder hier hat tatsächlich DNA-Spuren hinterlassen. Dann ist es für ihn völlig folgenlos, solange die Ermittler nicht vor seiner Tür stehen mit einem richterlichen Beschluss, eine Probe nehmen zu dürfen.

Denn dass sein Profil in einer Datenbank gespeichert ist, kann man ausschließen, da dann ja schon längst die Ermittler vor seiner Tür gestanden hätten. Und zwar noch bevor der ganze Fall in die Öffentlichkeit gebracht wurde. Dann hätte er keinen anonymen Brief mehr schreiben müssen.

Und umgekehrt ist es Blödsinn, nach dem Vorhandensein von DNA-Material zu fragen, weil, selbst wenn der Täter die Antwort bekommt "ja, haben wir" was soll er denn dann machen? Da kann er nichts machen außer das zu tun, was er 45 Jahre lang getan hat: Die Füße still halten. Er kann ja nicht mal spontan seine DNA ändern, damit bei einem Test keine Übereinstimmung mehr gefunden wird.

Das heißt: Er geht mit dieser Frage in einem anonymen Brief ein völlig unnötiges Risiko ein, das ihm, selbst wenn er eine Antwort erhält, nichts, aber auch gar nichts bringt. Sondern im Gegenteil das Risiko erwischt zu werden nur erhöht.

Vielleicht ist es am Ende doch so, dass dieser Brief von einem Spinner stammt. Nur weil man den Verfasser (nachdem er sich nicht mehr meldet) jetzt nicht mehr als den großen Helden sehen kann, der wirklich helfen will, muss man ihn auch nicht zum Täter erklären, blos damit dieser Brief dann irgendwie auf Teufel komm raus doch eine Bedeutung für den Fall hat. Da halte ich es dann doch für wahrscheinlicher, dass der Brief leider, leider eben doch von einem Spinner stammt.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 11:47
Zitat von klara.verstandklara.verstand schrieb:ich den Brief so konstruiert finde und er nicht einmal echte, dringende Verdachtsmomente gegen den vorgeblichen Täter enthält, hatte ich auch eher den Eindruck, dem Verfasser ging es um den Ermittlungsstand und halte die Begründungen von Michelangelo und Tiergarten für plausibel
Ich auch, wie gesagt (schon öfter hier im Thread, auch schon vor Veröffentlichung des Briefes).

Aber kann mir auch vorstellen, dass der Schreiber aus dem näheren Umfeld ist.
Falls es dann stimmt, dass er erst nach 1979 geboren wurde, würde ich am ehesten auf Sohn oder Tochter tippen.
Würde aber bedeuten, imho, dass der Täter das auch weiß, wer da die Briefe geschrieben hat, oder gar "diktiert" hat.
Mit anderer Automarke+ Typ könnte man entweder eine Ablenkung beabsichtigt haben oder/und man will jemand anderen "anschwärzen".
Möglich wäre auch, dass die Familie damals beide Autos besaß, aber der Ford gerade nicht den "Defekt" an Beifahrertür hatte.
Für ein "Anschwärzen" würde imho auch der Teil mit den Waffen sprechen.

Oder, fällt mir gerade ein, man hat außer dem Verdacht, dass es der Ehemann/Vater war, tatsächlich noch einen 2. in Verdacht.
Oder der 2. ist Mitwisser damals gewesen, vielleicht sogar mit Beihilfe.
Oder der 2. ist der Briefschreiber und es war sein Auto, er hat aber nix mit dem Mord zu tun.
Theoretisch könnte es auch je einen Ford und einen R6 mit dem Defekt gegeben haben und der Täter entschied sich für den R6, der Mitwisser weiß aber, dass der Ford auch noch existierte (ob nun mit oder ohne Defekt) und lenkt, wie gesagt, darauf.
Könnte auch sein, dass der R6 nicht lange nach Mord verschrottet oder veräußert wurde und der Schreiber diesen dann halt nicht mehr sah, dafür war dann der Ford da.
Und so mischt er den Defekt des R6 mit dem neuen Wagen, dem Ford (von dem er aber nicht mehr Genaues weiß, außer, dass es ihn gab).

Bei dem Thema könnte ich mir auch eine fehlerhafte Erinnerung vorstellen, wenn Schreiber nicht Täter war und damals noch sehr jung, oder noch nicht geboren.


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 12:03
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Fakt ist, wir wissen es nicht und der Brief kann ein totaler Fake sein … von jemandem, der beim Ausräumen des Elternhauses einen Stapel alter Zeitungsausschnitte über den Fall gefunden hat und schon immer den Eindruck hatte, daß der Vater ein Perversling war und sich fragt, ob er etwas mit dem Fall zu tun gehabt haben könnte
Auch ohne Zeitungsauschnitte könnte zum Beispiel die Tochter den Eindruck gewonnen haben, dass der Vater ein Perversling ist, weil die Mutter ihr so einiges erzählte. Als dann die Mutter des Vaters auf dem Sterbebett noch mehr Andeutungen machte und Fakten nannte, ließ das der Tochter keine Ruhe.

Um sich zu schützen, falls der Brief in Aktenzeichen xy veröffentlicht wird - woher soll die Tochter wissen, wie die Polizei arbeitet - hat sie den Kollegen erfunden als Platzhalter für ihren Vater. Sie will ja nicht vom Vater als Briefschreiberin erkannt werden.

Es muss sehr schrecklich sein, mit dieser Ungewissheit zu leben, ob der Vater ein Mörder ist.


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gestern um 12:40
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und umgekehrt ist es Blödsinn, nach dem Vorhandensein von DNA-Material zu fragen, weil, selbst wenn der Täter die Antwort bekommt "ja, haben wir" was soll er denn dann machen? Da kann er nichts machen außer das zu tun, was er 45 Jahre lang getan hat: Die Füße still halten. Er kann ja nicht mal spontan seine DNA ändern, damit bei einem Test keine Übereinstimmung mehr gefunden wird.
Das bringt es auf den Punkt, weshalb ein ja zugegebenermaßen auf den ersten Blick auch etwas "Faszinierendes" an sich habendes Gedankenspiel, der Täter höchstpersönlich könnte sich mit einem von ihm ausgeheckten anonymen Schreiben an die Behörden gewandt haben, um herauszubekommen, wie nah man ihm bei den Ermittlungen "auf den Fersen" ist und ob man in der Lage wäre, wenn man denn doch noch irgendwie auf ihn käme, ihn mittels eines DNA-Abgleichs der Täterschaft zu überführen.

Spätestens bei näherer Betrachtung ergibt diese Vorstellung allerdings, wie es hier schon mehrfach erläutert wurde, doch nur wenig Sinn.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Aber kann mir auch vorstellen, dass der Schreiber aus dem näheren Umfeld ist.
Falls es dann stimmt, dass er erst nach 1979 geboren wurde, würde ich am ehesten auf Sohn oder Tochter tippen.
Die Gedanken sind frei, heißt es so schön...
"Ausmalen" kann man sich alles Mögliche. Auch Kurioses und Skurriles...
Und natürlich kann man auch einfach "tippen", was sich zugetragen haben könnte, wie du ja selbst schreibst.

Nehmen wie einmal an, es wäre so wie du es annimmst.
Was könnte den Sohnemann des Täters (oder seine Schwester) veranlasst haben, das anonyme Schreiben - so wie wir es kennen - zu formulieren und in dreifacher Ausfertigung an die Behörden zu versenden?
Einmal vorausgesetzt, Sohn oder Tochter des Mörders von CW wäre überhaupt in der Lage, ein Schreiben von der uns bekannten formalen, sprachlichen und inhaltlichen "Qualität" aufzusetzen. Denn das ist ja nun, weiß Gott, auch nicht jedermann gegeben.


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gestern um 12:53
Warum sollte sich eine Cold Case Einheit mit einem Fall beschäftigen, der über 40 Jahre zurück liegt, wenn keine Täter DNA vorliegt?


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gestern um 13:11
Zitat von KieliusKielius schrieb:weshalb ein ja zugegebenermaßen auf den ersten Blick auch etwas "Faszinierendes" an sich habendes Gedankenspiel, der Täter höchstpersönlich könnte sich mit einem von ihm ausgeheckten anonymen Schreiben an die Behörden gewandt haben, um herauszubekommen, wie nah man ihm bei den Ermittlungen "auf den Fersen" ist und ob man in der Lage wäre, wenn man denn doch noch irgendwie auf ihn käme, ihn mittels eines DNA-Abgleichs der Täterschaft zu überführen.
Ich finde die Idee auch faszinierend, und würde sie für einen gar nicht mal so unspannenden Plot für einen Krimi halten.

Nur glaube ich eben nicht, dass sie in diesem Fall real zutreffend ist. Natürlich kann man es nicht ausschließen, dass sich ein Täter so unlogisch verhält - aber hier ist das ja offensichtlich 45 Jahre lang nicht so gewesen, und ich glaube eben nicht, dass er nun plötzlich "umschaltet" blos weil ein paar Berichte erschienen sind....


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gestern um 13:31
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was könnte den Sohnemann des Täters (oder seine Schwester) veranlasst haben, das anonyme Schreiben - so wie wir es kennen - zu formulieren und in dreifacher Ausfertigung an die Behörden zu versenden?
Zum Beispiel die Sache mit dem Auto.

Man erkennt auf einem Foto z.B. einen R6 mit Vater als Fahrer. (Oder dem anderen, der vielleicht ein Freund des Vaters war.)
Vater sagte aber, er hätte immer nur Ford gefahren, bzw. Schreiber erinnert sich auch nur an einen Ford.
Der R6 war ja damals schon in der Fahndung.

Am ehesten könnte ich mir eben vorstellen, dass es für Schreiber (wenn aus Familie) ein Entweder/Oder (Vater/Ehemann oder sein Freund) gibt, und man halt mit der Forderung nach Bekanntgabe der DNA da Gewissheit möchte.
Wenn man auf diejenigen keinen "Zugriff"mehr hat, kann man auch keine DNA- Träger mitschicken.
Finde es aber trotzdem nicht ganz logisch.
Weil der Schreiber dann auch nicht die ganzen Einzelheiten kennen würde.

Wie gesagt, ich präferiere, dass den Brief entweder der Täter schrieb, oder wie ich mir jetzt auch vorstellen kann, ein Mitwisser/Helfer, der Angst hat, dass seine DNA evtl. irgendwie aufgetaucht ist.
Wie gesagt, der R6 könnte dem Miwisser gehört haben.
Sterbebett- Geschichte muss auch nicht 100% falsch sein, dann wäre es der Täter gewesen, der gestorben ist, und der Mitwisser ist nun noch übrig...
Er braucht keine Angst mehr vorm Täter haben und ist auch sonst fein raus, kann ihn nennen.... wenn er nicht Angst hätte, seine DNA wäre aufgetaucht. (Z.B. irgendwie über Haare/Hautschuppen in seinem Auto auf CW übertragen).


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gestern um 13:47
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Vielleicht ist es am Ende doch so, dass dieser Brief von einem Spinner stammt. Nur weil man den Verfasser (nachdem er sich nicht mehr meldet) jetzt nicht mehr als den großen Helden sehen kann, der wirklich helfen will, muss man ihn auch nicht zum Täter erklären, blos damit dieser Brief dann irgendwie auf Teufel komm raus doch eine Bedeutung für den Fall hat. Da halte ich es dann doch für wahrscheinlicher, dass der Brief leider, leider eben doch von einem Spinner stammt.
Spinner suchen sich doch aber eher prominente Fälle aus. In diesem Fall hatten die Cold-Case-Ermittlungen gerade begonnen, als der Brief abgeschickt wurde. Außerdem gab es im Fall Petra N. ("Karnevalsmord") einen Erfolg. Im Grunde war ja komplett Gras über diesen Fall hier gewachsen. Selbst hier im Thread war zwischen dem 08.10.2013 und 02.09.2024 (Ankündigung des XY Beitrags) absolute Funkstille!

Also irgendwie passt das für mich nicht für einen Spinner. Andererseits wäre es ausgesprochen dämlich, den Fokus auf sich zu lenken, wäre der Briefschreiber der Täter. Für mich ist das alles noch nicht "rund".


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Mordfall Claudia Wilbert

gestern um 13:55
Zitat von sören42sören42 schrieb:Spinner suchen sich doch aber eher prominente Fälle aus.
Kommt drauf an, wie man prominent definiert. Wenn es sich dabei um ein spektakuläres Verbrechen handelt, bei dem womöglich irgendein "Promi" betroffen war und das monatelang die Medien beherrscht hat, ist das hier sicher nicht zutreffend.

Aber wenn es für den "Spinner" und/oder seine Umgebung prominent ist, dann könnte das schon zutreffend sein.

Nur um ein Beispiel zu nennen: In meinem Heimatdorf ist auch mal jemand umgebracht worden, er hatte wohl einen Einbrecher überrascht und wurde von diesem erschlagen. Außer der Lokalzeitung hat damals (es war Mitte der 80er) niemand drüber berichtet.

Gleichwohl reden die Leute heute noch gelegentlich darüber, zumal der Ermordete ein im Ort "prominenter" Mann war (ehemaliger Bürgermeister, in vielen Vereinen aktiv...). Selbst jetzige Schulkinder kennen die Geschichte und wissen, dass "in dem Haus mal einer umgebracht wurde".

Sowas würde ich in diesem Fall auch denken, also dass der Briefschreiber (wenn es denn ein Spinner ist) einen persönlichen Bezug hat und daher vielleicht auch Dinge über den Fall weiß, die ihm erzählt wurden.

Dass jemand ohne örtlichen oder persönlichen Bezug in Berlin, Hamburg oder München am Küchentisch sitzt und sich ausgerechnet diesen Fall rauspickt nur weil er irgendwo was gelesen hat, glaube ich auch nicht. Da würde ich auch eine spektakulärere Sache erwarten.


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