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Mordfall Claudia Wilbert

1.866 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

19.02.2025 um 13:40
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nee... Denn er bugsierte sie ja im Filmfall von der Fahrerseite aus auf den Beifahrersitz. Das heißt, die Tür ging von außen nicht auf. Nichts mit manuellem Fensterheber. Vielleicht auch von innen nicht, aber auf jeden Fall von außen nicht...
Stimmt. Da hast Du vollkommen recht - wenn er die Tür auch nicht von außen öffnen konnte, bringt auch ein Fensterheber wenig.


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19.02.2025 um 14:47
Zitat von sören42sören42 schrieb:Nee... Denn er bugsierte sie ja im Filmfall von der Fahrerseite aus auf den Beifahrersitz. Das heißt, die Tür ging von außen nicht auf.
Zumindest nehmen wir das seit XY an. Wir wissen es jedoch nicht. Wie wahrscheinlich es ist 🤷🏻‍♀️

Falls der Täter sein Tun überdacht hat, kann er damit, dass er CW von der Fahrerseite aus durchrutschen hat lassen, ihr vermittelt haben: Flucht zwecklos, versuch‘s erst gar nicht.
Außerdem hat er ein Opfer so besser im Griff und lässt es auch nicht aus den Augen.
Hätte er es auf der Beifahrerseite einsteigen lassen und es hat einen Funken kühler Kopf, hüpft es auf der Fahrerseite raus, bis er drüben ist, bzw. versucht es zumindest.
Das Einsteigen auf der Fahrerseite hat für mich rein pragmatische Gründe: Das Opfer nicht eine Sekunde aus dem Blick verlieren und gleichzeitig ihm klarzumachen, dass ein Fluchtversuch besser nicht gewagt würde.
Mit dem Einsteigen auf der Fahrerseite bei „defekter“ Beifahrertür ist das Opfer immer zwischen Tür und Täter gefangen. Vorteilig für den Täter.


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19.02.2025 um 14:58
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Falls der Täter sein Tun überdacht hat, kann er damit, dass er CW von der Fahrerseite aus durchrutschen hat lassen, ihr vermittelt haben: Flucht zwecklos, versuch‘s erst gar nicht.
@CaiaLia
Ja, das könnte tatsächlich so sein. Wobei es jetzt auch etwas Zeitverzug bedeutet, eine junge Frau mit durchaus stattlicher Figur von der Fahrerseite in den kleinen Wagen zu bugsieren.

Es ging mir aber mehr um die Überlegung mit dem manuellen Fensterheber, die Überlegungen von @T68 dazu setzten ja bereits einen Defekt voraus. Und das wäre ja tatsächlich nur schlüssig, wenn die Tür von außen zu öffnen ginge.

Die Frage wäre dann ja ohnehin: War die Beifahrertür halt defekt oder war sie vom Täter bewusst für sein Vorhaben von ihm manipuliert?


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19.02.2025 um 15:07
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wobei es jetzt auch etwas Zeitverzug bedeutet, eine junge Frau mit durchaus stattlicher Figur von der Fahrerseite in den kleinen Wagen zu bugsieren.
Wenn es wirklich ein R6 war, dann geht das fix, auch wenn jemand „stattlich“ ist. Aber lieber zwei Sekunden Verzug, als ein Fluchtversuch.

Leider gibt es zum Fensterheber keine Infos/Zeugen. Genauso wenig, ob die Beifahrertür überhaupt manipuliert/defekt war. Man geht halt eben, aufgrund des Durchrutschens, davon aus…und der Brief „bekräftigt“ das nochmal, indem er von Manipulation spricht.

Aber natürlich kann sie weder von innen noch von außen zu öffnen gewesen sein.

Leider wird man das erst, wenn man viel Glück hat, herausfinden, wenn man den Täter hat und er ein Geständnis ablegt.

Eigentlich schon sehr traurig. Da deutet jemand an, den Täter zu kennen, angeblich auch, weil er einem Angehörigen versprochen hat, in diesem Fall zu „helfen“, dass der Täter gefasst wird. Und dann passiert nichts mehr.
Ist der Brief Fake, dann ist der Schreiber eine arme bedauernswerte Wurst, wenn er so etwas nötig hat, um seinen Selbstwert zu pushen.
Ist er „echt“, dann ist es auch sehr traurig, dass der Schreiber jetzt nicht Farbe bekennt (eigener Tod ausgenommen) und offenlegt, was er wirklich weiß.


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19.02.2025 um 17:00
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Vielleicht hat die Polizei also ermitteln können, dass die Hinweise des anonymen Autors zu dem Tatfahrzeug objektiv nicht stimmen können
Zitat von KieliusKielius schrieb:Eine objektive (!) Feststellung ist in dieser Frage deshalb nicht möglich, weil alle Beschreibungen von Fahrzeugeigenschaften und/oder Nennungen von Fahrzeugmodellen nur auf Aussagen von Zeugen beruhen bzw. zurückgehen.
Streng genommen hat @Kielius recht. Die Erkenntnisse über das vermeintliche Täterfahrzeug beruhen auf subjektiven Beobachtungen von Zeugen in der Tatnacht.

Ich hatte mich aber auf die Angaben des anonymen Briefautors zum vermeintlichen Fahrzeugtyp bezogen und die Möglichkeit aufgezeigt, dass die Polizei bei einem Abgleich der vom Briefschreiber und den Zeugen genannten Automodellen die Version des Anonymus vielleicht als objektiv nicht stimmig einstufen konnte.

Damit meinte ich die in einem Fahndungsaufruf des BKA beschriebenen Ausstattungsmerkmale des Täterfahrzeugs (etwa waagerecht verlaufender Kühlergrill, abgesetzte kleine Fenster an den Seiten und senkrecht übereinander angeordnete Rücklichter).

Eine flüchtige Recherche von mir im Internet ergab, dass aufgrund dieser Kriterien die Polizei womöglich objektiv die vom Briefautor ins Spiel gebrachten Fahrzeugmodelle Ford-Granada und Ford-Taunus hätte ausschließen können. Denn offenkundig verfügte der Granada nicht über abgesetzte kleine Seitenfenster und beim Taunus schienen die Rückleuchten anders beschaffen zu sein.

Für sich genommen ist diese Einstufung wohl korrekt. Allerdings: Auch die Beschreibung der Ausstattungsmerkmale geht wie die Mutmaßungen über den Fahrzeugtyp („ähnlich einem Renault R 6“) auf die (subjektiven) Wahrnehmungen der Zeugen zurück. Objektiv richtig wären sie erst dann, wenn das Täterfahrzeug zweifelsfrei identifiziert werden könnte.


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19.02.2025 um 20:35
Zitat von T68T68 schrieb:Ansonsten wäre es möglich, das Fenster herunterzukurbeln, ggf. noch den Türverriegelungsstift hochziehen und den auf der Außenseite der Tür befindlichen Türgriff zu betätigen, um die Beifahrertüre zu öffnen.
Ich vermute, dass die meisten User hier schon lange keine manuelle Fensterkurbel mehr bedient haben (die gibt es ja bei heutigen Autos kaum noch).

Das dauert seine Zeit, erfordert einen gewissen Kraftaufwand, und auf diese Idee zu kommen, im Stress einer Entführungssituation, nämlich die Tür von innen mit dem Außengriff zu öffnen, kann man nun nicht ernsthaft von einem Opfer verlangen.

Zudem dürfte ein Opfer auch eingeschüchtert sein.

Jede Wette, bis jemand eine Seitenscheibe auch nur heruntergekurbelt hat, ist der Täter längst von der Fahrerseite aus eingestiegen.


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19.02.2025 um 20:50
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich vermute, dass die meisten User hier schon lange keine manuelle Fensterkurbel mehr bedient haben (die gibt es ja bei heutigen Autos kaum noch).

Das dauert seine Zeit, erfordert einen gewissen Kraftaufwand, und auf diese Idee zu kommen, im Stress einer Entführungssituation, nämlich die Tür von innen mit dem Außengriff zu öffnen, kann man nun nicht ernsthaft von einem Opfer verlangen.

Zudem dürfte ein Opfer auch eingeschüchtert sein.

Jede Wette, bis jemand eine Seitenscheibe auch nur heruntergekurbelt hat, ist der Täter längst von der Fahrerseite aus eingestiegen.
Zum einen das, zum anderen ist es ja dann doch etwas widersprüchlich, wenn die Beifahrer-Tür vermeintlich von außen zu öffnen geht, weshalb er sie dann von der Fahrerseite aus ins Auto bugsiert.


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19.02.2025 um 21:53
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Flucht zwecklos, versuch‘s erst gar nicht.
Außerdem hat er ein Opfer so besser im Griff und lässt es auch nicht aus den Augen.
Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Aspekt. Hätte er sie ums Auto herum (mit gezogenem Messer?) bugsiert, hätte es mehr Zeugen gegeben und sie hätte darüber hinaus die Möglichkeit gehabt, aus dieser Situation wieder herauszukommen.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Ist der Brief Fake, dann ist der Schreiber eine arme bedauernswerte Wurst, wenn er so etwas nötig hat, um seinen Selbstwert zu pushen.
Ist er „echt“, dann ist es auch sehr traurig, dass der Schreiber jetzt nicht Farbe bekennt (eigener Tod ausgenommen) und offenlegt, was er wirklich weiß.
Vielleicht ist der Autor/die Autorin wegen des R6s verunsichert?
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Für sich genommen ist diese Einstufung wohl korrekt. Allerdings: Auch die Beschreibung der Ausstattungsmerkmale geht wie die Mutmaßungen über den Fahrzeugtyp („ähnlich einem Renault R 6“) auf die (subjektiven) Wahrnehmungen der Zeugen zurück. Objektiv richtig wären sie erst dann, wenn das Täterfahrzeug zweifelsfrei identifiziert werden könnte.
Ein Freund von mir war neulich Zeuge eines Autounfalls: Aus einer Einfahrt schoss ein blauer SLK rücksichtslos in den fließenden Verkehr. Ein Auto musste bremsen, der Hintermann fuhr auf. Der Fahrer des SLK kümmerte sich nicht und fuhr weiter. Der Freund von mir war hinter dem Hintermann, fuhr rechts ran und stieg aus. Er fuhr einen weißen VW Touareg. Plötzlich sagte ein weiterer Augenzeuge: "Da steht er doch, der Übeltäter.", und deutete auf den weißen Touareg. Und plötzlich stimmten auch andere Augenzeugen in dieses Lied ein.
Das lässt sich erklären mit der sehr viel schnelleren visuellen Wahrnehmung, die in Augenblicken, wenn verschiedenste Informationen verarbeitet werden müssen, sehr tückisch ist.

Ich will damit die Wahrnehmung des anderen Mädchens keinesfalls in Frage stellen.

Eine andere Erklärung zu den doch sehr unterschiedlichen Fahrzeugtypen R6 und Familienauto Opel könnte für mich sein, dass der Opel im Besitz der in Rede stehenden Person war, aber dass diese Person Zugang zu einem R6 hatte durch Verwandte, Freunde oder gar eine Werkstatt, in der er arbeitete.

Nach wie vor passt für mich das Alter des mutmaßlichen Täters nicht zu einer Familienkutsche, denn beide Modelle waren (a) zu teuer und (b) dienten vermutlich nicht der Attraktivitätssteigerung.


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19.02.2025 um 22:20
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich will damit die Wahrnehmung des anderen Mädchens keinesfalls in Frage stellen.
Ich denke schon, dass sie damals sehr intensiv von de Polizei befragt wurde, sie war ja wahrscheinlich eine der wichtigsten Zeugen.
Aber ich habe auch schon überlegt, wie sicher diese Beobachtung ist und wie sicher sie mit der Entführung von CW zusammenhängt. Ja, es ist unwahrscheinlich, dass in so einem kleinen Ort gleich zwei zwielichtige Typen mit Autos rumcruisen und junge Mädchen/Frauen belästigen bis entführen wollen.
Aber andersherum war ich auch schon ungezählte Male in eine Situation wo mir nachts auf dem Nachhauseweg ein Auto, ein Fußgänger, ein Radfahrer oder wer auch immer nicht wirklich geheuer war, ich vielleicht ein bisschen schneller gegangen bin, mein Handy rausgekramt habe und lieber mal jemanden angerufen habe (oder so getan habe, als sei jemand am anderen Ende) oder mir überlegt hab, ob ich nicht lieber mal kurz in die nächste Kneipe einkehre, nur um unter anderen Menschen zu sein und abzuwarten, bis der Typ vorbei ist.
Es ist mir nie etwas passiert, die Autofahrer, Fußgänger, Radfahren haben mir irgendwann überholt, sind abgebogen, haben geparkt und sind in ein Haus verschwunden...Wahrscheinlich zu 99,9 % völlig harmlose Passanten, die halt zufällig den gleichen Weg hatten wie ich.
Aber ich kann mir auch vorstellen, dass man, wenn man in der Zeitung liesst, dass eine junge Frau entführt wurde (Laut dem XY-Film war es ja sogar eine Klassenkameradin von CW, die auf der gleichen Veranstaltung war), dann interpretiert man in die Situation vielleicht auch einfach etwas mehr rein. Nicht mal, um sich wichtigzu tun, sondern einfach, weil man was beobachtet hat, was einem eh schon nicht geheuer war und vor dem Hintergrund von CWs Entführung noch mal gleich viel gruseliger wird.


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19.02.2025 um 23:04
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber ich kann mir auch vorstellen, dass man, wenn man in der Zeitung liesst, dass eine junge Frau entführt wurde (Laut dem XY-Film war es ja sogar eine Klassenkameradin von CW, die auf der gleichen Veranstaltung war), dann interpretiert man in die Situation vielleicht auch einfach etwas mehr rein. Nicht mal, um sich wichtigzu tun, sondern einfach, weil man was beobachtet hat, was einem eh schon nicht geheuer war und vor dem Hintergrund von CWs Entführung noch mal gleich viel gruseliger wird.
Ich denke, ihre Wahrnehmung war wirklich so, wie angegeben.
Das Auto war da doch auch völlig fremd (in dem Sinne, dass das Mädchen die Autos aus der Siedlung wohl zumindest öfter mal registriert hat und somit vielleicht einen Vergleich hatte, so dass sie sagen konnte bspw.: "Das Auto sah so aus wie von Herrn A, nur andere Farbe." oder: "So ein Auto fährt hier keiner.") und dazu gab es ja noch den Gassigeher und die Leute auf dem Balkon.


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20.02.2025 um 04:52
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Das Einsteigen auf der Fahrerseite hat für mich rein pragmatische Gründe: Das Opfer nicht eine Sekunde aus dem Blick verlieren und gleichzeitig ihm klarzumachen, dass ein Fluchtversuch besser nicht gewagt würde.
Dem stimme ich zu, besonders wenn es sich bei der "Waffe" entweder um ein Messer oder gar nur um eine angedeutete Waffe (so viele Menschen gerade in der Vergangenheit haben sich von einer angedeuteten Pistole in einer Jackentasche in die Irre führen lassen, z.B. zahlreiche Bankangestellte...) Es gibt dem Täter das Gefühl, einen direkten Zugriff auf sein Opfer zu haben, und dem Opfer eben leider auch dieses Gefühl, im "direkten Griff" des Täters zu sein. Stelle ich mir vor, der Täter zu sein, würde ich genau so handeln, egal ob die Tür nun defekt war oder nicht.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die Frage wäre dann ja ohnehin: War die Beifahrertür halt defekt oder war sie vom Täter bewusst für sein Vorhaben von ihm manipuliert?
Das wäre die nächste Frage. In der damaligen Zeit waren defekte Türschlösser gar nicht so selten, ich selbst hatte Autos mit diesem Phänomen.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Jede Wette, bis jemand eine Seitenscheibe auch nur heruntergekurbelt hat, ist der Täter längst von der Fahrerseite aus eingestiegen.
Das ist allerdings richtig. Genauso wie die Tatsache, dass das Opfer in der Paniksituation vermutlich in den wenigen zur Verfügung stehenden Sekunden eher verzweifelt versucht, den Türöffner zu betätigen, als die Fensterkurbel.

Im Zeitalter der elektrischen Zentralverriegelung und der elektrischen Fensterheber ist das alles vielleicht etwas fremd und wird daher etwas überinterpretiert.


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20.02.2025 um 07:38
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genauso wie die Tatsache, dass das Opfer in der Paniksituation vermutlich in den wenigen zur Verfügung stehenden Sekunden eher verzweifelt versucht, den Türöffner zu betätigen, als die Fensterkurbel.
Das stimmt: Man würde ja zuerst einmal am Griff ziehen, und dann nochmal, und dann richtig fest rütteln "Scheiße, wieso geht das nicht?" - und dann erst einmal überlegen, was man machen kann. Dann kommt einem vielleicht die Idee, die Scheibe runterzudrehen und es von außen zu probieren. Aber bis das umgesetzt ist, sitzt der Fahrer doch längst neben einem und fährt los. Das dauert alles zwar nur ein paar Sekunden, aber es reicht allemal, dass man nicht mehr rauskommt bevor der Wagen losgefahren ist.


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20.02.2025 um 09:57
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Vielleicht ist der Autor/die Autorin wegen des R6s verunsichert?
Erinnert ihr Euch an den ersten WDR Beitrag nach der XY-Sendung?
Da wurde betont, dass der Kern einer Erinnerung durchaus zutreffend sein kann, auch wenn Details nicht stimmen.

Die Polizei scheint sich mit dem R6 aehnlichen Auto recht sicher zu sein, so meine Wahrnehmung.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Das lässt sich erklären mit der sehr viel schnelleren visuellen Wahrnehmung, die in Augenblicken, wenn verschiedenste Informationen verarbeitet werden müssen, sehr tückisch ist.
Ja. Ich bin da auch ganz schlecht drin - was ich schon fuer einen Stuss erzaehlt erzaehlt habe... die Bilder (die dazu noch ich gemacht habe) zeigten aber was anderes (war keine Zeugensituation, es war bei einer Feier).

Und damals wusste man noch nicht, wie leicht sich Zeugen irren.
Deshalb setzte ich fuer mich hinter den R6 ein kleines Fragezeichen.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das wäre die nächste Frage. In der damaligen Zeit waren defekte Türschlösser gar nicht so selten, ich selbst hatte Autos mit diesem Phänomen.
O ja.


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20.02.2025 um 13:19
Nach nochmaliger Durchsicht des anonymen Briefes wird für mich immer klarer: Wenn der Autor nicht bloß ein makabrer Wichtigtuer ist, dann zielte er darauf ab, mit dem Umweg über XY die Polizei dazu zu bewegen, den Ermittlungsstand im Fall Claudia Wilbert offenzulegen. Das gilt insbesondere für die Frage der DNA.

So hat der Schreiber das Versprechen, weitere Kenntnisse (bis hin zum Namen des Täters) preiszugeben, mehrfach an die Bedingung geknüpft, dass die Polizei ihrerseits Informationen zum Stand des Verfahrens mitteilt.

Die erste Forderung:
„Bevor ich weitere Angaben zum Täter mache, muss ich aus Sorgfalt und Gewissensgründen durch Ihre Sendung sicherstellen, dass die von mir geschilderten Umstände der Tat den polizeilich aktenkundig bekannten Tatsachen entsprechen“.

Im Klartext: Die Polizei soll via XY mitteilen, wie die Aktenlage im Fall Wilbert aussieht und ob die vom Autor geschilderten Umstände ins Raster passen.

Zweite Vorgabe:
„Sofern sich die Angaben meines Verwandten bestätigen sollten, darf ich in Aussicht stellen: der vollständige Name des Täters sowie verifizierbare Einzelheiten seiner Vita sind mir bekannt“.

Auch hier wieder: Weitere Details gibts nur, wenn die Polizei mit Auskünften in Vorleistung tritt.

Dritte Ansage:
„Ich versichere Ihnen, dass ich mein Wissen weiter offenbaren und vor allem konkretisieren kann und werde, wenn ich sicher sein kann, niemanden ungerechtfertigt dieser furchtbaren Tat zu bezichtigen“.

Das bedeutet: Um ganz sicher zu sein, keinen Falschen zu beschuldigen, müsste der Verfasser des Briefes wissen, wen die Polizei für den Mörder hält - ob auch sie den vom Verfasser des Briefes genannten Täter im Visier hat und ob sie das gegebenenfalls mit beweiskräftigem Material wie etwa DNA unterfüttern könnte.

Ich schließe aus all dem, dass der ominöse Autor des Briefes keineswegs um eine Aufklärung des Verbrechens und um eine Ergreifung des Täters bemüht ist. Wer der Polizei wirklich helfen will, stellt ihr nicht derart erpresserische Bedingungen.

Statt um Aufklärung geht es dem Schreiber meiner Ansicht nach eher um Abklärung: Was weiß die Polizei? Verfügt sie über DNA vom Täter? Sind solche Spuren erst jetzt mit neuen Methoden auswertbar? Kann die Neuaufnahme der Ermittlungen in diesem Cold Case für den Mörder gefährlich werden?

Das alles -nicht plump gefragt, sondern zur Tarnung in eine phantasievolle Geschichte um einen sterbenden Verwandten verpackt- dürfte vor allem einen brennend interessieren: den Täter.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 13:39
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wer der Polizei wirklich helfen will, stellt ihr nicht derart erpresserische Bedingungen.
Ich lese das gar nicht so.
Ohne DNA, keine (realistische Chance auf) Verurteilung.

Ohne DNA wird man auch nicht sagen koennen, ob jemand nun zu Recht einer Tat verdächtigt wird oder eben nicht - aber eine solche Anschuldigung wird immer an der Person kleben bleiben. Und ist sehr belastend.

Ich lese hier: "bevor ich ein Fass aufmache, bei dem nichts Gescheites herauskommen wird, schweige ich lieber".

Wobei ich hier auch besser faende, mit der Polizei das Gespraech zu suchen.


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20.02.2025 um 13:49
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Wer der Polizei wirklich helfen will, stellt ihr nicht derart erpresserische Bedingungen.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Ich lese das gar nicht so.
Ohne DNA, keine (realistische Chance auf) Verurteilung.
Der Briefautor knüpft die Preisgabe weiterer Angaben zum Täter an die Bedingung, dass die Polizei mitteilt, ob sie DNA vom Mörder sicherstellen konnte.

Das mag bei Trump Deal heißen; für mich ist das Erpressung.

Und eines ist für mich auch klar: dass die Polizei solche Angaben zu Beweismitteln nicht freiwillig rausrückt. Sie würde damit ja dem Täter in die Hände spielen.


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 13:56
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Und eines ist für mich auch klar: dass die Polizei solche Angaben zu Beweismitteln nicht freiwillig rausrückt. Sie würde damit ja dem Täter in die Hände spielen.
Angaben, ob nach heutigen Methoden auswertbare DNA vorliegt, werden ja haeufig von Polizei getroffen.
Und was hilft diese Aussage denn? Die Abgabe einer DNA-Probe ist freiwillig, es sei denn man ist aufgrund anderer Dinge der Tat verdaechtig und die DNA-Probe wird richterlich angeordnet.

Ich halte es fuer moeglich, dass das im Fall Claudia W nicht ganz klar ist, ob nun taeterrelevante DNA vorliegt oder nicht.
Aehnlich wie im Fall Petra N (Fasching, Koeln): unter den Hautschueppchen waren auch ein paar des Taeters dabei. Die man zuordnen konnte, weil man gg. die DNA des damals noch Tatverdaechtigen abgleichen konnte.
Aber im Vorfeld war nicht klar, ob DNA des Taeters an den Asservaten zu finden ist der nicht.

Der Brief hat letztendlich den Fall als Verfilmung zu XY gebracht und danach in die Zeitungen und Podcasts. Mehr Aufmerksamkeit geht kaum.
Das kann doch nicht im Sinne des Taeters sein?!


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Mordfall Claudia Wilbert

20.02.2025 um 13:57
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Ist der Brief Fake, dann ist der Schreiber eine arme bedauernswerte Wurst, wenn er so etwas nötig hat, um seinen Selbstwert zu pushen.
Ist er „echt“, dann ist es auch sehr traurig, dass der Schreiber jetzt nicht Farbe bekennt (eigener Tod ausgenommen) und offenlegt, was er wirklich weiß.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Vielleicht ist der Autor/die Autorin wegen des R6s verunsichert?
Das kann gut sein. Warum soll sich der Briefschreiber vor der Polizei zum Affen machen und seine aus möglicherweise langen Tagen und Nächten gewonnenen Einsichten über den Ford Taunus und Granada verteidigen, wenn er davon ausgeht, dass die Polizei es besser weiß, denn sie hat sich ja für den R6 entschieden, was man auch im Fahndungsaufruf schwarz auf weiß jederzeit abrufen kann.

Er sieht seine Arbeit zunichte gemacht und fühlt sich schon jetzt als Halbaffe, der unerkannt so leben kann. Muss er jetzt noch einen Beweis erhalten, dass er ein Vollaffe ist? Die Logik dahinter ist ja: wenn der Täter ein R6-Fahrer ist, kann sein Verdächtigter mit dem Ford es nicht gewesen sein.

Zumal der Briefschreiber ja auch hier mitlesen könnte und merkt, wie sarkastisch und giftig einige User auf Beiträge eingehen bzw. überhaupt nicht eingehen, nur um ihre eigene These zu verfechten.

Woher soll der Briefschreiber wissen, dass die Polizei womöglich ganz anders ist? Dazu braucht es eine gewisse Erfahrung. Womöglich hat er nie eine Polizeiwache von innen gesehen, geschweige denn mit der Kripo gesprochen.

Und selbst wenn er bisher gute Erfahrungen mit der Polizei hatte, davon gehe ich aus, denn er hat sich ja vertrauensvoll anonym an die Polizei gewendet, so weiß er nicht, wie die Kripo auf den Namen, den er nennen würde, reagiert und auf die Sache mit den Automodellen, die der Briefschreiber für zentral hält.

Der Briefschreiber fragt sich logischerweise auch: Warum hat die Kripo überhaupt meinen Brief erwähnt in Aktenzeichen xy , wenn sie gerade in diesem zentralen Detail zur Automarke und zum Automodell von meiner Sicht abweicht?

Ich hoffe, jemand findet die Antwort und der Briefschreiber liest mit hier.


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20.02.2025 um 14:29
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Ich halte es fuer moeglich, dass das im Fall Claudia W nicht ganz klar ist, ob nun taeterrelevante DNA vorliegt oder nicht.
Aehnlich wie im Fall Petra N (Fasching, Koeln): unter den Hautschueppchen waren auch ein paar des Taeters dabei. Die man zuordnen konnte, weil man gg. die DNA des damals noch Tatverdaechtigen abgleichen konnte.
Aber im Vorfeld war nicht klar, ob DNA des Taeters an den Asservaten zu finden ist der nicht.
Ob im Fall Claudia Wilbert verwertbare DNA vorliegt, wird die Polizei sehr genau wissen. Ob sie -wenn vorhanden- vom Täter stammt, lässt sich ja erst dann klären, wenn der mutmaßliche Mörder gefasst ist.

So war es auch beim sogenannten Karnevalsmord in Köln. Da wurden 14 fremde Hautschuppen registriert. Erst nach der Festnahme eines Tatverdächtigen konnte dann festgestellt werden, dass sich 6 dieser Hautschuppen inklusive DNA diesem Mann zuordnen ließen.
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Der Brief hat letztendlich den Fall als Verfilmung zu XY gebracht und danach in die Zeitungen und Podcasts. Mehr Aufmerksamkeit geht kaum.
Das kann doch nicht im Sinne des Taeters sein?!
Zumindest war es im Sinne des Briefschreibers. Er wollte doch ausdrücklich, dass XY den Fall aufgreift.

Ob das nun dem Täter passte oder nicht, kann nur derjenige wissen, der Claudia Wilbert umgebracht hat. Aber vielleicht ist der ja mit dem Verfasser des Briefes identisch?


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