Stauder schrieb:Vorstellbar ist, dass der Verfasser des Briefes durch die geforderte Veröffentlichung hofft, dass der Täter oder ein entscheidender Zeuge sich aufgrund der Veröffentlichung und der Kenntnis eines möglichen Mitwissers oder auch einfach nur durch das Wieder-in-Erinnerung-rufen in irgendeiner Art und Weise selbst meldet oder über weitere Dritte benannt wird.
Diese Hoffnung, dass der Täter bei der Telefonnummer der Bonner Polizei anruft wegen des Briefs, kann ich mir auch sehr gut beim Briefschreiber vorstellen.
Wenn dem Täter durch die xy-Sendung klar geworden ist, dass die Polizei fast „alles“ weiß, denn der Brief hatte immerhin 5 Seiten, dann hat er zwei Optionen:
1) Er ruft die Polizei nicht an.
Er sitzt diese Sache wieder einmal aus, so wie er vielleicht schon seit 1979 immer wieder die Erfahrung gemacht hatte, dass letztlich die Polizei doch nie bei ihm geklingelt hat.
2) Er ruft die Polizei an und sagt: „Ich habe Claudia Wilbert getötet.“
Er ahnt, dass jetzt sein Versteckspiel zu Ende ist, weil er das anhand irgendeines weiteren, uns unbekannten Vorfalls oder mehrerer Vorfälle herausgefunden hat. Ein weiterer Grund für ihn, sich lieber mit gepackter Tasche bei der Polizei selbst zu stellen, könnte sein, dass er sang- und klanglos aus seinem Wohnbereich verschwinden und in Ruhe die persönlichen Dinge einpacken möchte, die er fürs Gefängnis braucht wie Brille, Hörgerät, Gebiss, Kontaktlinsen, Medikamente. Das braucht man schließlich ab einem Alter von ca. 65 - 75 Jahren, denn ungefähr so alt müsste der Täter jetzt sein.
Ich bin gespannt, ob morgen bei Aktenzeichen xy der Fall Claudia Wilbert in einem Update noch mal angesprochen wird.
Retsiemfoh schrieb:Kommt was Konkretes, oder vielleicht wieder etwas, womit man weiter im Dunklen stochert.
Zwischen diesen beiden Polen „konkrete Fakten/ weiter im Dunklen stochern“ sind alle Abstufungen denkbar für mich.